Ausstellungen im Kunsthaus Zürich 2018: Welche Schau interessiert dich? wcm casino glory casino crazy time mcw casino log in crazy time casino jeetbuzz live casino mga casino betvisa online casino casino world mega casino affiliate casino live moree glory casino casino live score mega world casino jeetwin casino mage casino glory casino game casino score live nagad 888 casino mcw login casino live casino login
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Ausstellungen im Kunsthaus Zürich 2018 Cruzvillegas, „naive“ Avantgarde, Mode in der Kunst, Robert Delaunay, Kokoschka

Fashion drive, Kunsthaus Zürich 2018

Fashion drive, Kunsthaus Zürich 2018

Der mexikanische Künstler Abraham Cruzvillegas (*1968) ist eingeladen im Kunsthaus Zürich seine prozessuale Skulptur „Autorreconstrucción: Social Tissue“ im großen Ausstellungssaal fortzusetzen. Gemeinsam mit Interessierten, darunter Studierende der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK), der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) und lokale Handwerkern baut er aus gefundenen Materialien ein Kunstwerk – und auch ein soziales Netzwerk.

Für das Ausstellungsprogramm 2019 siehe: Kunsthaus Zürich: Ausstellungen 2019

Mit der Geschichte der Avantgarde setzen sich drei Ausstellungen auseinander: „Magritte, Dietrich, Rousseau. Visionäre Sachlichkeit“ (ab 9.3.), „Robert Delaunay und Paris“ (ab 31.8) sowie „Oskar Kokoschka: Eine Retrospektive“ (ab 14.12.). Im Frühjahr und im Herbst werden zwei unterschiedliche Formen avantgardistischer Kunstproduktion diskutiert. „Magritte, Dietrich, Rousseau. Visionäre Sachlichkeit“ präsentiert die Meister der „einfachen“ Gestaltung, wobei von Henri Rousseau ausgehen, anerkannte Künstler wie Félix Vallotton oder René Magritte den „Naiven“ gegenübergestellt werden. Ihre auf Vereinfachung ausgerichteten Werke werden als Vorläufer für die Neue Sachlichkeit und den Surrealismus der Zwanziger Jahre vorgestellt.
Mit Robert Delaunay zeigt das Kunsthaus Zürich im Herbst einen Hauptmeister der frühen Abstraktion. Indem er sich mit Farbtheorie und dem Wahrnehmungsprozess auseinandersetzte, gelang Delaunay früh, sich von der Gegenständlichkeit zu lösen und zu einem Pionier der ungegenständlichen Malerei zu werden.
Oskar Kokoschka hingegen prägte gleichzeitig den Expressionismus in Österreich und Deutschland – in Wien, wo er an der Kunstgewerbeschule studiert hatte, und in Berlin, wo er über Herwarth Walden mit  der Sturm-Galerie assoziiert war. Zeitlebens blieb er der figurativen Malerei verbunden. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg, den er als „entartet“ eingestufte Maler in London überlebte, wandte er sich nicht davon ab, sondern wurde sogar einer der gefragtesten Porträtisten. Da er in seinen letzten 27 Lebensjahren in Vevey lebte, befindet sich ein Teil seines Nachlasses in der Schweiz. In Kooperation mit Wiener Institutionen organisiert das Kunsthaus Zürich eine Retrospektive zu Kokoschkas Werk.

„Fashion Drive. Extreme Mode in der Kunst“ (ab 20.4.) hinterfragt, wie Mode in der bildenden Kunst quer durch fünf Jahrhunderte eingesetzt wird, um Macht Persönlichkeit und Geschmack zu demonstrieren. Zum anderen werden 500 Jahre Modegeschichte nachvollziehbar. In der multimedialen Schau werden historische Kostüme, zeitgenössische Mode, Gemälde, Videos und Fotografien einander gegenübergestellt.

 

Abraham Cruzvillegas. Autorreconstrucción: Social Tissue (16.2.–25.3.2018)

Nachdem 2015/16 Werke von Abraham Cruzvillegas (*1968) an einem Großauftritt in der Turbine Hall der Tate Modern und in umfassenden Einzelausstellungen in den USA, in Frankreich und Deutschland zu sehen waren, zeigt das Kunsthaus Zürich zum ersten Mal in der Schweiz eine Ausstellung des mexikanischen Künstlers. Er untersucht in seinen Skulpturen und raumfassenden Installationen Architektur als Ausdruck gesellschaftlicher Verhältnisse. Aufgewachsen ist Cruzvillegas in Ajusco, einer Vulkanlandschaft südlich der mexikanischen Hauptstadt. Dort entstanden im Zuge einer Landflucht in den 1960er-Jahren prekäre Eigenbauten, die mit Materialien aus der Gegend ohne Fundament und Bauplan gezimmert wurden. Am Entstehen dieser Bauten war jeweils die gesamte Gemeinschaft der Familienmitglieder und Nachbarn beteiligt. Indem er von dieser Erfahrung ausgeht, ist die skulpturale Form für Cruzvillegas ein Prozess des Wandels, der Aktion und der Solidarität. Seine Werke sind von einer Idee des ständigen Werdens geprägt. Improvisation, das Arbeiten mit vorgefundenen Materialien und die Zusammenarbeit mit anderen spielen eine entscheidende Rolle.

Auch in Zürich arbeitet Cruzvillegas eng mit Menschen vor Ort zusammen. Er verwandelt den großen Ausstellungssaal in eine Werkstatt, in der im Laufe der Ausstellung neue Arbeiten entstehen und verschiedene Veranstaltungen stattfinden. Erst zum Schluss fügen sich die neu entstandenen Werke zu einer Gesamtinstallation zusammen. Der für Cruzvillegas' Werk zentrale Gedanke des dynamischen Prozesses wird so auf das Ausstellungsformat selber übertragen.

 

 

Magritte, Dietrich, Rousseau. Visionäre Sachlichkeit (9.3.–8.7.2018)

Die Entwicklung der abstrakten Kunst war ein zentraler Prozess der Kunst der Moderne. Aber auch Künstler und Künstlerinnen, die sich an den Stilmitteln der gegenständlichen Kunst orientierten, prägten die Moderne wesentlich mit. Dies wird anhand meisterhafter – und zum Teil selten gezeigter – Werke der Sammlung deutlich.

Im späten 19. Jahrhundert erfasste etwa Félix Vallotton die sichtbare Welt fast altmeisterlich präzis – legte aber mit psychologischer Schärfe zugleich ihre Brüchigkeit frei. Gleichzeitig schilderte der „naive“ Autodidakt Henri Rousseau fein säuberlich visionäre Bildwelten der Imagination (in der Ausstellung ebenfalls vertreten die späteren „Naiven“ André Bauchant, Camille Bombois, Élie Lascaux und Grandma Moses).

Nach dem Ersten Weltkrieg gewann die gegenständliche Schilderung der Welt in der sogenannten Neuen Sachlichkeit (beispielsweise bei Niklaus Stoecklin, Adolf Dietrich) neuen Raum. Und bediente sich bei seiner Darstellung unbewusster Inhalte nicht sogar der Surrealismus (René Magritte, Salvador Dalí) immer wieder der Mittel gegenständlicher Kunst?

 

 

Fashion Drive. Extreme Mode in der Kunst (20.4.–15.7.2018)

Fashion Drive. Extreme Mode in der Kunst

Modetrieb? Mode ist Antrieb und Dilemma zugleich, vor allem aber ein Indikator für den Wandel ihrer Zeit. Diese Ausstellung beugt sich über 500 Jahre Modegeschichte im Spiegel der Kunst: Wie haben Künstler auf extreme Erscheinungen wie Schlitzmode, die Schamkapsel, die Krinoline oder den Smoking reagiert? Georg Simmel schildert es in „Philosophie der Mode“ folgendermaßen: „Das Leben gemäß der Mode ist in sachlicher Hinsicht eine Mischung von Zerstören und Aufbauen.“

Mode ist sowohl ökonomischer Faktor wie Seismograph gesellschaftlicher Befindlichkeiten, Ausdruck von Sehnsucht und Instrument für Ein- und Ausschlussmechanismen. Die Ausstellung mit Schwerpunkt im ausgehenden 18. bis Anfang 20. Jahrhundert und Ausläufern in die Renaissance und die Gegenwart interessiert sich für die Erscheinungsformen der Mode in jenem Kippmoment, wo sie extrem, schrill, laut, getarnt und verpönt ist. In der heutigen Zeit von Globalisierung und Homogenisierung durch „Fast Fashion“ strebt die Ausstellung in einer Tour d’Horizon die kritische wie die sinnliche Betrachtung von Kleidern in der Kunst an, die problematische wie auch subversive Momente der Modegeschichte in den Techniken der Malerei, Zeichnung, Plastik, Installation, Fotografie und Film aufgreifen.

Mit 50 Künstlerinnen und Künstlern, darunter Joseph Beuys, Giovanni Boldini, Leigh Bowery (→ EXTRAVAGANZA - Staging Leigh Bowery), Daniele Buetti, Salvador Dalí, Honoré Daumier, Albrecht Dürer, Esther Eppstein, Sylvie Fleury, Gustav Klimt – Emilie Flöge, Natalja Gontscharowa, K8 Hardy, Herlinde Koelbl, Peter Lindbergh, Manon, Malcolm McLaren & Vivienne Westwood, Mai-Thu Perret, Tula Roy und Christoph Wirsing, Wolfgang Tillmans (→ Wolfgang Tillmans. Neue Welt), Félix Vallotton und Andy Warhol.

Eine Koproduktion mit den Festspielen Zürich

 

 

Robert Delaunay und Paris (31.8.–18.11.2018)

Robert Delaunay und Paris

Mit dieser bisher umfangreichsten Präsentation in der Schweiz wird Robert Delaunay (1885–1941) gewürdigt, einer der bedeutendsten Wegbereiter in der Kunst des frühen 20. Jahrhunderts. Die Ausstellung rückt zwei wichtige Gemälde aus der Sammlung des Kunsthaus Zürich ins Licht, nämlich „Formes circulaires. Soleil, lune“ (1913–1931) sowie das monumentale Bild „Formes circulaires“ (1930). Die Ausstellung gibt dem Publikum Gelegenheit, das breite Spektrum und den vorausweisenden Charakter von Delaunays Werk zu erleben – indem sie sich mit den zentralen Themen auseinandersetzt, die den Künstler sein Leben lang beschäftigten: Licht, Farbe und der malerische Ausdruck eines als bewusste Tätigkeit verstandenen Sehprozesses. Die Ausstellung wird auch zeigen, wie der leidenschaftliche Verfechter und Vertreter der abstrakten Kunst zu einer zentralen Figur der Pariser Avantgarde wurde.

Mit ihren rund 80 Gemälden und Arbeiten auf Papier verdeutlicht die Schau Delaunays intensive Beschäftigung mit der Farbmalerei sowie sein Interesse an den physikalischen Gesetzen des Sehens und unterstreicht zugleich, wie entscheidend der Ansporn und Einfluss war, den Paris auf sein Bildvokabular und seine malerischen Experimente ausübte. Fotografien und Filme von Zeitgenossen Delaunays, die sich ebenfalls von der französischen Metropole inspirieren ließen, ergänzen die Ausstellung.

 

 

Oskar Kokoschka: Eine Retrospektive (14.12.2018–10.3.2019)

Oskar Kokoschka (1886–1980) zählt heute zu den wichtigsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Sein nachhaltiges Erbe für die Kunstproduktion der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart ist unbestritten und dennoch rätselhaft: Im von zwei Weltkriegen erschütterten Europa, wo realistische Kunst in Verruf geraten war, setzte sich Kokoschka unerschrocken für die Anerkennung der figurativen Kunst ein. Zeitlebens hielt er an der integralen Kraft einer Kunst jenseits von Staatspropaganda fest, was sich in seinem gesamten Werk niederschlägt. In Kokoschkas Worten:

„Offizielle Kunst ist immer Kitsch, weil sie dem anonymen Besteller dient, wodurch das Erlebnis ausgeschaltet wird.“ – „Möglicherweise ist die zeitgemäße Flucht vor der Gegenständlichkeit weniger mit einer Unfähigkeit zur Gestaltung und richtiger mit einer Schrumpfung der Erlebnisfähigkeit zu erklären.“ (Oskar Kokoschka)

Die Ausstellung ist als Retrospektive angelegt und soll mit rund 150 Exponaten sämtlichen Schaffensphasen des Künstlers Rechnung tragen. Auch die von Kokoschka verwendeten Techniken wie Ölmalerei, Pastell, Zeichnung, Aquarell, Druckgrafik sowie die Theaterstücke und Kostümentwürfe werden vorgestellt. Schon früh spielte das Kunsthaus Zürich eine wichtige Rolle in Kokoschkas Laufbahn. Folglich ist der Sammlungsbestand mit über zehn Ölgemälden, darunter Meisterwerken wie „Liebespaar mit Katze“ (1917), gut bestückt. Aufgrund seines Schweizer Domizils in seinen letzten 27 Lebensjahren befinden sich außer in Wien auch in Vevey und Zürich wichtige Teile dieses Künstlernachlasses. Die letzte Retrospektive in der Schweiz zu Kokoschka fand 1986 am Kunsthaus Zürich statt. Es ist also an der Zeit, die spektakulären Originale dieses expressiven Malers mit dem unverkennbaren Pinselstrich sowohl einer jüngeren Generation wie auch langjährigen Bewunderern wieder näherzubringen.

Zur Einstimmgun: Oskar Kokoschka. Werke und Fotografien und Oskar Kokoschka. Exil und neue Heimat (1934–1980)

Quelle: Kunsthaus Zürich

 

Ausstellungen im Kunsthaus Zürich 2018: Bilder

  • Abraham Cruzvillegas, The Autoconstrucción Suites, 2013, Ausstellungsansicht Walker Art Center, Minneapolis, © Abraham Cruzvillegas
  • Élie Lascaux, L‘église devant la mer, 1927, Öl/Lw, 61 x 50 cm (Kunsthaus Zürich, © 2017 ProLitteris, Zürich)
  • William Larkin, Portrait of Diana Cecil, later Countess of Oxford, um 1614−1618, Öl/Lw, 120 x 206 cm (Suffolk Collection, Kenwood House)
  • Faltenrockharnisch, um 1526 (Kunsthistorisches Museum, Wien, Hofjagd- und Rüstkammer)
  • Robert Delaunay, Formes circulaires. Soleil, lune, 1913–1931, Öl/Lw, 200 x 197 cm (Kunsthaus Zürich)
  • Robert Delaunay, Le poète Philippe Soupault, 1922, Öl/Lw, 197 x 130 cm (Centre Pompidou, Musée national d‘art moderne – Centre de création industrielle, Paris)
  • Oskar Kokoschka, Liebespaar mit Katze, 1917, Öl/Lw, 93,5 x 130,5 cm (Kunsthaus Zürich © Fondation Oskar Kokoschka, Vevey / 2017 ProLitteris, Zürich)
  • Félix Vallotton, Coucher de soleil, Villerville, 1917, Öl/Lw, 55,5 x 97 cm (Kunsthaus Zürich, Vereinigung Zürcher Kunstfreunde, 1977)
  • Félix Vallotton, Hautes Alpes, glaciers et pics neigeux, 1919, Öl/Lw, 73 x 100 cm (Kunsthaus Zürich, Gottfried Keller-Stiftung, Bundesamt für Kultur, Bern, 1978)
  • Lous Vivin, Paris, les Halles Centrales et l‘église Saint-Eustache, 1929, Öl/Lw, 48 x 64,5 cm (Kunsthaus Zürich, 1938)
  • Henri Rousseau, Portrait de Monsieur X (Pierre Loti), 1906, Öl/Lw, 61 x 50 cm (Kunsthaus Zürich, 1940)
Alexandra Matzner
Gründerin von ARTinWORDS * 1974 in Linz, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Romanistik in Wien und Rom. Seit 1999 Kunstvermittlerin in Wien, seit 2004 Autorin für verschiedene Kunstzeitschriften. Jüngste Publiktionen entstanden für das Kunsthaus Zürich, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Albertina und Belvedere in Wien.