Marthe Donas: Belgische Malerin des Kubismus & der Abstraktion | ARTinWORDS glory casino app bangladesh casino score casino scores track casino baji live casino login mwc casino mega casino app casino live crazy time mega casino world bangladesh glory casino online eb9 casino glory casino bangladesh app download mama baji casino casino mcw glory casino crazy time cricket world casino mega casino mcw elon casino login baggo casino casino bd casino game casino kya hota hai glory casino apps glory casino bangladesh

Marthe Donas

Wer war Marthe Donas?

Marthe Donas (Antwerpen 26.10.1885–31.1.1967 Audregnies) war eine belgische Malerin des Kubismus und der Abstraktion (→ Abstrakte Kunst). Sie nutzte auch die männlichen Pseudonyme Tour Donas und Tour d'Onasky.

„Die Ziele der Kunst zu erreichen ist ein Luxus für eine Frau, den sich nur wenige leisten können. Kaum Beachtung wird den Mühen und dem Mut geschenkt, den Frauen aufbringen müssen, wenn sie es wagen, dem aus ihrer Sensibilität erwachsenden Neuen Ausdruck zu verleihen, abseits des traditionellen Platzes am Herd.“1 (Marthe Donas)

Kindheit

Marthe Gabrielle Donas wurde am 26. Oktober 1885 in Antwerpen geboren. Donas und ihre Zwillingsschwester Livine wuchsen in einer bürgerlichen, frankophonen Familie auf.

Ausbildung

Gegen den Willen ihres Vaters nahm sie 1902 am Unterricht der Koninklijke Academie voor Schone Kunsten van Antwerpen und zwischen 1912 und 1914 am Unterricht des Hoger Instituut voor Beeldende Kunsten in Antwepen teil. Ihr autoritärer Vater verbot ihr den Besuch von Zeichenkursen und Ausstellungen und erlaubte ihr keinen Kontakt mit anderen Studenten und Künstlern in Antwerpen. Donas' Gemälde beschränkten sich damals auf Stillleben und Porträts ihrer Familie und ihres Freundeskreises.

Ausgerechnet der Erste Weltkrieg brachte ihre Karriere in Gang. Mit dem deutschen Einmarsch in Belgien (4.8.1914) floh die Familie nach Goes in die Niederlande. Marthe befreite sich von dem familiären Druck, zog mit eine ihrer Schwestern in das britisch beherrschte Irland und lernte ab Ende 1915 bei Sarah Purser Glasfenstermalerei sowie Kupferstecherei. Nach dem Osteraufstand 1916 in Dublin zog sie weiter nach Paris, wo sie Ende des Jahres ein Atelier in einem großen Komplex in der Rue Campagne Première 9 in Montparnasse mietete.

In Paris fand Marthe Donas rasch Anschluss an die Kunstszene, besuchte die Académie de la Grande Chaumière und die Académie Ranson, bewegte sich im Umfeld des Montparnasse und entdeckte im Atelier von André Lhote den Kubismus (Januar 1917). Aufgrund ihrer prekären finanziellen Lage nahm Donas das Angebot einer Aristokratin an, sie im Austausch für Malunterricht nach Südfrankreich zu begleiten. Im Frühjahr 1917 zog die Künstlerin nach Nizza, wo sie den ukrainischen Bildhauer Alexander Archipenko kennenlernte. Zwischen ihnen entwickelte sich nicht nur eine intensive Zusammenarbeit in der künstlerischen Arbeit, sondern auch eine innige persönliche Beziehung.

Werke

1917 machte sie ihre ersten Versuche in abstrakter Malerei. Archipenkos Einfluss auf Donas‘ Malerei wird in einigen Zeichnungen der Jahre 1917/18 deutlich. In „Kubistischer Kopf“, „Kind mit Blumen“ oder „Frau mit Hut“ entwickelte Donas ihre Version von Archipenkos „Skulpto-Malerei“. Die Zeichnungen sehen aus wie metallene Skulpturen, sogar die Schraffierungen des Metalls sind zu erkennen. Ihre am häufigsten wiederkehrenden Motive waren Frauen und Stillleben. Durch die Einbeziehung konkaver und konvexer Formen, die zwischen runden, eckigen und verschwommenen Elementen wechselten, brachte Donas Energie in ihre Bilder und untersuchte Bewegung, die immer abstrakter wurden. Bereits in Paris hatte sie mit Collagetechniken experimentiert, doch in Nizza verwendete sie regelmäßig Materialien wie Zement, Sand, verschiedene Arten von Stoffen und Spitze, Sandpapier und Tapeten in ihre Arbeiten. Während Archipenko mit Materialien wie Glas, Holz oder Nickel arbeitete, benutzte Donas beispielsweise in ihrem „Stillleben mit Flasche und Tasse“ Tüll, grobe Leinwand oder Spitze, um dem Werk mehr Struktur zu verleihen.

Nach dem Waffenstillstand 1918 kehrten beide Kunstschaffende nach Paris zurück und kümmerten sich um die Neuformierung der „Section d'Or“. Donas kehrte nach Paris zurück und mietete ein Atelier in einem Atelierkomplex in der Rue de Départ 26. Das Atelier wurde zuvor von Diego Riviera bewohnt. Auch Piet Mondrian mietete zu dieser Zeit ein Atelier im selben Komplex. Im Dezember 1918 übernahm Marthe Donas das Pariser Atelier von Piet Mondrian, als dieser zurück in die Niederlande wollte. Die Künstlerin wurde sehr von Archipenko gefördert. Archipenko machte 1919 in Theo van Doesburgs Zeitschrift „De Stijl“ auf sie unter dem männlichen Pseudonym Tour Donas aufmerksam. Die Genfer „Librairie Kundig“ richtete ihr Ende 1919 unter Tour Donas die erste Einzelausstellung aus.

Das Netzwerk, das sich Marthe Donas in Nizza und Paris aufgebaut hatte, ermöglichte ihr eine ihrer ersten Teilnahmen an einer großen Ausstellung: Der von Léopold Zborowski organisierten „Exhibition of French Art 1914–19“ in London, bei der sie mit sieben ihrer Gemälde neben Werken von Othon Friesz, Maurice de Vlaminck, André Derain, Henri Matisse, Pablo Picasso, Amedeo Modigliani, Suzanne Valadon, Moise Kisling, Fernand Léger, André Lhote, Maurice Utrillo und Raoul Dufy vertreten war.

Im März 1920 war sie zusammen mit Archipenko, Survage, Gleizes, Léger und anderen in der Ausstellung der wiedergegründeten „Section d’Or“ im Salle Gaveau in Paris vertreten. Dieser Künstlerzirkel hatte sich 1912 mit einer aufsehenerregenden Ausstellung einen Namen gemacht. Fernand Leger, Albert Gleizes, Léopold Survage gehörten dazu, Georges Braque und Jacques Villon, russisch-ukrainische Künstler oder der rumänische Künstler Constantin Brancusi. Es war auch dieser Kreis, in dem Marthe Donas das erste Mal das Pseudonym Tour d'Onasky benutzte, was bald zu Tour Donas wurde. Der Vorname Tour war geschlechtsneutral und bot ihr die Möglichkeit, die Klischees und Vorurteile, denen Künstlerinnen ausgesetzt waren, zu umgehen. So galt die abstrakte Kunst als zu intellektuell und zu rationell für die – angeblich – einerseits gefühlsbetontere und andererseits eher praktisch und realistisch denkende Frau.

Alexander Archipenko empfahl Herwarth Walden 1919 Marthe Donas als „meinen besten Schüler“. Ein Jahr später teilte sich Donas eine Schau in der STURM-Galerie mit Nell Walden. 37 Arbeiten aus den Jahren 1917 bis 1919 wurden gezeigt, 1921 dann erneut 24 Werke. Regelmäßig verkaufte Walden Bilder von Donas aus den Gruppenausstellungen, er reichte Bilder für die „Internationale Kunstausstellung“ in Düsseldorf im Jahr 1922 ein und nahm Bilder in die dritte Auflage seines Buches „Einblick in die Kunst“ auf. Darin wurde „Frau mit Vase“ sogar in Farbe abgebildet, was sonst nur Béla Kádár und Franz Marc zugestanden wurde. Katherine Dreier machte ihre Werke 1921 auf dem US-amerikanischen Markt bekannt.

Das Skulpturale in ihren Arbeiten verblasste über die Jahre, ähnlich wie das Verhältnis zu Archipenko. Donas blieb zwar dem Kubismus treu, unter dem Einfluss von Gleizes und Theo van Doesburg wurden ihre Bilder aber flacher und geordneter, zweidimensional.

1921 musste sie ihr Pariser Atelier aus gesundheitlichen Gründen aufgeben und ging zurück nach Antwerpen. Durch den Bruch mit Archipenko und die Auflösung der „Section d'Or“ verlor sie ihr sorgfältig aufgebautes Netzwerk und den Kontakt zur Kunstszene in Paris. Im Jahr 1922 heiratete Donas den Philosophen Harry Franke, ab 1926 suchte sie noch einmal den Kontakt zur Avantgarde in Brüssel und kehrte mit der Gruppe „L'Assaut“ noch einmal zurück nach Paris für eine Ausstellung.

1927 brach sie mit der Malerei. Eines ihrer letzten Werke verbildlicht den verlorenen Kampf. Unter der Lampe zeigt die Künstlerin selbst, tief über eine Näharbeit gebeugt. Die Künstlerin bekam 1931 eine Tochter und lebte nun in Antwerpen, Braine-l’Alleud und Brüssel. In den 1940er Jahren nahm Marthe Donas die Malerei wieder auf, mit religiösen Motiven und Familienszenen. Sie erhielt dafür jedoch kaum noch Anerkennung.

Tod

Marthe Donas starb am 31. Januar 1967 in Audregnies, Gemeinde Quiévrain.

 

Literatur zu Marthe Donas

  • Sturm-Frauen: Künstlerinnen der Avantgarde in Berlin 1910-1932, hg. v. Ingrid Pfeiffer und Max Hollein (Ausst.-Kat. Schirn Kunsthalle Frankfurt, 30.10.2015–7.2.2016), Köln 2015.
  • Peter J. H. Pauwels, Marthe „Tour Donas“, S. 74–93.
  • Rebecca Kruppert, Marthe Donas, in: Antje Birthälmer und Gerhard Finckh (Hg.): Der Sturm: Zentrum der Avantgarde, Wuppertal 2012.
  • Peter J. H. Pauwels, Die belgische Künstlerin Marthe Donas und „Der Sturm“, in: Andrea von Hülsen-Esch und Gerhard Finckh (Hg.), Der Sturm: Aufsätze, Wuppertal 2012.
  • Kristien Boon, Marthe Donas, Oostkamp 2004.
  • L. De Jong, Donas, Marthe, in: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL), Band 28, München u. a. 2000, S. 488.
  1. Zit. n. Radikal! Künstlerinnen*und Moderne 1910–1950, hg. v. Stella Rollig, Stephanie Auer, Andrea Jahn und Kathrin Elvers Švamberk (Ausst.-Kat. Museum Arnhem, 7.9.2024–5.1.2025; Saarlandmuseum – Moderne Galerie, Saarbrücken, 8.2.–18.5.2025; Belvedere, Wien, 17.6.–12.10.2025), S. 100.