Leonardo da Vinci: Werke, Biografie, alles Wissenswerte baji999 apps baji live casino baji999 baji999 live sign up baji999 baji999 app download apk baji999 slot

Leonardo da Vinci

Wer war Leonardo da Vinci?

Leonardo da Vinci (Vinci 15.4.1452–2.5.1519 Schloss Fontainebleau) gilt heute - wie auch schon seinen Zeitgenossen - als „Uomo universale“, als allgemein interessierter und gebildeter Mensch der Renaissance. In der Werkstatt von Andrea del Verrocchio zum Maler (und vielleicht auch zum Plastiker) ausgebildet, schuf der Künstler, Wissenschaftler und Ingenieur nur rund 20 Gemälde, die in Italien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, den USA und Katar verstreut sind.

Zu den unvergleichlichen Leistungen des Renaissance-Genies zählen theoretische Texte über die Malerei, wissenschaftliche Zeichnungen (Anatomiestudien), die erste Landschaftszeichnung der Renaissance-Kunst (Arnolandschaft, 1473), Entwürfe von militärischen Anlagen und Waffen, Arbeit an einem Reiterdenkmal in Mailand. Die vielfältigen Interessen des Künstlers sind in seinen Zeichnungen dokumentiert. Zwei seiner bedeutendsten Werke wurden nie vollendet, und das Wandgemälde Schlacht von Anghiari entfaltete zwar große Wirkung in Florenz und wurde trotzdem innerhalb von 60 Jahren übermalt. Ein Reiterstandbild für Francesco Sforza, vielleicht sein Meisterwerk, fiel Krieg und Politik zum Opfer. Das theoretische Werk Leonardos wurde erst im 19. Jahrhundert entdeckt und transkribiert. Dennoch gehören zumindest zwei seiner Bild zu den berühmtesten der Welt: die „Mona Lisa“ (eigentlich das Porträt der Lisa Gherardini) im Louvre und das Wandgemälde „ Das Abendmahl“ in Mailand.

Kindheit

Leonardo da Vinci wurde am Samstag, dem 15. April 1452, um drei Uhr nachts in Vinci geboren. Sein Vater, Ser Piero, bewohnte den Palazzo del Podestré in Florenz; Leonardos Großvater hielt dies in seinen Erinnerungen fest. Vinci liegt etwa 50 Kilometer westlich von Florenz. Leonardos Geburtshaus existiert noch heute und gehörte der Familie seines Vaters, die seit vier Generationen Notare und seit dem 13. Jahrhundert in Vinci ansässig waren. Als Grundbesitzer gehörte Leonardo da Vincis Familie zur oberen Mittelschicht und zu den angesehensten Familien in der Gegend.
Leonardos Mutter hieß Caterina. Sie stammte aus einer niederen Schicht und war nicht mit Ser Piero verheiratet. Bis ins Alter von fünf Jahren lebte Leonardo da Vinci im Haus seines Vaters und hatte die erste Ehefrau Ser Pieros als Stiefmutter.

In Leonardos umfangreichen Schriften werden seine Eltern kaum erwähnt und auch seine Jugend fast nie. Sicherlich wurde er im Schreiben, Lesen und Rechnen unterrichtet. Später hat er seine mangelnde akademische Bildung bedauert und sich bemüht, Latein und Geometrie zu erlernen. Für seine künstlerische Entwicklung war die heimische Landschaft von größter Bedeutung.

Ein Bauer soll Leonardos Vater gebeten haben, einen hölzerenen Schild für ihn in Florenz bemalen zu lassen. Ser Piero übergab das Objekt allerdings seinen Sohn. Angeregt von seiner eigenen Sammlung von Eidechsen, Fledermäusen und anderen Tieren, bemalte Leonardo den Schild mit einem fürchterlichen und so lebensecht scheinenden Ungeheuer, dass es seinen Vater in Angst und Schrecken versetzte. Leonardos Vater erwarb für den Bauern einen anderen bemalten Schild - und verkaufte das Werk seines Sohnes mit beträchtlichem Gewinn. Das soll ihn davon übrzeugt haben, dass Leonardos Talent ihm auch einen Lebensunterhalt verdienen würde. Danach durfte Leonardo bei dem hochgeachteten Florentiner Künstler Andrea del Verrocchio in die Lehre gehen.

Ausbildung

Nach dem Tod des Großvaters 1464 kam dere 12-jährige Leonardo vielleicht in den Haushalt seines Vaters in Florenz. Dennoch gibt es keine Belege zu seiner Anwesenheit in der Stadt bis in das Jahr 1472, als er Mitglied der Bruderschaft der Maler, der sog. Lukasgilde, registriert wurde.

Leonardo da Vinci erhielt seine Ausbildung vielleicht bei dem Maler und Plastiker Andrea del Verrocchio (1435–1488), einem ausgewiesenen Spezialisten für monumentale Denkmäler und führenden Künstler seiner Zeit. In der Werkstatt Verrocchios lernte Leonardo neue Methoden und Techniken des Zeichnens kennen, mit denen sein Meister den Naturalismus seiner Werke steigern wusste. Verrocchio hielt seine Schüler an, Zeichnungen nach antiken Skulpturen, Aktmodellen und Gipsabgüssen von Gliedmaßen zu machen. Am Übergang von Früh- zu Hochrenaissance wurde die Antike als Vorbild immer wichtiger; zum einen sollte die idealisierte Schönheit der Figuren übertroffen und zum anderen deren emotionale Ausdrucksstärke erreicht werden. Zudem wurde Leonardo in Geometrie, Linearperspektive, dreidimensionales Gestalten mittels Licht (Höhungen und Schattierungen), Proportion und Anatomie sowie Wissen über die körperlichen Reaktionen auf Gefühle ausgebildet.

Werke

Frühwerk

Leonardo da Vincis Name ist erstmals 1472 in der Liste der florentinischen Maler der Lukasgilde eingetragen. Von 1469 bis 1472 ist kein Werk Leonardos bekannt. In den 1470er Jahren zählte er allerdings zu den aufstrebenden Malern in Florenz. Es gibt allerdings keinerlei Anhaltspunkte für die Existenz von Werken Leonardos aus den ersten 20 Jahren seines Lebens.

Die erste Schriftprobe Leonardos befindet sich auf der berühmten Landschaftszeichnung vom 5. August 1473, die er von den toskanischen Bergen machte (→ Leonardo, Landschaft von Arno und Flusstal, datiert 5. August 1473). Diese bemerkenswerte Landschaftszeichnung ist das erste gesicherte Werk des Künstlers. Sie ist spiegelbildlich beschriftet. Am Lebensende schrieb Leonardo seine persönlichen Notizen so. Häufig wurde behauptet, dies habe er gemacht, um seine Forschungen vor neugierigen Augen zu schützen. Dieses Argument kann allerdings zurückgewiesen werden, da die Spiegelschrift sehr gut lesbar ist. Vielleicht lag es daran, dass Leonardo Linkshänder war, und er so sein Schriftbild weniger vereschmierte.

Leonardo ist erst 1476 erstmals in der Verrocchio-Werkstatt dokumentiert. Er wurde der Sodomie (Homosexualität) beschuldigt, die Anklage wurde jedoch fallengelassen. Um die Mitte der 1470er Jahre führte er bereits selbstständig Gemälde aus, während er immer noch an Werken der Werkstatt Verrocchios beteiligt war.

Leonardos früheste Notizen stammen aus der Zeit um 1478. Sechs Jahre nachdem er seine Ausbildung von Verrocchio abgeschlossen hatte. Da viele seiner Manuskripte verloren sind, lässt sich nicht genau sagen, ab wann der Maler und Erfinder tägliche Aufzeichnungen zu seinen Überlegungen, Aktivitäten, Erfahrungen und Eindrücken machte.

Giorgio Vasari zufolge war es Leonardos außergewöhnliche Begabung für Zeichnen und seine Arbeit im Relief, die den Vater auf die Idee brachte, seinen Sohn in die Lehre bei einem Künstler zu geben. Dadurch besuchte Leonardo da Vinci nie die Lateinschule, die ihm später geholfen hätte, wissenschaftliche Literatur zu lesen. Eine weitere führe Quelle berichtet, dass Leonardo als junger Mann bei Lorenzo de’ Medici (1449–1492) wohnte, der dem angehenden Künstler für Gartenarbeit auf der Piazza von San Marco in Florenz entlohnte. In den 1470er Jahren hatte der Mäzen seinen Skulpturengarten für vielversprechende junge Maler und Bildhauer geöffnet, um ihnen eine Möglichkeit zu geben, antike Skulpturen unter der Anleitung des Bildhauers Bertoldo di Giovanni (nach 1420–1491) zu studieren. Vielleicht kam der Kontakt durch Andrea del Verrocchio zustande, der während der späten 1460er Jahre große Aufträge für Lorenzo de‘ Medici und dessen Bruder Giuliano ausführte (darunter der Restaurierung antiker Statuen im Palazzo Medici).

Verkündigung (Uffizien) & Madonna mit der Vase (München)

Die frühesten erhaltenen Kunstwerke Leonardo da Vincis sind die Gemälde zur „Verkündigung“ (Uffizien, Florenz) und die „Madonnan mit der Vase“ (Alte Pinakothek, München). Beide Gemälde werden in die Jahre 1473 bis 1475 datiert.

Gleichzeitig arbeitete der junge Künstler noch an der „Taufe Christi“ (1473-1475, Uffizien, Florenz) von Andrea del Verrocchio mit. Er malte daüfr den knienden Engel und die Landschaft im Hintergrund.

Verkündigung (Louvre)

Die „Verkündigung“ (Louvre, Paris) wird in die Jahre zwischen 1476 und 1478 datiert. Ursprünglich hatte es sich hierbei um einen Auftrag für Verrocchio gehandelt, der von Leonardo übernommen wurde.

Altarbild im Palazzo Vecchio

Am 10. Januar 1478 ist ein Auftrag für ein Altarbild der Kapelle San Bernardo im Palazzo della Signoria (Regierungssitz) überliefert.  Die ikonografie wird nicht näher erläutert, und am 14. März erhielt der Künstler die erste Zahlung für dieses Werk. Eine Kompositionsstudie im Musée Bonnat-Helleu, Bayonne, könnte die Anordnung der Figuren wiedergeben: Maria kniet in Verehrung des Christuskindes, umgeben von Figuren, Pferden, Ochsen und Eseln. Leonardo scheint diesen Auftrag nicht ausgeführt zu haben, denn später wurde dieses Gemälde von Filippino Lippi gemalt.

In diesem Jahr, 1478, begann Leonardo da Vinci auch mit seinen erhaltenen Aufzeichnungen und Notizen, darunter den Codex Atlanticus (1478-1518) und die Blätter in der Sammlung Windsor (1478-1518). Im letzten Drittel des Jahres 1478 entstand eine Federzeichnung von zwei Köpfen und mechnaischen Vorrichtungen (Uffizien, Florenz). Die zerrissene Zeichnung ist nicht nur für das beginnende Interesse Leonardos für Maschinen bedeutend, sondern auch wegen einer Notiz am unteren Rand:

„... 1478 begann ich die beiden Madonnenbilder.“

Damit sind die „Benois-Madonna“ (Eremitage, St. Petersburg) und das „Bildnis der Ginevra Benci“ (National Gallery of Art, Washington) gemeint.

Ginevra de‘ Benci

Das um 1478 bis 1480 gemalt Bildnis zeigt Ginevra de' Benci (1457–1520), eine Frau aus einer prominenten florentinischen Familie, die jahrzehntelang eng mit den Medici verbunden war. Der Auftrag für dieses Porträt stammt wahrscheinlich nicht von ihrem Ehemann, mit dem Ginevra de‘ Benci seit 1474 verheiratet war, sondern vom Humanisten Bernardo Bembo (1433–1519), der in der zweiten Hälfte der 1470er Jahre als venezianischer Gesandter in Florenz diente. Als Bembo zwischen 1475 und 1480 nach Venedig zurückkehrte, widmeten Cristoforo Landino und Alessandro Braccesi, zwei Humanisten aus dem Umkreis von Lorenzo de‘ Medici, Ginevra mehrere lateinische Gedichte und bezeichneten sie darin als Bembos „platonische Liebe“. Darin rühmen sie Ginevras außergewöhnliche Schönheit und Tugend und verweisen auf Bembos Bewunderung für ihre Keuschheit. Vielleicht entschied sich Leonardo deshalb, sie nicht im Profil, sondern in Dreiviertelansicht darzustellen. Wie sehr Leonardo da Vinci mit der flämischen Porträtmalerei vertraut war, geht aus dem erkennbaren Einfluss von „Porträt einer jungen Frau“ (Berlin) von Petrus Christus hervor. Was bei vielen flämischen Porträts gängige Praxis war, gehörte in der Florentiner Malerei der Frührenaissance nicht zum Usus. Durch die Drehung aus dem Bild heraus, kann man der Dargestellten in die Augen sehen, „die Fenster zur Seele“.

Hl. Hieronymus (Vatikan)

Im Jahr 1480 entand Leonardos eindrückliche Schilderung des Heiligen Hieronymus (1480, Pinacoteca Vaticana).

Anbetung der Könige (Uffizien)

Das Kloster San Donato a Scopeto gab 1481 Leonardo den Auftrag für die „Anbetung der Könige“ (Uffizien, Florenz). Sein Vater war für das Kloster außerhalb von Florenz als Notar zuständig. Spätestens im März 1481 (möglicherweise bereits ein Jahr früher) begann er das anspruchsvolle Altargemälde. Am 28. September bezahlten die Mönche ein Fass Wein die letzte Teilzahlung für das Werk. Wahrscheinlich verließ er bald darauf Florenz und ließ die Tafel als eine Untermalung zurück.

Der erste umfangreiche Gruppe von erhaltenen Zeichnungen Leonardos steht im Zusammenhang mit der „Anbetung der Könige“. Eine perspektivische Studie befindet sich in den Uffizien. Die Pferdestudien (Royal Collection) behielt sich Leonardo vermutlich für eine spätere Weiterverwendung auf. Sich aufbäumende oder buckelnde Pferde sind im Hintergrund der Anbetung zu sehen.

Als der Maler 1482 nach Mailand zog, ließ er die Anbetung unvollendet zurück; die Gründe für den Umzug liegen im Dunkeln. Ein früher Biograf meinte zu wissen, dass er von Lorenzo de' Medici nach Mailand geschickt wurde, um Ludovico Sforza, dem späteren Herzog von Mailand, eine silberne Lyra in Form eines Pferdekopfs zu überreichen. Über sein Leben in den folgenden 18 Monaten ist nichts bekannt. Er hielt sich bis zum Sturz von Lodovico il Moro 1499 in Oberitalien auf.

Felsgrottenmadonna oder Madonna in der Felsengrotte (Louvre)

Am 25. April 1483 beauftragten die Confratelli della Concezione Leonardo da Vinci und die Brüder De Predis mit der Ausführung des Hochaltargemäldes ihrer Kapelle in San Francesco il Grande. Es entstand von 1483 bis 1486 die „Felsgrottenmadonna“ (Louvre, Paris).

In den folgenden 16. Jahren blieb Leonardo in Mailand. Mitte der 1480er Jahre trat Leonardo in den Dienst von Ludwovico Sforza. Anfangs sollte er ein Reiterdenkmal für dessen Vater schaffen, mit der Zeit wurden seine Aufgaben aber vielfältiger, darunter Porträts, Entwürfe für Bauwerke und Belustigungen und, nachdem 1494 die Arbeit am Reiterdenkmal zum Erliegen gekommen war, das Malen des „Abendmahls“.

 

Reiterdenkmal für Francesco Sforza oder das Sforza-Denkmal

Anfang der 1480er Jahre beauftragte Ludovico Sforza, genannt Lodovico il Moro, Herrscher aber noch nicht Herzog von Mailand, Leonardo mit einem weit überlebensgroßen bronzenen Reiterdenkmal für seinen Vater Franceso (1401-1466). Der Söldnerführer hatte in die herrschende Familie Visconti eingeheiratet und war später Herzog von Mailand geworden. Bereits Ludovicos älterer Bruder, Galeazzo Maria Sforaz, hatte 1473 ein Reiterdenkmal geplant; jedoch war daraus nichts geworden. Galeazzo Maria wurde 1476 ermordet und Ludovico in die Verbannung geschickt. Bei seiner Rückkehr 1479 und der Übernahme der Macht von seinem Neffen Gian Galeazzo ließ er das Projekt wieder aufleben.

Ludovicos erste Wahl für das Reiterdenkmal scheint der Florentiner Antonio del Pollaiuolo gewesen zu sein. Dieser war ein erfahrener Plastiker, wenn auch im handlichen Format. Andrea del Verrocchio war noch mit dem Colleoni-Denkmal in Venedig beschäftigt. Zwei Zeichnungen von Pollaiuolo zeigen Francesco in voller Rüstung auf einem steigenden Pferd (Metropolitain Museum of Artr, New York). Die Levade sollte durch eine liegende Figur gestützt werden. Diese Entwürfen müssen wohl vor 1484 datiert werden, da Pollaiuolo dann das Grabmal für Papst Sixtus IV. in Rom begann. Deshalb musste sich Ludovico einen anderen Künstler suchen. Briefe von Lorenzo de' Medici an Ludovico lassens schließen, dass der Herrscher von Mailand gebeten hatte, Bildhauer aus Florenz zu schicken (aus nicht genannten Gründen).

Auch Leonardo wusste, dass Ludovico einen Bildhauer bzw. Plastiker suchte. In einem Briefentwurf aus der Mitte der 1480er Jahre, führte der Florentiner an:

"Ich kann Skulpturen in Marmor, Bronze oder Ton ausführen [...] so gut wie jeder andere [...] Das Bronzepferd könnte man sich vornehmen zum ewigen Ruhm des Fürsten, Eures Vaters seligen Andenkens, und des glorreichen Hauses Sforza."1

Leonardo hatte (vermutlich) noch nie eine Skulptur oder Plastik ausgeführt2, dennoch ist wahrscheinlich, dass seine Jahre in der Werkstatt von Verrocchio ihm den Auftrag und die Anstellung sicherten. Aus dem Zeitraum 1485 bis 1488 datieren die ersten Entwurfszeichnungen, bzw. Studien für das bronzene Reiterdenkmal zu Ehren von Francesco Sforza. Sie zeigen die gleiche Ikonografie wie Pollaiuolos Entwürfe: einen Reiter auf einem steigenden Pferd. Aufgrund der Studien auf der Rückseite - Wasser und Geometrie - können sie in die zweite Hälfte der 1480er datiert werden. Ein zeitgenössischer Kupferstich nach Leonardo versammelt vier Entwürfe mit unterschiedlichen Posen des Reiters (um 1490, British Museum, London).

Im Juli 1489 schrieb der Florentiner Botschafter in Mailand an Lorenzo de' Medici, dass Ludovico um die Namen anderer Künstler gebeten habe, die geeignet sein könnten, das "große Bronzepferd" ausuzführen. Von Leonardos Können sei der Mailänder Herrscher nicht mehr überzeugt. Hierbei handelt es sich um die erste Nachricht, dass der Künstler überhaupt im Dienst Ludovicos stand.3 Doch der Medici konnte seinem Kollegen keinen weiteren Künstler empfehlen. Dass Leonardo seinen Dienstgeber überzeugen konnte, ihm zu vertrauen, lässt ein Eintrag im Manuskript C, Folio 15v nachvollziehen: "Am 23. April 1490 fing ich dieses Buch an und begann wieder mit dem Pferd."4 Vielleicht hat eine Änderung in Leonardos Entwurf die Situation entschärft. Er wechselte zu einem schreitenden Pferd, dessen Pose er von einem römischen Reiterstandbild in Pavia übernahm (bekannt als Regisole, 1796 zerstört).

Deshalb begann Leonardo sich eingehend mit Pferden zu beschäftigen. Er zeichnete die Tiere nach dem Leben, darunter Details von den Beinstellungen und Studien des Pferdes in orthogonalen Ansichten. Leonardo begann mit einem zierlichen, scheuen Tier und arbeitete sich zu einem Schlachtross mit schwerem Körperbau und klassischem Kopf weiter vor. Er maß dafür einzelne Pferde exakt aus, indem er als Einheit den in Sechzehntel unterteilten Pferdekopf verwendete. Beschriftungen auf den Zeichnungen halten fest, dass er beispielsweise ein großes Jennet5 (kleine spanische Rasse) und ein sizilianisches Pferd wiedergab, die beide Galeazzo Sanseverino gehörten. Galeazzo war Generalkapitän der mailändischen Armee und Schwiegersohn Ludovico Sforzas.

Über die folgenden paar Jahre baute Leonardo ein Tonmodell des Pferdes in natürlicher Größe. Davon nahm er Teilabgüsse, um eine Matrix für den Guss zu konstruieren. Die Figur des Francesco Sforza spielte bei diesen Überlegungen erstaunlicherweise eine untergeordnete Rolle. In seinen Notizen spricht der Künstler immer nur vom „Pferd“. Am 17. Mai 1491 wurde der Guss des „Cavallo [Pferdes]“ vorbereitet. Um allein das Pferd gießen zu können, musste eine ganze Gießerei gebaut werden. Im Oktober 1492 könnte sich Leonardo in diesen Belangen an den Florentiner Architekten und Ingenieur Giuliano da Sangallo gewandt haben. Die Form des Pferdes musste unterirdisch vergraben werden, Flaschenzüge und Zahnräder sollten nach dem Guss das Hochheben ermöglichen. Im Dezember 1493 hatte sich Leonardo entschlossen, das Pferd auf der Seite liegend zu gießen. Dem folgen Aufzeichnungen über das Gussverfahren im Codex Madrid II (151v).

Da im Folgejahr die Truppen von Karl VIII. in Italien einmarschierten, schickte Ludovico die Bronze, die bereits für Leonardos Pferd gesammelt worden war (vielleicht 75 Tonnen) an seinen Schwager Ercolde d'Este nach Ferrara. Dort wurden daraus Kanonen gegossen. Vielleicht arbeitete Leonardo am Gießvorgang weiter - parallel zum „Letzten Abendmahl“. Auch in den folgenden Jahren war keine Bronze für das Projekt übrig. Als im September 1499 französische Truppen Mailand einnahmen und Ludovico absetzten, nutzten die Soldaten Leonardos Tonmodell für Scießübungen. Dabei wurde es zerstört.

Cecilia Gallerani (Krakau)

In den Jahren von 1484 bis 1488 malte Leonardo da Vinci ein Bildnis der Mätresse von Lodovico il Moro, Cecilia Gallerani (Krakau).

Das am 23. April 1485 bei ihm in Auftrag gegebene Gemälde mit der Geburt Christi für den ungarischen König Matthias Corvinus, ist nicht erhalten.

Kuppel des Mailänder Doms

Von Juli 1487 bis Januar 1488 wurde Leonardo für ein Modell eines Teils der Kuppel des Mailänder Doms bezahlt.

Im Jahr 1487 dürften die Grotesken Köpfe (Windsor 12495r) entstanden sein. In diesem Jahr begann er auch den Codex Forster iz (Fol. 41-55, 1487-1490) und das Manuskript B (1487-1488). Leonardo machte Studien für eine Kuppelkirche (1488) und anatomische Studien (1489); auf Folio 42 des Anatomischen Manuskripts B (Windsor 19059r) notierte der Künstler und Gelehrte das Datum 2. April (1489).

Bildnis eines Musikers (Ambrosiana)

Leonardo malte das "Bildnis eines Musikers" (Ambrosiana, Mailand) im Jahr 1490.

Am 22. Juli 1490 zog Salai, Jacopo dei Caprotti, bei Leonardo da Vinci ein. In dieses Jahr datieren auch Untersuchungen von Francesco di Giorgio Martini mit Bemerkungen von Leonardo.

 

Felsgrottenmadonna oder Madonna in der Felsengrotte (London)

Die zweite Fassung der Felsgrottenmadonna (um 1491-1499 und um 1506-1508, National Gallery, London) war das längste Projekt in Leonardos Karriere. Der Auftrag zu einem Altargemälde für die Kirche San Francesco Grande in Mailand wurde im April 1483 von Leonardo sowie von Ambrogio und Evangeliste de' Predis unterschrieben. Hierbei handelt es sich um das früheste Dokument für Leonardos Anwesenheit in der Stadt. Der Florentiner hatte die erste Fassung (Louvre, Paris) in wenigen Jahren vollendet aber aus unbekannten Gründen nicht übergeben. Wahrscheinlich begann er Anfang der 1490er Jahre die zweite Fassung, die erst 1508 nach längerem Rechtsstreit in San Francesco aufgestellt wurde.

Die Komposition der beiden Fassungen ist im Großen und Ganzen die gleiche, aber im Detail gibt es viele Unterschiede. Das GEwand des Engels in der Pariser Fassung grenzt seinen Arm und Kopf ab und das rote Tuch umfängt das Gesäß. In der zweiten Fassung änderte Leonardo dieses Detail, indem er eine aufrechtere Pose wählte. Das Gewand fällt nun locker von der rechten Schulter über die linke Hüfte und den linken Oberschenkel. Wesentliche Bereich des Londoner Gemäldes wurden von Leonardos Gehilfen ausgeführt. Leonardos Hand ist vielleicht am leichtesten am Engel zu erkennen, wo das Licht hindurchgeht und von einigen Textilien zurückgeworfen wird.

Dekoration der Sala delle Asse

Die Dekoration der Sala delle Asse im Castello Sforzesco, Mailand, kann in die Jahre 1495 bis 1497 datiert werden. Etwa zur selben zeit entstand das Manuskript M (1495-1497) und das Manuskript I (1495-1499).

Das Abendmahl

Das Abendmahl

Leonardo da Vinco malte „Das Abendmahl“ von 1495 bis Anfang 1498 im Refektorium der Mailänder Kirche Santa Maria delle Grazie in Mailand. Die Klosterkirche war ein Schwerpunkt des Mäzenatentums von Ludovico Sforza, der es auch in Auftrag gegeben hatte (Wappen über dem Fresko). Die einzige erhaltene Kompositionskizze wird um 1492 bis 1494 datiert (RCIN 912542); von den weiteren Figurenskizzen ist nur die Rötelzeichnung von Jacobus (RCIN 912542) nach dem Leben entstanden; alle anderen Teichnungen weisen den Idealtyp Leonardos auf. Vermutlich widmete sich Leonardo dem „Abendmahl“ erst, als die Arbeit am Sforza-Denkmal unterbrochen wurde, also Ende 1494. Matteo Bandello hielt in seinen „Novelle“ fest, dass er Leonardo von Sonnenaufgang bis zur Dämmerung malen sah (1497). Spätestens im Juni 1497 drängte der Herzog Leonardo, das Wandgemälde zu vollenden.

Der Maler verband im „Abendmahl“ die Darstellung von Gefühlen und Affekten mit dem Einsatzung des Abendmahls und dem unmittelbar bevorstehenden Verrat. Es ist in experimentellen Technik in Tempera, Öl und Firnis auf Gips auf einer Größe von 404 x 880 Centimetern ausgeführt; Leonardo scheint nie in Fresko gemalt zu haben. Dies führte dazu, dass sich der Zustand des Werks rasch verschlechterte. Spätere Restaurierungen wurden vor einigen Jahren radikal entfernt, so dass heute eine Ahnung von Leonardos Werk sichtbar ist.

In die selbe Zeit fällt auch Leonardos Freundschaft und Zusammenarbeit mit Luca Pacioli, für den er Zeichnungen der „regelmäßigen Körper“ in dessen „De divina proportione“ anfertigte. Die Widmung an Ludovico datiert auf Farbuar 1498. Am 9. Februar 1498 nahm Leonardo am „ehrenvollen und wissenschaftlichen Wettstreit“ am Hof der Sforza teil, der von Lodovico il Moro überwacht wurde. Weitere Teilnehmer waren Pacioli sowie Theologen, Professoren und Physiker. Am 2. Oktober erhielt der Maler einen Weinberg vom Monarchen (registriert am 26.4.1499). Pacioli schrieb, dass Leonardo gerade sein Buch über Malerei beendet habe und ein Trakta über „Kraft und Gewicht“ fertigstelle.

Anna selbdritt (National Gallery, London)

Der Karton für die Anna selbdritt (The National Gallery of Art, London), der Darstellung der hl. Anna, Maria und dem Christuskind, entstand 1498/99.

Nachdem Leonardo kurz in Venedig (und möglicherweise nach Rom und Neapel) gereist war, kehrte er 1500 nach Florenz zurück. Es hieß, dass sich der Künstler stark mit Geometrie beschäftigt und wenig gemalt habe. Am 3. April 1501 schrieb Novellara in einem Brief an Isabella d'Este von dem Karton, den Leonardo für eine Darstellung der Hl. Anna gezeichnet hatte. Gleichzeitig arbeitete er schon an der „Madonna mit der Spindel“.

Bildnis der Isabella d'Este

Am 14. Dezember 1499 verließ der Künstler, Gelehrte und Theoretiker Mailand in Richtung Florenz. Davor hatte er sich 600 Goldgulden auf sein Konto in Florenz überweisen lassen. Das Jahr 1500 verbrachte Leonardo da Vinci reisend: Im Februar hielt er sich mit Pacioli in Mantua auf, im März war er in Venedig und bereits den ganzen venezianischen Staat. Am 24. April 1500 kehrte er, wieder zusammen mit Pacioli, nach Florenz zurück. Der betätigte sich nun als Festungsingenieur und zeichnete Pläne für einen Staudamm im Isonzo-Tal, um den Landstrich zur Abwehr osmanischer Truppen zu überfluten.

In Mantua schuf er den Karton für das "Bildnis der Isabella d'Este" (Louvre, Paris).

Madonna mit der Spindel

Am 4. April 1501 berichtete Novellara in einem Brief an Isabella d'Este, dass Leonardo an der "Madonna mit der Spindel" arbeitete.

Architekt und Militäringenieur

Während seiner Zeit in Mailand stieg Leonardo da Vinci vom Maler (Handwerker) zum Hofkünstler im Zentrum eines der mächtigsten Staaten in Italien auf. Ende 1499 drang eine französische Armee in die Lombardei ein und stürzte Ludovico Skorza. Leonardo verlor seinen Mäzen und seine Stellung. Bevor er Mailand verließ, gewann er französische Gönner für sich und erarbeitete sich Aufträge, die bis zum Ende seines Lebens wichtig bleiben sollten.

Im Sommer 1502 trat der nunmehr 50-jährige Maler als militärischer Architekt und Ingenieur in den Dienst von Cesare Borgia, Herzog von Valentinois und Sohn von Papst Alexander VI., Befehlshaber der päpstlichen Armee. Am 18. August 1502 hielt Cesare Borgia fest, dass er Leonardo als Architekt und Militäringenieur eingestellt hat. Leonardo da Vinci bereiste mit ihm und Machiavelli die neu eroberten Territorien in der Romagna (östlich von Florenz). Sie besuchten Rimini, Urbino, Pesaro und Urbino. Es entstand der Plan von Imola (Windsor 12248) und topografische Studien (Manuskript L). Leonardo blieb nur kurz bei Cesare Borgia. Im März 1503 war er schon wieder in Florenz zurück.

Schlacht von Anghiari

1503 kehrte Leonardo da Vinci endgültig nach Florenz zurück und entnahm Geld von seinem Konto. Er begann mit der Arbeit an Mona Lisa und Leda mit dem Schwan. Gleichzeitig fertigte er weiterhin Landkarten an, jetzt für die Florentiner Regierung: Er kartografierte das Gebiet um Pisa, das Chiana-Tal und den Arno östlich und westlich von Florenz. Leonardos wichtigstes Projekt war allerdings die Ausführung des riesigen Wandgemäldes der „Schlacht von Anghiari“ im Ratsaal des Palazzo della Signoria. Dies war der renommierteste Auftrag seines Lebens.

Der Karton und das Wandgemälde (?) der „Schlacht von Anghiari“ entstand in den Jahren 1503 bis 1506. Leonardo erhielt 1504 monatliche Zahlungen für seine Arbeit an dem Wandgemälde; im Jahr 1505 wurden ihm höhere Zahlungen ausbezahlt.

Am 25. Januar 1504 soll er mit einigen Kollegen über die Aufstellung von Michelangelos „David“ mitbestimmen. Am 9. Juli dieses Jahres starb sein Vater, Ser Piero da Vinci. Im November hielt sich der Künstler in Piombio auf.

Im Sommer 1506 erhielt Leonardo auf Bitten der französischen Besatzer die Erlaubnis, nach Mailand zurückzukehren. Darauf folgten zwei unruhige Jahre, während denen er wiederholt zwischen Florenz und Mailand reiste. Die „Schlacht von Anghiari“ stellte er zurück; das Gemälde wurde nie vollendet. Stattdessen beschäftigte sich Leonardo mit unregelmäßiger Arbeit an Staffeleibildern und tauchte in wissenschaftliche Studien ein (besonders die menschliche Anatomie).

Mona Lisa

Leonardo da Vincis berühmtestes Werk, die „Mona Lisa“ oder auch „Bildnis der Mona Lisa del Giocondo“ (Louvre, Paris), entstand 1504 bis 1506.

Anatomische Studien

Im Winter 1507/08 setzierte Leonardo da Vinci einen alten Mann im Hospital Santa Maria Nuova in Florenz. Die dabei entstandenen Zeichnungen bildeten die Grundlage seiner größten Leistungen in der Anatomie.

Im Frühjahr 1508 kehrte Leonardo endgültig nach Mailand zurück.

Trivulzio Denkmal

Am 30. Mai 1506 verließ Leonardo Florenz und kehrte vorübergehend nach Mailand zurück. Am 18. August bat der Gouverneur von Mailand die Signoria in Florenz um Verlängerung des Urlaubs für den Künstler um drei Monate. Am 28. August wurde dieses Gesuch bewilligt. Leonardo da Vinci sollte Ende September wieder nach Florenz zurückkehren, allerdings hielt er sich am 12. Januar 1507 noch immer in Oberitalien auf. Er lernte Melzi kennen und Lönig Ludwig XII. möchte den Künstler in seinen Dienst nehmen. In der Folge reiste Leonardo offenbar mehrfach zwischen Florenz und Mailand hin und her (5.3. und 18.9. in Florenz, Juli 1508 in Mailand).

Der Künstler begann 1506 am Trivulzio Denkmal zu arbeiten.

Anna selbdritt (Louvre)

Leonardo malte die Anna selbdritt (Louvre, Paris) zwischen 1509/10.

Neben seiner Arbeit am Gemälde sezierte Leonardo weitere Leichen an der medizinischen Fakultät der Universität Pavia. Er plante auch eine Villa für den Statthalter von Mailand und entwarf ein weiteres Reiterdenkmal für den Söldnerführer Gian Giacomo Trivulzio. Aber erneut unterbrachen kriegerische Auseinandersetzungen Leonardos Arbeit. 1511 standen die französischen Besatzer unter zunehmenden Druck seinens der „Heiligen Liga“ aus päpstlichen, venezianischen und spanischen Truppen; 1512 besetzten sschweizerische Truppen, unterstützt von Papst und Heiligem Römischem Reich, einen Teil von Mailand und setzten den Sohn von Ludovico Sforza, Massimiliano Sforza, als Herzog ein.6 Dieser nahm die Kunstförderung seines Vaters nicht wieder auf.

Anatomiestudien

Da der Künstler nun auch seine französischen Arbeitgeber verloren hatte, verbrachte er viel Zeit in der Familienvilla seines wohlgeborenen Gehilfen Francesco Melzi in Vaprio östlich von Mailand. Dort entwarf er eine Verbesserung für die Villa und setzte seine wissenschaftlichen Studien fort, vor allem seine anatomischen Untersuchungen von Hunden, Vögeln und Ochsen.

Die Zusammenarbeit von Leonardo da Vinci mit Marcantonio della Torre, Professor für Anatomie, ist für das Jahr 1510 bezeugt.

Im Anatomischen Manuskript A ist auf Folio A17 vermerkt:

"In diesem Winter 1510 werde ich wohl die ganze Anatomie abschließen."

In den Jahren 1510/11 erhielt der Künstler und Gelehrte sein Gehalt von Ludwig XII.

Selbstbildnis

 

Das berühmte Selbstbildnis Leonardos (Biblioteca Reale, Turin) entstand um 1512.

Rom: Johannes der Täufer (Louvre)

Am 25. März 1513 holte noch die Domverwaltung in Mailand einen Rat Leonardos ein. Am 24. September verließt er mit Freunden und Schülern die Stadt, um am 10. Oktober in Florenz und am 1. Dezember in Rom einzutreffen. Dort bezog Leonardo ein Atelier im Belvedere des Vatikan und lebte die folgenden drei Jahre unter dem Mäzenatentum von Giulio de' Medici, dem Bruder des kurz zuvor gewählren Papstes Leo X. Leonardos künstlerische Aktivitäten in der Ewigen Stadt sind unklar. Er unternahm häufig Reisen von Rom aus, darunter 1514 nach Civitavecchia und Parma sowie 1515 nach Florenz, Bologna und möglicherweise zu den Pontinischen Sümpfen.

Leonardo arbeitete am Manuskript E. Zwei verlorengegangene Zeichnungen waren für G. B. Branconi bestimmt.

In Rom schuf Leonardo den „Johannes den Täufer“ (1513-1516, Louvre, Paris).

In den Jahren von 1514 bis 1516 lebte Leonardo da Vinci in Rom, er unternahm aber zahlreiche Reisen:

  • Frühjahr 1514: Civitavecchia
  • 25. September 1514: Parma
  • 14. Dezember 1514: Rom
  • 17. März 1515: Florenz / Tod von Giuliano de' Medici, der Leonardo gefördert hatte.
  • 9. Dezembr 1515: Mailand und Reise nach Tivoli auf der Suche nach antiken Ruinen

Um 1514 entstand „Die Sintflut“ (Windsor 12380).

Leonardos Ideenreichtum war in diesen Jahren auch gefragt für Kunstkammerstücke: Im Juli 1515 beauftragte ihn die florentinische Gemeinde in Lyon mit einem Entwurf für einen mechanischen Löwen. Das Objekt wurden zu den Krönungsfeierlichkeiten von Franz I. (12.7.1515) geschickt, der den Künstler auch in Paris bekannt machte. Leonardo schuf auch Entwürfe für Stallungen für Giuliano de' Medici und Pläne für die Trockenlegung der Pontinischen Sümpfe.

Giuliano de' Medici starb im März 1516. Der letzte Beleg für die Anwesenheit Leonardos in Rom datiert vom August 1516, als er die Basilika San Paolo fuori le mura untersuchte.

Frankreich

Im Winter 1516 übersiedelte Leonardo nach Frankreich. Er nahm seine Schüler und Freunde Salai und Melzi mit, der später den größten Teil von Leonardos Nachlass erben würde, mit. Die Franzosen kannten den Künstler und Wissenschaftler bereits seit ihrer Besetzung von Mailand 1499. Leonardo ließ sich in Amboise nieder, in einem der Königsschlösser im Loiretal, wo er als Maler, Ingenieur und Architekt für den König eine privilegierte Stellung innehatte. Während dieser letzten Jahre, Leonardo war nun 64 Jahre alt, malte er wenig. Er arbeitete mit seinen Gehilfen noch immer an der „Mona Lisa“ und der „Anna selbdritt“.

Am 17. Januar 1517 hielt sich Leonardo mit dem jungen König Franz I. in Romorantin (Loiretal) auf. Er zeichnete Pläne für ein Schloss der Königinmutter. Am Himmelfahrtstag war er in Cloux bei Amboise. In diesem Jahr sind vor allem seine gemetrischen und architektonischen Studien zu erwähnen. Leonardo verdiente seinen Lebensunterhalt weitgehend damit, dass er in technischen Angelegenheit beriet, Entwürfe für Lustbarkeiten besorgte und allgemein eine Zierde des Hofes war. So überliefert Benvenuto Cellini, dass Franz I. gesagt habe, dass er „solchen Gefallen daran [fand], [Leonardo] sprechen zu hören, dass er sich nur wenige Tage im Jahr seiner Gesellschaft beraubte“.7

Am 19. Juni 1518 war Leonardo an den Planungen von Festspielen für die Hochzeit von Lorenzo di Pietro de' Medici und Madeleine de La Tour d'Auvergne beteiligt.

Leonardo da Vinci als Zeichner

Wer sich Leonardo da Vinci nähern möchte, sollte dies über die Zeichnungen tun. Von dem Florentiner Maler und Denker haben sich Hunderte Zeichnungen erhalten - mehr als von jedem anderen Renaissance-Künstler überhaupt (→ Royal Collection stellt 2019 Leonardo Zeichnungen aus). Sie sind technisch brillant ausgeführt und belegen die vielfältigen Interessen des Menschen Leonardo. Nur ein kleiner Teil davon ist mit künstlerischen Projekten verbunden. Die meisten spiegeln sein unendliches Staunen über die Welt und ihre Erscheinungsformen. Diese wollte er erfassen, ergründen und verstehen. Vielfach waren diese Arbeiten auf Papier nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. In ihnen dachte er nach, suchte alle Varianten von Kompositionen zu durchdenken, ein privates Laboratorium zu pflegen.

Theorie

Leonardos erhaltene Manuskripte waren jahrhundertelang verschollen und wurden erst im 19. Jahrhundert wiederentdeckt, transkribiert und veröffentlicht. Heute werden sie v.a. in der Biblioteca Ambrosiana in Mailand, der Bibliothèque de l'Institut de France in Paris und einigen anderen Bibliotheken aufbewahrt. Sie zeigen ein außergewöhnliches Wechselspiel von Bild und Wort.

In der Farbtheorie unterschied Leonardo da Vinci bereits zwischen einfachen und natürlichen Farben. Allerdings widerspricht sich Leonardo in seinen theoretischen Ausführungen, beschreibt aber die einfachen Farben einmal als Primärfarben (Weiß, Gelb, Grün, Blau, Rot, Schwarz); die natürlichen nannte er Brombeerfarbe (Violettblau?) und Löwenfarbe (Orange?). Neben dieser Unterscheidung in primäre und sekundäre Farben beschrieb Leonardo noch den Simultankontrast.

Bereits Leonardo empfahl in seinem Traktat von der Malerei für das schnelle Skizzieren das Mitführen eines Notizbuches:

„Trage also darum gern ein kleines Büchlein bei dir, mit Blättern, die mit Knochenmehl präpariert sind, und notiere dir derlei Bewegungen in der Eile mit dem Silberstifte […]. Und wenn du dein Buch voll hast, so lege es beiseite und hebe es wohl auf für das, was du vorhast, und nimm ein anderes und fahre darin ebenso weiter fort.“

Tod

Leonardo da Vinci starb am 2. Mai 1519 im Schloss von Amboise, wo er auch beigesetzt wurde. Am 23. April hatte er sein Testament gemacht.

"Der Erblasse will in der Kirche Saint Florentin zu Amboise begraben werden, und sein Leichnam soll von den Kapellanen derselben dorthin verbracht werden. Er wünscht, dass bei seinem begräbnis sechzig große Wachskerzen von sechzig armen Männern getragen werden, denen dafür Geld zu geben ist [...] Derselbe Erblasser schenkt und vermacht für alle Zeit und Dauer seinem Diener Battista de Vilanis eine Hälfte [...] seines Gartens, der vor den Stadtmauern von Mailand liegt, und die andere Hälfte desselben Gartens seinem Diener Salai [...] Ferner schenkt der Erblasser seiner Magd Maturina einen Mantel aus gutem schwarzem Tuch und pelzgefüttert [...] Genannter Erblasser schenkt und vermacht dem Messer Francesco da Melzi, Edelmann aus Mailand, als Entgelt für die ihn in der Vergangenheit erwiesenen Dienst und Gefälligkeiten alle und jedes der Bücher, welche der Erblasser zur Zeit besitzt, sowie die zu seiner Kunst und seinem Berufe als Maler gehörenden Instrumente und Bildnisse.
Errichtet am 23. Tage des April 1519, vor Ostern."8 (Leonardos Testament)

Literatur zu Leonardo da Vinci

  • Massimo Giontella, Autoritratti e ritratti di Leonardo da Vinci, Montefiascone 2024.
  • Alan Donnithorne, Leonardo da Vinci: A Closer Look, London 2019.
  • Martin Clayton, Leonardo da Vinci. Das Genie als Zeichner. 200 Werke aus der Royal Collection, Stuttgart 2018.
  • Walter Isaacson, Leonardo da Vinci, Houten 2017.
  • Martin Kemp und Giuseppe Roberts u.a., Mona Lisa: The People and the Painting, Oxford 2017.
  • Frank Zöllner und Johannes Nathan, Leonardo da Vinci: Sämtliche Gemälde und Zeichnungen, Köln 2015.
  • Ross King, Leonardo und das Letzte Abendmahl, München 2014.
  • Martin Clayton, Leonardo da Vinci:Anatomist, London 2012.
  • Luke Syson et alii, Leonardo da Vinci: Painter at tthe Court of Milan, London 2011.
  • Jonathan Jones, The Lost Battle: Leonardo, Michelangelo and the Artistic Duel that Defined the Renaissance, London 2010.
  • Charles Nicholl, Leonardo da Vinci: Die Biografie, Frankfurt a.M. 2009.
  • Massimiliano Lisa, Maria Taddei und Eduardo Zanon, Leonardo dreidimensional 3, In der Werkstatt des Genies, Stuttgart 2009.
  • Domenico Laurenza, Leonardo - Anatomie, Stuttgart 2009.
  • Mario Taddei, Leonardo dreidimensional 2. Neue Roboter und Maschinen, Stuttgart 2008.
  • Martin Kemp, Leonardo da Vinci, München 2008.
  • Domenico Laurenza, Maria Taddei und Eduardo Zanon, Leonardo dreidimensional. Mit Computergrafik auf der Spur des genialen Erfinders, Stuttgart 2006.
  • Martin Kemp, Leonardo da Vinci: Experience, Experiment and Design, London 2006.
  • Leonardo da Vinci: Master Draftsman, hg. v. Carmen Bambach (Ausst.-Kat.), New York 2003.
  • Martin Clayton, Leonardo da Vinci: The Divine and the Grotesque, London 2002.
  • Pietro Marani, Leonardo. Das Werk des Malers, München 2001.
  • Martin Kemp, Leonardo da Vinci: Artist, Scientist, Inventor, London 1989.
  • Paolo Galluzzi (Hg.), Leonardo da Vinci: Engineer and Architect, Montreal 1987.
  • Carlo Pedretti,Leonardo: Architect, London 1986.
  • Carlo Pedretti, Leonardo da Vinci: Drawings of Horses from the Royal Library at Windsor Castle, Florenz 1984.
  • Carlo Pedretti, Leonardo da Vinci: Studies für the Last Supper from the Royal Library at Windsor Castle, Mailand 1983.
  • Martin Kemp, Leonardo da Vinci: The Marvellous Works of Nature and Man, London 1981.
  • Theodor Lücke, Leonardo da Vinci. Tagebücher und Aufzeichnungen, Leipzig 1952.
  • A. E. Popham, The Drawings of Leonardo da Vinci, London 1946.
  • Kenneth Clark, Leonardo da Vinci: An Account of his Development as an Artist, Cambridge 1939.

Alle Beiträge zu Leonardo da Vinci

8. Mai 2024
Musizierender Engel

Mailand | Castello Sforzesco: Rötelstift-Zeichnungen von Leonardo bis zu den Akademien Formen und Funktionen des Zeichnens in Rot | 2024

Zitiert nach Richter 1970, Nr. 1340.Der Mailänder Künstler und Schriftsteller Gian Paolo Lomazzo beschrieb 1584 eine Terracotta-Büste eines Christuskindes in seiner Sammlung, die angeblicht von Leonardo […]
28. Mai 2023
Leonardo da Vinci, Hl Anna Selbdritt, sog. Burlington House Karton, Detail, 1500–1508, Kohle und Kreide auf Karton, 1,42 x 1,05 m (The National Gallery, London)

London | Royal Academy: Michelangelo, Leonardo, Raffael Florenz, um 1504 | 2024/25

Florenz, um 1504: Michelangelos Tondo Taddei, Leonardos Burlington House Karton - ihre Rivalität und ihre Einfluss auf den jungen Raffael.
28. Februar 2023
Antico, Büste des Marc Aurel, Detail, um 1500, Bronze, vergoldet, 72,5 x 60,0 cm (LIECHTENSTEIN. The Princely Collections, Vaduz–Vienna, Inv.-Nr. SK 1630)

Wien | Gartenpalais Liechtenstein: Bronzen der Fürsten von Liechtenstein Gegossen für die Ewigkeit | 2023

Die Fürstlichen Sammlungen beherbergen einige der kostbarsten Bronzeplastiken vom 15. bis zum 19. Jahrhundert. Im März 2023 werden sie mit hochkarätigen Leihgaben aus den weltweit bedeutendsten Bronzesammlungen ergänzt.
10. Oktober 2022

Wien | KHM: Idole & Rivalen. Künstler:innen im Wettstreit Konkurrenz in Renaissance und Barock | 2022

Ausstellung zum paragone (dt. Künstlerwettstreitt) in Renaissance und Barock mit Meisterwerken von Leonardo, Michelangelo, Dürer, Tizian, Lavinia Fontana, Sofonisba Anguissola bis Peter Paul Rubens und vielen mehr.
29. September 2021
Leonardo da Vinci-Werkstatt, Mona Lisa, Detail, 1507/8–1513/16, Öl/Holz, 76.3 x 57 cm (Museo Nacional del Prado, Madrid)

Madrid | Prado: Leonardo und die Kopie der Mona Lisa Neue Erkenntnisse zur Werkstatt-Praxis

Der Prado besitzt eine Kopie des sanft lächelnden Frauenporträts, das jüngst als Arbeit der Leonardo-Werkstatt erkannt wurde. Kunsttechnologische Untersuchungen offenbarten, dass es sich sogar um die älteste Kopie der „Mona Lisa“ handelt.
21. November 2020
Leonardo da Vinci, Kopf eines alten Mannes, Selbstporträt (?), Detail, 1515/16, rote Kreide (Biblioteca Reale, Turin)

Leonardo da Vinci: Biografie Lebenslauf des berühmten Renaissance-Malers, Forschers und Erfinders

Lebenslauf (Biografie) und berühtmeste Werke des Renaissance-Malers, Forschers und Erfinders Leonardo da Vinci.
21. November 2020
In der Art des Leonardo da Vinci, Flora-Büste, Detail, 16. oder 19. Jh. (© Staatliche Museen zu Berlin, Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst / Jörg P. Anders)

Leonardo da Vinci und das Geheimnis der „Flora“-Büste ARTE-Dokumentation zum Berliner Kunstskandal des frühen 20. Jahrhunderts

Wer schuf die „Flora“-Büste des Bodes Museums in Berlin? Eine mehr als 100-jährige Debatte über Leonardo da Vinci und/oder Rochard Cockle Lucas, über Wilhelm von Bodes Ankaufspolitik und neueste wissenschaftliche Ergebnisse.
22. Oktober 2019
Leonardo, La belle Ferronnière, Detail, 1490–1495, Öl auf Holz, 62 x 44 cm (Paris, Musée du Louvre)

Louvre: Leonardo da Vinci Mona Lisa, Felsgrottenmadonna, Belle Ferronnière, Hl. Johannes der Täufer, Hl. Anna selbdritt | 2019/20

Der Louvre besitzt mit fünf Gemälden und 22 Zeichnungen die weltweit größte Sammlung von Leonardos Werken: die „Felsgrottenmadonna“ (erste Fassung), die „Belle Ferronnière“, die „Mona Lisa“, der „Hl. Johannes der Täufer“ und die „Hl. Anna selbdritt“. 2019 zeigt man sie im Kontext von Leonardos Zeitgenossen, Schülern und Nachfolgern.
29. Dezember 2018
Leonardo da Vinci, Kopf eines alten Mannes, Selbstporträt (?), Detail, 1515/16, rote Kreide (Biblioteca Reale, Turin)

Turin: Leonardo. Zeichnungen für die Zukunft Einziges Selbstporträt, Kopfstudie eines Mädchens und der Codex über den Vogelflug

Die Biblioteca Reale in Turin besitzt dreizehn Zeichnungen von Leonardo da Vinci – darunter das berühmte „Selbstporträt“, die zauberhafte „Kopfstudie eines Mädchens“ und den Codex über den Vogelflug. 2019 zeigt sie ihre Schätze im Kontext seiner Zeitgenossen und Nachfolger.
20. Februar 2018
Leonardo da Vinci, Katzen, Löwen und ein Drache, Detail, um 1513–1518, Feder und Tusche mit Lavierung über schwarzer Kreide, 27 x 21 cm (Blattmaß) (Royal Collection of the Queen, Inv.-Nr. RCIN 912363)

Royal Collection stellt 2019 Leonardo Zeichnungen aus Ehrung für den italienischen Künstler-Erfinder anlässlich seines 500. Todestages

Mit mehr als 200 Zeichnungen von Leonardo da Vinci (1452–1519) besitzt die Royal Collection den großen Bestand an Arbeiten auf Papier des berühmten italienischen Renaissance-Genies. Anlässlich des 500. Todestags am 2. Mai 2019 organisiert die königliche Sammlung mehrere Ausstellungen.
3. Januar 2018
Leonardo da Vinci, Kopf eines Kriegers, Detail, 1504, Rötel, 19 x 21 cm (Szepmueveszeti Muzeum, Budapest)

Leonardo im Teylers Museum Idealschöne Köpfe, Grotesken und Physignomiestudien

Leonardo im Teylers Museum ist die erste Ausstellung zu den Handzeichnungen des berühmten italienischen Renaissance-Künstlers in den Niederlanden. Schon zu seinen Lebzeiten (1452–1519) war Leonardo da Vinci dafür berühmt, den menschlichen Charakter und die Affekte in überzeugender Weise einfangen zu können.
16. November 2017
Leonardo da Vinci, Salvator Mundi (mit Rahmen), Detail, Öl/Walnuss, 65.7 x 45.7 cm, um 1500 (Privatsammlung, courtesy Sothenby‘s)

Leonardo da Vincis „Salvator Mundi“ für 450 Mio. USD verkauft Teuerstes auktioniertes Kunstwerk aller Zeiten

Um 2 Uhr früh MEZ fiel in New York der Hammer bei 450 Millionen USD (450.312.500 USD mit Gebühren), oder umgerechnet 380 Millionen Euro. Leonardo da Vinci’s (1452–1519) erst 2005 wiederentdeckter „Salvator Mundi“ ging von dem im Exil lebenden Russen Dimitri Rybolowiew an eine_n anynome_n Sammler_in.
5. August 2017
Leonardo, Landschaft von Arno und Flusstal, datiert 5. August 1473, Beschriftung: „di dì s[an]ta maria della neve / addj 5 daghossto 1473“ [Am Tag von Santa Maria della Neve / am 5. August 1473], Feder und zwei Farben brauner Tinte, 19,5 x 28,6 cm (Gabinetto Disegni e Stampe, Gallerie degli Uffizi, Florenz, 8 P recto)

Leonardo, Landschaft von Arno und Flusstal, datiert 5. August 1473 Erste „realistische“ Landschaftszeichnung der mitteleuropäischen Kunst?

Am 5. August 1473 datierte der 21-jährige Leonardo da Vinci (1452–1519) diese berühmte Landschaftszeichnung aus den Uffizien. Sie zeigt das Arno-Tal, jener Flusslauf, an dem Leonardo in Vinci zur Welt gekommen war. Das Dorf Vinci befindet sich im unteren Arno-Tal, nördlich von Empoli. Leonardo wurde am 15. April 1452 auf einem Bauernhof in Anchiano geboren. Bis heute prägen sanfte Hügel, Weinberge und Olivenhaine die Umgebung am Fuße des Monte Albano, und es scheint sich der Maler wenig von der Landschaft seiner Kindheit für seine späteren Gemälde abgeschaut zu haben.
29. April 2017
Leonardo da Vinci, Das Abendmahl, um 1494–1498, Tempera und Öl auf Mörtel, 460 x 880 cm (Refektorium von Santa Maria delle Grazie, Mailand)

Leonardo da Vinci: Werke Die wichtigsten Bilder des Renaissance-Malers

Leonardo da Vinci (1452–1517) war ein homo universalis, ein Universalgelehrter der Renaissance. Als Maler wie als Anatom, Erfinder und Bildhauer revolutionierte er die Kunst seiner Zeit. Heute sind 31 Werke – Gemälde, bildwürdige Kartons (schwarz-weiße Kreidezeichnungen auf Papier) – von ihm bekannt. Seine berühmtesten Werke sind zweifellos die „Mona Lisa“ und das „Abendmahl“ – aber auch seine vielfältigen Madonnen-Bilder zeigen Leonardo als erfindungsreichen Schöpfer bewegter und bewegender menschlicher Figuren.
30. Dezember 2016
Leonardo da Vinci, Dame mit dem Hermelin, 1489/1490, Öl und Tempera auf Holz, 54,7 x 40,3 cm (Czartoryski-Museum, Krakau)

Leonardos „Dame mit dem Hermelin“ bleibt in Polen Renaissance-Meisterwerk vom polnischen Staat angekauft

Polen kauft die Czartoryski Stiftung, deren Star zweifellos Leonardos „Dame mit dem Hermelin“ ist, für erschwingliche € 100 Millionen ($ 105 Millionen) von dem in Madrid lebenden Adam Fürst Jerzy Czartoryski. Der Kauf sichert den weiteren Verbleib des ikonischen Frauenporträts der italienischen Renaissance in Polen, wie Premierminister und Kulturminister Piotr Glinski beteuerte. Doch auch der „Rest“ ist sehenswert.
  1. Zitiert nach Richter 1970, Nr. 1340.
  2. Der Mailänder Künstler und Schriftsteller Gian Paolo Lomazzo beschrieb 1584 eine Terracotta-Büste eines Christuskindes in seiner Sammlung, die angeblicht von Leonardo stammte. In der Royal Collection haben sich drei Rötelzeichnungen eines Kleinkindes erhalten, die mit diesem Werk in Zusammenhang stehen könnten und um 1500 datiert werden.
  3. Villata 1999, S. 44.
  4. Richter 1970, Nr. 720.
  5. Im Traktat „Il Cavallarizzo“ (1562) von Claudio Corte, drei Jahre nach dem Ende der Großen Italienischen Kriege verfasst, beschreibt der Autor ausführlich die Eigenschaften der Ginecti (Jennets) als für den Krieg nützliche Pferde. Laut Corte waren die Jennets eines der am häufigsten von der spanischen leichten Kavallerie verwendeten Pferde.
  6. Ludovico Sforaz starb 1508 in französischer Gefangenschaft.
  7. Martin Kemp, Leonardo da Vinci: The Marvellous Works of Nature and Man, London 1981, S: 349.
  8. Zitiert nach Ladislao Reti (Hg.), Leonardo. Künstler - Forscher - Magier, Frankfurt a. M. 1974, S. 19.
  9. Zitiert nach Richter 1970, Nr. 1340.
  10. Der Mailänder Künstler und Schriftsteller Gian Paolo Lomazzo beschrieb 1584 eine Terracotta-Büste eines Christuskindes in seiner Sammlung, die angeblicht von Leonardo stammte. In der Royal Collection haben sich drei Rötelzeichnungen eines Kleinkindes erhalten, die mit diesem Werk in Zusammenhang stehen könnten und um 1500 datiert werden.
  11. Villata 1999, S. 44.
  12. Richter 1970, Nr. 720.
  13. Im Traktat „Il Cavallarizzo“ (1562) von Claudio Corte, drei Jahre nach dem Ende der Großen Italienischen Kriege verfasst, beschreibt der Autor ausführlich die Eigenschaften der Ginecti (Jennets) als für den Krieg nützliche Pferde. Laut Corte waren die Jennets eines der am häufigsten von der spanischen leichten Kavallerie verwendeten Pferde.
  14. Ludovico Sforaz starb 1508 in französischer Gefangenschaft.
  15. Martin Kemp, Leonardo da Vinci: The Marvellous Works of Nature and Man, London 1981, S: 349.
  16. Zitiert nach Ladislao Reti (Hg.), Leonardo. Künstler - Forscher - Magier, Frankfurt a. M. 1974, S. 19.