Mit fantastischen, radikal subjektiven Motiven revolutionierte der Surrealismus die Kunst ab den 1920er Jahren. Als politische und internationale Bewegung wollten die Künstler:innen Gesellschaften verändern. Die Aktualität ihrer Ideen zeigt die spannende Gegenüberstellung bedeutender Surrealistinnen und Surrealisten der ersten Stunde mit nachfolgenden Künstlergenerationen.
Deutschland | Heilbronn:
Kunsthalle Vogelmann
31.8.2024 – 5.1.2025
„Der Surrealismus ist wahnsinnig ansteckend. Achtung Ich habe Surrealismus.“ (Salvador Dalí)
Inspiriert durch die Psychoanalyse Sigmund Freuds, widmeten sich die Surrealistinnen und Surrealisten dem Unbewussten und Irrationalen. Künstler wie Max Ernst, René Magritte oder Joan Miró ließen in ihren Werken bizarre Welten jenseits der Realität entstehen. Monströse Mischwesen, Traumlandschaften und skurrile Objekte sollten die Wahrnehmung herausfordern und das Denken in neue Bahnen lenken. Als erste Avantgardebewegung widmete sich der Surrealismus sämtlichen Medien gleichermaßen; Gemälde, Grafiken und Objekte, Fotografien und Filme zeigen die enorme Vielfalt surrealistischer Kunst.
Das für den Surrealismus charakteristische Hinterfragen des eigenen Bewusstseins rückt in einer zunehmend technologisierten Welt wiederholt in den Fokus. Welche Auswirkungen haben Technologien auf unsere Gesellschaft? Was macht uns als Menschen aus? Themen wie Identitätssuche, Irrationalität oder das Spiel mit der Wahrnehmung finden sich bei René Magritte oder Claude Cahun ebenso wie bei David Lynch oder Cindy Sherman.
Mit über 100 Werken lädt die Ausstellung ein, in diese faszinierende Kunstrichtung einzutauchen. Surrealistinnen und Surrealisten der ersten Stunde treffen dabei auf zeitgenössische Positionen. Die Gegenüberstellung macht deutlich: Der Surrealismus ist keine abgeschlossene historische Bewegung, er wirkt bis in die Gegenwart fort. Damals wie heute suchen Künstlerinnen und Künstler angesichts weltweiter Krisen, politischer und gesellschaftlicher Umbrüche nach einer neuen Sicht auf die Welt.
Hans Bellmer, Luis Buñuel, Marco Brambilla, Claude Cahun, George Condo, Salvador Dalí, Marcel Duchamp, Max Ernst, Alfred Hitchcock, Sarah Lucas, David Lynch, René Magritte, Joan Miró, Meret Oppenheim, Tony Oursler, Man Ray, Cindy Sherman, Penny Slinger, Dorothea Tanning, Erwin Wurm
Institut für Kulturaustausch, Tübingen (Hg.)
mit Beiträgen von P. Allmer, K. Jaspers, B. Martin
Text: Deutsch / Englisch, 224 S., 120 Abb., 25 × 28 cm, gebunden
978-3-7774-4406-2 (dt. Cover)
978-3-7774-4407-9 (engl. Cover)
HIRMER