Durch die rasante Entwicklung von Industrie und Technik in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ändern sich die Lebensverhältnisse rasch und tiefgreifend, und die Künstler suchten nach einem neuen Weltbild. Die Idealisierung des bäuerlichen Lebens bannte ebenso wie der impressionistische Blick auf die Bürgerwelt der Großstadt existenzielle Ängste.
Deutschland | Bielefeld: Kunsthalle Bielefeld
24.2.2013 – 7.7.2013
Zwischen Natursehnsucht und Fortschrittsglauben trat seit den 1870er Jahren der Symbolismus als ein gesamteuropäisches Phänomen hervor. Mit einer neuen Spiritualität reagierte er auf den Materialismus der Gründerzeit. Wesentlich weniger erforscht und präsent als der fast gleichzeitige Impressionismus, bewahren die mythologisch-märchenhaften Bildwelten des Symbolismus bis heute die Aura des geheimnisvoll Unergründlichen. Eher eine Geisteshaltung als eine Stilbewegung, verbindet der Symbolismus Elemente der Tradition mit modernen Auffassungen und bedient sich einer akademisch-realistischen Malerei ebenso wie einer betonten Farbigkeit.
Die Ausstellung widmete sich der deutschen Entwicklung der symbolistischen Kunst, die ihre Wurzeln in der Romantik hatte und mit ihren Bildern einer paradiesisch-zeitlosen Einheit von Mensch und Natur auf expressionistische Auffassungen vorauswies (→ Expressionismus). In Anselm Feuerbach, Hans von Marées und vor allem Arnold Böcklin hat sie ihre großen Vorbilder. Mit Max Klinger, Hans Thoma und Ludwig von Hofmann gehören Hauptvertreter des deutschen Symbolismus zu den frühesten Ankäufen für die Bielefelder Sammlung.
Anselm Feuerbach (1829–1880) | Arnold Böcklin (1827–1901) | Hans von Marées | Franz von Lenbach | Franz von Stuck. Sünde und Secession (1863–1928) | Lovis Corinth (1858–1925) | Alexander Koester (1864–1932) | Walter Leistikow (1865–1908) | Leo Putz (1869–1940) | Oskar Zwintscher (1870–1916) | Ludwig von Hofmann (1861–1945) | Eugen Bracht (1842–1921) | Max Klinger | Hans Thoma
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog im Kerber-Verlag.
Quelle: Kunsthalle Bielefeld