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Frankfurt | Städel Museum: Honoré Daumier Meister der Provokation | 2024

Veröffentlicht von ARTinWORDS.de Redaktion von 24. Januar 2024
Honoré Daumier, Nadar élevant la photographie à la hauteur de l'art [Nadar erhebt die Fotografie auf die Höhe der Kunst], 1862, Kreidelithografie, sehr wenig geschabt, sur chine, 445 × 310 mm (© Privatsammlung)

Honoré Daumier, Nadar élevant la photographie à la hauteur de l'art [Nadar erhebt die Fotografie auf die Höhe der Kunst], 1862, Kreidelithografie, sehr wenig geschabt, sur chine, 445 × 310 mm (© Privatsammlung)

Gefürchtet und geliebt – der Künstler Honoré Daumier (1808–1879) gehört zu den größten Zeichnern Frankreichs. Als genauer Beobachter und streitbarer Zeitgenosse machte er sich im politischen Paris des 19. Jahrhunderts vor allem mit seinen Karikaturen einen Namen, die er für die Zeitungen „La Caricature“ und „Le Charivari“ schuf. Er wurde so zum Gewissen einer von sozialen und politischen Umbrüchen und einem tiefgreifenden Wandel gekennzeichneten Epoche (→ Honoré Daumier: Biografie).

HONORÉ DAUMIER

Deutschland | Frankfurt a. M.:
Städel Museum
24.1. – 12.5.2024

Honoré Daumier, Meister der Provokation

Honoré Daumier fasziniert bis heute als genauer Beobachter, genialischer Zeichner und pointierter Erzähler. Sein Einsatz für republikanische Ideen, für die Presse- und Meinungsfreiheit, sein waches Interesse an modernen Neuerungen und sein kritischer, aber auch zutiefst menschlicher Blick auf die Umstände der Zeit werden in seinen Karikaturen eindrücklich sichtbar. Das Städel Museum präsentiert rund 120 Werke von Honoré Daumier aus der herausragenden privaten Sammlung Hellwig.

Die Sammlung Hellwig besticht durch ihre einzigartige Qualität und umfasst die ganze Breite des Gesamtwerks des Künstlers mit Lithografien, Zeichnungen und Skulpturen sowie zwei Gemälden – viele von ihnen waren noch nie öffentlich zu sehen. Bemerkenswert sind vor allem die druckgrafischen Unikate im Bestand der Sammlung Hellwig. Versehen mit handschriftlichen Legenden, Drucker- und Zensurvermerken geben sie einen faszinierenden Einblick in den komplexen Veröffentlichungsprozess der Blätter. Die Ausstellung im Städel Museum zeigt aus der Sammlung Hellwig berühmte Lithografien Daumiers, wie „Le Passé – le présent – l’avenir“ (1834) und „Rue Transnonain, le 15 avril 1834“ (1834), in denen er die Politik von König Louis-Philippe anklagt, ebenso wie seine einflussreichen Genrekarikaturen oder seine zeitlosen Allegorien der Diplomatie als gebrechliche Dame oder einer balancierenden Personifikation Europas. Neben seinem druckgrafischen Œuvre schuf Daumier auch Plastiken und ab Mitte der 1840er Jahre eine zunehmende Zahl eigenständiger Zeichnungen und Gemälde, in denen sich die Ausdrucksstärke, Vielgestaltigkeit und der Erfindungsreichtum seiner Kunst zeigt.

 

Robert Macaire und Ratapoil

Mit den in seinen Karikaturen etablierten fiktiven Figuren Robert Macaire und Ratapoil prägte der Künstler den öffentlichen politischen Diskurs seiner Zeit. Robert Macaire verkörperte das rücksichtslose Gewinnstreben der wirtschaftsliberalen Juli-Monarchie und Ratapoil stand für die Unterwanderung der Republik durch Louis Napoléon Bonaparte, der nach der Flucht von König Louis-Philippe in Folge der Februarrevolution 1848 zunächst Präsident der Zweiten Republik wurde und sich 1852 zum Kaiser krönen ließ. Napoleon III. erwies sich als autoritärer Herrscher, der Grundrechte wie das Wahlrecht zunehmend einschränkte.

Auch der Frieden in Europa war in diesen Jahrzehnten brüchig, die Kräfteverhältnisse verschoben sich. Die Konflikte zwischen Frankreich und Preußen, auf dem Balkan, in Italien und der Krim sowie an vielen anderen Orten Europas wurden ebenso zum Inhalt zahlreicher Karikaturen von Daumier. In seinen gesellschaftskritischen Lithografien waren es vor allem die Auswirkungen des industriellen und technologischen Fortschritts, denen er sich nachdrücklich widmete: die Eisenbahn, die Erfindung der Fotografie, das Zeitungswesen, die Weltausstellungen, der Pariser Städtebau unter Baron Haussmann und die mit akademischen Idealen brechenden Kunstdiskurse. Nach zahlreichen politischen Veränderungen erlebte der Künstler 1870 die Ausrufung der Republik und damit das endgültige Ende der Herrschaft Napoleons III. Mit seiner Darstellung der sterbenden Monarchie verabschiedete sich Daumier nach über 40 Jahren künstlerischer Tätigkeit für die Presse von der politischen Bühne und wurde damit einmal mehr seinem Anspruch einer kritischen Zeitgenossenschaft gerecht.

Kuratiert von Astrid Reuter, Leiterin Graphische Sammlung bis 1800, Städel Museum.

 

HONORÉ DAUMIER: Ausstellungskatalog

Astrid Reuter (Hg.)
mit Beiträgen von A. Eiling, H.-J. Hellwig, Astrid Reuter, D. Schäfer, M. Sonnabend, H. Ziegler
240 Seiten, 170 Abbildungen, 23 × 28 cm, gebunden
ISBN 978-3-7774-4226-6
HIRMER VERLAG

 

Bilder

  • Honoré Daumier, Nadar élevant la photographie à la hauteur de l'art [Nadar erhebt die Fotografie auf die Höhe der Kunst], 1862, Kreidelithografie, sehr wenig geschabt, sur chine, 445 × 310 mm (© Privatsammlung)
  • Honoré Daumier, Le Passé – le présent – l'avenir [Die Vergangenheit – die Gegenwart – die Zukunft], 1834, Kreidelithografie, wenig geschabt, sur blanc, 320 × 230 mm (© Privatsammlung)
  • Honoré Daumier, Madame déménage! [Madame zieht um!], 1867, Kreidelithografie sur blanc, 337 × 268 mm (© Privatsammlung)
  • Honoré Daumier, L’Amateur d’estampes [Der Grafikliebhaber], um 1860–1862, Öl auf Holz, 31,2 x 25 cm (© Privatsammlung)
  • Honoré Daumier, Ratapoil, 1851 (Modell), Bronze, 44 x 16,4 x 18,5 cm (© Privatsammlung)
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