Maria Theresia und die Kirche
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Maria Theresia und die Kirche Ausstellung in Stift Klosterneuburg

Stift Klosterneuburg, Marmorsaal mit Deckenfresko von Daniel Gran, 1749 (Fotografin: Rita Newman)

Stift Klosterneuburg, Marmorsaal mit Deckenfresko von Daniel Gran, 1749 (Fotografin: Rita Newman)

Die Epochen Maria Theresias gilt als der Höhepunkt spätbarocker Religiosität und kirchlicher Repräsentation. Die Jahresausstellung des Augustiner-Chorherrenstift Klosterneuburg 2017 zeigt Objekte der Schatzkammer (vor allem Textilkunst, Reliquiare, liturgische Geräte) und stellt seine Ausstattung des Kaisertraktes (Fresko und Skulpturen) ins Zentrum des Interesses.

Kirche, Kloster, Kaiserin - Maria Theresia und das sakrale Österreich

Österreich / Klosterneuburg: Stift Klosterneuburg
17.3. – 15.11.2017

Stift Klosterneuburg, Kaiser Karl VI. und Maria Theresia

Das Kaiserzimmer des Stiftes Klosterneuburg ist das einzige innenarchitektonische Residenzensemble, das aus der Regierungszeit Kaiser Karls VI., des Vaters von Maria Theresia, nahezu unverändert erhalten geblieben ist. Nach dem unvorhergesehenen Tod des Kaisers 1740 führte das Stift die Ausstattung des Kaisertraktes weiter aus und verwies direkt auf die Person Maria Theresias (→ Maria Theresia: Herrschaft, Kinder, Reformen), was sich im Kuppelfresko von Daniel Gran oder dem allegorischen Skulpturenschmuck an der Barockfassade zeigen lässt.

Stift Klosterneuburg spielte für Maria Theresia eine wichtige Rolle, fand doch jedes Jahr eine Hofwallfahrt ans Grab des Landespatrons, dem hl. Leopold, statt. Gerade in der Zeit Karls VI. wurde sie mit besonderem Aufwand gepflegt, wobei diese Tradition auf die junge Monarchin weiterwirkte. Zu Lebzeiten Maria Theresias erreichte die kirchliche Repräsentation einen ihrer letzten großen Höhepunkte. Zahlreiche Kunstwerke, die in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts für liturgische Zwecke geschaffen wurden, legen davon beredtes Zeugnis ab: Reliquiare, liturgische Gerätschaften, Paramente. Vor allem prachtvoll bestickte, sakrale Gewänder, genannt Paramente, zählten während der maria-theresianischen Epoche zu den wertvollsten Erzeugnissen barocker Textilkunst. Die sogenannte „Maria-Theresien-Kasel“ in der Schatzkammer des Stiftes zählt zu den typischen Erzeugnissen der Textilwerkstätten des Klosters der Englischen Fräulein in St. Pölten. Maria Theresia stiftete im ganzen Herrschaftsgebiet sakrale Textilien.

Kurator: Wolfgang Huber

Maria Theresia. Stift Klosterneuburg: Bilder

  • Martin van Meytens-Werkstatt, Maria Theresia, Detail, nach 1745, Öl auf Leinwand (Stift Klosterneuburg, Fotograf: Michael Himml)
  • Dalmatik vom Pfingstornat aus dem Kloster der Englischen Fräulein in St. Pölten, 1740–1750 (Diözesanmuseum St. Pölten, Foto: Stift Klosterneuburg)
  • Stift Klosterneuburg, Marmorsaal mit Deckenfresko von Daniel Gran, 1749 (Fotografin: Rita Newman)
  • Hietzinger Kasel, Detail Maria Theresia, 1759 (Fotograf: Michael Himml)
  • Stift Klosterneuburg (Fotograf: Michael Zechany)
  • Stift Klosterneuburg, Kaiserzimmer (Fotografin: Rita Newman)
Alexandra Matzner
Gründerin von ARTinWORDS * 1974 in Linz, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Romanistik in Wien und Rom. Seit 1999 Kunstvermittlerin in Wien, seit 2004 Autorin für verschiedene Kunstzeitschriften. Jüngste Publiktionen entstanden für das Kunsthaus Zürich, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Albertina und Belvedere in Wien.