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Eugène Delacroix: Biografie Leben und Werke des französischen Romantikers

Eugène Delacroix, Selbstporträt, Detail, um 1837, Öl auf Leinwand, 65 x 54.5 cm (Musée du Louvre, Paris (RF 25) © RMN-Grand Palais (musée du Louvre) / Jean-Gilles Berizzi), Foto: Alexandra Matzner, ARTinWORDS

Eugène Delacroix, Selbstporträt, Detail, um 1837, Öl auf Leinwand, 65 x 54.5 cm (Musée du Louvre, Paris (RF 25) © RMN-Grand Palais (musée du Louvre) / Jean-Gilles Berizzi), Foto: Alexandra Matzner, ARTinWORDS

Eugène Delacroix (1798–1863) ist der Hauptvertreter der Romantik in Frankreich. Der Sohn eines hochrangigen Beamten und der Tochter des berühmten Kunsttischlers Jean- François Oeben wurde 1798 in Paris geboren und lebte in seiner Kindheit in Marseille und Bordeaux. Nach dem Tod des Vaters 1805 zog die Familie zurück nach Paris, wo er zum Maler ausgebildet wurde. Ab 1822 nahm Delacroix erfolgreich am Salon teil.

Ausbildung

Delacroix besuchte das Lycée Impérial (heute: Lycée Louis-le-Grand), wo er eine humanistische Bildung erhielt und Kenntnisse der klassischen Literatur erwarb (1806–1815). Zu den Lieblingsautoren des Malers zählten Dante, Tasso, Shakespeare und Goethe, aber auch Lord Byron. Er erhielt eine erste künstlerische Ausbildung im Atelier des Historienmalers Pierre-Narcisse Guérin (1774–1833), wo er sich mit Théodore Géricault (1791–1824) anfreundete. Géricault beeinflusste Delacroix mit seinem Historienbild „Floß der Medusa“, das 1819 im Salon ausgestellt wurde. Der frühe Tod Géricaults im Januar 1824 traf ihn sehr; Delacroix erwarb einige Bilder aus dessen Nachlass. Ein weiterer Freund war der ebenfalls jung verstorbene, englische Maler Richard Parkes Bonington (1802–1828).

1822 begann Eugéne Delacroix sein „Journal“ (1822–1824, 1847–1863), das eine zentrale Quelle für Leben, Werk und für das ästhetische Selbstverständnis des Malers darstellt. In mehreren Karikaturen kommentierte er die zunehmende Einschränkung der Pressefreiheit durch die Zensur.

Erste Erfolge am Salon und Faust-Lithografien

Delacroix‘ erster öffentlicher Auftrag war ein Bild der „Jungfrau der Ernte“ (1819) für die Kirche Saint-Eutrope in Orcemont. 1822 nahm er erstmals am Salon teil: Delacroix präsentierte die „Dante-Barke“, die vom Staat angekauft und Jahre später von Edouard Manet kopiert wurde. Literarische, historische und tagespolitische Themen bestimmten fortan das Werk Delcroix‘: So reagierte er mit dem Gemälde „Massaker von Chios“ (1824) auf den Griechischen Unabhängigkeitskrieg und Lord Byrons Tod im April 1824 in Missolonghi. Als zweites Werk stellte er „Tasso im Irrenhaus“ am Salon von 1824 aus.

Ein Aufenthalt in England von Mai bis August 1825 brachte ihm einmal mehr das Theater näher: Eugène Delacroix sah Aufführungen von William Shakespeare und Szenen aus Goethes „Faust“. In direkter Auseinandersetzung mit dem Goethe’schen Stoff, begann er noch im selben Jahr eine Serie von Faust-Lithografien (Ende 1825–1827). Jahre später setzte er sich auch mit dem „Götz von Berlichingen“ (1843) auseinander.

Historienbilder

„Die Hinrichtung des Dogen Marino Faliero“ (1826, The Wallace Collection, London) und der von einem Byron-Drama inspirierte „Tod des Sardanapal“ (1827, Musée du Louvre), letzteres eines der berühmtesten Bilder Delacroix‘, erhielten am Salon von 1827 größtenteils negative Kritiken. Sardanapals sadistischer Selbstmord umgeben von seinen Reichtümern wird heute als Selbstporträt des Künstlers in Verkleidung interpretiert (Louvre), stellt der Maler doch mit seinen Fähigkeiten eine Illusion her. Der Künstler, so die Meinung von Zeitgenossen, missachtete jedoch mit Komposition, Kolorit, der Negation des innerbildlichen Raumes die Prinzipien von Kunst, Anstand und Bescheidenheit, weshalb „Der Tod des Sardanapal“ nicht vom Staat angekauft wurde. Gleichzeitig sind der intensive Rotton und die dramatisch bewegten Figuren Ehrbekundungen an Peter Paul Rubens, Théodore Gericault und Michelangelo Buonarroti. Die Romantiker kürten Delacroix daraufhin zu ihrer Speerspitze.

Dennoch qualifizierte sich Eugène Delacroix mit diesen Werken für zwei prominente Aufträge: Die Regierung von Nancy bestellte anlässlich eines Besuchs von König Karl X. für das städtische Museum „Die Schlacht bei Nancy“ (1831, Musée des Beaux-Arts de Nancy), die Duchesse de Berry beauftragte ihn mit „Die Schlacht bei Poitiers“ (1830, Paris, Musée du Louvre) sowie die königliche Familie „Die Schlacht bei Poitiers“ (1830, Paris, Musée du Louvre). Etwa gleichzeitig begann Eugène Delacroix Essays über berühmte Künstler wie Raffael, Michelangelo, Puget, Gros, Poussin, Prud’hon zu veröffentlichen.

Im ersten Salon der Julimonarchie stellte 1831 er „Die Ermordung des Bischofs von Lüttich“ und „Die Freiheit führt das Volk“ (Musée du Louvre) aus. Letzteres erregte großes Aufsehen, wurde vom Staat angekauft und im Palais du Luxembourg präsentiert. Der Erfolg sicherte Delacroix die Aufnahme in die Ehrenlegion, 1846 folgte seine Erhebung zum Offizier. In der ersten Oktoberhälfte 1855 wurde Delacroix zum Kommandanten der Ehrenlegion ernannt und erhielt die große Ehrenmedaille.

Delacroix in Marokko

Vom 11. Januar bis zum 20. Juli 1832 begleitete der Maler eine diplomatische Delegation nach Nordafrika. Delacroix reiste über Spanien nach Marokko, wo er zahlreiche Aquarelle und Zeichnungen schuf, die er später in Gemälden aufgriff. Eugène Delacroix glaubte in Nordafrika die Welt der Antike wiederzufinden, war Gast auf einer jüdischen Hochzeit. Im Juni 1832 gelang es ihm sogar, einen Harem zu besuchen und in die geheime Welt der islamischen Frauen einzutauchen. Am Salon von 1833 präsentierte er beispielsweise „Die Frauen von Algier“, im Jahr 1838 zeigte er „Die Verzückten von Tangier“ (Institute of Arts, Minneapolis), „Jüdische Hochzeit“ folgte 1841. Alle diese Werke sind dem französischen Orientalismus zuzuordnen und von seinen Eindrücken der Marokkoreise inspiriert.

Öffentliche Aufträge

Eugène Delacroix galt ab Mitte der 1830er Jahre als einer der führenden Maler Frankreichs, was sich in Ankäufen seiner Gemälde aus den Salonausstellungen vor allem aber öffentlichen Aufträgen zeigt. Zudem wurde der Anhänger von Kaiser Napoleon III. 1851 in den Stadtrat von Paris gewählt. Delacroix übte das Amt zehn Jahre lang aus.

  • August 1833: Ausmalung des Salon du Roi im Palais Bourbon, dem Sitz der Abgeordnetenkammer (1837 vollendet).
  • 1834: „Schlacht bei Taillebourg“ (1834–1837) für die Galerie des Batailles des Musée de l’Histoire de France im Schloss Versailles zu malen. Das Gemälde war 1837 vollendet und wurde am Salon vorgestellt.
  • 1838: „Einzug der Kreuzfahrer in Konstantinopel“ für die Historischen Galerie in Versailles und die Ausmalung der Bibliothek der Abgeordnetenkammer im Palais Bourbon (1847 vollendet).
  • September 1840: Ausmalung der Bibliothek des Palais du Luxembourg (1846 vollendet).
  • 1849: Ausmalung der Engelskapelle in der Kirche Saint- Sulpice (1861 vollendet). Die Resonanz war allerdings sehr gering.
  • 1850: Ausmalung der Galerie d’Apollon im Louvre mit dem zentralen Deckenbild „Apoll als Sieger über die Pythonschlange“ (Oktober 1851 vollendet). Das Gemälde wurde aufgrund seiner Farbigkeit von der nächsten Künstlergeneration – Odilon Redon, Paul Cézanne, Paul Gauguin – besonders verehrt.
  • Ende 1850: Deckengestaltung des Salon de la Paix im Pariser Rathaus (Februar 1854 vollendet, 1871 zerstört).
  • 1855: „Die Löwenjagd“ (Bordeaux) entstand im Staatsauftrag.

Delacroix‘ Ruhm

Noch zu Lebzeiten erfuhr Eugène Delacroix große öffentliche Anerkennung: 1855 war er auf der Weltausstellung mit 36 Gemälden vertreten (weiters: Ingres, Horace Vernet und Alexandre- Gabriel Decamps). Charles Baudelaire erkannte in Delacroix den wichtigsten Künstler der Moderne.

Die Ehre einer Akademiemitgliedschaft wurde ihm allerdings erst am 10. Januar 1857 zuteil – nach sieben erfolglosen Bewerbungen. Eugène Delacroix wurde als Nachfolger von Paul Delaroche in die Akademie der Schönen Künste des Institut de France gewählt!

Am 21. April 1857 wurde im Palais des Beaux-Arts die erste jemals einem noch lebendenden Künstler gewidmete Retrospektivausstellung „Exposition des Œuvres de Paul Delaroche“ eröffnet. Delacroix gehörte zum Organisationskomitee der Ausstellung.

Der Gesundheitszustand von Delacroix verschlechterte sich weiter. Am 13. August 1863 um 7 Uhr morgens verstarb Delacroix. Zu den Teilnehmern bei der Beerdigung auf dem Pariser Friedhof Père-Lachaise zählten Charles Baudelaire, Nadar, Édouard Manet, Millet, Barye, Nanteuil, Meissonier, Champfleury, Castagnary und Henri Fantin-Latour. Die geringe Beteiligung an dem Trauerzug veranlasste Fantin-Latour zu seiner „Hommage an Delacroix“ (Musée d’Orsay).

Eltern

  • Charles-François Delacroix (1741–1805): französischer Staatsmann, Außenminister im Directoire, Präfekt von Marseille und Bordeaux.
  • Victoire Delacroix (1758–1814): ⚭ 1778, Tochter des berühmten Ebenisten Jean-François Oeben
  • Charles Maurice de Talleyrand-Périgord (1754–1838): Einige Autoren glauben, dass nicht Charles Delcroix der biologische Vater Eugènes, sondern der Staatsmann gewesen wäre. Hierfür führen sie die physiognomische Ähnlichkeit und die geheime Förderung durch einen wohlhabenden Gönner an.

Geschwister

  • Charles-Henri (1779–1845): Adjutant Louis Bonapartes
  • Henri (1784–1807): gefallen in der Schlacht bei Friedland.
  • Henriette (1780–6.4.1827): ⚭ Raymond de Verniac, Botschafter

Lehrer

  • Pierre-Narcisse Guérin (1774–1833)

Freunde

  • Théodore Géricault (1791–1824): Maler und Begründer der Romantik in Frankreich
  • Richard Parkes Bonington (1802–1828): Maler aus England
  • Antoine-Louis Barye (1795–1875): Tierbildhauer
  • Victor Hugo (1802–1885): französischer Autor und Romantiker → Victor Hugo. Der schwarze Romantiker
  • George Sand (1804–1876): französische Autorin, Frauenrechtlerin und Sozialistin

Frauen

  • Baronin Joséphine de Forget (1802–1886): Cousine
  • Élise Boulanger (1805 oder 1806–1883): Pariser Malerin und Ehefrau des Ingres-Schülers Clément Boulanger. Eugène Delacroix hatte sich 1833 auf einem Ball der Dumas kennengelernt.

Weitere Beiträge zu Eugène Delacroix

Biografie von Eugène Delacroix (1798–1863)

  • 26. April 1798

    Am 26. April 1798 wurde Ferdinand-Victor-Eugène Delacroix in Charenton-Saint-Maurice bei Paris geboren. Sein Vater Charles-François hatte in der Revolutionszeit hohe Ämter inne. Zu Beginn des Direktoriums war er von November 1795 bis Juli 1797 Außenminister, anschließend Gesandter (bevollmächtigter Minister) in den Niederlanden. Delacroix’ Mutter Victoire Delacroix ist die Tochter des berühmten Kunsttischlers Jean- François Œben. Eugène Delacroix hatte zwei Brüder: Charles-Henri und Henri sowie eine Schwester Henriette, die alle älter waren als er. 1800 Die Familie folgte dem Vater nach Marseille, wo dieser das Amt des Präfekten innehatte.
  • 1803

    Die Familie folgte dem Vater nach Bordeaux, wo dieser das Amt des Präfekten innehatte.
  • 1805

    Tod des Vaters (4.11.); Mutter erwarb einen Besitz im Wald von La Boixe in der Nähe von Mansle (Charente), wo sich Delacroix später gerne aufhielt.
  • 1806

    Umzug nach Paris (Januar). Delacroix besuchte das Lycée Impérial (heute: Lycée Louis-le-Grand), wo er eine humanistische Bildung erhielt und Kenntnisse der klassischen Literatur erwarb. Delacroix‘ Bruder Henry kämpfte in Napoleons Grande Armée und starb 1807 in der Schlacht bei Friedland gegen Russland.
  • 1814

    Tod der Mutter (3.9.); Delacroix erlebt prekäre finanzielle Verhältnisse und lebte bei seiner Schwester.
  • 1815

    Abschluss des Gymnasiums. Eugène Delacroix erhielt ab Ende des Jahres eine erste künstlerische Ausbildung im Atelier des Historienmalers Pierre-Narcisse Guérin (1774–1833), wo er sich mit Théodore Géricault (1791–1824) anfreundete. Kopierte im Louvre Werke von Rubens und Raffael.
  • 1816

    Eintritt in die Kunstakademie (Ende März). Guérin wurde am 4. Dezember Professor für Malerei. In den Modellklassen belegte Eugène Delacroix mittlere Plätze. Erste Auseinandersetzung mit der Aquarelltechnik, vermittelt durch Charles Soulier.
  • 1817

    Wahrscheinlich beteiligte sich Delacroix mit „Tod des Orpheus“ am Wettbewerb für Ölskizzen. Bei den Wettbewerben um die Plätze im Aktsaal erzielte er mäßige Resultate (SoSe 28. von 56 Teilnehmern, WS 39. von 51 Teilnehmern). Delacroix verliebte sich in Elisabeth Salter, das englische Hausmädchen seiner Schwester.
  • 1818

    Aufenthalt im Anwesen im Wald von La Boixe (September–November). Äußerte den Wunsch nach Italien zu reisen.
  • 1819

    Delacroix erhielt seinen ersten öffentlichen Auftrag, die „Jungfrau der Ernte“ für die Kirche Saint-Eutrope in Orcemont. Er freundete sich mit dem englischen Maler Richard Parkes Bonington (1802–1828) an, las Dante, Tasso, Shakespeare und Goethe. Im Salon wurde Géricaults Gemälde „Floß der Medusa“ ausgestellt; für eine der Figuren stand Delacroix Modell. Sommer bei der Familie seiner Schwester in La Boixe.
  • 1820

    Kopierte viel im Louvre, erhielt den 11. Platz im Aktsaal und den 32. im Abgußsaal. Géricault überließ ihm den Auftrag für die „Jungfrau vom Heiligen Herzen“ für die Kathedrale von Nantes (heute Ajaccio), die er bis April 1821 fertigstellte. Hielt sich über den Sommer und Herbst bei seinen Geschwistern außerhalb von Paris auf.
  • 1821

    Gab sein Interesse am Prix de Rome auf und wandte sich dem Salon zu. Malte im Sommer „Vier Jahreszeiten“ für den Speiseraum des Schauspielers Talma am Montmartre.
  • 1822

    Tod des Schwagers (23.4.). Erste Teilnahme am Salon: Delacroix zeigte die „Dante- Barke“ (1822), die die Kritiker positiv besprechen und die vom Staat angekauft wurde. Guérin hatte die Teilnahme nicht gebilligt, während ihm von Gros Lob ausgesprochen wurde. Da Gros Delacroix als Schüler gewinnen wollte, ließ er ihn seine großformatigen, nicht öffentlich präsentierten Bilder aus der Zeit Napoleons privat studieren.
  • 3. September 1822

    Eugène Delacroix begann sein „Journal“ (1822–1824, 1847–1863), das eine zentrale Quelle für Leben, Werk und für das ästhetische Selbstverständnis des Malers darstellt. In mehreren Karikaturen kommentierte Delacroix die zunehmende Einschränkung der Pressefreiheit durch die Zensur.
  • 1823

    Entschied sich für das Thema „Das Massaker von Chios“ und nicht Tasso. Der Besitz im Wald von La Boixe musste verkauft werden, um die Gläubiger auszuzahlen. Eugène Delacroix war nahezu mittellos und musste nun seine Karriere als Maler vorantreiben.
  • Januar 1824

    Delacroix erwarb mehrere Bilder seines im Januar verstorbenen Freundes Géricault. Gleichzeitig begann er das Gemälde „Das Massaker von Chios“, dessen Entstehung im „Journal“ genau beschrieben wird. Für den Präfekten der Seine schuf er für die Kirche Saint-Paul-Saint-Louis im Marais das Bild „Christus im Garten Gethsemane“.
  • April 1824

    Nach dem Tod des britischen Dichters Lord Byron am 19. April 1824 im Griechischen Unabhängigkeitskrieg in Missolonghi beschäftigte sich Delacroix erneut intensiv mit dessen Werk, das ihn wiederholt zu Werken inspirierte.
  • September 1824

    Im Salon (ab 25.8.) präsentierte Delacroix neben „Tasso im Irrenhaus“ das „Massaker von Chios“. Das Gemälde erregte großes Aufsehen und wurde dennoch vom Staat angekauft. Am Salon sah er den „Heuwagen“ von Constable, mit dem er sich intensiv beschäftigte.
  • 19. Mai–Ende August 1825

    Mit dem Erlös des Werks vom Vorjahr konnte sich Delacroix von 19. Mai bis Ende August in England aufhalten. In London besuchte er die Meyrick Collection of Arms and Armour, die Benjamin West Gallery und die Sammlung der Marquess of Stafford in Cleveland House. Besuchte Stücke von Shakespeare und eine Aufführung mit Szenen aus Goethes Faust. Die Maler Sir Thomas Lawrence, David Wilkie, C. R. Cockerell und vielleicht auch Constable empfingen Delacroix.
  • Ende 1825

    In Paris teilte er sich mit Bonington ein Atelier. Er begann seine Serie von Faust-Lithografien.
  • 1826

    Eugène Delacroix begann sich mit Victor Hugo (1802–1885) und dem Kreis der Romantiker zu treffen. Der Fall von Missolonghi an die Osmanen beschäftigte Delacroix sehr. Er beteiligte sich an einer Ausstellung in der Galerie Lebrun mit „Die Hinrichtung des Dogen Marino Faliero“. Im Juni folgen „Der Kampf zwischen dem Giaur und Hassan“ und „Griechenland auf den Ruinen von Missolonghi“. Im Sommer hielt sich Delacroix bei der Familie des Comte de Coëtlosquet in La Charitè-sur-Loire auf, wo er das „Stillleben mit Hummern“ begann. Im Juli erhielt er den Auftrag zur Ausmalung eines Raumes des Staatsrats im Louvre und begann im August mit „Kaiser Justinian als Gesetzgeber“ (1827 vollendet, 1871 zerstört). Im November legte er einige Blätter der Faust-Zyklus Goethe vor, der sich begeistert äußerte.
  • 1827

    Beschickte den Salon Douai mit fünf Gemälden und erhielt eine Medaille. Delacroix und die Romantiker feierten im September die English Theatre Company begeistert, während sich die Pariser Öffentlichkeit reserviert gab. Am Salon ist er mit neun Bildern vertreten, weitere vier wurden von der Jury zurückgewiesen (ab 4.11.): „Die Hinrichtung des Dogen Marino Faliero“, „Christus im Garten Gethsemane“.
  • Januar–Februar 1828

    Zeitweilig waren die Räume des Staatsrats im Louvre öffentlich zugänglich. Wiedereröffnung des Salons mit „Der Tod des Sardanapal“. „Der Tod des Sardanapal“ brachte ihm größtenteils negative Kritiken ein und wurde nicht angekauft. Die Romantiker kürten Delacroix allerdings zu ihrer Speerspitze. Sosthène de La Rochfoucauld, Oberintendant der Schönen Künste, zitierte ihn in sein Büro, um ihm die Änderung seiner Malweise ans Herz zu legen, so Delacroix weiterhin öffentliche Aufträge erhalten wollte. Entwarf die Kostüme für Victor Hugos „Amy Robsart“, das am 13. Februar im Odeon aufgeführt wurde. Mit „Die Hinrichtung des Dogen Marino Faliero“ feierte Delacroix in London einen großen Erfolg.
  • Juni–Juli 1828

    Ausstellung in der Hobday’s Gallery in London mit „Mephisto erscheint Faust“ und wahrscheinlich „Griechenland auf den Ruinen von Missolonghi“. Der Faust-Zyklus erschien als Illustration der Übersetzung von A. Stapfer bei Ch. Motte. Im Juli begann Delacroix mit dem Bild „Kardinal Richelieu liest die Messe“ für die Galerie des Herzogs von Orléans im Palais-Royal (1848 zerstört).
  • August–Ende 1828

    Delacroix erhielt – anlässlich eines Besuchs von König Karl X. in Nancy – am 28. August 1828 von der Regierung für das städtische Museum von Nancy den Auftrag für das Gemälde „Die Schlacht bei Nancy“ (1831, 1834 am Salon ausgestellt, Musée des Beaux-Arts de Nancy). Ende des Jahres begann er für die Herzogin von Berry „Quentin Durward und der Genarbte“ sowie für die königliche Familie „Die Schlacht bei Poitiers“ (1830, Paris, Musée du Louvre).
  • 1829

    Begann im Januar „Die Ermordung des Bischofs von Lüttich“. Veröffentlichte im Mai den Essay „Über Kunstkritiken“ in der „Revue de Paris“. Gemeinsam mit dem befreundeten Tierbildhauer Antoine-Louis Barye (1795–1875) wohnte Delacroix im Pariser Musée d’histoire naturelle dem Sezieren von Löwen bei, die er in Skizzen festhielt. Herbst und Winter waren mit der Ausführung der beiden Schlachtengemälde ausgefüllt.
  • 1830

    „Die Ermordung des Bischofs von Lüttich“ (1829, Musée du Louvre) wurde in der Royal Accademy in London mit großen Erfolg ausgestellt. Delacroix publizierte im Mai und Juli zwei Essays über Raffael und Michelangelo. Die Ereignisse der „Drei Glorreichen Tage“ inspirierten ihn zu „Die Freiheit führt das Volk“, an dem er bis Ende des Jahres arbeitete. Erfolglose Teilnahme am Wettbewerb für drei Bilder zur Ausschmückung der Stirnwand des Sitzungssaals der Abgeordnetenkammer im Palais Bourbon. Delacroix nahm im Oktober an einer Ausstellung zugunsten der Opfer der Julirevolution im Palais du Luxembourg teil und präsentierte „Junger Tiger, mit seiner Mutter spielend“.
  • März–April 1831

    Mit den Entwürfen zu „Boissy d’Anglas grüßt den Kopf des Abgeordneten Féraud“ und „Mirabeau und der Marquis de Dreux- Brézé“ beteiligte sich Delacroix erfolglos am Wettbewerb für die Ausgestaltung der Abgeordnetenkammer im Palais Bourbon. Aufnahme in die Ehrenlegion.
  • Salon von 1831

    Im ersten Salon der Julimonarchie und dem ersten seit 1827/28 stellte er „Die Ermordung des Bischofs von Lüttich“, „Junger Tiger, mit seiner Mutter spielend“, „Kardinal Richelieu liest die Messe“, nach einem Roman von Walter Scott „Cromwell im Schloss Windsor“ (1828–1830, Privatsammlung) und „Die Freiheit führt das Volk“ aus (ab 14.4.). Letzteres erregte großes Aufsehen, wurde vom Staat angekauft und bis 1832 im Palais du Luxembourg präsentiert.
  • 11. Januar–20. Juli 1832

    Als Begleiter einer diplomatischen Delegation reiste Delacroix über Spanien nach Marokko. Es entstanden zahlreiche Aquarelle und Zeichnungen, die er später in Gemälden aufgriff. Eugène Delacroix glaubte in Nordafrika die Welt der Antike wiederzufinden, war Gast auf einer jüdischen Hochzeit. Im Juni gelang es ihm, einen Harem zu besuchen.
  • 1833

    Mit vier Bildern am Salon vertreten. Die Bretonin Jenny Le Durch (1801–1869) wurde Delacroix‘ Haushälterin und zunehmend seine Vertraute. Das Temperabild „König Rodrigo“ (Kunsthalle Bremen) entstand in nur wenigen Stunden aus Dekoration für einen Kostümball bei Alexandre Dumas.
  • August–Ende 1833

    Im August 1833 erhielt Delacroix den Auftrag für die Ausmalung des Salon du Roi im Palais Bourbon, dem Sitz der Abgeordnetenkammer (1837 vollendet). Im November begann seine Freundschaft mit George Sand. Delacroix‘ Cousine Joséphine de Forget (1802–1886) wurde seine Geliebte. Sein Nachbar in Champrosay war Frédéric Villot, der nach 1848 der Leiter der Gemäldeabteilung des Louvre wurde. Delacroix freudete sich mit Villot an.
  • 1834

    Eugène Delacroix erhielt den Auftrag, die „Schlacht bei Taillebourg“ (1834–1837) für die Galerie des Batailles des Musée de l’Histoire de France im Schloss Versailles zu malen, in dem die Geschichte Frankreichs von den ersten fränkischen Herrschern bis in die Gegenwart illustriert wurde. Am Salon präsentierte er die Gemälde „Die Schlacht von Nancy“ und „Die Frauen von Algier“, das von seinen Eindrücken der Marokkoreise inspiriert ist. Théophile Gautier verteidigte anlässlich der Ausstellung Delacroix. Im Juli starb Delacroix‘ Neffe Charles de Verniac (1803–1834), was den Maler in eine tiefe Depression stürzte. Probierte im September in Valmont die Freskotechnik aus.
  • 1835

    Im Januar und Februar erkrankte Eugène Delacroix erstmals an einer Kehlkopfentzündung; er hielt sich bei der Familie Riesener in Frépillon auf. Am Salon präsentierte er fünf Bilder, darunter „Der Gefangene von Chillon“ und „Die Natchez“. Stellte bis Dezember die Friese und Deckengemälde des Salon du Roi im Palais Bourbon fertig. Es fehlten nur noch die acht Grisaillen der Flüsse- und Meeresallegorien.
  • 1836

    „Hamlet und Horatio auf dem Friedhof“ wurde von der Jury des Salons abgelehnt, stattdessen war Eugène Delacroix mit „Der hl. Sebastian, dem die frommen Frauen beistehen“ zu sehen. Der „Hl. Sebastian“ wurde vom Staat angekauft und der Kirche Saint-Michel in Nantua übergeben. Ende des Jahres stellte Delacroix die Grisaillen im Salon du Roi fertig, überarbeitete sie allerdings noch einmal im folgenden Jahr.
  • 1837

    Delacroix kandidierte erstmals vergeblich für einen Sitz im Institut de France. Stellte im Salon „Die Schlacht von Taillebourg“ (1834–1837) aus, bevor das Gemälde in der Historischen Galerie in Versailles installiert wurde. Im Dezember wurde er für seine Ausmalung des Salon du Roi gelobt und mit einem Gesamthonorar von 35.000 Francs bezahlt.
  • 1838

    Eugène Delacroix war mit fünf Gemälden am Salon vertreten: „Rasende Medea“ und „Die Verzückten von Tangier“ (Institute of Arts, Minneapolis). Im August hielt er sich mit Joséphine de Forget in Tréport auf. Enger Kontakt zu George Sand und Frédéric Chopin, deren Doppelporträt er zwar begann aber nie vollendete. Auftrag für den „Einzug der Kreuzfahrer in Konstantinopel“ für die Historischen Galerie in Versailles. Erhielt den Auftrag für die Ausmalung der Bibliothek der Abgeordnetenkammer im Palais Bourbon (1847 vollendet). Zur Ausführung griff er auf die Mitarbeit von Werkstattgehilfen (Gustave Lassalle-Bordes, Louis de Planet) zurück.
  • 1839

    Am Salon von 1839 war Delacroix mit zwei von Shakespeare inspirierten Gemälden vertreten: „Kleopatra und der Bauer“ und „Hamlet und Horatio auf dem Friedhof“. Zwei nordafrikanische Themen und eine zweite Fassung des „Tasso“ wurden abgelehnt. Gemeinsam mit der Pariser Malerin Élise Boulanger (1805 oder 1806–1883), die er 1833 auf einem Ball von Alexandre Dumas kennengelernt hatte und die mit dem Ingres-Schüler Clément Boulanger verheiratet war, reiste Delacroix nach Belgien und Holland, besuchte Antwerpen, Den Haag und Amsterdam, wo er unter anderem Gemälde von Peter Paul Rubens studierte (September).
  • 1840

    Im Salon stellte Delacroix nur „Die Gerechtigkeit des Trajan“ (Rouen) aus. Für eine Kapelle in Saint-Denis-du-Saint-Sacrement malte Delacroix „Die Beweinung Christi“ (Juni). Im September erhielt er den Auftrag, die Bibliothek des Palais du Luxembourg auszugestalten (1847 vollendet).
  • 1841

    Eugène Delacroix stellte im Salon die Bilder „Der Einzug der Kreuzfahrer in Konstantinopel“, „Der Schiffbruch des Don Juan“ sowie „Jüdische Hochzeit“ aus. Im September hielt er sich in Trouville auf. George Sand hielt in den „Impressions et Souvenirs“ eine Diskussion zwischen Delacroix, Chopin, ihr selbst und ihrem Sohn Maurice Sand über die Farbe und die Parallelen „zwischen den Farbtönen der Malerei und den Tönen der Musik“ fest.
  • 1842

    Delacroix hatte eine schwere Kehlkopfentzündung, wahrscheinlicher aber ist, dass er an der Tuberkulose erkrankte. Um sich zu schonen, zog sich Delacroix vom öffentlichen Leben zurück, um sich ganz seiner Kunst zu widmen. Im März hielt er sich bei der Familie Riesener in Frépillon auf; im Juni besuchte er erstmals George Sand und Chopin in Nohant. Hier studierte er Blumen. Malte „Die Erziehung Mariens“, die er 1844 am Salon präsentieren wollte. Das Bild wurde abgelehnt. Im Herbst/Winter beschäftigte er sich intensiv mit den Wandmalereien.
  • 1843

    Delacroix schuf Lithografien zu Shakespeares „Hamlet“ und Goethes „Götz von Berlichingen“, die bei den Brüdern Gihaut erschienen. Weiterarbeit an den Wandmalereien. Im Juni hielt sich Delacroix in Vichy auf, im Juli ein zweites Mal bei Sand und Chopin in Nohant.
  • 1844

    Vollendete die „Pietà“. Mit Pierre Andrieu fand Eugène Delacroix einen neuen Mitarbeiter. Restaurierte die Gemälde von Le Sureur im Hôtel Lambert. Mietete ein Haus in Champrosay an der Seine, was 30 km südöstlich von Paris liegt. Hier setzte er seine Naturstudien fort.
  • 1845

    Eugène Delacroix stellte vier Bilder am Salon aus, darunter „Die letzten Worte des Kaisers Mark Aurel“ (Lyon), „Mulay Abd er-Rahman, der Sultan von Marokko“ (Toulouse). Hielt sich zwischen Juli und August in Eaux-Bonnes in den Pyrenäen auf, wo er die Schönheit der Landschaft wieder in Aquarelle einfing. Tod des Bruders Charles-Henri (Dezember). Veröffentlichte einen Essay über Pierre Puget in „a Plutarque“.
  • 1846

    Im Januar hielt er sich in Bordeaux auf. Am Salon zeigte er „Die Entführung Rebekkas“ (Metropolitan Museum, New York), „Gretchen in der Kirche“ und „Abschied von Romeo und Julia“. Delacroix wurde zum Offizier der Ehrenlegion ernannt (5.6.). Dritter und letzte Aufenthalt in Nohant. Publizierte einen Aufsatz über Prud’hon in „Revue des Deux Mondes“. Stellte die Ausmalung der Bibliothek des Palais du Luxembourg fertig (Dezember).
  • 1847

    Nahm sein Journal wieder auf. Im Salon zeigte er sechs Bilder, darunter die „Wachstube in Meknès“ und „Christus am Kreuz“ (Baltimore). Im März besuchte er Corot in dessen Atelier und zeigte sich von dessen Arbeitsweise beeindruckt. Ende des Jahres vollendete er die Ausmalung der Bibliothek des Palais Bourbon.
  • 1848

    Im Salon waren sechs Bilder von Delacroix zu sehen. Delacroix reiste nach Champrosay, wo er sich während der Monate Juni und Juli sowie erneut im September aufhielt, um den Tumulten in der Hauptstadt zu entgehen. Im August hielt er sichbei Comte de Mornay auf. Am 1. September erschien in der „Revue des Deuc Mondes“ sein Aufsatz über Baron Gros, der 1835 Selbstmord begangen hatte. Eugène Delacroix begrüßte die Wahl von Louis-Naopléon Bonaparte zum Präsidenten der Republik.
  • 1849

    Delacroix stellte sieben Bilder im Salon aus, darunter zwei großformatige Blumenbilder. Auftrag für die Ausmalung der Engelskapelle in der Kirche Saint- Sulpice (1861 vollendet). Aufenthalte in Champrosay (Mai und September). Durch Vermittlung von Joséphine de Forget erhielt Delacroix Zugang zum Kreis Bonapartes und wurde zu Abendessen eingeladen.
  • 1850

    Auftrag für die Ausmalung der Galerie d’Apollon im Louvre mit dem zentralen Deckenbild „Apoll als Sieger über die Pythonschlange“ (1851 vollendet). Kur in Bad Ems (13.7.–4.8.) und Weiterreise nach Brüssel, Antwerpen und Köln, Mecheln. Stellte am Salon 1850/51 fünf Bilder aus.
  • 1851

    In den Stadtrat von Paris gewählt und übte das Amt zehn Jahre lang aus. Im August und September hielt sich Delacroix in Dieppe auf. Im Oktober vollendete er den „Apollo“. Das Gemälde wurde aufgrund seiner Farbigkeit von der nächsten Künstlergeneration – Odilon Redon, Paul Cézanne, Paul Gauguin – besonders verehrt. Ende des Jahres erhielt er den Auftrag für die Deckengestaltung des Salon de la Paix im Pariser Rathaus, die er 1854 vollendete (1871 zerstört).
  • 1852

    Eugène Delacroix arbeitete an den Bildern für den Salon de la Paix, wobei ihm Pierre Andrieu half, wie auch der Engelkapelle. Aufenthalt in Champrosay (Juli/August). Im September malte Delacroix in Dieppe.
  • 1853

    Delacroix stellte im Salon drei Bilder aus, darunter die Gemälde „Afrikanische Piraten entführen eine junge Frau“, „Mittelmeerküste“, „Das Gastmahl zu Emmaus“, „Der Heilige Stephanus“. Veröffentlichte einen Aufsatz über Nicholas Poussin in „Moniteur universel“.
  • 1854

    In Zusammenarbeit mit dem Fotografen Eugène Durieux fertigte Delacroix ein Album mit Aktfotografien an, die er als Vorlagen für Zeichnungen verwendete. Im Februar vollendete er die Dekoration des Salon de la Paix im Rathaus. Im März hielt er sich in Champrosay auf. Am 15. Juli erschien in „Revue des Deux Mondes“ sein Aufsatz „Gedanken über das Schöne“. Während der Sommermonate begann Delacroix mit den Wandmalereien in der Engelskapelle in Saint-Sulpice. Baute Kontakte auf mit François Millet und Théodore Rousseau; war nicht von allen Bildern Gustave Courbets überzeugt.
  • 1855

    Delacroix war auf der Weltausstellung mit 36 Gemälden vertreten (weiters: Ingres, Horace Vernet und Alexandre- Gabriel Decamps). Charles Baudelaire erkannte in Delacroix den wichtigsten Künstler der Moderne. Im Staatsauftrag entstand „Die Löwenjagd“ (Bordeaux). Edouard Manet erwirkte die Erlaubnis die „Dante-Barke“ zu kopieren. Zwischen dem 25. Und dem 29. September weilte Delacroix in Baden-Baden, wo er den Porträtisten Franz Xaver Winterhalter traf. Zum Kommandanten der Ehrenlegion ernannt und erhielt die große Ehrenmedaille (erste Oktoberhälfte).
  • 1856

    Aufgrund eines Krankenstandes musste Delacroix seine Arbeit in Saint-Sulpice unterbrechen, erneut am 15. Dezember ausgebrochen. Im Oktober reiste er nach Givry-en-Argonne und Ante-en-Argonne sowie Champrosay.
  • 1857

    Am 10. Januar wurde Eugène Delacroix (endlich und als Nachfolger von Paul Delaroche) in die Akademie der Schönen Künste des Institut de France gewählt! Sein geplantes „Wörterbuch der Schönen Künste“ blieb unvollendet.
  • April 1857

    Am 21. April wurde im Palais des Beaux-Arts die erste jemals einem Künstler gewidmete Retrospektivausstellung „Exposition des Œuvres de Paul Delaroche“ eröffnet. Delacroix gehörte zum Organisationskomitee der Ausstellung. Nach sieben erfolglosen Bewerbungen erhielt Delacroix als Nachfolger des verstorbenen Delaroche einen Platz im Institut de France. Mai–Dezember 1857 Mai bis Juni hielt sich Delacroix in Champrosay auf. Ende Dezember übersiedelte er an die Palce de Furstenberg Nr. 6, wo sich heute das Musée national Eugène Delacroix befindet.
  • 1858

    Lange Erkrankung, dennoch arbeitete Delacroix an den Bildern für den kommenden Salon.
  • 1859

    Letzte Teilnahme am Salon mit „Ovid bei den Skythen“ (London), „Erminia bei den Hirten“ (Stockholm), „Kreuztragung“ (Metz), „Grablegung“ (Tokyo). Die Bilder wurden Großteils als Skizzen angesehen und abgelehnt. Zwischen Januar und April arbeitete Delacroix an den Wandgemälden von Saint-Sulpice. Diese hielt er im Dezember für weitgehend fertiggestellt.
  • 1860

    In der Galerie Martinet am Boulevard des Italiens stellte Eugène Delacroix 23 Bilder aus, die vor allem die Impressionisten beeindruckten. Die Ausmalung von Saint-Sulpice ist nahezu vollendet.
  • 1861

    Im Juni beendete Eugène Delacroix die Wandgemälde in Saint-Sulpice und verschickte Einladungen zur Besichtigung. Am 22. Juli übergab er das Werk der Öffentlichkeit. Obwohl zahlreiche Künstler anwesend waren, gab es nur geringe Resonanz. Dies enttäuschte Delacroix. Im Dezember war auch „Der Tod des Sardanapal“ seit langem erstmals wieder in der Öffentlichkeit, nämlich der Galerie Martinet, zu sehen.
  • 1862

    Eugène Delacroix war bei schlechter Gesundheit, arbeitete aber dennoch meist an Variationen früherer Werke. „Die Ermordung des Bischofs von Lüttich“ war auf der Weltausstellung in London zu sehen. Delacroix‘ Aufsatz über den Maler und Grafiker Charlet erschien in der „Revue des Deux Mondes“ (1.7.).
  • 13. August 1863

    Der Gesundheitszustand von Delacroix verschlechterte sich weiter. Am 13. August 1863 um 7 Uhr morgens verstarb Delacroix. Zu den Teilnehmern bei der Beerdigung auf dem Pariser Friedhof Père-Lachaise zählten Charles Baudelaire, Nadar, Édouard Manet, Millet, Barye, Nanteuil, Meissonier, Champfleury, Castagnary und Henri Fantin-Latour. Die geringe Beteiligung an dem Trauerzug veranlasste Fantin-Latour zu seiner „Hommage an Delacroix“ (Musée d’Orsay).
  • 1864

    Zwischen dem 17. und dem 29. Februar wurden die im Atelier aufgefundenen Werke versteigert. Viele Künstler erwarben Gemälde und Zeichnungen von Delacroix. Eine Retrospektive mit 300 Werken war in der Société nationale des Beaux-Arts zu sehen.
Alexandra Matzner
Gründerin von ARTinWORDS * 1974 in Linz, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Romanistik in Wien und Rom. Seit 1999 Kunstvermittlerin in Wien, seit 2004 Autorin für verschiedene Kunstzeitschriften. Jüngste Publiktionen entstanden für das Kunsthaus Zürich, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Albertina und Belvedere in Wien.