Monira Al Qadiri

Wer ist Monira Al Qadiri?

Monira Al Qadiri (* 1983, Dakar, Senegal) ist eine Künstlerin der Gegenwart (→ Zeitgenössische Kunst). Al Qadiris vielseitige Praxis umfasst Skulptur, Installation, Film und Performance. Sie basiert auf der Erforschung der Kulturgeschichte des Nahen Ostens, lässt Science-Fiction, Dokumentarfilm und Autobiografie miteinander verschmelzen.

Monira Al Qadiri lebt und arbeitet in Berlin.

„Öl ist eine zerstörerische Kraft, aber in gewisser Weise ist es auch ein Wunder. Es ist wie ein sehr seltsames außerirdisches Wesen, das aus dem Weltraum gelandet ist und irgendwann wieder verschwinden wird.“ (Monira Al Qadiri)

Kindheit und Ausbildung

Monira Al Qadiri wurde 1983 in Dakar, Senegal, geboren, wo ihr Vater Mohammed Al Qadiri als kuwaitischer Diplomat arbeitete. Ihre Mutter Thuraya Al-Baqsami (*1952) arbeitet als Künstlerin und ihre ältere Schwester Fatima Al Qadiri (*1981) ist Konzeptkünstlerin und Musikerin.

Im Jahr 1985 zog die Familie zurück nach Kuwait, wo sie den Golfkrieg 1991 überlebte. Al Qadiri zog im Alter von 16 Jahren nach Japan, wo sie zehn Jahre lang studierte. 2010 promovierte sie in Intermedia Art an der Tokyo University of the Arts mit einer Dissertation mit dem Titel „The Aesthetics of Sadness in the Middle East“.

Werke

Der Krieg in Kuwait ließ Monira Al Qadiri nach Ausflüchten suchen. Bekannt wurde sie mit Videos und Skulpturen, die sich mit der Petro-Kultur und der Abhängigkeit des modernen Lebens von fossilen Energien auseinandersetzen.

Al Qadiri wuchs in Kuwait auf und zählt zu einer Generation, der die rasante Transformation des jungen Nationalstaats – von ältesten Lebensformen über die seit den 1960er Jahren massiv geförderte Ölwirtschaft hin zu einem wichtigen Akteur der Geopolitik – in die Biografie eingeschrieben ist. Ihre Arbeit nimmt in den Bildenden Künsten die Rolle einer Seismografin für eine zwangsglobalisierte Welt ein. Seit Beginn ihrer künstlerischen Tätigkeit befasst Al Qadiri sich mit der Zerrissenheit als einer Folge von Wohlstand, Religionsvorstellungen und magischem Denken.

Ausstellungen

Al Qadiri hatte mehrere Einzelausstellungen, unter anderem im Haus der Kunst in München und im Sursock Museum in Beirut. Ihre Arbeiten waren auch Teil von Gruppenausstellungen im Palais de Tokyo in Paris oder MoMa PS1 in New York, dem Van Abbemuseum in Eindhoven oder dem Jameel Arts Centre in Dubai. Auch ist sie 2022 bei der Biennale Venedig in der Ausstellung „The Milk of Dreams“ vertreten.