Leonardo: Ausstellungen 2025
Leonardo da Vinci (Vinci 15.4.1452–2.5.1519 Schloss Fontainebleau) gilt heute - wie auch schon seinen Zeitgenossen - als „Uomo universale“, als allgemein interessierter und gebildeter Mensch der Renaissance. In der Werkstatt von Andrea del Verrocchio zum Maler (und vielleicht auch zum Plastiker) ausgebildet, schuf der Künstler, Wissenschaftler und Ingenieur nur rund 20 Gemälde, die in Italien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, den USA und Katar verstreut sind.
Zu den unvergleichlichen Leistungen des Renaissance-Genies zählen theoretische Texte über die Malerei, wissenschaftliche Zeichnungen (Anatomiestudien), die erste Landschaftszeichnung der Renaissance-Kunst (Arnolandschaft, 1473), Entwürfe von militärischen Anlagen und Waffen, Arbeit an einem Reiterdenkmal in Mailand (→ Leonardo da Vinci: Biografie). Die vielfältigen Interessen des Künstlers sind in seinen Zeichnungen dokumentiert. Zwei seiner bedeutendsten Werke wurden nie vollendet, und das Wandgemälde Schlacht von Anghiari entfaltete zwar große Wirkung in Florenz und wurde trotzdem innerhalb von 60 Jahren übermalt. Ein Reiterstandbild für Francesco Sforza, vielleicht sein Meisterwerk, fiel Krieg und Politik zum Opfer. Das theoretische Werk Leonardos wurde erst im 19. Jahrhundert entdeckt und transkribiert. Dennoch gehören zumindest zwei seiner Bild zu den berühmtesten der Welt: die „Mona Lisa“ (eigentlich das Porträt der Lisa Gherardini) im Louvre und das Wandgemälde „ Das Abendmahl“ in Mailand.
Leonardo 2025
London | Royal Academy: Michelangelo, Leonardo, Raffael
→ London | Royal Academy: Michelangelo, Leonardo, Raffael
bis 16.2.2025
Am 25. Januar 1504 trafen sich die bedeutendsten Künstler von Florenz, um über einen geeigneten Standort für Michelangelos fast fertiggestellten „David“ zu beraten (→ Michelangelo Bounarroti: David). Unter ihnen war Leonardo da Vinci, der – wie Michelangelo – erst kürzlich in seine Heimat Florenz zurückgekehrt war. Für eine kurze Zeit kreuzten sich die Wege dreier Titanen der italienischen Renaissance – Michelangelo, Leonardo und Raffael – und konkurrierten um die Aufmerksamkeit der mächtigsten Gönner im republikanischen Florenz.
Leonardo da Vinci – Albrecht Dürer in der Albertina Wien
→ Wien | Albertina: Leonardo da Vinci – Albrecht Dürer
7.3. – 9.6.2025
Im Libro dell’Arte, dem berühmten Traktat zur Malerei, beschreibt Cennino Cennini um 1400 das Zeichnen in Hell und Dunkel auf farbigen Untergründen als „il principio e la porta del colorire“, den Anfang und die Pforte zur Malerei. Ein Jahrhundert später sollte Leonardo da Vinci die Technik in seinen grandiosen Naturstudien perfektionieren. Seinem Vorbild folgte Albrecht Dürer mit Blättern wie die „Betenden Hände“, eines der berühmtesten Werke der Zeichenkunst überhaupt. Mit Leonardos und Dürers Arbeiten wurde die Studie in Hell-Dunkel schließlich als eine hoch artifizielle Kunstgattung anerkannt.