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Max Beckmann: Ausstellungen 2024

Max Beckmann (Leipzig 12.2.1884–27.12.1950 New York City) gehört zu den bedeutendsten deutschen Malern und Grafikern der Zwischenkriegszeit; sein Werk ist zwischen Expressionismus und Neue Sachlichkeit einzuordnen. Am Beginn seiner Karriere feierte Beckmann große Erfolge mit Gemälden im impressionistischen Stil und bekämpfte vehement den Expressionismus. Erst seine Erlebnisse als Sanitäter im Ersten Weltkrieg führten zu einem Bruch mit der Tradition und infolgedessen zu einem neuen, ausdrucksstärkeren Stil. Es gibt zwar durchaus Berührungspunkte in Themenwahl oder Stilmitteln, jedoch blieb Beckmann ein Einzelgänger und ging als Expressionist seinen eigenen Weg.

Für Städte, Landschaften, Porträts und fast 200 Selbstbildnisse ist Max Beckmann berühmt.1 Der Umfang seines grafischen Schaffens ist im Œuvre-Verzeichnis mit rund 370 Nummern verzeichnet.2 Beckmann reagierte in seiner Kunst auf die Gesellschaft seiner Zeit. Er rang mit seiner kraftvollen, expressiven, schonungslosen, manchmal auch brutalen Malerei darum, das menschliche Leben, seine Verstrickungen und Abhängigkeiten in Symbolen zu fassen. Vor allem sein Umgang mit Schwarz ist schon vor der Erfindung dieses Wortes existentialistisch. Der in Dresden ausgebildete Maler erarbeitete sich in den 1910er und 1920er Jahren öffentliche Anerkennung, die abrupt mit der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten 1933 endete. Beckmann wurde von seiner Professur an der Frankfurter Städelschule entlassen und durfte nicht mehr öffentlich ausstellen. Daraufhin emigrierte der Maler zuerst nach Amsterdam (1937–1947) und weiter in die USA (1947–1950). Beckmann ließ sich in New York nieder, wo er im relativ jungen Alter von 66 Jahren an einem Herzinfarkt starb.

„Kunst dient der Erkenntnis, nicht der Unterhaltung, der Verklärung oder dem Spiel. Das Suchen nach dem eigenen Selbst ist der ewige, nie zu übersehende Weg, den wir gehen müssen. Es gibt natürlich auch hierfür andere Wege: Literatur, Philosophie oder Musik. Meine Ausdrucksform ist nun einmal aber die Malerei. Belastet - oder begnadet - mit einer furchtbaren vitalen Sinnlichkeit, muss ich die Weisheit mit den Augen suchen. Ich betone besonders Augen; denn nichts wäre lächerlicher und belangloser als eine zerebrale gemalte Weltanschauung ohne den schrecklichen Furor der Sinne für jede Form von Schönheit und Hässlichkeit des Sichtbaren.“ (1938)

Beckmann, Den Haag

Max Beckmann


Hier findest Du alles Wissenswerte zu Max Beckmann.
Hugo Erfurth, Max Beckmann, 1929

Max Beckmann: Biografie


Hier findest du die Biografie (den Lebenslauf) von Max Beckmann.

Max Beckmann Ausstellungen 2024

Max Beckmann

Den Haag | Kunstmuseum Den Haag: Max Beckmann
Wann: 27.1. – 19.5.2024

Max Beckmann (1884–1950) gilt als einer der eigenwilligsten und einzigartigsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Die Art, wie er mit Raum in seiner Kunst umging, ist von wesentlicher Bedeutung. Der innovative und moderne Aspekt von Beckmanns Werk liegt weniger in der Wahl des Themas als vielmehr in seiner Ausarbeitung. Das Kunstmuseum Den Haag legt den Fokus auf die Darstellung und Manipulation von Raum. Der Maler durchlief auf diesem Gebiet eine spannende Entwicklung, die mit den turbulenten Jahren, in denen sein Werk entstand, zusammenhängt.

 

Neue Sachlichkeit in Deutschland

Wien | Leopold Museum: Neue Sachlichkeit in Deutschland
Wann: 24.5. – 29.9.2024

Nach den physischen und psychischen Zurichtungen und abgründigen Erfahrungen des Ersten Weltkrieges verlangten Kunstschaffende nach einer neuen Darstellung der Wirklichkeit. Resignation, Anklage und unbeschreibliches Elend auf der einen, Hoffnung, Sehnsüchte und aufkommende Lebenslust der sogenannten „Goldenen Zwanzigerjahre“ auf der anderen Seite sollten dieses Epochenphänomen auf eine neue Weise beschreiben: Neue Sachlichkeit - unsentimental, nüchtern, konkret und puristisch; kurz: auf eine sachlich realistische Art. Max Beckmann, Heinrich Maria Davringhausen, Otto Dix, George Grosz, Karl Hubbuch, Grethe Jürgens, Lotte Laserstein, Felix Nussbaum, Gerta Overbeck, Christian Schad, Rudolf Schlichter und viele weitere Künstler:innen bannten den Zeitgeist auf Leinwand und Papier.

  1. Von Beckmann sind 40
    gemalte explizite Selbstbildnisse bekannt, darüber hinaus gibt es noch zahlreiche Selbstbildnisse auf Papier – bei gut 800 im Werkverzeichnis gelisteten Bildern machen die Selbstbildnisse immerhin einen Anteil von 5 % seines Gesamtwerks aus. Siehe: Reinhard Spieler, PICASSO – BECKMANN: vom Suchen, Finden und Festhalten. Ein Streifzug durch zwei künstlerische Lebenswelten, in: Pablo Picasso | Max Beckmann: Mensch – Mythos – Welt (Ausst.-Kat. Von der Heydt-Museum Wuppertal, 17.9.2023–7.1.2024; Sprengel Museum Hannover, 17.2.–16.6.2024), Berlin 2023, S. 33–49, hier S. 45.
  2. James Hofmaier, Max Beckmann, Catalogue raisonné of his Prints, 2 Bde., Bern 1990, Bd. 1 Numbers 1–179, Bd. 2 Numbers 180–373.