Victor Vasarely
Wer war Victor Vasarely?
Victor Vasarely (Pécs 9.4.1906–15.3.1997 Paris) gilt als der „Erfinder“ der Op Art, zweifellos ist er der berühmteste Vertreter des Spiels mit Wahrnehmung, Farben und Formen. Vasarelys Œuvre erstreckt sich über mehr als 60 Jahre, und der Künstler bediente sich unterschiedlichster Stile und Einflüsse. Er verbindet die Kunst der frühen Moderne Ost- und Mitteleuropas – Stichwort Bauhaus und Suprematismus – mit den Avantgarden der Swinging Sixties in Europa und Amerika. Vasarely bediente sich Zeit seines Lebens klassischer Medien und Genres und integrierte in den 1950er Jahren das Multiple, die Massenproduktion und die Architektur in sein weitverzweigtes Werk.
Weltberühmt wurde der im ungarischen Pécs geborene Maler mit der in den 1970er Jahren entstandenen Serie „Vega“, während seine frühen Arbeiten wie „Hommage au carré“ (1929) oder figurativen Malereien wie „Autoportrait“ (1944) nur wenigen ein Begriff sind. Mit den Zebra-Bildern, entstanden in den 1930er und 1940ern, löste sich Victor Vasarely von klassischen Darstellungsformen und überzog das Motiv mit einem vereinheitlichenden Muster. In Auseinandersetzung mit dem suprematistischen Werk von Kasimir Malewitsch verband er Malerei mit dem Eindruck von Bewegung, indem er Malewitschs Schwarzes Quadrat zum Rotieren brachte (1952–1958). Der Augentrug führte den seit 1930 in Paris lebenden Maler zur Op-Art, mit der er in den 60er und 70er Jahren eine technologiegläubige Gesellschaft mit farbenfrohen Kompositionen überzeugte. An die Demokratisierung von Kunst glaubend, öffnete sich Victor Vasarely dem Multiple, der Raumkunst (Speisesaal der Deutschen Bundesbank in Frankfurt a. M.), der Logo-Gestaltung (Renault, Olympische Spiele von München).