Eugène Delacroix (1798–1863), Gustave Courbet (1819–1877) und Augustin Thédule Ribot (1832–1891) gehören zu den bedeutenden Vertretern der französischen Malerei des 19. Jahrhunderts. Delacroix und Courbet prägten die Romantik und setzten mit ihrer neuartigen Verwendung der Farbe Maßstäbe für folgende Generationen wie die Impressionisten (→ Delacroix und die Malerei der Moderne). Ribot war bereits ein Bewunderer der Bilder von Courbet fand aber auch wichtige Anregungen in der holländischen und spanischen Malerei des 17. Jahrhunderts, vor allem orientierte er sich an den Malern Jusepe de Ribera (1588–1656), Michelangelo Merisi da Caravaggio (1573–1610) und Frans Hals (1580/1585–1666).
Deutschland / Wiesbaden: Museum Wiesbaden
10.11.2017 – 6.5.2018
Werke dieser drei Maler aus zwei Privatsammlungen zeigen im Museum Wiesbaden einen Ausschnitt aus der französischen Malerei des 19. Jahrhunderts. Alle drei reüssierten am Salon oder fanden alternative Ausstellungsmöglichkeiten (vor allem Courbet), die ersten beiden wurden zu Vorläufern der Moderne, wie vielfach bereits gezeigt wurde. Ein weiterer Fokus wird auf die Entstehung des Realismus zur Jahrhundertmitte gelegt, der seinen Begründer Gustave Courbet weltberühmt machte, während Mitstreiter wie Théodule Ribot und François Bonvin heute nur noch einem Fachpublikum bekannt sind.
„Den Fall Courbet zu verteidigen, bedeutet auch, die um ihn herum zu verteidigen, die jungen Idealisten und Realisten (Naturalismus umarmt beide Seiten), die ihm folgten: Millet, Bonvin, Ribot, Vollon, Roybet, Duran, Legros, Fantin, Monet, Manet, Brigot.“ (Jules-Antoine Castagnary, Salon 1866)
Zu den Begründern der französischen Druckgrafik zählte Eugène Delacroix, dessen Arbeiten unter anderem zu Goethes Faust (1827) sogar von Goethe bewundert wurden und ihm den Ruf eines Spätromantikers einbrachte. Diese Zuordnung lehnte der bedeutende Maler jedoch zeitlebens ab.
Gustave Courbets Werk wurde mit Hilfe von Druckgrafiken weit verbreitet: Die „Société des aquafortists“ gab 1862 ein erstes Album mit Arbeiten zu Courbet heraus, dem weitere mit Werken von Edouard Manet, Jongkind und Charles-Francois Daubigny folgten. Die Ausstellung verfolgt die Entwicklung der französischen Druckgrafik bis zur Jahrhundertwende und zeigt auch Werke von Bonnard, Vuillard und Carriere (vergleiche: Französische Druckgrafik von Manet bis Picasso).