Paris | Centre Pompidou: Henri Matisse 1941–1954 | ARTinWORDS
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Paris | Centre Pompidou: Henri Matisse 1941–1954 Malerei ohne Grenzen | 2025

Henri Matisse, La Tristesse du roi [Die Traurigkeit des Königs], 1952, Gouache papers, cut and pasted on paper mounted on canvas 292 × 386 cm (Centre Pompidou, Musée national d’art moderne, Paris © Succession H. Matisse Photo © Centre Pompidou, Mnam-Cci/Philippe Migeat/Dist. Rmn-Gp)

Henri Matisse, La Tristesse du roi [Die Traurigkeit des Königs], 1952, Gouache papers, cut and pasted on paper mounted on canvas 292 × 386 cm (Centre Pompidou, Musée national d’art moderne, Paris © Succession H. Matisse Photo © Centre Pompidou, Mnam-Cci/Philippe Migeat/Dist. Rmn-Gp)

Henri Matisse (1869–1954) zählt zu den bedeutendsten Malern Frankreichs – und des Centre Pompidou. Bereits 1905 etablierte er sich als Anführer der fauves (→ Fauvismus), deren Buntfarbigkeit er bis zu seinem Spätwerk beibehielt. Während des 2. Weltkriegs hielt sich der Künstler in Südfrankreich auf, obwohl er ein Visum nach Brasilien hatte. Ab 1943 bewohnte er ein kleines, unprätentiöses Haus, die Villa Le Rêve in Vence. Seit Anfang der 1940er Jahre körperlich schwer angeschlagen, malte und zeichnete Matisse viel im Bett. Der Künstler heftete ganze Werkzyklen friesartig an die Wand und sprach diesbezüglich vom „Kino seiner Inspiration.“

Matisse 1941–1954

In dieser Phase seines Lebens arbeitete Matisse an einigen seiner bedeutendsten Werke: Nach einem Luftangriff 1943 begann Matisse mit „Jazz“, seinem berühmtesten Künstlerbuch. Cut-outs, Scherenschnitte, die er seit über zehn Jahren als Hilfsmittel zur Korrektur oder Verfeinerung von Kompositionen eingesetzt hatte, nutzte Matisse nun als eigenständige Technik. Für den Künstler tat sich damit ein neues, und für die Zukunft bedeutsames Experimentierfeld auf. Sein ganzes künstlerisches Leben hatte er sich mit der Bildfläche auseinandergesetzt. In seinen letzten Werken, darunter „Großes rotes Interieur“ (1948), den vier Versionen von „Der blaue Akt“ (1952) oder „La Tristesse du roi [Die Traurigkeit des Königs]“ (1952) verband er Flächigkeit, Sparsamkeit der Mittel und Dekorativität mit Monumentalität und seine Vision einer friedlichen Welt.

Matisse im Centre Pompidou 2025

Über die Ausstellung „Henri Matisse, la peinture sans limites 1941–1954“ ist noch nichts bekannt. Am 3. November 1954 verstarb der Maler in Nizza. Dem Maler der reinen Farben widmet die bedeutende Pariser Institution eine Sonderausstellung kurz bevor sie im Herbst/Winter 2025 ihre Tore für etwa fünfjährige Renovierung schließt.

Bilder

  • Henri Matisse, La Tristesse du roi [Die Traurigkeit des Königs], 1952, Gouache papers, cut and pasted on paper mounted on canvas 292 × 386 cm (Centre Pompidou, Musée national d’art moderne, Paris)

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Alexandra Matzner
Gründerin von ARTinWORDS * 1974 in Linz, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Romanistik in Wien und Rom. Seit 1999 Kunstvermittlerin in Wien, seit 2004 Autorin für verschiedene Kunstzeitschriften. Jüngste Publiktionen entstanden für das Kunsthaus Zürich, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Albertina und Belvedere in Wien.