Robert Rauschenberg

Wer war Robert Rauschenberg?

Robert Rauschenberg (Port Arthur 22.10.1925–12.5.2008 Captiva Island) war ein amerikanischer Maler und Grafiker, der am Black Mountain College bei Josef Albers ausgebildet, die Pop Art vorwegnahm. Rauschenberg war in den frühen 1960er Jahren einer der bekanntesten zeitgenössischen Künstler der Welt. 

Kindheit

Milton Ernest Rauschenberg wurde am 22. Oktober 1925 in Port Arthur, Texas (USA), geboren.

Ausbildung

Die Farbtheorie von Josef Albers prägte Robert Rauschenberg zeitlebens, wenn auch im negativen Sinn, wollte sich der Künstler nie den strengen Regeln seines Lehrers unterwerfen. Schon mit seinen frühesten Serien von weißen und schwarzen monochromen Gemälden setzte er sich 1951 von Albers Bildtheorie ab. Der Künstler arbeitete Zeitungspapier in die Gemälde ein, wodurch er ihnen eine verwitterte, abgenutzte Oberfläche gab. Die ersten Kritiker empfanden den Materialmix als Symbol für Tod, Schmerz und Nihilismus. Rauschenberg lehnte diese Deutung ab und betonte, er hätte Zeitungspapier verwendet, um den Grund zu aktivieren.

Werke

„Kunst soll kein Konzept haben. Das ist das einzige Konzept, das für mich durchgängig gegolten hat.“1 (Robert Rauschenberg in einem Interview mit Barbara Rose, 1987)

 

Erased de Kooning Drawing (1953)

Robert Rauschenberg besuchte 1953 Willem de Kooning in dessen Atelier, um ihn um eine Zeichnung zu bitten, die er ausradieren könnte. De Kooning gab ihm daraufhin ein Blatt, das beidseitig bezeichnet war und schwierig zu „löschen“.

„Ich brauchte vier Wochen, um diese Zeichnung auszuradieren. Ich habe fast fünfzehn verschiedene Radierer benutzt, und außerdem war auch noch eine andere Zeichnung auf der Rückseite.“2

Rauschenberg ging es darum, die Gattung Zeichnung an deren Endpunkt zu bringen. Offenbar sah er in de Kooning den aktuellen Meister auf diesem Gebiet. Sie zeigt, wie intensiv Anfang der 1950er Jahre über Fragen von Subjektivität und dem „Ende“ der Malerei bzw. der Zeichnung nachgedacht wurde. Das Ergebnis ist als „Erased de Kooning Drawing“ (1953, San Francisco Museum of Modern Art) in die Kunstgeschichte eingegangen.

 

Robert Rauschenbergs Combines

Robert Rauschenberg ist berühmt für die Combined Paintings oder auch Combines der 1950er Jahre, mit denen er die eng gesteckten Grenzen der Malerei sprengte. Darin praktizierte er extensiv die wildesten Zitier- und Kombinationsverfahren.

In den 1950er Jahren schuf Robert Rauschenberg sogenannte Combines, in denen er die traditionelle Tafelmalerei um gefundene Objekte bereicherte. Mit der Aufnahme skulpturaler Elemente und deren innovativen Verbindungen trug er wesentlich zur Entgrenzung des Mediums Malerei bei. Robert Rauschenberg gilt daher sowohl als Maler wie auch als Bildhauer, die Comines sind eine Mischung aus beiden Gattungen. Gleichzeitig arbeitete er aber auch in den Medien Fotografie, Druckgrafik, Papierfertigung und Performance.

Während des Arbeitsprozesses, wenn Robert Rauschenberg im ersten Schritt die Bildfläche einteilte, hielt an den Orthogonalen fest. Dann entwickelte er eine Grundstruktur aus verschiedenen Geweben, Zeichen- oder Schreibpapieren. Die Akzente, so fällt rasch auf, befinden sich an den Rändern der Werke und nicht in deren Zentrum. Korrespondenzen in den Strukturen, lineare Verknüpfungen, übergreifende Formen verbinden die wiederum interteilten Parzellen. Weder Skizzen noch Entwürfe oder Vorzeichnungen sind von Robert Rauschenberg bekannt, da dieser im Prozess des Arbeitens seine Ideen entwickelte – offensichtlich angeregt durch Oberflächen, Strukturen, Substanzen und Formen. In Schichten trägt der Künstler das Material auf, wobei rechteckige Formen dominieren. Dazwischen und darüber malt er, sodass Malerei und Collage bzw. Assemblage miteinander verschmelzen.

Aufklärung, Humanität und Realitätssinn statt Erlösungsvorstellungen, Zynismus oder Angst gehören für Armin Zweite zu den wichtigsten Kriterien der Rauschenberg’schen Bildproduktion.3 Rauschenbergs Spiel mit dem Zufall war durch John Cage stark beeinflusst. Schlussendlich ging es ihm um Wahrnehmung und damit um zwischenmenschliche Kommunikation. Die eingangs zitierte Konzeptlosigkeit meint vor allem den ständigen Wechsel von Perspektiven.

„Nachdem du erkannt hast, dass die Leinwand, an der du gerade arbeitest, einfach ein weiterer Fetzen [rag] ist, dann macht es nichts aus, ob du ausgestopfte Hühner oder Glühbirnen oder reine Formen verwendest.“ (Robert Rauschenberg)

 

Rund ums Mittelmeer

Mit ihren weißen Bildern löschten Rauschenberg und Twombly gleichsam die große Geste des Abstrakten Expressionismus und die figurative Malerei eines späten Picasso aus. Interessanterweise verharrten sie jedoch nicht in dieser Haltung – oder prägten eine Kunst vergleichbar der „Zero“-Gruppe in Deutschland. Auf der Suche nach ihrem Stil reisten die beiden zwischen Oktober 1952 und Frühjahr 1953 nach Italien, Spanien und Nordafrika. Meist hielten sie sich in Rom auf, besuchten Siena, Florenz und Venedig und besichtigten die wichtigsten Kunstwerke. In Tanger trafen sie Paul Bowles, einen Komponisten, Schriftsteller und langjährigen Freund von John Cage, und sie besichtigten die historischen Stätten Volubilis, Ouarzazate und Tiznit.

Fotografien dieser Reisen erlauben Einblicke in den persönlichen und ästhetischen Austausch der beiden Künstler. Auch brachten sie Arbeiten auf Papier von der Reise zurück: Rauschenberg eine Serie von Collagen und Twombly seine „North African Sketchbooks“. In ihnen sind bereits Ideen für Werkgruppen angelegt, die die Künstler im Anschluss an ihre Reise schaffen sollten.

 

Fulton Street

Im Frühjahr 1953 kehrten Robert Rauschenberg und Cy Twombly von ihrer gemeinsamen Reise durch Europa und Nordafrika nach New York zurück. Rauschenberg bezog ein Atelier in der Fulton Street in Manhattan. In dem hohen Loft arbeitete und lebte auch Twombly während er seinen Militärdienst absolvierte.

Mitte der 1950er Jahre entwickelten Rauschenberg und Twombly ihren persönlichen Stil. „Red Paintings“ und „Combines“ von Rauschenberg verbinden Malerei, Skulptur, Zeichnung und Fotografie. Die von ihm verwendeten, gefundenen Materialien scheinen keine Beschränkung zu haben. So finden sich in den objekthaften Bildern Comicstrips, Postkarten, Zeitschriftenausschnitte, Stoffreste, Spiegel und sogar ausgestopfte Tiere! Twombly hingegen arbeitete an seiner Form der Abstraktion weiter. Während seines Militärdienstes als Kryptograf in Washington, D. C., und Augusta, Georgia, war er für die Ver- und Entschlüsselung von Informationen zuständig. In seinen Gemälden und Zeichnungen entwickelte Twombly eine anspielungsreiche, an Graffiti erinnernde Linienführung.

Jasper Johns, der 1954 zum Freundeskreis hinzugestoßen war, setzte sich nun intensiv mit Rauschenbergs und Twomblys Werk auseinander. Er fand mit seinen „Flags“ und „Targets“ – die mit ihrer bewegten Oberfläche und Linienführung an Twomblys zeitgleich entstandene Bilder erinnern – zu einem ganz eigenen Bildbegriff.

 

Rauschenberg & Cunningham

Robert Rauschenberg strebte danach, die Kunst von der Zweidimensionalität der Leinwand zu befreien und mit der Dynamik des Theaters und des Tanzes zu verbinden. Wichtige Impulse dazu bekam er aus seiner Zusammenarbeit mit Merce Cunningham. Die beiden arbeiteten gemeinsam an neuen Konzepten, um Malerei und Performance miteinander zu verbinden.

In diesem Zusammenspiel zeigt sich der Geist des Neo-Dada. Der Begriff wurde erstmals 1958 verwendet, um die Kunst von Rauschenberg, Johns und Twombly zu charakterisieren und ihre Nähe zu Marcel Duchamp zu betonen. Neo-Dada verbindet avantgardistische Radikalität mit Humor und Slapstick. Diese Aspekte machen sich beispielweise in der Zusammenarbeit von Rauschenberg und Cunningham bemerkbar. Für Cunninghams Choreografie „Antic Meet“ (1958) etwa entwarf Rauschenberg Kostüme und Bühnenbild: darunter einen Stuhl, den Cunningham sich um den Rücken schnallte, eine tragbare Tür sowie einen vierarmigen Pullover ohne Halsöffnung. Die Künstler verbinden Bewegung, Musik, bildende Kunst und Theater zu einer eigenen Kunstform, die als früher Ausgangspunkt und Modell für die Performance Art gilt.

Wie sehr sich Tanz, Musik und bildende Kunst gegenseitig bereichern können, zeigt sich in den Choreografien der Merce Cunningham Dance Company. John Cage wurde 1953 zum musikalischen Direktor des Tanzensembles und ein Jahr später folgte Robert Rauschenberg als künstlerischer Leiter. Er gestaltete Kostüme, Bühnenbilder und deren Beleuchtung. Sein erstes Bühnenbild entstand für den Tanz „Minutiae“ (1954), den Cunningham aus seinen Beobachtungen der kurzen, abrupten Bewegungen von Menschen auf der Straße ableitete.

Nachdem sich Rauschenberg während der großen World Tour der Company im Jahre 1964 mit Cage und Cunningham überworfen hatte, übernahm Jasper Johns 1967 die Rolle des künstlerischen Leiters.

 

E.A.T.

In den 1960er Jahren interessierten sich insbesondere Rauschenberg, Cage und Cunningham für das Zusammenspiel von Kunst und Technologie. Gemeinsam mit dem Elektroingenieur Billy Klüver gründete Rauschenberg 1966 die Initiative „Experiments in Art and Technology“ (E.A.T.), die Künstler:innen den Zugang zu neuesten Technologien ermöglichen sollte. Aus dieser Kollaboration resultierten monumentale Klang-, Film- und Lichtinstallationen.

 

Captiva Island

Im Herbst 1970 verlegte Robert Rauschenberg seinen Hauptwohnsitz und sein Atelier nach Captiva Island, eine malerische Insel an der Golfküste Floridas – seit 1968 besaß er auf der Insel ein Haus. Dort verbrachte er den Großteil seines restlichen Lebens, obwohl er sein Studio in der Lafayette Street in New York beibehielt. Captiva diente ihm als Rückzugsort und Quelle der Inspiration.

Ab den späten 1960er Jahren war auch Cy Twombly häufiger Gast und hatte zeitweise sogar ein eigenes Studio auf dem weitläufigen Gelände. Wie in den frühen 1950er Jahren arbeiteten Rauschenberg und Twombly hier wieder Seite an Seite. Ihre Werke bestehen aus einfachen Formen und Materialien wie Kartonschachteln, Holz, Stoff und Papier und sind manchmal kaum voneinander zu unterscheiden. So schreibt Twombly in einem Brief an Rauschenberg: „Ich wünschte, es wäre mein Ding und nicht deins.“

 

Rauschenberg in Asien

Robert Rauschenberg reiste 1982 erstmals nach China. Er hielt sich für ein Projekt, das die Druckerei G.E.L. in Los Angeles initiiert hatte, zwei Wochen in Jingxian (Anhui) auf und wollte mit chinesischem Papier experimentieren. Dem künstlerischen Austausch war eine dreiwöhicge Reise durch das Land vorausgegangen.4 Der Aufenthalt sollte seine gesamte Arbeitsweise verändern und das Spätwerk des Künstlers einleiten. Es entstand die Collage-Serie "7 Characters" (1982). Ein Gespräch mit einem Koch öffnete dem amerikanischen Künstler die Augen über die schwierigen Lebensbedingungen der Einheimischen, die ohne offizielle Erlaubnis nicht reisen durften. Robert Rauschenberg entwickelte daraufhin die Rauschenberg Obverseas Culture Interchange, kurz ROCI ("Rocky" ausgesprochen), eine große internationale Wanderausstellung und einen internationalen Künstleraustausch für "sensitive areas", wie er sie nannte.5 Der Künstler wollte ein Friedensprojekt starten, das er selbst finanzierte und dem das Ende des Kalten Kriegs folgen sollte. Bis 1991 präsentierte der Künstler mehr als 125 seiner Werke über zwei Millionen Menschen auf der ganzen Welt.

 

Kunstphilosophie

„Auf der Basis meiner vielseitigen und weitreichenden Zusammenarbeit glaube ich fest daran, dass der Kontakt von Mensch zu Mensch auf dem Wege über die Kunst wirksame friedliche Kräfte in sich birgt und der am wenigsten elitäre Weg ist, ausgefallene und alltägliche Informationen miteinander zu teilen, die uns hoffentlich zu gegenseitigem kreativen Verständnis führen können.
Kunst ist lehrreich, provokativ und aufklärend, selbst wenn sie zunächst nicht verstanden wird. Auch kreative Verwirrung regt Neugierde und Wachstum an und führt zu Vertrauen und Toleranz. Unsere inneren Verschrobenheiten selbstbewusst zu teilen, wird uns einander näherbringen.“6 (Robert Rauschenberg, Herbst 1984)

Auszeichnungen

Rauschenberg gewann 1964 als erster amerikanischer Maler den Großen Preis der Biennale von Venedig.

  • 1964: Großer Preis der Biennale von Venedig
  • 1993: National Medal of Arts in den USA
  • 1995: Leonardo da Vinci World Award of Art
  • 1998: Praemium Imperiale

Tod

Robert Rauschenberg starb am 12. Mai 2008 auf Captiva Island, Florida.

Literatur zu Robert Rauschenberg

  • Robert Rauschenberg. ROCI (Ausst.-Kat. Thaddaeus Ropac London, 23.4.–12.6.2024), London 2024.
  • Robert Rauschenberg, hg. v. Armin Zweite (Ausst.-Kat. Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf 7.5.–10.7.1994), Köln 1994.

Beiträge zu Robert Rauschenberg

16. Dezember 2024

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Zit. n. Armin Zweite, „Kunst soll kein Konzept haben.“ Anmerkungen zu Rauschenbergs Werk in den 50er und 60er Jahren, in: Armin Zweite (Hg.), Robert Rauschenberg (Ausst.-Kat. […]
8. November 2024
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16. Februar 2022
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Fast 70 Meisterwerke bedeutender Künstler:innen im Guggenheim Museum Bilbao präsentieren die Geschichte der Sammlung des Musée d'Art Moderne de Paris (MAM). Die Auswahl gibt gleichzeitig einen Überblick über die künstlerischen Avantgarde-Bewegungen des frühen 20. Jahrhunderts.
16. August 2021
Otto Dix, Die Skatspieler, Detail, 1920 (1995 erworben durch die Freunde der Nationalgalerie und das Land Berlin © VG Bild-Kunst, Bonn 2021. Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin / Jörg P. Anders)

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Die Neue Nationalgalerie präsentiert nach sechs Jahren sanierungsbedingter Schließung erstmals wieder die Hauptwerke der Klassischen Moderne aus der Sammlung der Nationalgalerie.
23. März 2021
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München | Lenbachhaus: Der Blaue Reiter. Gruppendynamik

Für die Ausstellung ist der im Almanach „Der Blaue Reiter“ von 1912 verfolgte Gedanke einer Gleichberechtigung jedweder Kulturproduktion grundlegend.
2. September 2018
Robert Delaunay, Formes circulaires. Soleil, lune, Detail, 1913–1931, Öl/Lw, 200 x 197 cm (Kunsthaus Zürich)

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4. Dezember 2017
Robert Delaunay, Formes circulaires. Soleil, lune, Detail, 1913–1931, Öl/Lw, 200 x 197 cm (Kunsthaus Zürich)

Robert Delaunay. Werke und Leben Vom Eiffelturm zu „Rhythmus Lebensfreude“ und den „Formes circulaires“

Robert Delaunay (1885–1941) ist einer der bedeutendsten Wegbereiter der Abstrakten Kunst des frühen 20. Jahrhunderts. Vom kubistischen Eiffelturm in den Fensterbildern zum Orphismus, „Rhythmus Lebensfreude“ und den „Formes circulaires“ beeinflusst der Pariser Maler die Künstler des Blauen Reiter wie die Surrealisten und die Nachkriegsabstraktion.
29. Juni 2017
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Sonia Delaunay (1885–1979) war eine bedeutende Künstlerin der Abstraktion, Modedesignerin und mit ihrem zweiten Ehemann Robert Delaunay (1885–1941) eine Förderin der Abstrakten Kunst in Form des Simultanismus (Orphismus). Die Avantgardistin verstand es, ihre ästhetischen Ideale auf Alltagsgegenstände, vor allem Kleidung, zu übertragen, was sie vom Werk ihres Mannes deutlich unterscheidet.
10. Februar 2014
Wassily Kandinsky, Murnau, 1908, Ö auf Karton, Merzbacher Kunststiftung.

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Bereits am Cover des umfassenden Katalogs wird deutlich, dass Timothy O. Benson, Kurator am LACMA und Organisator dieser Wanderausstellung, den deutsch-französischen Kunstaustausch über die Farbe definiert. Denn was der Begriff „Expressionismus“ genau beschreibt, das wussten bereits die Zeitgenossen nicht. Von Alfred Döblin bis Oskar Kokoschka reichen die Kommentatoren einer Kunstrichtung , die sich über Innerlichkeit, Mystik, Farbexperimenten und Farbexplosionen (bis ins Unrealistische), dynamischem Pinselduktus, Musikalität, Kubismus-Rezeption, Primitivismus (vom „nordischen“ Nolde, der ägyptisierenden Modersohn-Becker bis zur Rezeption afrikanischer Plastik durch die Fauves und die Brücke Künstler) u.v.m. als neu und zeitgemäß definierte.
  1. Zit. n. Armin Zweite, „Kunst soll kein Konzept haben.“ Anmerkungen zu Rauschenbergs Werk in den 50er und 60er Jahren, in: Armin Zweite (Hg.), Robert Rauschenberg (Ausst.-Kat. Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf 7.5.–10.7.1994), Köln 1994, S. 17–60, hier S. 17.[/
  2. Barbara Rose, Rauschenberg, Köln 1989, S. 52.
  3. Ebenda, S: 19.
  4. Obwohl sich das Land im Aufbruch befand, wurde Rauschenberg in den Gelben Bergen, circa 40 Meilen entfernt von der Papiermühle in Jingxian, untergebracht.
  5. Rauschenberg verfolgte die Idee, seitdem seine Retrospektive von der National Collection of Fine Arts in Washington, ins MoMA, New York, und nach San Francisco, Buffalo und Chicago gereist war. Siehe: Hiroko Ikegami, Art Has No Borders. Rauschenberg Overseas Culture Interchange, in: Rauschenberg. Overseas Culture Interchange ROCI, London 2024, S. 10.
  6. Zit. n. Armin Zweite, R.O.C.I. – Rauschenberg Overseas Culture Interchange, in: Robert Rauschenberg, hg. v. Armin Zweite (Ausst.-Kat. Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf 7.5.–10.7.1994), Köln 1994, S. 140.
  7. Zit. n. Armin Zweite, „Kunst soll kein Konzept haben.“ Anmerkungen zu Rauschenbergs Werk in den 50er und 60er Jahren, in: Armin Zweite (Hg.), Robert Rauschenberg (Ausst.-Kat. Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf 7.5.–10.7.1994), Köln 1994, S. 17–60, hier S. 17.[/
  8. Barbara Rose, Rauschenberg, Köln 1989, S. 52.
  9. Ebenda, S: 19.
  10. Obwohl sich das Land im Aufbruch befand, wurde Rauschenberg in den Gelben Bergen, circa 40 Meilen entfernt von der Papiermühle in Jingxian, untergebracht.
  11. Rauschenberg verfolgte die Idee, seitdem seine Retrospektive von der National Collection of Fine Arts in Washington, ins MoMA, New York, und nach San Francisco, Buffalo und Chicago gereist war. Siehe: Hiroko Ikegami, Art Has No Borders. Rauschenberg Overseas Culture Interchange, in: Rauschenberg. Overseas Culture Interchange ROCI, London 2024, S. 10.
  12. Zit. n. Armin Zweite, R.O.C.I. – Rauschenberg Overseas Culture Interchange, in: Robert Rauschenberg, hg. v. Armin Zweite (Ausst.-Kat. Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf 7.5.–10.7.1994), Köln 1994, S. 140.
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