0

Museo Nacional Thyssen-Bornemisza: Balenciaga und die spanische Malerei Was lernte der spanische Modedesigner von der Kunst?

Francisco de Zurbarán, Heilige Casilda, Detail, um 1630-1635, Öl auf Leinwand, 171 x 107 cm (Museo Thyssen-Bornemisza, Madrid)

Francisco de Zurbarán, Heilige Casilda, Detail, um 1630-1635, Öl auf Leinwand, 171 x 107 cm (Museo Thyssen-Bornemisza, Madrid)

Im Sommer 2019 treffen Roben – Abend- und Hochzeitskleider – von Cristóbal Balenciaga (1895–1972) auf Gemälde der spanischen Kunst! Der am meisten bewunderte und einflussreiche Modedesigner fühlte sich mit der Tradition der spanischen Malerei des 16. bis 20. Jahrhunderts verbunden. Das Museo Nacional Thyssen-Bornemisza erzählt die Geschichte von Bewunderung und Inspiration in einer Ausstellung, wobei Francisco de Zurbaran`s „modische Heilige“ nicht fehlen dürfen (→ Francisco de Zurbarán und Juan de Zurbarán).

Verweise auf die spanische Kunst und Kultur sind in Balenciagas Arbeiten immer wieder präsent. Einfache, minimalistische Linien religiöser Gewänder oder architektonisches Volumen der dargestellten Kleidung finden sich in vielen seiner Entwürfe. Der wogende Zug eines Flamencotänzers finden einen Wiederhall in einigen Volants. Die glitzernden Reflexe einer Chaquetilla, dem „Lichtkleid“ eines Toreros, wird in der Paillettenstickerei auf einer Bolerojacke brillant übertragen. Die Ästhetik des habsburgischen Hofkleides widerhallt mit schwarzem, mit Jet-Besatz verziertem Samt. Balenciaga studierte kontinuierlich Kunstwerke und nutzte diese Einflüsse die gesamte Laufbahn, einschließlich seiner avantgardistischen Zeit. Durch seinen eigenen kraftvollen und einzigartigen Stil gelang es ihm, historische Kleidungsstücke neu zu beleben und auf eine auffallend moderne Weise neu zu interpretieren.



Die Ausstellung zeigt eine Gruppe von Gemälden aus privaten spanischen Sammlungen und öffentlichen Museen wie dem Museo Nacional del Prado und dem Museum der Schönen Künste in Bilbao. Sie werden von einer Gruppe bedeutender Kreationen von Balenciaga begleitet, von denen einige zuvor noch nie ausgestellt worden sind. Die Kleider konnten von nationalen und internationalen Museen ausgeliehen werden, darunter das Museo Balenciaga in Guetaria, das Museo del Traje in Madrid und andere internationale Institutionen und Privatsammlungen.

Kuratiert von Eloy Martínez de la Pera.
Quelle: Pressetext

Balenciaga und die spanische Malerei: Bilder

  • El Greco, Die Verkündigung, um 1576, Öl/Lw, 117 x 98 cm (Museo Nacional Thyssen-Bornemisza, Madrid)
  • Cristóbal Balenciaga, Gelbes Satin-Abendkleid, 1960 (Cristóbal Balenciaga Museoa © Museo Cristóbal Balenciaga/Outumuro)
  • Rodrigo de Villandrando, Isabella von Bourbon, Ehefrau von Philipp IV., um 1620, Öl/Lw, 210 x 115 cm (Museo Nacional del Prado, Madrid)
  • Cristóbal Balenciaga, Hochzeitskleid, elfenbeinfarbener Shantung mit Stickereien in Silberfäden (Cristóbal Balenciaga Museoa © Museo Cristóbal Balenciaga/Outumuro)
  • Francisco de Goya y Lucientes, Königin María mit Reifrock, Öl/Lw, 205 x 132 (Museo Nacional del Prado, Madrid)
  • Cristóbal Balenciaga, Abendkleid, grüner Satin und Perlstickerei, 1963, aus dem Besitz von Mrs. Mona Bismarck (Cristóbal Balenciaga Museoa © Museo Cristóbal Balenciaga/Outumuro)
  • Francisco de Zurbarán, Heilige Casilda, um 1630-1635, Öl auf Leinwand, 171 x 107 cm (Museo Thyssen-Bornemisza, Madrid)
  • Francisco de Zurbarán, Heilige Casilda, Detail, um 1630-1635, Öl auf Leinwand, 171 x 107 cm (Museo Thyssen-Bornemisza, Madrid)

Aktuelle Ausstellungen

19. März 2024
Leonhard Beck, Hl. Georg im Kampf mit dem Drachen, Detail, um 1513/14, Öl/Fichtenholz, 136,7 cm × 116,2 cm (Kunsthistorisches Museum Wien, Gemäldegalerie)

Wien | KHM: Renaissance-Kunst im Zeitalter der Fugger Die Erste Renaissance im Norden – Holbein, Burgkmair und die Augsburger Kunst | 2024

Augsburg, Sitz reicher Kaufleute wie der Fugger und bevorzugter Aufenthaltsort Maximilians I., wurde zu Beginn des 16. Jahrhunderts wie kaum eine andere Atadt nördlich der Alpen von der Renaissance Italiens geprägt. Das Kunsthistorische Museum Wien stellt Gemälde, Skulpturen, Zeichnungen, Druckgrafiken sowie Plattnerarbeiten u.a. von Hans Holbein dem Älteren (um 1465–um 1524) und Hans Burgkmair dem Älteren (1473–1531) aus.
15. März 2024
Broncia Koller-Pinell, Die Ernte (© Belvedere, Wien)

Wien | Unteres Belvedere: Broncia Koller-Pinell Eine Künstlerin und ihr Netzwerk | 2024

Broncia Koller-Pinells Hauptwerke und ihre Rolle als Mäzenin in der Wiener Moderne sind die Schwerpunkte der Einzelausstellung im Belvedere 2024.
11. März 2024
Alfred Sisley, Die Brücke von Hampton Court, Detail, 1874, Öl auf Leinwand (Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Köln, Foto: Rheinisches Bildarchiv, Köln)

Köln | Wallraf: 1863 PARIS 1874: Revolution in der Kunst Revolution in der Kunst - Vom Salon zum Impressionismus | 2024

Wie kam es dazu, dass sich Maler:innen jenseits der offiziellen Salon-Ausstellung der Pariser Akademie selbst organisierten? Warum wurde ihre Kunst anfänglich abgelehnt und später weltweit gefeiert? Antworten darauf zeigt das Wallraf im Frühjahr 2024.
8. März 2024
Roy Lichtenstein, Hopeless, Detail, 1963. Acryl auf Leinwand, 177,8 x 152,4 cm (© Estate of Roy Lichtenstein & VG Bild-Kunst, Bonn 2019, Foto: Kunstmuseum Basel, Martin P. Bühler, Courtesy: Kunstmuseum Basel, Leihgabe der Peter und Irene Ludwig Stiftung)

Wien | Albertina: Roy Lichtenstein Zum 100. Geburtstag | 2024

Die Ausstellung stellt die wichtigsten Etappen von Lichtensteins abwechslungsreichem Werk von den frühen 1960er Jahren bis zum Spätwerk vor.
6. März 2024

Leipzig | MdbK: Tübke und Italien Wahlverwandtschaften und Gegenüberstellungen | 2024

Tübke unternahm in den 1970er Jahren drei Reisen in dieses, für viele seiner Landsleute seinerzeit unerreichbare Land. Ein Wendepunkt in seiner Karriere, denn dort setzte er sich mit der Renaissance-Malerei auseinander, und es gelang ihm auch der internationale Durchbruch als Künstler.
2. März 2024
Catharina van Hemessen, Selbstbildnis an der Staffelei, 1548 (Kunstmuseum Basel, Schenkung der Prof. J.J. Bachofen-Burckhardt-Stiftung 2015)

Basel | Kunstmuseum: Geniale Malerinnen vom 16. bis 18. Jahrhundert Erfolg durch/trotz Familien und Gesellschaft | 2024

Die Ausstellung präsentiert rund 100 Werke herausragender Künstlerinnen dreier Jahrhunderte: Erstmals wird der familiäre Kontext, in dem die Künstlerinnen ihre Karriere entwickelten, thematisiert und durch die Gegenüberstellung mit Werken ihrer Väter, Brüder, Ehemänner und Malerkollegen sichtbar gemacht.