Frans Hals wurde 1582 oder 15831 in Antwerpen als Sohn von Franchoys Fransz Hals und Ariaentje van Geertenrijck geboren. Beide Eltern waren zuvor bereits verheiratet gewesen. Der Beruf von Hals senior war der eines „lakenbereider [Tuchscherer/Tuchwirker]“2.
Wie viele weniger bekannte niederländische Künstler stammte Frans Hals aus den Spanischen Niederlanden (heute: Belgien). Nach der Einnahme der Stadt 1585 durch spanisch-habsburgische Truppen ließ sich der Vater zunächst noch als Katholik in die Bürgerwehr eintragen. Irgendwann zwischen Sommer 1585 und Juli 1586 floh er mit seiner Familie nach Haarlem. Dass die Familie Hals von den Südlichen Niederlande direkt in den Norden emigrierte, kann ein Hinweis darauf sein, dass sie keine nennenswerten Güter zurückbeließen, die in diesem Fall enteignet wurden.3
Frans Hals hatte zwei Brüder, den um 1585 geborenen Joost und Dirck; der spätere Genremaler Dirck Hals (1591–1656) wurde jedenfalls schon in Haarlem geboren. Anlässlich der Taufe von Dirck am 19. März 1591 ist die Familie erstmals als in Haarlem ansässig dokumentiert. Haarlem war seit den 1580er Jahren ein kosmopolitisches Künstlerzentrum, in dem so international bekannte Künstler lebten wie Karel van Mander, Cornelis Cornelisz van Haarlem (1562–1638) und vor allem der Zeichner und Druckgrafiker Hendrick Goltzius (1558–1617), der ab 1600 auch als Maler tätig war.
Nachweislich wurde Frans Hals im Atelier des manieristischen Malers und bedeutenden Kunstschriftstellers Karel van Mander I (1548–1606) ausgebildet. Vermutlich bewegte sich Hals zwischen 1600 und 1603 in dessen Umfeld. Van Mander verließ 1603 die Stadt, zu diesem Zeitpunkt war Frans Hals etwa 21 Jahre alt. Interssant ist, dass Hals sich erst 1610 in die Malergilde einschrieb. Dies könnte damit zusammenhängen, dass er nach seiner Ausbildung einige Jahre als „knecht“ oder „gezel [Geselle]“ für einen Maler tätig gewesen sein könnte.
Die in Karel van Manders „Schilderboeck“ (Haarlem 1604) beschriebenen Kunstwerke der Stadt waren Ende des 16. Jahrhunderts konfisziert worden und unterstanden dem Rat der Stadt. In seinen Anfängen arbeitete Frans Hals für den Rat und restaurierte die katholischen Werke. 1625 entschied sich der Rat, welche Bilder davon in Haarlem verbleiben durften und verkaufte die als zu „römisch-katholisch“ eingestuften Werke. In diesem Klima der Ablehnung religiöser Kunst begann Frans Hals seine Karriere als Porträtist.
Im Jahr 1610 trat Frans Hals der Malergilde in Haarlem bei, wo er bis 1666 als Porträtmaler tätig war. Er heiratete noch im gleichen Jahr Anneke Harmens, die Tochter eines Haarlemer Bleichers.4 Am 31. Mai 1615 wurde seine erste Frau begraben. In den folgenden Monaten hielt sich Frans Hals wiederholt in Antwerpen auf; zudem trat er der rederijkerskamer „De Wijngaardranken" bei, der neben seinem Bruder Dirck auch der gleichfalls aus Flandern stammende Adriaen Brouwer angehörte. Im November 1616 waren zwei von drei Kindern des Frans Hals bereits verstorben.
Am 12. Februar 1617 heiratete der Maler ein zweites Mal in Spaarndam. Lysbeth Reyniers aus Haarlem gebar neun Tage nach der Trauung eine Tochter. Zehn weitere Kinder sind aus dieser Ehe bekannt (geboren zwischen 1617 und 1634). Alle Kinder wurden in der Holländischen Reformierten Kirche getauft. Frans (Frans Hals II, 16.5.1618-April 1669), Jan, Reynier und Claes wurden zusammen mit ihrem Halbbruder Harmen Maler.
Frans Hals verließ die Stadt selten; er war respektiert und erfolgreich aber kein vermögender Mann. Zu seinen Kunden und Kundinnen zählten eine große Anzahl von Bürgermeistern und wohlhabende Bürger:innen wie die führenden Köpfe der lokalen Bierbrauereien und Textilgewerbes. Einige Male, vor allem in seinen späten Jahren, hatte Frans Hals finanzielle Schwierigkeiten – hauptsächlich hervorgerufen durch die Größe seiner Familie und dem Umstand, dass nur wenige Porträtisten in den Niederlanden gut bezahlt waren.
Aufgrund seines hohen Alters wurde Hals 1661 von den jährlichen Beiträgen der St. Lukasgilde befreit. In den folgenden Jahren fragte Frans Hals wiederholt bei der Stadt Haarlem, die ihm eine jährliche Rente von 200 Gulden gab, um weitere finanzielle Unterstützung an.
Im Gegensatz zu anderen barocken Malern ist über Frans Hals nur sehr wenig bekannt. Die wenigen Dokumente zu seinem Leben betreffen nicht seine Tätigkeit als Maler. Sein Aussehen ist im Gruppenbild Offiziere und Serganten der Georgsgarde (um 1639) überliefert. Der Charakter Frans Hals' wird vor allem von den Informationen des Künstlerbiografen Arnold Houbraken bestimmt. In dem 1718 erschienenen Werk „De groote schouburgh der Nederlantsche konstschilders en schilderessen [Das Große Theater der niederländischen Maler und Malerinnen]“ porträtierte er Hals als jemanden, der täglich Kneipen aufsuchte. Houbraken hat auch mehrere bemerkenswerte Anekdoten über den Maler aufgezeichnet, deren Wahrheitsgehalt jedoch als zweifelhaft gilt.
Sicher ist, dass Frans Hals 1610 Mitglied der Malergilde in Haarlem wurde und etwa zur selben Zeit heiratete. Die frühesten bekannten Werke von Frans Hals zeigen ihn bereits als geübten Porträtisten, darunter das „Porträt des Zaffius“ (1611, Frans Hals Museum, Haarlem). Schon 1612 bis 1614 führte er repräsentative Porträts aus, allerdings war der Künstler bereits über 30 Jahre alt. Diese Bildnisse stehen mit ihrer nüchternen Farbgebung in der Tradition der Bildnismalerei des 16. Jahrhunderts.5 Hals schulte sich an Malern wie C. Ketel, D. Barendzson, Hubert Goltzius und Karel van Mander. Bald jedoch entwickelte er einen eigenständigen Zugang zum Porträt, indem er auf eine unmittelbare, lebensvolle Erfassung der dargestellten Personen setzte. Dies drücke er (auch) mittels einer freien, virtuosen Pinselführung und Variation des festgelegten, hieratischen Porträttypus des 16. Jahrhunderts aus.
Ein Stilwandel in der zweiten Hälfte der 1610er Jahre könnte ein Hinweis auf eine Studienreise des Malers nach Antwerpen sein, die von Anfang August bis Mitte November 1616 dauerte. Einige Übernahmen deuten auf das Werk von Peter Paul Rubens während der ersten Hälfte der 1610er und frühe Gemälde des jungen Malers Jacob Jordaens (1593–1678). In Antwerpen hätte Hals auch die Ölskizzen und die Historiengemälde des jugendlichen Anthonis van Dyck (1599–1641) sehen können.
Zu den Besonderheiten in Franz Hals‘ Stil zählen die breit hingesetzten, spontan wirkenden Höhungen, mit denen der Maler das Schimmern von Satinstoff oder den naturalistischen Effekt von Tageslicht, Atmosphäre und Bewegung in einem einfing. Zusätzlich scheint jeder Strich in der Figur – vor allem aber den Gesichtern – dem Modellieren von Raum und Körper zu dienen. Zeitgenössische Imitatoren und spätere Bewunderer haben das häufig missverstanden. Zu Hals' Bewunderinnen in den 1620er Jahren zählte die außergewöhnliche Malerin Judith Leyster (1609–1660).
Frans Hals verstarb am 26. August 1666 in Haarlem im Alter von 85 oder 86 Jahren. Am 1. September 1666 wurde er im Chor der St. Bavokerk zu Haarlem begraben.
Im Gegensatz zu anderen barocken Malern ist über Frans Hals nur sehr wenig bekannt. Die wenigen Dokumente zu seinem Leben betreffen nicht seine Tätigkeit als Maler. Sein Aussehen ist im Gruppenbild Offiziere und Serganten der Georgsgarde (um 1639) überliefert. Der Charakter Frans Hals' wird vor allem von den Informationen des Künstlerbiografen Arnold Houbraken bestimmt. In dem 1718 erschienenen Werk „De groote schouburgh der Nederlantsche konstschilders en schilderessen [Das Große Theater der niederländischen Maler und Malerinnen]“ porträtierte er Hals als jemanden, der täglich Kneipen aufsuchte. Houbraken hat auch mehrere bemerkenswerte Anekdoten über den Maler aufgezeichnet, deren Wahrheitsgehalt jedoch als zweifelhaft gilt.