Leipzig | MdbK: Tübke und Italien | ARTinWORDS
0

Leipzig | MdbK: Tübke und Italien Wahlverwandtschaften und Gegenüberstellungen | 2024

Tübke unternahm in den 1970er Jahren drei Reisen in dieses, für viele seiner Landsleute seinerzeit unerreichbare Land. Ein Wendepunkt in seiner Karriere, denn dort setzte er sich mit der Renaissance-Malerei auseinander, und es gelang ihm auch der internationale Durchbruch als Künstler.

Der Leipziger Maler und Zeichner Werner Tübke (1929–2004) zählt fraglos zu den profiliertesten künstlerischen Persönlichkeiten der DDR. Auch über seine Heimatstadt hinaus ist er als einer der Begründer der vielbeachteten „Leipziger Schule“ international renommiert.

Tübke und Italien in Leipzig 2024

Das Museum der bildenden Künste Leipzig (MdbK) bewahrt seit dem Jahr 2022 nahezu den gesamten Nachlass des Künstlers und hat sich der wissenschaftlichen Aufarbeitung seines Œuvres verpflichtet. Den zwanzigsten Todestag von Werner Tübke nimmt das MdbK zum Anlass, sein Werk unter einem neuen Blickwinkel zu beleuchten. Erstmals widmet sich eine Ausstellung seiner vielschichtigen Auseinandersetzung mit dem Sehnsuchtsziel Italien – seiner Kunst, Kultur und Gesellschaft.

Tübke unternahm in den 1970er Jahren drei Reisen in dieses, für viele seiner Landsleute seinerzeit unerreichbare Land. Ein Wendepunkt in seiner Karriere, denn dort gelang ihm auch der internationale Durchbruch als Künstler. Intensive Erfahrungen an Orten wie Venedig, Mailand, Florenz, Rom, Capri und Sizilien spiegeln sich seither auf vielfältige Weise in seinen Arbeiten.

Zu welchen Meistern der Renaissance und des Manierismus spürte Tübke eine besondere Wahlverwandtschaft? Welche Impulse aus der italienischen Gesellschaft nahm er auf? Wie gelang es ihm, sich unabhängig vom vorherrschenden Sozialistischen Realismus so intensiv mit historischer italienischer Kunst zu beschäftigen und daraus ein regelrechtes „Erfolgsrezept“ zu entwickeln? Eine Gegenüberstellung von Tübkes Gemälden und Grafiken „all’italiana“ mit Meisterwerken italienischer Renaissancemalerei, aber auch mit Vertretern der italienischen Nachkriegsmoderne sowie mit Zeugnissen der europäischen Italienrezeption soll Antworten liefern.

Quelle: Museum der bildenden Künste Leipzig (MdbK)