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Wien | Belvedere 21: Alois Mosbacher Panliops | 2023

Alois Mosbacher, Totentanz, 2012 (4 Teile) Museum für Gegenwartskunst, Stift Admont, © Alois Mosbacher

Alois Mosbacher, Totentanz, 2012 (4 Teile) Museum für Gegenwartskunst, Stift Admont, © Alois Mosbacher

Seile, Bälle, Kakteen, Zelte, Rucksäcke oder eine Leiter – allesamt unspektakuläre Objekte – werden in Alois Mosbachers (* 1954) Werk zu Momentaufnahmen höchst privater und feinfühliger Naturerlebnisse. Es entstehen rätselhafte Bilder der Natur, voll zufälliger Begegnungen und paradoxer Interaktionen zwischen Objekten, die in der Landschaft auf den ersten Blick fremd wirken.

Seit den 1980er Jahren hat Mosbacher seine Bildwelt aus Pflanzen und Tieren um unterschiedliche Sujets und Formen erweitert und eine eigene künstlerische Sprache entwickelt, die kunsthistorische Einflüsse und aktuelle Tendenzen geschickt verinnerlicht, ohne sie explizit zu zitieren. Mosbachers Landschaften, Stillleben und figurative Kompositionen sind zwar vielfach interpretierbar, widerstehen aber einer rein symbolistischen Deutung genauso wie einer formalistischen Erklärung. Obwohl die Arbeiten das Gegenständliche reduzieren, sind sie nicht abstrakt – dafür sind sie zu materialbezogen, zu konkret, zu nah an der Formqualität einzelner Objektvorlagen. Im Wald der ineinander verwachsenen Objekte, verknoteten Linien und erratischen Konstruktionen gelingt es dem Künstler, auch den banalsten Dingen eine autonome Identität zu verleihen. Die Wahrnehmung geht über das Dargestellte hinaus.

Alois Mosbacher baut im Belvedere 21 eine begehbare Bühne auf, die verschlüsselt das Gewöhnliche in ungewöhnlichen Konstellationen zelebriert. Die Ausstellung folgt keinem linearen Erzählstrang; auf Einbauten wird weitgehend verzichtet, die so entstehende Bewegungsfreiheit zwischen den Werken erzeugt ein rhythmisierendes Bildbiotop. Bäume umschlingende Stränge überwuchern die Grenzen der Bildfläche und geben so Richtung, Rhythmus und Tempo vor. Die Ausstellung lädt zum Perspektivwechsel ein und verbindet die spielerisch-enigmatische Kunstsprache Mosbachers mit dem für ihn typischen Humor.

Kuratiert von Miroslav Haľák.

Aktuelle Ausstellungen

11. März 2023
Jenny Holzer, from Survival (1983–1985) (© 1985 Jenny Holzer ARS, Foto: John Marchael)

Düsseldorf | K21: Jenny Holzer Neue Technologien & Gesellschaftskritik | 2023

Jenny Holzers groß angelegte Einzelausstellung wird sowohl im K21 als auch an ausgewählten Orten im Düsseldorfer Stadtraum zu sehen sein.
11. März 2023
Piet Mondrian, Komposition mit Rot, Gelb und Blau, 1927 (Kröller-Müller Museum, Otterlo)

Wolfsburg | Kunstmuseum Wolfsburg: Mondrian und die Folgen Re-Inventing Piet | 2023

Ausgehend von zentralen Werken Piet Mondrians zeigt die Ausstellung einen Einblick in den Kosmos der vielfältigen Neuschöpfungen, Adaptionen, Auseinandersetzungen und Weiterentwicklungen seiner künstlerisch bahnbrechenden Kompositionen.
10. März 2023
Alois Mosbacher, Totentanz, 2012 (4 Teile) Museum für Gegenwartskunst, Stift Admont, © Alois Mosbacher

Wien | Belvedere 21: Alois Mosbacher Panliops | 2023

Alois Mosbacher baut im Belvedere 21 eine begehbare Bühne auf, die verschlüsselt das Gewöhnliche in ungewöhnlichen Konstellationen zelebriert.
8. März 2023
Rosalba Carriera, Selbstbildnis der Künstlerin, Detail, 1707–1708, Rötel auf beigefarbenem Papier (© Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett / Jörg P. Anders)

Berlin | Kupferstichkabinett: Frauen in der italienischen Kunstwelt 1400–1800 Muse oder Macherin? | 2023

Die Ausstellung beleuchtet Künstlerinnen aber auch Kunstsammlerinnen und thematisiert die vielfältigen, aktiven Rollen zahlreicher Frauen in der italienischen Kunst vor 1800 anhand von Zeichnungen und Druckgrafiken.
7. März 2023
Heinrich Kühn, Stillleben, um 1908/09 (Städel Museum, Frankfurt)

Frankfurt | Städel Museum: Heinrich Kühn Vom Wesen der bildmäßigen Fotografie | 2022/23

Heinrich Kühn zählt zu den profiliertesten Fotokünstlern um 1900. Das Städel Museum widmet dem in Innsbruck lebenden, aber international ausstellenden Pionier der "bildmäßigen Fotografie" eine Kabinettausstellung.
6. März 2023
Georg Baselitz, Fingermalerei – Weiblicher Akt, Detail, 1972, Öl auf Leinwand, 250 × 180 cm (Humlebaek, Louisiana Museum of Modern Art. Schenkung: Georg Baselitz © Georg Baselitz 2023, Louisiana Museum of Modern Art, Foto: Finn Brøndum)

Wien | KHM: Georg Baselitz Nackte Meister | 2023

Baselitz selbst traf die Auswahl der Werke – etwa 80 Arbeiten aus dem eigenen Schaffen, 40 aus der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums –, wobei er sich vollkommen auf den Akt konzentrierte.