Die Direktion des Belvedere gibt 13 Ausstellungen für das Jahr 2020 bekannt - und muss coronabedingt einige davon in die Jahre 2021/22 verschieben.
Die erste Personale im Belvedere 21 ist dem österreichischen Maler Herbert Brandl gewidmet, dessen letzte Retrospektive schon wieder acht Jahre zurückliegt (ab 31.1.). Zu erwarten sind monumentale Abstraktionen und Berg-Bilder, an denen Brandl seit etwa 2000 gleichzeitig arbeitet. Ab 30. April inszeniert Ugo Rondinone Akte und Landschaften, gefolgt von Maja Vukoje (ab 11.6.) und Rebecca Warren (ab 6.11.). Mitte November stellt sich Kuratorin Luisa Ziaja Fragen nach der massenhaften Produktion und leichten Verteilbarkeit von Bildern - und welche Folgen das für Kunstschaffende hat (Bildexplosion. Politiken des Visuellen, ab 12.11.).
Im Unteren Belvedere und der Orangerie ist im Frühjahr eine Ausstellung über die Klassische Moderne als Netzwerk zu sehen. „Die Avantgarde im Nachtcafé“ (ab 14.2.2020) nimmt das Kaffeehaus, das Cabaret, den Nachtclub als Orte der Moderne ins Blickfeld. Ausgehend vom 1907 in Wien eröffneten Kabarett Fledermaus führt der Rundgang u.a. ins Cabaret Voltaire (Zürich, 1916), Café L’Aubette (Straßburg, 1926–1928) aber auch in den Mbari Artists and Writers Club in Ibadan und Mbari Mbayo in Oshogbo (beide Nigeria) sowie Rasht 29 ins Teheran der 1960er Jahre.
Da die Corona-Krise die Situation der Museen gänzlich auf den Kopf gestellt hat, mussten Ausstellungsprojekte verschoben werden. Darunter fallen zwei Ausstellungen in der Orangerie, welche die Bildwelten von Gustav Klimt und Salvador Dalí aufarbeiten sollten. "Pixel und Pigment" wirft einen genauen Blick auf die (digital reproduzierte) gemalten und vergoldete Oberfläche von Klimts Belvedere-Bildern (verschoben auf 2021). Das Verhältnis von Dalí zu Sigmund Freud ist dann im Herbst hinterfragt (verschoben). Seit Jahren war der spanische Surrealist nicht mehr in Wien zu sehen gewesen, 2021 wird die Tür zum Reich der Träume und des Unterbewussten aufgeschlossen.
Das Obere Belvedere zeigt im Rahmen der Serie IM BLICK: Der Meister von Mondsee (ab 7.2.) und Elena Luksch-Makovsky (ab 23.9.) und vermutlich 2022 Georg Eisler.
In der Serie CARLONE CONTEMPORARY im Oberen Belvedere ist für das Frühjahr die Präsentation von Renate Bertlmanns Biennale-Arbeit von 2019 in Aussicht gestellt. Danach folgen Christine und Irene Hohenbüchler (ab 11.9.).
ACHTUNG! Aufgrund der aktuellen Situation können sich Termine noch verschieben. Stand: 23.6.2020