Suzanne Duchamp

Wer war Suzanne Duchamp?

Suzanne Duchamp (Blainville-Crevon 20.10.1889–11.9.1963 Neuilly-sur-Seine) war eine französische Künstlerin des Dadaismus. Die erst jüngst wiederentdeckte Malerin war die Schwester von Marcel Duchamp, Jacques Villon und Raymond Duchamp-Villon. Als Dadaistin schuf sie eine unverwechselbare Mischung aus Malerei und Poesie, die sich zahlreichen unterschiedlichen Medien und Materialien öffnete. Bevor sie der Bewegung 1922 abrupt den Rücken kehrte, hatte sie ihre Kunst in Richtung Abstraktion weiterentwickelt, wenngleich Suzanne Duchamp an visuellen Bezugspunkten festhielt, die sie durch die kryptischen und rätselhaften Titel, die sie ihren Arbeiten verlieh, noch verstärkte. Deshalb wurde sie von Zeitgenoss:innen als „halb abstrakte Malerin“ (Katherine S. Dreier) beschrieben.

→ Suzanne Duchamp: Biografie

Kindheit

Suzanne Marie Germaine Duchamp wurde am 20. Oktober 1889 in Blainville-Crevon, Normandie, als Tochter des Notars Eugène Duchamp und von Lucie Duchamp geboren. Ihr Großvater mütterlicherseits, Émile Nicolle, war ein bekannter Maler des 19. Jahrhunderts. Sie hatte drei ältere Brüder, die alle Künstler wurden: Gaston (1875–1963), der den Künstlernamen Jacques Villon annahm, Raymond (1876–1918), der sich den Künstlernamen Raymond Duchamp-Villon gab, und Marcel Duchamp (1887–1968). Außerdem hatte sie zwei jüngere Schwestern: Yvonne (1895–1969) und Magdeleine (1898–1979).

Ausbildung

Nach Eugène Duchamps Pensionierung im Jahr 1905 übersiedelte die Familie Duchamp von Blainville-Crevon nach Rouen, wo sich Suzanne Duchamp an der École des Beaux-Arts einschrieb.

Werke

Suzanne Duchamp begann 1910 auszustellen; so präsentierte sie ihre „Portrait de Jacques Villon“ (1910) bei der „Société Normande de peinture moderne“ in Rouen. Um diese Zeit begannen Villon und Duchamp-Villon wöchentliche Treffen in ihrem Atelier in der Rue Lemaître 7 in Puteaux, einem Vorort von Paris, abzuhalten. An denen nahmen Künstler:innen und Schriftsteller:innen wie Marcel Duchamp, Guillaume Apollinaire, Marie Laurencin, Francis Picabia (→ Francis Picabia: Unser Kopf ist rund), Gabrielle Buffet-Picabia sowie Jean Crotti und seine damalige Frau Yvonne Chastel teil. Dieses einflussreiche und bekannte Netzwerk an Kunstschaffenden eröffnete den beiden jüngeren Duchamp-Geschwistern, Marcel und Suzanne, den Zugang zur Avantgarde. Obwohl Suzanne Duchamp in diesen Jahren in Rouen lebte, schien sie an den Zusammenkünften teilgenommen zu haben. Möglicherweise lernte sie ihren späteren Ehemann Crotti bereits dort kennen.

Im März 1912 übersandte Suzanne Duchamp an Marcel Duchamp drei Gemälde (darunter „Intimité“, 1911), die er für sie beim Salon des Indépendants einreichte. Die Künstlerin besuchte die Eröffnung in Paris. Im Oktober eröffnete der „Salon de la Section d’Or“, eine wichtige Ausstellung des Kubismus, organisiert von Villon und Picabia, in der Pariser Galerie La Boëtie. Suzanne Duchamp stellte dort zwei Arbeiten aus, darunter „Jeune fille au chien“ (1912), die jedoch nicht im Katalog aufgeführt wurden. Duchamp setzte die Malerei ein, um das Potenzial von Farbe und Bildraum auszuschöpfen.1

Nach ihrer Scheidung am 21. Februar 1913 zog Suzanne Duchamp nach Paris. Sie war dort in Kontakt mit ihren Brüdern, insbesondere mit Marcel Duchamp, dem sie zu dieser Zeit sehr nahe stand. Bis zum Ausbruch des
Ersten Weltkriegs widmete sich Suzanne der Kunst.

 

Erster Weltkrieg und erste Dada-Werke

Am 3. August 1914 erklärte Deutschland Frankreich den Krieg. Suzanne Duchamp begann als Krankenschwester im Hôpital des Jeunes Aveugles in Paris zu arbeiten, das in ein Militärhospital umgewandelt worden war. Da sie während ihrer ersten Ehe in der Apotheke ihres Mannes gearbeitet hatte, verfügte Suzanne Duchamp über anatomisches Wissen, das ihr nun half.

Suzanne Duchamps erste Arbeiten, die in Zusammenhang mit dem Dadaismus gebracht werden können, entstanden Jahr 1916: „Un et une menacés“ (1916) und „Radiation de deux seuls éloignés“ (1916–1920). Am 15. Januar sandte ihr Marcel Duchamp aus New York einen Brief, in dem er den Begriff „Readymade“ prägte. Er bat sie, einen Flaschentrockner, den er in seinem Atelier zurückgelassen hatte, zu beschriften, damit er diesen in ein Readymade „à distance“ verwandeln könne.

Am 11. April 1917 schrieb Marcel Duchamp seiner Schwester einen weiteren Brief aus New York, in dem er ihr erklärte, dass „eine Freundin von mir unter dem männlichen Pseudonym Richard Mutt“ das Werk „Fountain“ (1917) bei der Ausstellung der Society of Independent Artists eingereicht habe.

 

Dadaismus

Am 14. April 1919 heirateten Suzanne Duchamp und Jean Crotti in Paris. Marcel Duchamp sandte ihnen Anweisungen für „Le Readymade malheureux [Das unglückliche Readymade]“ als Hochzeitsgeschenk aus Buenos Aires. Duchamp und Crotti schufen das Werk, indem sie ein Geometrie-Lehrbuch vom Balkon ihrer Wohnung in der Rue la Condamine 22, Paris, herabhängen ließen und abfotografieren. Duchamp schuf im darauffolgenden Jahr auf Basis der Fotografie ein Gemälde. Im November besuchte Katherine S. Dreier die Familie Duchamp in Paris, wo sie auch Suzanne Duchamp kennenlernte. Im Dezember nahmen Marcel Duchamp und Henri-Pierre Roché Gertrude Stein und Alice B. Toklas zu einem Besuch bei Jacques Villon und seiner Frau Gaby Villon in Puteaux mit, wohin Suzanne und Yvonne Chastel ebenfalls zum Tee kamen.

Suzanne Duchamp fand Erwähnung in Francis Picabias kontroversen „Carnet du docteur Serner“, veröffentlicht in der Nummer 11 der Zeitschrift 391 (Paris, Februar 1920). Im selben Monat trat sie auch in Tristan Tzaras „Quelques présidents et présidentes“ in „Bulletin Dada“ (Nr. 6, Paris, 5. Februar 1920) in Erscheinung und nahm an der „Matinée Mouvement Dada“ im Rahmen des Salon des Indépendants teil, wo ihre Arbeiten neben denen von Crotti und Picabia ausgestellt waren. Später im Jahr reichte Duchamp ein Gedicht, eine scherzhafte Biografie von Crotti und Fotografien ihrer Arbeiten für Tzaras Anthologie „Dadaglobe“ (geplant für 1921, aber nie erschienen) ein. Von November bis in den darauffolgenden Januar hielten sich Suzanne Duchamp und Crotti in Saint-Raphaël auf, von wo aus sie an Picabia und dessen Partnerin Germaine Everling schrieben.

Suzanne Duchamp unterzeichnete am 12. Januar 1921 das Flugblatt „Dada soulève tout“, mit dem die Dadaist:innen dem Futurismus entgegentraten. Es wurde, zwei Tage nachdem es anlässlich von F. T. Marinettis Vortrag zu „Le Tactilisme“ im Pariser Théâtre de L’Œuvre veröffentlicht wurde, verteilt.2

Im April zeigten S. Duchamp und Crotti im Rahmen der „Exposition des œuvres de Suzanne Duchamp et Jean Crotti: Tabu“ ihre aktuellen Werke in der Galerie Montaigne – einem Galerieraum, für den Jacques Hébertot, der Direktor des Théâtre des Champs-Elysées, Paris, die oberste Etage des Theaters Avantgardekünstler:innen zur Verfügung stellte. André Salmon verfasste einen kurzen Essay für den Katalog.

Am 14. April 1921 wurde Crotti anlässlich des Gruppenbesuchs der Dadaist:innen in der Kirche Saint-Julien-le-Pauvre in Paris mit diesen fotografiert. Angesichts der Tatsache, dass es sich dabei um ihren Hochzeitstag handelt, ist es gut vorstellbar, dass auch Duchamp an dem Ausflug teilnahm. In diesem Monat nahm Tzara Duchamp als eine der Beitragenden zu „Dadaglobe“ in seine Autorisation auf, die in New York Dada (April 1921) veröffentlicht wurde. Im Mai beteiligte sich Duchamp an der Eröffnung von Max Ernsts Ausstellung von Collagen in „Au Sans Pareil“, dem Pariser Verlagshaus mit Galerieräumen.

Im Juni eröffneten die Dadaist:innen ihren „Salon Dada“ in der Galerie Montaigne. Obgleich Suzanne Duchamp und Crotti nicht teilnahmen, halfen sie den Dadaist:innen, den Ort für sich zu sichern. Am 18. Juni besucht eDuchamp die Eröffnung von Jean Cocteaus Ballett „Les mariés de la tour Eiffel“ im Théâtre des Champs-Elysées.

Im selben Monat kehrte Marcel Duchamp nach Paris zurück und lebte mit Chastel in der Rue la Condamine 22. Er blieb bis zum darauffolgenden Januar in Paris. Duchamp und Crotti schienen in der Zwischenzeit in die Rue Parmentier 5 in Neuilly-sur-Seine umgezogen zu sein. Auch Man Ray wohnte nach seiner Ankunft in Paris im Juli in der Rue la Condamine 22. Im September verbrachten Duchamp und Crotti Zeit mit George de Zayas (dem Bruder des mexikanischen Künstlers und Galeristen Marius de Zayas), dessen Frau Dodo sowie mit Jacques und Gaby Villon im bretonischen Le Pouldu. Im November erwähnte Pierre de Massot Duchamp und beschrieb sie in seinem Essay über „Dada“, veröffentlicht in „Ça Ira“ (Nr. 16, November 1921), als eine der „clairvoyants [Hellseher]“.

In diesem Jahr stellte Suzanne Duchamp im Salon des Indépendants und im Salon d’Automne aus und wurde als „sociétaire“ beider Salons angeführt. Am 31. Dezember besuchten Duchamp und Crotti die unter Mitwirkung von Picabia veranstaltete „Réveillon cacodylate“ der Opernsängerin Marthe Chenal.

Im Januar 1922 reisten Suzanne Duchamp und Crotti nach Berlin, von wo aus sie an Picabia und Everling schrieben. Bald danach veröffentlichte Duchamp das prägnante Statement „La valeur intrinsèque“ in „La pomme des pins“ (Saint-Raphaël, 25. Februar 1922), einer einmalig erscheinenden Zeitschrift, die Picabia bei „Le Bel Exemplaire“ schuf, dem Buchladen von Christian (Pseudonym von Georges Herbiet). Im selben Monat stellte Duchamp neben Crotti und Picabia im Salon des Indépendants in Zusammenhang mit Dada entstandene Arbeiten aus, just in dem Moment, als ihr Schaffen einen markanten Wandel, weg von der Abstraktion und hin zur Figuration, durchlief. Im April reisten Duchamp und Crotti nach Andalusien, von wo aus sie mit Picabia und Everling in Kontakt blieben. Bei den Werken, die Suzanne Duchamp in diesem Jahr im Salon d’Automne zeigte, handelte es sich um ihre neuen figurativen Porträts.

 

Rückkehr zur Figuration

Im September 1923 reisten Suzanne Duchamp und Crotti nach Antwerpen. Im November präsentierten sie ihre aktuellen Arbeiten in der Galerie Paul Guillaume anlässlich der „Exposition des œuvres de Suzanne Duchamp et de Jean Crotti“. Erneut verfasste Salmon einen kurzen Text für die Ausstellungsbroschüre.

Irgendwann 1924 wurden Suzanne Duchamp und Crotti – vermutlich in Paris – zusammen mit Marcel Duchamps langjähriger Lebensgefährtin Mary Reynolds und dem Musiker Edgar Varèse und seiner Frau Louise fotografiert. Im November stellte Duchamp im Salon d’Automne aus. Am 27. November besuchten Duchamp und Crotti die Eröffnung von Francis Picabias Ballett „Relâche“ im Théâtre des Champs-Elysée, das unerwarteterweise abgesagt wurde. Das birgt eine gewisse Ironie, bedeutet das französische Wort „relâche“ doch im Deutschen „Pause“).

 

Reife Werke und Ausstellungen

Am 29. Januar 1925 starb Lucie Duchamp und am 3. Februar verschied auch Eugène Duchamp. Marcel Duchamp erhielt nach ihrem Tod eine kleine Erbschaft, was höchstwahrscheinlich auch für die übrigen Geschwister zutraf. Im Februar stellte Suzanne Duchamp im Salon des Indépendants aus. Florence Gilliam besprach ihr Werk im Artikel „Paris Women in the Arts“ für die amerikanische Frauenzeitschrift „Charm“ (März 1925). Duchamp und Crotti verbrachten den Sommer an der Côte d’Azur und wurden zusammen mit Francis Picabia und Pablo Picasso fotografiert, was Duchamp zu dem Gemälde „Pique-nique“ verarbeitete. In diesem Jahr erwarben Duchamp und Crotti Le Minorange, ihr Sommerhäuschen in Mougins, direkt gegenüber von Picabias Château de Mai, wo dieser mit Everling und dem gemeinsamen Sohn Lorenzo wohnte. Im November stellte Suzanne Duchamp im Salon d’Automne aus. Im Dezember war sie Teil der Ausstellung „Les femmes peintres françaises“ in der Galerie Barbazanges in Paris, an der auch Marie Laurencin, Hermine David und Valentine Prax teilnahmen.

Im Januar 1926 war Suzanne Duchamp Teil der Ausstellung der „Groupe des Peintres normands“ in der Galerie de l’Étoile, Paris, die auch Arbeiten von Georges Braque, Raoul Dufy und Fernand Léger umfasst. Im Spätsommer besuchte Marcel Duchamp seine Schwester und Crotti in Le Minorange. Im September veröffentlichte Simonne Ratel in „Comœdia“ eine Titelgeschichte zu Duchamp und Crotti. Duchamp beteiligte sich an der von Dreier organisierten „International Exhibition of Modern Art Assembled by the Société Anonyme“, die im November im Brooklyn Museum in New York eröffnete. Duchamps Freundschaft mit Dreier vertiefte sich in der Folge. Duchamp stellte außerdem im Salon des Indépendants, im Salon des Tuileries und im Salon d’Automne aus.

Im Januar 1927 stellt Duchamp mit der „Groupe des Femmes peintres françaises“ in der Brüsseler Galerie Giroux aus, die Künstlerinnen umfasst, die bereits in der Galerie Barbazanges präsentiert wurden. Einige dieser Künstlerinnen sind im Juni des Jahres auch in der Schau „Fermé la nuit“ in Paris vertreten. Am 9. Juni nahm Suzanne Duchamp an der Hochzeit von Marcel Duchamp und Lydie Sarazin-Levassor in Paris teil. Im August des Jahres besuchten die Frischvermählten Duchamp und Crotti in Mougins.

Im selben Jahr stellte Suzanne Duchamp im Salon des Tuileries, im Salon de la Folle Enchère in der Galerie René Zivy in Paris und in einer Art Wanderversion der Brooklyn-Ausstellung der Société Anonyme aus, die in den Anderson Galleries, New York, der Albright Art Gallery, Buffalo, New York, und der Art Gallery of Toronto gezeigt wurde.

Im Februar 1928 fand eine Einzelausstellung von Duchamps Arbeiten in der Galerie René Zivy in Paris statt, in der ihre aktuellen Aquarelle gezeigt wurden. Am 18. April speisten Duchamp, Crotti, Villon, Roché sowie Marcel und Magdeleine Duchamp zusammen im Le Bœuf à la Mode und unterschrieben anlässlich dieses Treffens alle eine Postkarte an Dreier.

Duchamp beteiligte sich in Paris an einer Ausstellung der „Groupe des Femmes artistes modernes“ in der Galerie Granoff, an einer Ausstellung der „Groupe des Peintres normands“ in der Galerie Barbazanges-Hodebert und an einer Gruppenausstellung mit Gemälden in der Galerie Bernheim-Jeune. Einige ihrer Arbeiten wurden in „Paul-Gustave van Heckes Variétés. Revue mensuelle illustrée de l’esprit contemporain“ reproduziert. Sie stellte im Salon des Indépendants (Pressealben zu Suzanne Duchamp und Wassily Kandinsky, Bibliothèque Kandinsky, Centre Pompidou, Paris) und im Salon des Tuileries aus.

Im Februar 1929 fand eine Einzelausstellung von Duchamps Aquarellen bei Le Portique, Paris, statt. Im Mai war sie Teil einer Ausstellung der „Groupe des Femmes peintres françaises“ in der Galerie Barbazanges-Hodebert, Paris. Sie präsentierte zudem Arbeiten im Salon des Indépendants.

Im März 1930 stellte die Galerie Danthon, Paris, eine Einzelausstellung von Duchamps Arbeiten aus. Im April speisten Duchamp und Crotti mit Dreier, Marcel Duchamp, Villon, Roché und Man Ray gemeinsam in Paris. Irgendwann im Frühling besuchten Suzanne Duchamp und Crotti zusammen mit André Crotti, Crottis älterem Bruder, den Thunersee in der Schweiz. Über den Sommer besuchte Marcel Duchamp Crotti und seine Schwester in Mougins und wählte Arbeiten der beiden aus, die im darauffolgenden Jahr in der Ausstellung der Société Anonyme in der New School, New York, gezeigt werden sollten.

Im Januar 1931 war Suzanne Duchamp Teil der von Katherine S. Dreier organisierten Ausstellung „The Société Anonyme Presents Its Special Exhibition Arranged in Honor of the Opening of the New Building of the New School for Social Research“. Im April und Mai nahm sie an „L’art vivant en Europe“ im Palais des Beaux-Arts, Brüssel, teil. Dreier hielt sich in Paris auf und traf Suzanne Duchamp. Ihre Korrespondenz legt nahe, dass sie zusammen die „Exposition coloniale internationale“ (Mai–?) besuchten. Duchamp und Crotti verbrachten den Sommer in Mougins, und Villon schloss sich ihnen für drei Wochen an.

Suzanne Duchamp nahm 1932 am „Salon des femmes artistes modernes“ (FAM) in der Galerie du Théâtre Pigalle, Paris, teil.

Im März 1933 war Suzanne Duchamp Teil der Gruppenausstellung „Fleurs“ in der Galerie Mad-P. Trémois, Paris. Duchamp und Crotti verbrachten den Sommer in Le Minorange. Im Dezember organisierte Dreier die „Exhibition of Watercolors by Suzanne Duchamp“ in den New Yorker Delphic Studios, zudem verfasste sie einen kurzen Text für den Ausstellungskatalog.

Im November 1934 nahm Suzanne Duchamp an der Ausstellung „From Impressionism to Abstraction. 13 Women Painters from France, Germany, Belgium, Norway, Poland, and the United States“ teil, die Dreier am Wadsworth Atheneum Museum of Art in Hartford, Connecticut, organisierte.

Suzanne Duchamp stellte 1935 im Salon des Tuileries und im Salon d’Automne aus.

Im März 1936 stellte Suzanne Duchamp im „Salon des femmes artistes modernes“ (FAM) in der Galerie Bernheim-Jeune, Paris, aus.

Im Januar 1937 war Suzanne Duchamp in der Schau „La femme dans l’art moderne“ in der Galerie de l’Art et la Mode, Paris, ausgestellt. Im Februar stellte sie in der Ausstellung „Femmes artistes d’Europe“ im Musée du Jeu de Paume, Paris, aus. Im März fand eine Einzelausstellung ihrer Werke in der Galerie Zak, Paris, statt. Im Mai zeigte Suzanne Duchamp ihre Arbeiten im „Salon des Jeunes Indépendants“ in Prag, der in Zusammenarbeit mit dem „Salon des femmes artistes modernes“ (FAM) organisiert wurde. Im August und September war sie in Paris Teil der Ausstellung von FAM im Pavillon des Expositions und stellt im „Salon des Jeunes Indépendants“ im Club des Architects aus. Sie war zudem im Salon d’Automne vertreten. In diesem Jahr erwarb die Stadt Paris ihr Aquarell „Village provençal“.

Suzanne Duchamp stellte 1938 im Salon d’Automne aus.

Im März 1939 fand eine zweite Einzelausstellung von Suzanne Duchamps Gemälde und Aquarelle in der Galerie Zak, Paris, statt. Im Spätfrühling stellte sie im Salon des Tuileries aus. In diesem Sommer war ihr Gemälde „Solitude-Entonnoir“ (1921) am Cover und Teil der in der Pariser Galerie Charpentier ausgerichteten Gruppenausstellung „Réalités nouvelles“, einer großen Überblicksausstellung zur abstrakten Kunst.

Am 1. September 1939 marschierten die deutschen Truppen in Polen ein, was den Beginn des Zweiten Weltkriegs bedeutete. Duchamp stellte dennoch weiter aus. Im November ist eines ihrer Stillleben in der Benefiz-Gruppenausstellung „L’art des artistes“ in der Pariser Galerie Malesherbes vertreten.

Suzanne Duchamp stellte im „Salon de 1940“ aus, einer für dieses Jahr erfolgten Zusammenlegung von Salon d’Automne, Salon des Décorateurs und Salon des Tuileries. Nach dem Waffenstillstand Frankreichs mit Nazideutschland vom 22. Juni wurde Frankreich in besetzte und unbesetzte Zonen aufgespalten. Im Juli teilten Suzanne Duchamp und Crotti sich die Villa Franck-Liane in Arcachon (im besetzten Gebiet) mit Marcel Duchamp und Mary Reynolds, die dort bis September bleiben wollten. Duchamp und Crotti verbrachten den Großteil des Zweiten Weltkriegs in Südfrankreich.

Suzanne Duchamp stellte 1941 im Salon des Tuileries aus.

Im April 1943 fand eine Einzelausstellung von Suzanne Duchamps Gemälden, Aquarellen und Zeichnungen in der Pariser Galerie Marcel Guiot statt. Der französische Staat erwarb Duchamps Gemälde „Port-Cros“ (1939).

Suzanne Duchamp stellte 1944 im Salon des Tuileries aus.

Suzanne Duchamp nahm an der Exposition d’artistes normands (1945) teil, die den Opfern der Bombardierung von Le Havre zugutekam. Sie stellte auch im Salon des Tuileries aus. Duchamp war Teil der Ausstellungen „Féminités“ in der Galerie Norvins und „Fleurs de peintres femmes“ in der Galerie de l’Art Vivant, beide in Paris. Sie nahm außerdem an einem Verkauf von Arbeiten in der Galerie Drouant teil, dessen Erlös Gefangenen, Widerstandskämpfer:innen und Deportierten zugutekam.

Vom Spätsommer bis zum darauffolgenden März 1946 unternahmen Duchamp und Crotti eine ausgedehnte Reise in die Vereinigten Staaten, das erste Mal, dass Suzanne Duchamp dieses Land besuchte. Sie wohnten bei Crottis Bruder André und seiner Familie am Lake Michigan und in Columbus, Ohio, und verbrachten auch Zeit in New York.

In diesem Jahr wurden Duchamps Arbeiten in drei Ausstellungen in Paris gezeigt: in der Gruppenausstellung Collages 1913 à 1946 in der Galerie Colette Allendy, der Gruppenausstellung Bords de mer in der Galerie Maurs und der Exposition de la Guadeloupe im Musée d’Art Moderne. Sie war zudem in der Gruppenausstellung Propagande d’art français vertreten, die vom Salon d’Automne in Wien organisiert wurde. Außerdem stellte sie im Salon des Tuileries aus.

Im Januar 1947 trafen sich Suzanne Duchamp und Crotti mit Marcel Duchamp und Katherine S. Dreier in New York, und im Februar besuchten sie Dreier in deren Zuhause in Milford, Connecticut. Am 12. März, dem Ende ihrer USA-Reise, schrieb Duchamp an Dreier: „Ich liebe Amerika!“ In diesem Jahr stellte sie im „Salon d’Automne“ aus.

In der Galerie Marcel Guiot, Paris, fand 1948 eine zweite Einzelausstellung mit Gemälden, Aquarellen und Zeichnungen von Suzanne Duchamp statt. Sie war auch Teil der Gruppenausstellung „Les peintres et la musique“, organisiert von der „Société des amateurs d’art“ in der Galerie Durand-Ruel in Paris.

Suzanne Duchamp überließ 1949 das Gemälde „Chef d’œuvre accordéon“ (1921) der Sammlung der Société Anonyme an der Yale University Art Gallery in New Haven, Connecticut.

Im Jahr 1950 wurde Suzanne Duchamp in der Publikation „Collection of the Société Anonyme. Museum of Modern Art 1920“ erwähnt; darin wird Dreiers umfassende Schenkung der Société-Anonyme-Sammlung an die Yale University Art Gallery gewürdigt. Dreier veröffentlichte anlässlich dieses Ereignisses eine Biografie von Suzanne Duchamp, die ihre jahrzehntelange Freundschaft widerspiegelt. Bei einem Paris-Besuch im September wohnte Marcel Duchamp bei Suzanne und Crotti in Neuilly- sur-Seine. Es kam auch zu einer Begegnung mit seiner Schwester, Crotti sowie Jacques und Gaby Villon, als er Paris im November erneut besuchte.

In der Galerie L’Arc en Ciel, Paris, fand eine Einzelausstellung mit Studien für Suzanne Duchamps Gemälde statt (1951). Sie stellte im „Salon des Femmes peintres et sculpteurs“ aus.

Im Februar 1952 eröffnete die Ausstellung „Duchamp frères & sœur“ in der Rose Fried Gallery in New York, organisiert von Marcel Duchamp, in der Werke von ihm selbst, Suzanne Duchamp, Duchamp-Villon und Villon zu sehen waren. Walter Pach verfasste das Vorwort zum Ausstellungskatalog. Suzanne Duchamp stellte zudem im „Salon des Femmes peintres et sculpteurs“ aus.

Im April 1953 war Suzanne Duchamp in der Ausstellung „Dada“ in der Sidney Janis Gallery, New York, ausgestellt. Dabei handelte es sich um die erste internationale Überblicksausstellung der Bewegung, organisiert von Marcel Duchamp. Duchamp stellte im „Salon des Femmes peintres et sculpteurs“, in der in der „Salle des Invités“ im „Salon des Indépendants“ und in der „Exposition des artistes normands“ in Paris aus.

Suzanne Duchamp präsentierte „Jeune fille au chien“ (1912) in der Gruppenschau „Évocation de l’époque héroïque“ (1955) in der Galerie de l’Institut, Paris.

Im April und Mai 1956 zeigte Duchamp ihre Arbeiten in „Suzanne Duchamp. Œuvres anciennes et récentes“ in der Galerie de l’Institut, Paris. Waldemar George verfasste einen Kurztext für die Ausstellungsbroschüre. Im September verbrachten Duchamp und Crotti Zeit mit Picasso.

Suzanne Duchamp fand Aufnahme in George Hugnets „L’aventure Dada, 1916–1922“, die Begleitpublikation zu einer Ausstellung der Dada-Bewegung, die im April und Mai 1957 in der Galerie de l’Institut, Paris, stattfand und Arbeiten von ihr beinhaltete. Im Mai besuchte Suzanne Duchamp das Festival de Cannes, wo sie und Crotti neben Picasso fotografiert wurden.

In diesem Jahr war sie in der von der Galerie La Hune, Paris, ausgerichteten Gruppenausstellung „La Peinture au défi“ vertreten, die sich der Collage widmete. Der französische Staat erwarb Duchamps „Jeune fille au chien“ (1912). Eine Ausgabe ein der monografischen Reihe „Documents“ wurde der Künstlerin gewidmet: Demnach umfasst ihr Œuvre 600 Gemälde und Aquarelle, zudem Zeichnungen, Druckgrafik und Lithografien.

Am 30. Januar 1958 starb Crotti in Paris. Marcel und seine Frau Alexina Duchamp, genannt „Teeny“, machen mit Suzanne Duchamp Urlaub in Sainte-Maxime, und in Sanary-sur-Mer fand ein Familientreffen mit Villon und ihrer jüngeren Schwester Yvonne statt. Im August besuchte Suzanne Duchamp zusammen mit Cocteau Picasso. Im September und Oktober war sie Teil von „Dada. Dokumente einer Bewegung“ im Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen in Düsseldorf. Anlässlich der Eröffnung wurde sie zusammen mit Hannah Höch, Man Ray und Hans Richter fotografiert.

In September 1960 reiste Duchamp mit Marcel und Teeny Duchamp durch Griechenland.

Im April 1961 besuchten das Galeristenpaar Ileana und Michael Sonnabend in Begleitung von Robert Rauschenberg Suzanne Duchamp in ihrem Atelier. Im Oktober und November war ihr Gemälde „Un et une menacés“ (1916) in der Ausstellung „The Art of Assemblage“ zu sehen, organisiert von William C. Seitz im Museum of Modern Art, New York. Die Ausstellung reiste im Anschluss an das Dallas Museum of Contemporary Art und im darauffolgenden Jahr an das San Francisco Museum of Art weiter.

Im August 1962 besuchte Suzanne Duchamp Marcel und Teeny Duchamp in Cadaqués, Spanien. Im Oktober und November war ihr „Un et une menacés“ (1916) Teil der Ausstellung „Collages et objets“, organisierte von Robert Lebel und Alain Jouffroy, in der Galerie du Cercle, Paris.

Von Juni bis August 1963 wurde „Jeune fille au chien“ (1912) im Rahmen der Ausstellung „Albert Gleizes et tempête dans les salons 1910–1914“ im Musée de peinture et de sculpture, Grenoble, ausgestellt.

1963  wurde diesem Jahr bei Suzanne Duchamp ein Gehirntumor diagnostiziert.

Tod

Suzanne Duchamp starb am 11. September 1963 in der Rue Parmentier 5 in Neuilly-sur-Seine. Die Künstlerin vermachte ihr Atelier und die in ihrem Nachlass verbliebenen Kunstwerke ihrem Bruder Marcel Duchamp.

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