Eva Michel über Pieter Bruegel der Ältere als Zeichner glory casino aviator glory casino bangladesh casino scores crazy time glory casino app download glory casino bangladesh download glory casino app download apk bhaggo casino glory casino apk download mcw casino 2022 bijoy 7 casino login mega casino bangladesh topx casino mag casino casino live score bkash 9 casino casino scores glory casino live lv18 casino mage casino mega casino online magha casino
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Eva Michel: „Bruegel gelang ein neuer Blick auf die Landschaft, ein neuer Realismus“ Landschaftsmaler, Moralist und ein bisschen Kirmes: facettenreicher Bruegel in der Albertina

Eva Michel

Eva Michel

Pieter Bruegel der Ältere (1526/30–1569) ist vielen als „Bauernmaler“ bekannt. Die Albertina widmet dem niederländischen Spätrenaissancekünstler eine Ausstellung, die den Blick auf Bruegel als Miterfinder der Landschaftsmalerei, als moralisierenden Nachfolger von Hieronymus Bosch und als genialen Zeichner präsentiert. Die Wiener Sammlung besitzt sechs von etwa 60 eigenhändigen Zeichnungen des aus Brueghel oder Breda stammenden Künstlers sowie das gesamte druckgrafische Werk. Weiters holt sie Zeichnungen aus internationalen Sammlungen wie Berlin, Hamburg, Amsterdam, Prag oder Paris, um sie Zeichnungen und Druckgrafiken aus der eigenen Sammlung gegenüberzustellen.

In Zusammenarbeit mit dem Verleger Hieronymus Cock entwarf Pieter Bruegel nach einem zweijährigen Italien-Aufenthalt Stichserien, darunter die „Großen Landschaften“ (1555/56), die „Sieben Tugenden“ (1559/60) sowie für den unvollendeten Jahreszeiten-Zyklus „Frühling“ (1565) und „Sommer“ (1568). Als Maler trat Pieter Bruegel erst in Erscheinung, nachdem er als Entwerfer von Druckgrafiken sehr erfolgreich geworden war. Die von Eva Michel mit Unterstützung von Laura Ritter kuratierte Ausstellung der Albertina bettet Pieter Bruegel in die deutsch-niederländische Tradition ein und führt ihn als Wegbereiter barocker Genres wie Landschaft und Seestück vor.

Das Gespräch für ARTinWORDS führte Alexandra Matzner.1

 

Wie Bruegel ausstellen?

ARTinWORDS: Eva, du kuratierst für die Albertina eine Ausstellung über Pieter Bruegel den Älteren und präsentierst neben einer stattlichen Reihe von Zeichnungen einen Überblick über das druckgrafische Schaffen dieses Künstlers. Was war für dich wichtig?

Eva Michel: Zum Forschungsstand bei Bruegels Zeichnungen kann man vorausschicken, dass es 1975 eine große Ausstellung in Berlin und dann erst wieder 2001 eine weitere in New York und Rotterdam gab. Die Kunstsammlungen Chemnitz präsentierten 2014 den Gesamtbestand an Druckgrafiken. Mein Interesse lag nicht darin, den Bestand an Zeichnungen möglichst komplett nach Wien zu holen oder Bruegels druckgrafisches Werk zur Gänze zu zeigen. Stattdessen stelle ich die Frage, wie wird Bruegel zu jenem Künstler, den heute viele Menschen kennen? Welche Bilder hat man von diesem Künstler im Kopf? Das ist natürlich der viel gerühmte „Bauern-Bruegel“, der im Kunsthistorischen Museum in Wien so intensiv vertreten ist.

ARTinWORDS: Deine Auswahl an Kunstwerken in der Ausstellung erweitert den Blick auf Pieter Bruegel den Älteren und bietet unterschiedlichste Perspektiven an. Die in der Schau versammelten Künstler sind Hieronymus Bosch, Albrecht Dürer, Albrecht Altdorfer, Lucas van Leyden, Maarten van Heemskerck, Roelant Savery, um die bekanntesten Vorläufer und Zeitgenossen kurz aufzuzählen (→ Bosch Bruegel Rubens Rembrandt).

Eva Michel: Ja, mir war die Einbettung von Bruegel wichtig! Es scheint mir hilfreich zu sein, die visuellen Quellen, die Bruegel über die bereits existierenden umfangreichen Grafiksammlungen kannte, zu zeigen. So besaß sein Freund Ortelius, mit dem er nach Italien reiste, eine umfangreiche Dürer-Sammlung. Bruegel hat seine Themen nicht neu erfunden, so gibt es die Bauerndarstellungen schon im Werk der Nürnberger Künstler vor ihm. Darüber hinaus knüpfte er dezidiert an Hieronymus Bosch an. In der Landschaftszeichnung geht er auch auf italienische Vorläufer zurück wie Tizian oder Fra Bartolommeo. Da mein persönliches Forschungsinteresse im 15./16. Jahrhundert liegt, war diese Ausstellung auch ein persönlicher Wunsch von mir.

ARTinWORDS: Wenn alles bereits in den Werken anderer Künstler angelegt war, worin war Pieter Bruegel dann noch innovativ?

Eva Michel: Bei aller Kenntnis dieses Materials gelang ihm ein neuer Blick auf die Landschaft, ein neuer Realismus. Bruegel verzichtete auf figuratives Repertoire, worin sich seine Zeichnungen von seinen Gemälden markant unterscheiden. In der Malerei war Bruegel immer von einer gewissen Ikonografie abhängig. In der Zeichnung konnte er einfaches Walddickicht zeigen, was um 1600 mit Gillis van Coninxloo zu einem eigenen Genre wurde. Flusslandschaften und Schiffsdarstellungen, für die Bruegel viel zu wenig bekannt ist, wurden ebenfalls eigenständige Themenkreise in der Malerei des 17. Jahrhunderts.

„Auf seinen Reisen hat er viele Veduten nach der Natur gezeichnet, so dass gesagt wird, er habe, als er in den Alpen war, all die Berge und Felsen verschluckt und auf Maltafeln wieder ausgespien, so nahe vermochte er in dieser und anderer Beziehung der Natur zu kommen.“2 (Karel van Mander, 1604)

 

Wie wurde Bruegel zu Bruegel?

ARTinWORDS: Wie wurde Bruegel zu Bruegel, ist eine spannende Frage, zumal so unglaublich wenig Biografisches überliefert ist. Kannst du die bekannten Lebensdaten kurz zusammenfassen?

Eva Michel: Pieter Bruegels Leben liegt im Dunkeln, da man weder seinen Geburtsort noch sein Geburtsjahr genau kennt. Man schätzt, dass er zwischen 1526 und 1530 in Brueghel oder Breda geboren in wurde. Es gibt wenige Dokumente, in denen er genannt wird: Eines der wichtigsten berichtet über seinen Eintritt in die Malergilde von Antwerpen. Man weiß, dass er an einem heute verlorenen Altar der Handschuhmacher in Mecheln arbeitete, das gesamte Frühwerk des Künstlers scheint jedoch verloren. Als Künstler tritt er erstmals mit Zeichnungen in Erscheinung, die er auf seiner Italienreise von 1552 bis 1554 angefertigt hat.

ARTinWORDS: Zeichnen in den Alpen erinnert natürlich sofort an Albrecht Dürer und die „Erfindung“ der Landschaftszeichnung bzw. der Landschaft in der Kunst in Mitteleuropa. Wieviel haben Bruegel und Dürer gemeinsam?

Eva Michel: In den Niederlanden gibt es eine Tradition der Landschaftsdarstellung, die bis ins frühe 15. Jahrhundert zurückreicht und vor allem in Kalenderdarstellungen von Stundenbüchern auftritt. Es gibt daher in der Ausstellung auch einige Miniaturen von Simon Bening zu sehen. Wichtig waren auch Joachim Patinir und die Landschaftszeichnungen von Cornelis Massys oder Matthijs Cock aus den 1530/40er Jahren. In diesem Bereich stellte sich Bruegel also auf starke Schultern.

ARTinWORDS: Andererseits schließt sich die Frage nach dem Einfluss italienischer Künstler an.

Eva Michel: Hier hatte Pieter Bruegel der Ältere andere Zielsetzungen als Albrecht Dürer. Dürer ging nach Italien, um sich dort weiterzubilden, sich an italienischen Kollegen zu schulen. Dieses Phänomen kennt man von Bruegel in dem Sinn nicht, seine Zeichnungen sehen nicht italienisch aus, was ihn sehr von Zeitgenossen wie Floris, de Vos unterscheidet (→ Niederländische Landschaftsmalerei in Italien). Kurioserweise tritt das „Italianisante“ erst bei den späten Figurendarstellungen – wie beispielsweise der Zeichnung „Der Sommer“ – auf. Hier ragt ein Fuß eines Feldarbeiters über den Blattrand hinaus.

 

 

Zeichnen für die Kupferplatte: Pieter Bruegel als Entwerfer von Druckgrafiken

ARTinWORDS: Diese ersten Zeichnungen von Bruegel wurden nicht in Gemälde übergeführt, sondern waren Inspirationsquellen und Vorlagen für druckgrafische Arbeiten. Wie muss man sich den Werkprozess Bruegels vorstellen?

Eva Michel: Man darf nicht davon ausgehen, dass es sich um Naturaufnahmen handelt, sondern es sind erfundene Kompositlandschaften, die Bruegels Eindrücke der Italienreise zusammenfassen. Jahre später verwendete Pieter Bruegel der Ältere diese Zeichnungen als Ausgangsmaterial für die Druckgrafikserie „Die großen Landschaften“, die Bruegel für den Antwerpener Verleger Hieronymus Cock konzipierte.

ARTinWORDS: Für diese Druckgrafiken scheint Pieter Bruegel sehr berühmt geworden zu sein?

Eva Michel: Ja, man kann wirklich sagen, dass diese Landschaftsdrucke ihm zum Durchbruch verholfen haben. Dazu kamen noch Arbeiten in der Manier von Hieronymus Bosch, die er ebenfalls in Zusammenarbeit mit Hieronymus Cock entwarf. Ein bekanntes Beispiel hierfür ist die fehlende Signatur auf der Zeichnung „Die großen Fische fressen die kleinen“. Auf der danach gestochenen Druckgrafik hingegen wird Hieronymus Bosch als Entwerfer genannt. Cock scheint – durchaus aus finanziellen Gründen – auf die Druckgrafik den Namen des damals noch berühmteren Vorläufers vermerkt zu haben. Erst auf späteren Abzügen wurde Pieter Bruegel namentlich erwähnt.

ARTinWORDS: Erstaunlich ist, dass man über Bosch genauso wenig weiß wie über Bruegel.

Eva Michel: So ist es. Um noch einmal zu Bruegels Biografie zurückzukommen: Man kennt seine Werke, aber von seinem Leben weiß man nicht mehr, als dass er geheiratet hat, die Tochter seines vermutlichen Lehrers Pieter Coecke van Aelst, zwei Söhne hatte und sehr jung mit vermutlich vierzig Jahren verstorben ist. Beide Söhne wurden bekanntlich Maler, haben die Gemälde ihres Vaters kopiert und so zum Bekanntheitsgrad von Pieter Bruegel dem Älteren beigetragen.

 

 

Erfindung des „Bauern-Bruegel“

ARTinWORDS: Der Bekanntheitsgrad Bruegels ist im 18. Jahrhundert stark gesunken. Wann wurde er wiederentdeckt?

Eva Michel: Im 19. Jahrhundert. Erste Forschungsergebnisse wurden publiziert, und der Topos des „Bauern-Bruegel“ wurde im frühen 20. Jahrhundert festgeschrieben. In der Kunst gibt es sogar ein Bruegel-Revival. In der österreichischen Malerei der Zwischenkriegszeit sind vor allem Ernst Huber oder Josef Dobrowsky für Paraphrasen und Kopien bekannt. Damit war Bruegels Ruf als „Bauernmaler“ einzementiert, obwohl nur ein kleiner Anteil seines Werks der bäuerlichen Welt zuzurechnen ist.

ARTinWORDS: Wie groß ist dieser Anteil ungefähr?

Eva Michel: In der Malerei gibt es den Landschaftszyklus im Kunsthistorischen Museum; der „Sähmann“ in Brüssel wurde in der Zwischenzeit abgeschrieben. In der Druckgrafik stehen die Kermes-Darstellungen aus den 1550er Jahren im Zentrum. Es gibt auch einen Landschaftszyklus in der Zeichnung, der teilweise in Druckgrafik erschien. Über diesem Projekt verstarb Bruegel, Hans Bol ergänzte Bruegels „Sommer“ und „Frühling“ mit den noch fehlenden „Herbst“ und „Winter“-Darstellungen. Der Verleger Hieronymus Cock unterschied nicht so sehr zwischen den Händen der Entwerfer, sondern wollte offensichtlich den Zyklus vollendet haben. Mir ist besonders wichtig darauf hinzuweisen, dass die Zeichnung ein Experimentierfeld war, in dem Bruegel auch Themen für sich ausprobiert hat. In seiner Malerei hat Bruegel diese erst viel später aufgegriffen.

 

 

Status des Zeichnens und des Künstlers im 16. Jahrhundert

„Er zeichnete sehr sauber und hübsch mit der Feder“ (Karel van Mander, 1604)

ARTinWORDS: Das Spannende an Pieter Bruegel dem Älteren ist die Position der Zeichnung im Werk: Es handelt sich um Federzeichnungen auf Papier. Offensichtlich hat sich zwischen dem 15. und dem 16. Jahrhundert unglaublich viel getan, was Technik, Funktion und Status der Zeichnung anlangt. Welche Rolle spielt Bruegel in diesem Diskurs?

Eva Michel: Seine Zeichnungen, und das ist auch etwas Besonderes an Bruegel, wurden schon zu seinen Lebzeiten hochgeschätzt. In der frühesten Künstlerbiografie, die Karel van Mander 1604 verfasste, wird er ausdrücklich für seine Grafik gelobt. Die Wertschätzung der Zeichnung generell begann im frühen 16. Jahrhundert. Von Bruegels Zeichnungen gibt es erstaunlich viele Kopien, was davon zeugt, dass die Sujets als so beachtenswert angesehen waren, dass Sammler in Kauf nahmen kein Original von Bruegel, sondern von einem Kopisten zu besitzen. Von „Maler und Käufer“ der Albertina sind vier Kopien überliefert.

ARTinWORDS: Das Blatt ist höchstwahrscheinlich einzigartig, was in der niederländischen Malerei die Selbstreflexion über das Verhältnis von Künstler und Auftraggeber anlangt.

Eva Michel: Mich fasziniert der beißende Zynismus Bruegels. Er verpasst dem Käufer eine dicke Brille und zusammengekniffene Augen. Der Käufer starrt auf das Kunstwerk, aber er versteht offensichtlich den Inhalt nicht. Die einzige Reaktion ist sein stupider Griff an den Geldbeutel, um sich das Werk sofort zu sichern.

ARTinWORDS: Das könnte man als eine Art Ur-Diskussion zwischen Sein und Haben bezeichnen. Der Künstler hat einen visionären Blick, er schaut nicht auf die Leinwand, sondern er hat das Bild im Kopf.

Eva Michel: Der Künstler repräsentiert auch nicht Stellung oder Status des Berufs. Schon aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts kennt man Künstlerselbstporträts, die sich in feinster Kleidung zeigen, oder mit der Palette in der Hand. Von Cock gibt es ein Porträt als pictor doctus [gelehrter Maler] mit Totenschädel. Albrecht Dürer hat sich auch in feinstem Patriziergewand in Szene gesetzt. Es wäre ein grobes Missverständnis zu glauben, dass „Maler und Käufer“ ein Selbstporträt Bruegels ist. Es ist das Bild eines Künstlers mit einfachem Kittel und wirrem Haar – als melancholischer, saturnischer Typus, der seit der Dürer-Zeit als Künstlereigenschaft gilt. Deshalb zeigen wir parallel dazu den „Kopf eines bärtigen alten Mannes“ oder „Saturn“ aus dem Jahr 1516 von Hans Baldung Grien, der ebenfalls den genialischen, die Welt verachtenden Typus symbolisiert.

 

 

„Er hat viel nach der Manier des Hieronymus Bosch gearbeitet, weswegen er von vielen „Pieter der Drollige“ genannt wurde. Man sieht ja auch wenige Bilder von ihm, die der Beschauer ernsthaft ohne zu lachen ansehen kann, ja –  so verschlossen und griesgrämig er auch sein mag, er muss zum mindesten lächeln.“ (Karel van Mander, 1604)

 

Drolerien à la Hieronymus Bosch

ARTinWORDS: Der Realismus ist die eine Seite von Pieter Bruegel, die andere – „gegenüberliegende“- wäre der hochreligiöse Spätrenaissancekünstler, der sich stark christlichen Darstellungen widmete.

Eva Michel: Moralisch trifft es besser als religiös. Bruegel hat wenige christologische Darstellungen geschaffen: „Christi Höllenfahrt“ oder das „Jüngste Gericht“ wären dafür Beispiele. Ich würde Bruegel lieber als einen Moralisten bezeichnen. Wir zeigen gleichzeitig Raffael in der Albertina, der für Klaus Albrecht Schröder der „Ästhet“ ist. Im Gegenzug geht es Bruegel überhaupt nicht um einen klassischen Schönheitsbegriff. Man kann sich in seine „schönen“ Landschaften versenken, und es ist faszinierend, die vielen Details zu entdecken und sich unterhalten zu lassen. Vor allem die Sprichwörter wie „Der Esel in der Schule“ oder „Der Alchemist“ sind im Gegensatz dazu wahnsinnig zynische Darstellungen, die gesellschaftskritisch gemeint sind.

ARTinWORDS: Hieronymus Bosch als der „Höllenmaler“ zeigt das Ergebnis unmoralischen Handelns, während Bruegel in der Generation danach sich mehr mit dem Irdischen beschäftigte. Sind der neue Realismus im Stil und die Hinwendung zum Diesseits zwei Seiten der gleichen Medaille?

Eva Michel: Das eschatologische Moment ist bei Hieronymus Bosch deutlich präsenter, damit hast du recht. Bruegel möchte unterhalten, man braucht sich nur die Monstren ansehen, die er rund um die Lasterdarstellungen herumspringen lässt.

 

„Viele von seinen seltsam erfundenen beziehungsreichen Kompositionen sieht man in Kupfer gestochen. Eine große Menge fein und sauber gezeichneter, mit Inschriften versehener Satiren, die zum Teil allzu bissig und spottgetränkt waren, ließ er jedoch, als er todkrank war, von seiner Frau verbrennen, entweder, weil er sie bereute, oder weil er befürchtete, dass seiner Frau Unangenehmes daraus erwachsen könnte.“ (Karel van Mander, 1604)

 

 

Pieter Bruegel der Ältere in der Sammlung der Albertina

ARTinWORDS: Wie viele Arbeiten besitzt die Albertina, und wie ist sie in deren Besitz gekommen.

Eva Michel: Die Albertina verfügt als eine der wenigen Sammlungen weltweit über den Gesamtbestand des druckgrafischen Œuvres, über den wir sogar in bis zu vier Exemplaren pro Motiv verfügen. Sechs Handzeichnungen Bruegels ergänzen die Kupferstiche. Das ist bemerkenswert, vor allem wenn man sich vor Augen hält, dass weltweit nur rund sechzig Handzeichnungen Pieter Bruegels bekannt sind.

ARTinWORDS: Woher kommen die Bruegel Bestände der Albertina?

Eva Michel: Zum einen hat bereits Albert von Sachsen-Teschen, der Begründer der Albertina (→ Die Gründung der Albertina), schon Bruegel gesammelt, zum anderen stammen die Blätter aus der kaiserlichen Hofbibliothek. Herzog Albert hat vermutlich zwei der Zeichnungen in den Niederlanden erworben, wo er zehn Jahre lang mit seiner Frau Marie-Christine Statthalter war. Bei vier Zeichnungen konnte ich nachweisen, dass sie aus der kaiserlichen Hofbibliothek stammen. Diese Bestände gehen hauptsächlich auf Kaiser Rudolf II. zurück, der um 1600 in Prag eine riesige Kunstsammlung aufgebaut hat. Jan Brueghel der Ältere schreibt in zwei Briefen, dass der Kaiser bemüht wäre, das Gesamtwerk seines Vaters zu erwerben. An einer anderen Stelle merkt er an, dass ihm Rudolf II. eine ziemlich hohe Summe schuldet. Daraus schließe ich, dass Kaiser Rudolf II. direkt von Jan Brueghel dem Älteren Werke gekauft hat. Diese Zeichnungen dürften direkt in die Sammlung von Rudolf gelangt sein und dann weiter in die Hofbibliothek in Wien. Ein Verzeichnis erwähnt diese Bruegel Zeichnungen ausdrücklich. Ein Teil davon schenkte Franz I. (II.) Herzog Albert, ein anderer Teil wurde bei der Französischen Belagerung von Wien unter der Hand nach Paris mitgenommen und in der Folge in die ganze Welt zerstreut.

ARTinWORDS: Den beiden Hofkünstlern Rudolfs II., Roelant und Jacob Savery, wurden in den letzten Jahren einige Bruegel-Zeichnungen zugeschrieben. Hier gibt es offenbar ganz enge Verbindungen zwischen verschiedenen Künstlergenerationen.

Eva Michel: Ja, ein weiterer Beleg dafür, dass sich „Maler und Käufer“ in der Sammlung des Kaisers befunden haben muss, ist, dass es zwei signierte Kopien von diesem Blatt von Hoefnagel und Savery gibt. Seit den späten 1960er Jahren wurde eine große Gruppe von Zeichnungen Bruegel ab- und Savery zugeschrieben. Der Bruegel-Experte Hans Mielke hat sich darin sehr verdient gemacht; er hat auch die Vorzeichnungen für die so genannten „Kleinen Landschaften“ abgeschrieben. Daher kommt es zu dem kleinen Œuvre von knapp 60 eigenhändigen Werken, was sicher nur einen minimalen Bruchteil der einst vorhandenen Blätter repräsentiert. Sicher gab es auch Zeichnungen, die zur Vorbereitung von Gemälden gedient haben. Diese dürften im Werkprozess verloren gegangen sein bzw. im 18. Jahrhundert, als Bruegel wenig geschätzt wurde.

 

Neuentdeckungen

ARTinWORDS: Im Zuge der Ausstellungsvorbereitung hast du gemeinsam mit Laura Ritter erstmals den gesamten Bestand an niederländischen Zeichnungen und Druckgrafiken des 16. Jahrhunderts durchgearbeitet. Was habt ihr dabei gefunden?

Eva Michel: Der Bestand ist wirklich umfassend und teils noch in Klebebänden enthalten, das sind großformatige Folianten, in denen die Blätter eingeklebt wurden. 2006 wurde der Hollstein-Band zu Bruegel herausgegeben, in dem eigentlich der Gesamtbestand verzeichnet sein sollte. Wir haben aber jetzt rund 100 weitere Blätter ergänzen können! Unter dem Albertina Bestand befinden sich auch Zustände, die einzigartig sind und bislang noch nicht beschrieben wurden. Wir haben damit zwar keine Neuzuschreibung, aber der Bruegel-Bestand der Albertina ist innerhalb der Ausstellungsvorbereitung deutlich reicher geworden, als bislang angenommen. Deshalb enthält der Ausstellungskatalog auch ein umfassendes Werkverzeichnis, damit diese Erkenntnisse für die zukünftige Forschung zugänglich sind.

ARTinWORDS: Über Bruegel hinaus habt ihr aber noch eine spektakuläre Druckgrafik gefunden, wie ich gehört habe?

Eva Michel: Ja, Frans Huys‘ „Ansicht von Antwerpen“3 aus dem Jahr 1557. Davon gibt es nur noch ein weiteres Exemplar weltweit. Sie zeigt die Stadt in einem weiten Prospekt ausgestreckt, mit allen Kirchtürmen, Häusern, Stadtmauer, im Vordergrund Mühlen und Bauernhöfen. Genau in dieser Zeit hat sich Pieter Bruegel in Antwerpen aufgehalten.

 

 

Pieter Bruegel d. Ä.: Bilder

  • Pieter Bruegel d. Ä. (Stecher: Jan und Lucas van Duetecum), Die große Alpenlandschaft, 1555/56 (© Albertina, Wien, Inv. 1955/60)
  • Pieter Bruegel d. Ä. (Stecher: Pieter van der Heyden), Die großen Fische fressen die kleinen, 1557, Kupferstich, 23 x 29,6 cm (Albertina, Wien, Inv. DG1955/116)
  • Pieter Bruegel d. Ä. (Stecher: Pieter van der Heyden), Der Esel in der Schule, 1557 (© Albertina, Wien, Inv. DG1955/117)
  • Pieter Bruegel d. Ä., Trägheit (Desidia) aus der Serie der Sieben Todsünden, 1557, Feder in Graubraun, 21,4 x 29,6 cm (Albertina, Wien, Inv. 7872)
  • Pieter Bruegel d. Ä., Christi Höllenfahrt, 1561, Feder in Braun, 22,3 x 29,4 cm (Albertina, Wien, Inv. 7873)
  • Pieter Bruegel d. Ä., Der Frühling, 1565, Feder in Braun, 22 x 29 cm (© Albertina, Wien, Inv. 23750)
  • Pieter Bruegel d. Ä., Der Sommer, 1568, Feder in Braun, 22 x 28,6 cm (© Hamburger Kunsthalle / bpk)
  • Frans Huys, Ansicht von Antwerpen, 1557, Radierung, 36 x 147,4 cm (Albertina, Wien, Inv. DG1962/1041)

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  4. Das Gespräch führten Eva Michel und Alexandra Matzner am 12.7.2017. Es ist in Auszügen im PARNASS 3/2017 nachzulesen.
  5. Die Zitate stammen vom niederländischen Kunstschriftsteller Karel van Mander, der 1604 mit „Das Malerbuch“ den niederländischen und deutschen Künstlern in der Nachfolge Vasaris erstmals ein Denkmal setzte und damit eine der wichtigsten Quellen für Pieter Bruegels Biografie und Werk vorlegte.
  6. Radierung, 36 x 147,4 cm Albertina, Wien, Inv. DG1962/1041.
Alexandra Matzner
Gründerin von ARTinWORDS * 1974 in Linz, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Romanistik in Wien und Rom. Seit 1999 Kunstvermittlerin in Wien, seit 2004 Autorin für verschiedene Kunstzeitschriften. Jüngste Publiktionen entstanden für das Kunsthaus Zürich, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Albertina und Belvedere in Wien.