Konstantin Grcic

Wer ist Konstantin Grcic?

Konstantin Grcic (*18.5.1965, München) ist ein deutscher Industriedesigner der Gegenwart (→ Design & Kunsthandwerk). Er gründete 1991 sein eigenes Büro in München: Konstantin Grcic Industrial Design. Seit 2018 lebt und arbeitet Grcic in Berlin.

Kindheit und Ausbildung

Konstantin Grčić wurde am 18. Mai 1965 in München als Sohn eines direkt nach dem Zweiten Weltkrieg aus Serbien emigrierten Vaters und einer deutschen Mutter geboren. Grcics Mutter führte als Kunsthändlerin ihre eigene Galerie in Wuppertal. Die Künstlerin und Professorin für Bildhauerei Tamara Grcic ist seine ältere Schwester.

Konstantin Grčić machte ab 1985 eine Ausbildung als Schreiner an der John Makepeace School for Craftsmen in Wood im englischen Dorset und schloss ab 1988 ein Design-Studium am Royal College of Art in London an. Nach dem Abschluss arbeitet er eine Zeitlang als Assistent von Jasper Morrison, der Gast-Professor am College sowie zufällig auch sein Nachbar war. Neben Morrision waren seine Vorbilder überwiegend Italiener wie Achille Castiglioni, Franco Albini und Ettore Sottsass (→ Paris | Centre Pompidou: Ettore Sottsass).

Werke

Seit mittlerweile über dreißig Schaffensjahren entwirft Konstantin Grcic komplexe, bisweilen radikale Lösungen für Objekte des alltäglichen Gebrauchs. Bekanntheit erlangte er ab den 1990er Jahren mit industriellen Alltagsobjekten. Es entstanden unter anderem Stühle, Tische, Kleiderständer, Papierkörbe. Objekte wie die mobile Leuchte „MAYDAY“ (1999) und „Chair One“ (2004), ein Stuhl bestehend aus einer aus Aluminium gegossenen Gitterstruktur auf einem Betonfuß, avancierten zu weltberühmten Klassikern des Designs.

Grcic definiert Funktion in menschlichen Begriffen und verbindet formale Strenge mit beträchtlicher geistiger Schärfe und Humor. Seine Arbeit zeichnet sich durch sorgfältige Recherchen in Kunst-, Design- und Architekturgeschichte sowie seine Leidenschaft für Technik und Materialien aus. Letztere werden von Grcic in überraschender Weise eingesetzt und führen dadurch zu neuen Formlösungen. Deshalb gilt Konstantin Grcic als einer der einflussreichsten Designer der Gegenwart

Ausstellungen

Grcics Werk wurde in zahlreichen Einzelausstellungen vorgestellt, darunter im Haus der Kunst, München (2006); Art Institute of Chicago (2009); Vitra Design Museum, Weil am Rhein (2015), in der Kunsthalle Bielefeld (2016) und im Haus am Waldsee Berlin (2022). Seine Arbeiten fanden Einzug in renommierte Design-Sammlungen, wie die des Museum of Modern Art, New York; Victoria and Albert Museum, London oder des Centre Georges-Pompidou, Paris.

Designs für

Aeance, Authentics, Cassina, ClassiCon, Flötotto, Flos, Galerie Kreo, Kettal, Laufen, Magis, Muji, Nespresso, Plank, Smart und Vitra. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen wie den Compasso d`Oro für seine Leuchte „MAYDAY“ (Flos, 2001), den Stuhl „MYTO“ (Plank, 2011) und die Leuchte „OK“ (Flos 2016).