Geraldo de Barros: bras. Künstler der Moderne | ARTinWORDS crazy time live casino edf8329we glory casino live wcm casino moree glory casino mega casino app bj live casino casino app house of fun slots casino mega casino affiliate mega casino world login glory casino bonus maga world casino glory casino game mega casino login most play casino jeetbuzz live casino casino kya hota hai glory casino খেলার নিয়ম casino bd casino score live

Geraldo de Barros

Wer war Geraldo de Barros?

Geraldo de Barros (Chavantes 27.2.1923–17.4.1998 São Paulo) war ein brasilianischer Maler und Fotograf der Moderne (→ Klassische Moderne), der auch in den Bereichen Druckgrafik, Grafik und Industriedesign tätig war. Er war ein Pionier der Konkreten Kunst in Brasilien, Mitbegründer des „Grupo Ruptura“ und bekannt für seine bahnbrechenden Arbeiten in der experimentellen abstrakten Fotografie und im Modernismus. De Barros ist vor allem für seine Serie „Fotoforma“ (1946–1952) bekannt, eine frühe Fotoserie, in der er mehrfach belichtete, gedrehte Bilder verwendete und abstrahierte Formen, um eine phänomenologische Erfahrung der exponentiellen Urbanisierung Brasiliens in der Mitte des 20. Jahrhunderts einzufangen. Im Möbeldesign zeigt er sich vom Bauhaus beeinflusst und als Maler der Konkreten Kunst war er mit der europäischen Avantgarde vernetzt.

Kindheit

Geraldo de Barros wurde am 27. Februar 1923 in der Stadt Chavantes im brasilianischen Bundesstaat São Paulo geboren.

Als er von einem Freund eingeladen wurde, Fußballmannschaften zu fotografieren, baute sich der 16-jährige de Barros seine erste Kamera aus einem Bausatz. Er war fasziniert von dem Medium und verlor bald das Interesse an der kommerziellen Fotografie. Zu dieser Zeit interessierte ihn das Experimentieren mit Kratzen und Manipulieren der Negative und Bilder. Er baute ein kleines Fotostudio und kaufte 1939 eine Rolleiflex.

Ausbildung

De Barros absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Wirtschaftswissenschaftler. Viele Jahre lang verdiente De Barros seinen Lebensunterhalt als Abgestellter der Banco do Brasil.

Von 1945 bis 1947 studierte Geraldo de Barros Zeichnen und Malen bei Clóvis Graciano, Collete Pujol und Yoshioka Takaoka, mit Schwerpunkt auf figurativer Malerei und Landschaftsmalerei. Er begab sich in die Welt der Abstraktion und studierte den europäischen abstrakten Konstruktivismus und die Kunst der 1920er und 1930er Jahre (→ Abstrakte Kunst). Er wurde insbesondere von Piet Mondrian und Theo van Doesburg sowie der De-Stijl-Bewegung beeinflusst.

1946 begann De Barros ein Malereistudium an der Associaçião Paulista de Belas Artes.

Werke

Fotografie

Obwohl Geraldo de Barros international für seine Innovationen in der Fotografie bekannt ist, beschäftigte er sich nur in zwei Phasen seines Lebens aktiv mit dem Medium: 1945–1951 und 1996–1998.

In den Jahren 1946 und 1947 begann De Barros, sich künstlerisch mit Fotografie zu beschäftigen. Als Fotograf machte er sich erstmals einen Namen mit der abstrakten Serie „Fotoforma“ (1946–1952), die er 1951 im Museum für Moderne Kunst in Sao Paulo zeigte. De Barros schuf Montagen, bei denen Bilder aus der Stadtlandschaft von São Paulo über geometrische Formen legte. Mit dieser Ausstellung läutete Geraldo de Barros eine neue Ära im Prozess der Fotografie in Brasilien ein. Der Titel ist bereits von der Gestalttheorie beeinflusst.

1948 war er Mitbegründer des „Grupo XV“, einem Kollektiv überwiegend japanischer Maler, die sich für die Erforschung postimpressionistischer Kunst interessierten. Im selben Jahr wurde De Barros durch den Kritiker Mário Pedrosa in die Konzepte der Gestalttheorie eingeführt, wobei er sich stark auf die Form konzentrierte. Er wurde damals auch von Paul Klee, Wassily Kandinsky und dem Bauhaus-Stil in Bezug auf Industriedesign beeinflusst.

Gemeinsam mit seinem Freund Athaíde de Barros und Thomaz Farkas gründete er 1949 ein Fotolabor und schloss sich mit der Absicht, sein Wissen zu vertiefen, dem Foto Cine Clube Bandeirante in São Paulo an, der wenigen Foren für Fotografie-Enthusiasten der Stadt. Zu den Künstlern dieser Gruppe gehörten unter anderem German Lorca, José Yalenti und Thomaz Farkas. Die Mitglieder der Gruppe interessierten sich allerdings für Pikorialismus. Während dieser Zeit studierte De Barros fotografische experimentelle Praktiken aus Europa und den USA im Werk von László Moholy-Nagy und Man Ray. De Barros‘ Arbeiten aus dieser Zeit zeichnen sich durch abgekratzte Negative, Mehrfachbelichtungen und ein Interesse an zufälligen Ergebnissen aus. De Barros‘ Erkundungen der Abstraktion stießen auf wenig Interesse. Seine Fotografien wurden selten in die Ausstellungen des Clubs aufgenommen.
Zur selben Zeit begann De Barros zu unterrichten und organisierte das Fotolabor des Kunstmuseums von São Paulo (MASP).

Im Jahr 1951 erhielt Geraldo de Barros ein Stipendium der französischen Regierung und ging nach einem einjährigen Urlaub von der Banco do Brasil nach Paris, um Lithografie an der National Superior School of Fine Arts und Kupferstich im Atelier von Stanley William Hayter zu studieren.
Anschließend besuchte er die Hochschule für Gestaltung Ulm, wo er bei Otl Aicher Grafik studierte und Max Bill kennenlernte. In Europa traf Geraldo de Barros wichtige Künstler und Theoretiker, darunter Giorgio Morandi und Francois Morellet. Zu diesem Zeitpunkt gab de Barros seine fotografische Arbeit auf und konzentrierte sich auf die Konkrete Kunst.

 

Konkrete Kunst

1952 kehrte de Barros nach Brasilien zurück und wurde zu einer zentralen Figur der Konkreten Kunstbewegung in São Paulo (auch als „Concretismo“ bekannt). Er gründete zusammen mit Judith Lauand, Luiz Sacilotto, Lothar Charoux und Waldemar Cordeiro unter anderem den „Grupo Ruptura“. Ziel der Mitglieder war es, die brasilianische Kunst mit jener Modernisierungsbewegung in Einklang zu bringen, die damals das Land erfasste. De Barros war am Verfassen des Manifests beteiligt, das abstrakte und konkrete Kunst darlegte. 1956 nahm de Barros an der ersten Internationalen Ausstellung für Konkrete Kunst in Sao Paulo teil, und 1960 wurde sein Werk in die von Max Bill in Zürich organisierte internationale Ausstellung „Konkrete Kunst“ aufgenommen.

 

Möbeldesign

Geraldo de Barros‘ Interesse an angewandter Kunst führte ihn 1954 dazu, gemeinsam mit Frei João Batista Unilabor zu gründen, eine utopische Genossenschaft, die sich der Herstellung moderner Möbel widmete. Unilabor sollte nicht nur Gestaltungsrichtlinien des Bauhauses fortführen, sondern auch eine soziale Ausrichtung in Form einer Arbeitsgemeinschaft besitzen. Dadurch konnte De Barros seine Anstellung bei der Bank aufgeben.
Regelmäßige, geordnete Strukturen und elementare, geometrische Formen sind charakteristisch für die von Geraldo de Barros entworfenen Möbel. Stets entwickelte er sein Design aus der Haltung eines Konkreten Künstlers.

1964 gründete De Barros in Zusammenarbeit mit Aloísio Bione ein weiteres Möbeldesignunternehmen namens Hobjeto. Sowohl Unilabor als auch Hobjeto gingen aufgrund der politischen Instabilität und wirtschaftlichen Not der Zeit bankrott.

In den 1960er Jahren arbeitete De Barros mit Nelson Leirner zusammen und veranstaltete Pop Art-Events, bei denen oft Plakatwerbung entfernt, überarbeitet und auf der Straße ersetzt wurde.

1966 gründete De Barros zusammen mit Carlos Fajardo, Frederico Nasser, José Rezende Filho, Nelson Leiner und Wesley Duke Lee die „Galeria Rex“ als Experiment auf dem Kunstmarkt und im Verkauf von Kunst. Obwohl die Galerie nach einem Jahr geschlossen wurde, wurden der „Grupo Rex“ und die Arbeit der Gruppe über zwölf Jahre lang fortgesetzt.

1977 wandte sich De Barros wieder der geometrischen Kunst und den Konzepten der konkreten Kunst zu und nutzte Formica als Ausgangsmaterial für die weitere Erforschung des Industriedesigns.

 

Sobras – letzte Fotografien

Nachdem er mehrere Gehirnischämien erlitten hatte und seine motorischen Funktionen völlig geschwächt waren, nahm er 1996 seine Arbeit als Fotograf wieder auf. De Barros schuf mit Hilfe seiner Assistentin, der Fotografin Ana Moraes, eine letzte Serie von 250 Werken mit dem Titel „Sobras“. Für sie verwendete er Familienfotos als Grundlage für Collagen, Montagen und neue geometrische Erkundungen.

Tod & Nachruhm

Geraldo de Barros starb am 17. April 1998 im Alter von 75 Jahren in São Paulo.

1996 stellte seine Tochter eine Ausstellung mit Fotografien aus seinem Archiv zusammen, die im Musée de l'Elysée in Lausanne, Schweiz, stattfand, was zu einem Interesse an De Barros‘ frühen fotografischen Arbeiten führte.

Erst 1998 wurden De Barros‘ Arbeiten in den Vereinigten Staaten in der Sicardi-Sanders Gallery in Houston, Texas, ausgestellt.

Beiträge zu Geraldo de Barros

7. September 2024
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Rüsselsheim | Opelvillen: Geraldo de Barros – Unilabor Möbel und Fotografien | 2019

Regelmäßige, geordnete Strukturen und elementare, geometrische Formen sind charakteristisch für die von Geraldo de Barros entworfenen Möbel. Intensiv beschäftigte sich der Brasilianer Anfang der 1950er mit den Konzepten des Bauhaus und der Konkreten Kunst, u.a. an der Hochschule für Gestaltung in Ulm.