Berlin | Museum für Fotografie: Die Bauhaus-Fotografinnen

Grit Kallin-Fischer, Selbstporträt mit Zigarette, um 1928 (Bauhaus-Archiv Berlin © Bauhaus-Archiv Berlin)
Das Bauhaus ist weltberühmt, die Fotografie des Bauhaus ebenso (→ Bauhaus: Chronologie). Selten hingegen wurden die Fotografinnen am Bauhaus gewürdigt. Das Berliner Museum für Fotografie arbeitet 2026 mit dem Bauhaus-Archiv | Museum für Gestaltung zusammen, um diese Fehlstelle im Bauhaus-Wissen zu füllen. Von Gertrud Arndt, Lucia Moholy, Marianne Brandt bis zu Florence Henri prägten und verbreiteten die Pionierinnen des Neuen Sehen (→ Neues Sehen) die Wahrnehmung der Objekte ihrer Bauhaus-Kolleg:innen - aber auch die Architektur des Bauhaus. Neues Bauen, Bauhaus-Design oder auch Neuer Tanz beziehungsweise die Vermarktung beider Aspekte der Kunstschule wären ohne die Beteiligung der Fotografinnen nicht möglich gewesen. Darüber hinaus entwickelten sie eine eigene Bildsprache, die radikal modern und nüchtern sein sollte.
Neue Frau, Neues Sehen. Die Bauhaus-Fotografinnen
Deutschland | Berlin: Museum für Fotografie
17.4. – 4.10.2026
Die Bauhaus-Fotografinnen im Museum für Fotografie (2026)
Die Fotografinnen am Bauhaus experimentierten mit fotografischen und gestalterischen Techniken und loteten dabei die Grenzen ihres Mediums aus. Sie beobachteten ihre Umgebung durch die Kameralinse und hielten zahlreiche Motive in zum Teil neuen und ungewohnten Perspektiven fest. Viele der Bauhaus-Fotografinnen benutzten ihre Badezimmer als Dunkelkammer, da es noch keine professionelle Einrichtung dafür gab. Ihre Bilder wurden zwar herumgereicht und dennoch nicht unter ihren Namen publiziert.
Das Spektrum ihres künstlerischen Schaffens reicht von der gegenständlichen Porträt- und Architekturfotografie bis hin zur abstrakten experimentellen Fotografie. Die Motive sind heute vielen bekannt, ihre Urheberinnen jedoch nur wenigen. Mit der Ausstellung „Neue Frau, Neues Sehen. Die Bauhaus-Fotografinnen“ würdigt das Bauhaus-Archiv die Bedeutung dieser Künstlerinnen und ihr fotografisches Werk nun erstmals umfassend.
Die Ausstellung im Museum für Fotografie zeigt circa 300 Fotografien aus dem Sammlungsbestand des Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung, Berlin. Ergänzt werden die Fotografien der Bauhäuslerinnen mit Werken von Künstlerinnen des Institute of Design in Chicago (New Bauhaus), der Nachfolgeinstitution des Bauhauses in den USA. Für die Ausstellung hat das Bauhaus-Archiv die drei zeitgenössischen Künstlerinnen Kalinka Gieseler, Caroline Kynast und Sinta Werner eingeladen, mit ihren Arbeiten in einen Dialog mit den historischen Positionen zu treten.
Eine Sonderausstellung des Bauhaus-Archiv | Museum für Gestaltung in Kooperation mit der Kunstbibliothek – Staatliche Museen zu Berlin
Ausgestellte Fotografinnen
Gertrud Arndt, Ellen Auerbach, Irene Bayer, Lotte Beese, Irena Blühovà, Marianne Brandt, Lotte Gerson-Collein, Barbara Crane (New Bauhaus), Margarete Dambeck-Keller, Charlotte Grunert, Ise Gropius, Toni von Haken-Schrammen, Florence Henri, Catherine Hinkle (New Bauhaus), Irene Hoffmann, Hilde Hubbuch, Grit Kallin-Fischer, Judit Kárász, Ivana Meller-Tomljenovic, Etel Mittag-Fodor, Lucia Moholy, Lony Neumann, Ricarda Schwerin, Ré Soupault, Grete Stern, Elsa Thiemann, Else Tholstrup (New Bauhaus), Mili Thompson (New Bauhaus), Edith Tudor-Hart
Erweitert durch Arbeiten von Kalinka Gieseler, Caroline Kynast und Sinta Werner.
Bilder
- Marianne Brandt, Selbstporträt mit Kamera im Atelier in der Kugel gespiegelt, Bauhaus Dessau, um 1928–1929 (Bauhaus-Archiv Berlin)
- Elsa Thiemann, Funkturm, Berlin, 1930er Jahre (Bauhaus-Archiv Berlin)
- Etel Mittag-Fodor, Albert Mentzel und Lotte Rothschild, um 1930 (Bauhaus-Archiv Berlin)
- Grit Kallin-Fischer, Selbstporträt mit Zigarette, um 1928 (Bauhaus-Archiv Berlin)






