23. Januar 1938
Am 23. Januar 1938 wurde Georg Baselitz in Deutschbaselitz, einem Ortsteil von Kamenz in Sachsen, als Sohn eines Lehrers geboren. Er wurde auf den Namen Hans-Georg Bruno Kern getauft. Kindheit und Schule verbrachte Georg Kern in der Oberlausitz. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde über Baselitz' Vater ein Berufsverbot verhängt.
1950
Übersiedelung der Familie nach Kamenz.
1955
Baselitz' wurde die Aufnahme in die Kunstakademie Dresden verweigert.
1956
Studium der Malerei an der Hochschule für bildende und angewandte Kunst in Berlin-Weißensee (Ost-Berlin) bei den Professoren Herbert Behrens-Hangeler und Walter Womacka, einem Hauptvertreter des Sozialistischen Realismus. Lernte in Ost-Berlin Ralf Winkler alias A. R. Penck kennen.
1957
Baselitz weigerte sich, in den Semesterferien in ein Kombinat zum Arbeitsdienst zu gehen. Stattdessen malte er nach Picasso. Dies flog am Ende der Semesterferien auf, worauf Baselitz verpflichtet worden ist, für ein Jahr in einem Kombinat, der sogenannten Braunen Pumpe im Braunkohletagebau, sich gesellschaftlich bewährt. Daraufhin erhielt er keine Essensmarken mehr. Nach nur zwei Semestern wurde Baselitz wegen „gesellschaftspolitischer Unreife“ von der Hochschule verwiesen. Fortsetzung des Studiums an der Hochschule für Bildende Künste in West-Berlin bei den informellen Professoren Hann Trier in West-Berlin (WS 1957-1963). Baselitz freundete sich mit Eugen Schönebeck sowie mit Benjamin Katz an.
1958
Umzug nach West-Berlin. Endeckte im Sommer 1959 beim Besuch der documenta II die Malerei von Dubuffet und Fautrier. An der Hochschule fanden die Ausstellungen „The New American Painting“ und „Jackson Pollock: 1912–1956“ statt (3.9.–1.10. 1958), die Georg Baselitz in eine tiefe künstlerische Krise stürzten. Er studierte nach Giovanni Paolo im Museum Berlin-Dahlem. Auseinandersetzung mit den Theorien von Wassily Kandinsky, Ernst Wilhelm Nay und Kasimir Malewitsch, Antonin Artaud, Jean Dubuffet und der Kunst von „Geisteskranken“ wie der Sammlung Prinzhorn sowie dessen Publikation „Bildnerei der Geisteskranken“ (1922). Georg Baselitz war weder mit dem „Sozialistischen Realismus“ noch mit dem Tachismus (Informel) einverstanden und bildete sich in völliger Isolation weiter.
1960
In dem Kopf „Win. D.“ (1959/60) sieht der Maler selbst seine Anfänge als figurativer Maler. Mit den sogenannten „Rayski-Porträts“ entstanden erste gültige Werke, in denen sich Baselitz an der Künstlergruppe CoBrA orientierte. Erster Aufenthalt in Paris, wo Baselitz die Malerei von Gaston Chaissac und Jean Fautrier kennenlernte. Reise nach Amsterdam.
1961
Hans-Georg Kern nahm den Künstlernamen Georg Baselitz an, angelehnt an seinen Geburtsort. Veröffentlichte das (später so genannte) „Erstes Pandämonium“, Manifest. Reise nach Paris (Juli).Gemeinsam mit seinem Kollegen Eugen Schönebeck gestaltete er eine Ausstellung in dem Abrisshaus Schaperstraße 22 am Fasanenplatz in Berlin-Wilmersdorf (1.–30.11.).
1962
Veröffentlichung des eigentlichen „Pandämonium (2. Pandämonisches Manifest)“. Heirat mit Johanna Elke, geborene Kretzschmar. Geburt des Sohnes Daniel. Obwohl Baselitz ein Stipendium von monatlich 80 DM bekam, jobbte und seine Frau eine Halbwaisenrente hatte und ebenfalls jobbte, bewegte sich die junge Familie ziemlich nah am Existenzminimum. Im Frühjahr 1962 lernte Georg Baselitz bei einem Besuch der Galerie Springer am Kurfürstendamm 16 Michael Werner kennen, der sich für die Arbeiten Baselitz' interessierte und im folgenden Jahr die erste Einzelausstellung des Künstlers ausrichtete.
1963
Abschluss des Studiums als Meisterschüler. Baselitz‘ figurative Bilder „Die große Nacht im Eimer“ (1962/63) und „Der nackte Mann“ (1962) waren auf seiner ersten Einzelausstellung in der Berliner Galerie Werner & Katz (1.-25.10.) Gegenstand eines gezielt inszenierten Skandals, der erst nachträglich zur Beschlagnahmung der Werke durch die Staatsanwaltschaft führte (siehe: Berliner Nacht-Depesche, 4.10. „Galerie musste Bilder entfernen. Der Staatsanwalt kam persönlich“). Ein mit dem Galeristen befreundeter Kunstkritiker soll diese initiiert haben. Malte die elfteiligen Bildserie „P. D. Füße“ (1960–1963).
1964
Nach einem ersten Schuldspruch wurde er in der Revision freigesprochen. Der Prozess endete erst 1965 mit der Rückgabe der Bilder. Erste Radierungen entstanden in der Druckerei auf Schloss Wolfsburg in Niedersachsen. Auf der „Großen Berliner Kunstausstellung des Deutschen Künstlerbundes“ war Georg Baselitz unter anderem mit dem Gemälde „Das Kreuz“ vertreten. Hiermit konnte er einige Jurymitglieder für das Stipendium in der Villa Romana in Florenz für sich gewinnen. Einzelausstellung „BASELITZ 1. Orthodoxer Salon“ in der Galerie Michael Werner (27.6.). Malte die „Idole“ (1963/64) und „Oberon“ (1963/64). Baselitz kaufte im Berliner
Auktionshaus Rittershofer sein erstes druckgrafisches Blatt, ein Hauptwerk von Fantuzzi für 45 DM. Seither begeistert sich Georg Baselitz für die Druckgrafik - allen voran der Manieristen.
1965
Im Frühjahr war Georg Baselitz Stipendiat der Villa Romana in Florenz und blieb für ein Jahr unbelastet gegen die Vorwürfe und erstmalig ohne finanzielle Sorgen. In Florenz malte Baselitz „Der Narr von San Bonifacio oder Ludwig Richter auf dem Weg zur Arbeit“ (Kunstmuseum Bonn), ein Wegbereiter der „Helden“. Unmittelbar danach malte er die „Helden“-Serie (Herbst 1965 bis Mitte 1966) und „Neue Typen“. Ausstellung in der Galerie Friedrich & Dahlem in München. Obschon Georg Baselitz diesen Gemälden heute einen illustrativen Charakter beziehungsweise eine literarische Ideen zuschreibt, hatte er auch damit keinen Erfolg.
1966
Zurück in Berlin entstand bis 1966 die Folge der Helden-Bilder. Baselitz publizierte „Warum das Bild „Die großen Freunde“ ein gutes Bild ist!“, Ausstellung, Manifest und Plakat in der Galerie Rudolf Springer in Berlin. Dort wurden seine „Helden“ gezeigt, zu dieser Zeit der bedeutendste Ort der Berliner Kunstszene. Geburt des Sohnes Anton Kern und Umzug nach Osthofen bei Worms.
1967
1968
Ars-viva-Preis des Kulturkreises der Deutschen Wirtschaft & Stipendium des Kulturkreises im Bundesverband der Deutschen Industrie.
1969
Baselitz malte mit „Der Wald auf dem Kopf“ sein erstes Bild in konsequenter Motivumkehr. Damit führte er den eingeschlagenen Weg weiter, „die erzählerischen Suggestionen der Motive einzudämmen, ohne gänzlich auf sie zu verzichten“ (Walter Grasskamp). Zugleich werden Baselitz’ Arbeiten intimer und geben erstmals Einblick in die private Welt des Künstlers.
1970
Baselitz stellte in der Kölner Galerie Franz Dahlem erstmals ausschließlich „kopfstehende“ Bilder aus; parallel zum Kölner Kunstmarkt. Seine erste Museumsausstellung fand im Kupferstichkabinett des Kunstmuseums Basel statt. Dieter Koepplin, Leiter des Kupferstichkabinetts, zeigte im Kunstmuseum Basel über 120 Zeichnungen von Baselitz und initiierte erste Erwerbungen für die Sammlung.
1971
Umzug nach Forst an der Weinstraße (Pfalz).
1972
Mit zwei Werken Teilnahme an der „documenta 5“ in Kassel. Atelier in Musbach, Baden-Württemberg. Die Staatliche Graphische Sammlung in München zeigt Zeichnungen und Druckgraphik.
1975
Georg Baselitz kaufte das denkmalgeschützte Schloss Derneburg bei Hildesheim. Erste Reise nach New York und Teilnahme an der XIII. Biennale von São Paulo.
1976
Georg Baselitz wurde erstmals in Retrospektiven in der Kunsthalle Bern, der Staatsgalerie moderner Kunst in München und der Kunsthalle Köln vorgestellt. Bis 1981 unterhielt er ein zusätzliches Atelier in Florenz.
1977
Baselitz wurde zum Professor an die Staatliche Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe berufen (1978 bis 1983). Georg Baselitz zog seine Bilder von der „documenta 6“ in Kassel wegen der Teilnahme „offizieller Repräsentanten der DDR-Malerei“ zurück. Er schuf erste großformatige Linolschnitte.
1979
Ausstellung „Bilder 1977–1978“ im Van Abbemuseum in Eindhoven. Georg Baselitz hielt den Vortrag „Vier Wände und Oberlicht oder besser kein Bild an die Wand“ im Rahmen der Dortmunder Architekturtage zum Thema Museumsbauten.
1980
Georg Baselitz begann er auch Skulptur zu arbeiten: „Modell für eine Skulptur“. Vollendet den 18-teiligen Zyklus „Straßenbild“. Im deutschen Pavillon der Biennale von Venedig präsentierte Georg Baselitz parallel zu Anselm Kiefer seine erste aus Holz gehauene und farbig gefasste Bildhauerarbeit: „Modell für eine Skulptur“, 1979/80, mit der er einen ungeheuren kulpturpolitischen Skandal auslöste. Der ausgestreckte rechte Arm der Figur wurde als Hitlergruss gedeutet und Baselitz daraufhin bezichtigt, eine faschistoide Skulptur für den 938 von den Nationalsozialisten umgebauten deutschen Biennale-Pavillon geschaffen zu haben (1.6.– 28.9.1980).
1981
Teilnahme an den Ausstellungen „A New Spirit in Painting in der Royal Academy of Arts“ in London und „Westkunst“ in den Kölner Messehallen. Serie der „Orangenesser“- und „Trinker“-Bilder. Bis 1987 mietete Baselitz ein zusätzliches Atelier in Castiglion Fiorentino bei Arezzo. Erste Ausstellung in New York bei Xavier Fourcade.
1982
Teilnahme an der „documenta 7“ in Kassel und der Ausstellung „Zeitgeist“ im Martin-Gropius-Bau, Berlin. Intensivierte Arbeit an Skulpturen.
1983
Baselitz lehrte an der Hochschule der Künste in West-Berlin – bis 1988 und von 1992 bis 2003 (seit 2001 Universität der Künste Berlin). Er malte „Nachtessen in Dresden“ und „Der Brückechor“. Teilnahme an der Ausstellung „Expressions: New Art from Germany“, die vom Saint Louis Art Museum aus durch die USA wanderte. Retrospektive in der Whitechapel Art Gallery in London, die anschließend im Stedelijk Museum in Amsterdam und in der Kunsthalle Basel gezeigt wurde. Professur an der Hochschule der Künste Berlin bis 1988 und von 1992 bis 2003.
1984–1992
Mitglied der Akademie der Künste (Berlin).
1984
Retrospektive mit 285 Zeichnungen aus den Jahren 1958 bis 1983 im Kunstmuseum Basel, organisiert von Dieter Koepplin (Übernahme in Eindhoven, Bonn, Nürnberg, Hannover, Karlsruhe, Berlin 1984/1985) und zugleich in der Kunsthalle Basel, kuratiert von Jean-Christoph Ammann. Die Druckgrafik wurde in der Staatlichen Graphischen Sammlung in München und im Cabinet des Estampes in Genf gezeigt.
1985
Die Bibliothèque nationale de Fracne in Paris zeigte die von der Staatlichen Graphischen Sammlung in München übernommene Grafik-Retrospektive, erweitert durch eine Werkübersicht der bis dahin entstandenen Skulpturen. Georg Baselitz verfasste das Manifest „Das Rüstzeug der Maler“.
1986
Erhielt den Goslaer Kaiserring und den Kunstpreis der Norddeutschen Landesbank, Hannover. Ausstellung in der Galerie Beyeler, Basel.
1987
Baselitz erhielt die französische Auszeichnung eines Chevalier de l’Ordre des Arts et des Lettres. Zusätzliches Atelier in Imperia an der italienischen Riviera. Werkübersicht der Skulpturen und begleitenden Zeichnungen in der Kestner-Gesellschaft, Hannover.
1988
Vollendete die Komposition „Das Malerbild“.
1989
Teilnahme an der Ausstellung „Bilderstreit“ in Köln. Baselitz vollendete das 20-teilige Bild „’45“ und begann die monumentale Skulpturenfolge „Dresdner Frauen“. Anlässlich der Erwerbung des 12-teiligen Zeichnungsblocks „Kampfmotive II“ (1986) zeigte Dieter Koepplin im Erdgeschoss des Kunstmuseums Basel Zeichnungen und druckgraphische Werke, weitere Stationen in Berlin, Amsterdam und Wien.
1990
Das Kunsthaus Zürich und Harald Szeemann organisierten die bis dato umfangreichste Retrospektive der Gemälde von Georg Baselitz, die danach in der Kunsthalle Düsseldorf gezeigt wurde. Michael Werner verlegte das Künstlerbuch „Malelade“ mit Gedichten und 41 Radierungen von Baselitz.
1991
Georg Baselitz arbeite an der 39 Bilder umfassenden Serie „Bildübereins“ (bis 1995).
1992
Baselitz gestaltete das Etikette für den 89er-Bordeaux „Château Mouton Rothschild“. Erhielt die französische Auszeichnung eines Officier de l’Ordre des Arts et des Lettres. Baselitz hielt den Vortrag „Purzelbäume sind auch Bewegung und noch dazu macht es Spaß“ am Münchner Podium in den Kammerspielen zum Thema Reden über Deutschland.
Retrospektive in der Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung in München, der Scottish National Gallery of Modern Art in Edinburgh und dem Museum für Moderne Kunst Frankfurt a. M., Stiftung Ludwig in Wien; Ausstellung in der Galerie Beyeler, Basel.
1993
Baselitz entwarf für De Nederlandse Opera in Amsterdam das Bühnenbild für Harrison Birtwistle’s Oper „Punch and Judy“.
1994
Schrieb das Manifest „Malen aus dem Kopf, auf dem Kopf oder aus dem Topf“. Baselitz vollendete die mit Stoff überzogene Skulptur „Armalamor“, die 1996 in der Eingangshalle des Neubaus der Deutschen Bibliothek in Frankfurt am Main aufgestellt wird.
1995
Die erste große Retrospektive Georg Baselitz in den USA wurde im Solomon R. Guggenheim Museum in New York gezeigt, danach im Los Angeles County Museum of Art, im Hirshhorn Museum and Sculpture Garden in Washington, D.C., und in der Neuen Nationalgalerie in Berlin. Begann mit einer Reihe von Familienporträts nach alten Fotos.
1996
Vollendete die Skulpturen „Sentimental Holland“ und „Mutter der Girlande“. Umfangreiche Retrospektive im Musée d’Art moderne de la Ville de Paris.
1997
Beginn der Ausstellungstournee „Portraits of Elke“ im Modern Art Museum of Fort Worth, danach im North Carolina Museum of Art, Raleigh, im Carnegie Museum of Art, Pittsburgh, und im Museo de Arte Contemporáneo de Monterrey, Mexiko. Die Deutsche Bank stellte ihre Baselitz-Sammlung in der Staatlichen Kunsthalle, Kleine Manege, in Moskau aus, danach in den Städtischen Kunstsammlungen Chemnitz und der Johannesburg Art Gallery. Baselitz schuf die Skulptur „Mondrians Schwester“.
1998
Das Museo Rufino Tamayo präsentierte die erste Übersicht des Werks in Mexiko-Citys. Baselitz vollendete für den Reichstag in Berlin die großformatigen Gemälde „Friedrichs Frau am Abgrund“ und „Friedrichs Melancholie“.
1998–2005
Baselitz malte mehr als 60 „Russenbilder“, in denen er die ihm aus der Jugendzeit in der DDR bekannten Bilder des sozialistischen Realismus verfremdete (ausgestellt 2007/2008 in den Hamburger Deichtorhallen).
1999
Ehrenmitglied der Royal Academy of Arts London und Rhenus-Kunstpreis Mönchengladbach. „Reise in die Niederlande 1972– 1999“ war der Titel einer Ausstellung im Stedelijk Museum, Amsterdam. „Gravures monumentales 1977–1999“ im Musée Rath, Genf.
2000
Ehrenprofessur an der Akademie der Bildenden Künste in Krakau. „Im Walde von Blainville. Malerei 1996– 2000“, Ausstellung in der Sammlung Essl – Kunst der Gegenwart, Klosterneuburg bei Wien.
2001
Erster Preisträger des Julio González International Prize und Ausstellung „Escultura frente a pintura“ im IVAM, Centre Julio González in Valencia.
2002
Erhielt die französische Auszeichnung eines Commandeur de l’Ordre des Arts et des Lettres. Georg Baselitz schuf die Serie monumentaler Linolschnitte „Belle Haleine“.
2003
Niedersächsischer Staatspreis. „Die monumentalen Aquarelle / Aquarelles monumentales“, Ausstellung in der Albertina in Wien, danach im Frac Picardie in Amiens. Vollendete sein Selbstporträt „Meine neue Mütze“ als überlebensgroße Skulptur. Baselitz erhielt den Preis für das beste Werk auf der Ersten Internationalen Kunstbiennale von Peking.
2004
Georg Baselitz vollendete die überlebensgroße Skulptur „Frau Ultramarin“, ein Porträt seiner Frau. Retrospektive in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn. Praemium Imperiale und Ehrenprofessur an der Accademia di Belle Arti Florenz. Arbeite an den Serien „Negativ“-Porträts, „Spaziergang ohne Stock“ und „Ekely“.
2005
Georg Baselitz erhielt das Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst. „Attori a rovescio“, Ausstellung mit Benjamin Katz in der Villa Faravelli in Imperia, Italien. Beginn der „Remix“-Serie.
2006
Baselitz verkaufte Schloss Derneburg an den US-amerikanischen Finanzinvestor und Kunstsammler Andrew J. Hall und zog nach Buch, einem Ortsteil von Inning am Ammersee in Oberbayern. Retrospektiven im Louisiana Museum of Modern Art bei Kopenhagen und in der Fondation de l’Hermitage in Lausanne. Die leicht veränderte Retrospektive aus Lausanne wurde im Folgejahr im Museo d’Arte Moderna, Lugano, gezeigt. „Remix“-Ausstellung in der Pinakothek der Moderne, München; wurde zu Beginn des darauffolgenden Jahres in der Albertina in Wien gezeigt. Ehrenbürger der Stadt Imperia.
2007
„Russenbilder“-Ausstellung im Musée d’Art moderne de Saint-Etienne, danach im National Museum of Modern and Contemporary Art, Seoul, und in den Deichtorhallen, Hamburg. Im venezianischen Pavillon der Biennale von Venedig stellte Baselitz im Dialog mit Emilio Vedova aus. Große und bislang bedeutendste Retrospektive in der Royal Academy of Arts in London.
2008
„23. Januar 1938“-Ausstellung und Feier zum 70. Geburtstag (zusammen mit dem am gleichen Tag geborenen Jonathan Meese) in der Berliner Galerie Contemporary Fine Arts. Retrospektive im MADRE, Museo d’Arte Contemporanea Donna Regina in Neapel. “Baselitz: Top“, Ausstellung in der Kunsthalle Würth, Schwäbisch Hall. Vollendete die Serie „Mrs. Lenin and the Nightingale“.
2009
Ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste (Austritt 2021) und Cologne Fine Art Preis des Bundesverbandes Deutscher Galerien und Editionen. Fertigte die monumentale Skulptur „Volk Ding Zero – Folk Thing Zero“. Ausstellungen: „Dresdner Frauen“ in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Museum Frieder Burda; „50 Jahre Malerei und 30 Jahre Skulptur“ in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden; Retrospektive „Gemälde und Skulpturen, 1960–2008“ im Museum der Moderne, Salzburg und Rudolfinum, Prag.
2010
„Remix“, Ausstellung im Helsinki Art Museum, Tennis Palace, in der Pinacoteca do Estado de São Paulo. Baselitz malte die Serie der „Elke“-Akte, gefolgt von den Serien der „Blauen Adler“ und den Doppelporträts „Seid bereit, immer bereit“. Ehrenbürger der Stadt Castiglion Fiorentino.
2011
Serie „Herfreud Grüßgott“ und „In London gesucht und nichts gefunden“. Ausstellungen im Kunstverein GL Strand in Kopenhagen, Musée Cantini in Marseille, Arnulf Rainer Museum in Baden bei Wien, Musée d’Art moderne de la Ville de Paris. Georg Baselitz schuf das Skulpturenpaar „Sing Sang Zero“.
2012
Anfang des Jahres entstanden die großen Formate „Auf dem Weg nach Manchester“ und im Frühjahr die im Farbnegativ gemalten Gemälde. Ausstellungen im Kunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalt, Stiftung Moritzburg, in Halle. Baselitz vollendete seine aus drei Figuren bestehende Skulptur „BDM Gruppe“. Erhielt die französische Auszeichnung eines Chevalier de la Legion d’Honneur.
2013
Georg Baselitz arbeitete an weiteren Skulpturen sowie an den Serien der „Schwarzen Adler“ und „Willem raucht nicht mehr“. Umzug von Georg Baselitz nach Salzburg. Ausstellung der „BDM Gruppe“ im Garten des Victoria and Albert Museum in London (Sommer). Ausstellungen zum 75. Geburtstag im Essl Museum, Klosterneuburg bei Wien, im Residenzschloss der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Musée des Beaux-Arts in Tourcoing, Kirchner Museum Davos.
2014
Baselitz malte die sehr großformatigen Selbstporträts „Avignon“, die 2015 auf der 56. Biennale in Venedig gezeigt wurden. Ausstellungen im Franz Marc Museum in Kochel am See, Haus der Kunst in München.
2015
Arbeitete an der Gemäldeserie „Las bum sik“, die im Rahmen des Glyndebourne Musikfestivals gezeigt wurde. Am 27. Mai 2015 erhielt Georg Baselitz für außerordentliche Leistungen für die österreichische Kunst und seine Großzügigkeit gegenüber Österreichs Museen gemeinsam mit seiner Frau Johanna Elke, geborene Kretzschmar, die österreichische Staatsbürgerschaft. Es entstanden die umfangreiche Zeichnungsserie „Besuch von Hokusai“, die Skulpturen „Bündel“ und „Zero Dom“ sowie eine Serie von Gemälden: „Dystopisches Paar“ und „Wir fahren aus“.
Juli 2015
Baselitz wollte aus Protest gegen die geplante Verschärfung des deutschen Kulturgutschutzgesetzes seine Leihgaben aus deutschen Museen zurückziehen. Die Novellierung sah zu diesem Zeitpunkt vor, Museumssammlungen in ihrer Gesamtheit unter einen Ausfuhrschutz zu stellen.
2016
Georg Baselitz setzte die Gemäldereihe „Abgang mit Marcel“ fort. Ausstellungen im Schloss Dachau bei München, Museum Jorn, Silkeborg; „Die Helden“ waren erstmals im Städel Museum in Frankfurt am Main in Stockholm, Rom und Bilbao zu sehen.
2017
Ausstellung in der Ungarischen Nationalgalerie, Budapest.
2018
Anlässlich des 80. Geburtstags von Georg Baselitz findet eine Reihe von Ausstellungen statt: Fondation Beyeler, Riehen/Basel, und im Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Washington, D.C.; Kunstmuseum Basel; Pinakothek der Moderne, München; Dresden; Colmar.
2019
In der Staatsgalerie Stuttgart und den Deichtorhallen Hamburg wird die von Götz Adriani kuratierte Schau „Baselitz - Richter - Polke - Kiefer“ gezeigt.
2020
Georg Baselitz schuf Gemälde für den Palazzo Grimani in Venedig, die Serien „Freitag war es schön“ und „Spring Time“ mit collagierten Nylonstrümpfen.
2021
Baselitz arbeitete weiter an Gemäldegruppen im Monotypieverfahren (Serien „Hotel garni“ und „Sofabilder“) und mit collagierten Elementen, sowie an farbigen Tuschezeichnungen. „Pivotal Turn“, Schenkung der Familie Baselitz anläßlich des 150. Museumsgeburtstags, im Metropolitan Museum, New York. Das Musèe d’art moderne de la ville de Paris zeigt „Donation d’œuvres de Georg Baselitz“. Ausstellungen in Venedig, Archinto im Museo di Palazzo Grimani, und „Vedova accendi la luce“ in der Fondazione Vedova. „Baselitz – La rétrospective“ eröffnet im Centre Pompidou, Musée national d’art moderne, Paris. Georg Baselitz wurde als ausländisches Mitglied in die Académie des Beaux-Arts, Institut de France, Paris aufgenommen.
2022
Baselitz litete in Gemälden Aktfigurationen aus, mit Referenzen zu Hannah Höch und den eigenen Volkstanzbildern, und in zahlreichen Zeichnungen das Adlermotiv. Six Decades of Drawings, Schenkung der Familie Baselitz, eröffnet in der Morgan Library & Museum
2023
Ausstellungen in Wien: „Baselitz: Nackte Meister“ im Kunsthistorischen Museum und „Baselitz. 100 Zeichnungen“ in der Albertina.