Leonor Fini: ital.-franz. Malerin des Surrealismus | ARTinWORDS nagad 888 casino baggo casino elon casino login glory casino download marvel casino glory casino app bangladesh glory casino live casino live casino score live jeetbuzz live casino babu88 casino mega world casino karkiya casino glory casino profile banger casino app mega casino login glory casino bd mega casino world app 777bd casino nagad88 casino casino score crazy time mcw mega casino glory casino app download apk glory casino deposit problem glory casino apk mega casino in the world babu88 casino login casino mcw login

Leonor Fini

Wer war Leonor Fini?

Leonor Fini (Buenos Aires 30.8.1907–18.1.1996 Paris) war eine italienische Malerin des Surrealismus.

„Ich male Bilder, die es nicht gibt, doch die ich gerne sehen würde.“1 (Leonor Fini)

Kindheit

Leonor Fini wurde am 30. August 1907 in Buenos Aires geboren. Sie war die Tochter der aus Triest stammenden Malvina Braun Dubich, deren Mutter südslawische, deutsche und venezianische Vorfahren hatte und deren Vater aus Sarajewo stammte. Die Familie von Finis Vater stammte aus Benevento. Leonor Fini war die Cousine des Jazzmusikers und Malers Oscar De Mejo, Ehemann von Alida Valli.

1909 verließ ihre Mutter heimlich ihren tyrannischen Ehemann in Argentinien und kehrte nach Triest zurück, wo Leonor Fini aufwuchs. Nach Entführungsversuchen des Vaters wird die kleine Leonor als Junge verkleidet, wenn sie das Haus verlässt. Als Kind ist sie äußerst phantasievoll und wächst zur kleinen Rebellin heran. Im Jahr 1923 erhielt sie einen Schulverweis wegen Aufsässigkeit und bildete sich fortan autodidaktisch in der großen Familienbibliothek ihres Onkels weiter.

Werke

Leonor Fini besucht nie eine Kunstschule. Sie entdeckte ihre Leidenschaft fürs Zeichnen, für Farben, Malerei und organische Stoffe, die sie in ihre Bilder integrierte. Ohne akademische Ausbildung schulte sich die eigensinnige junge Frau an Alten Meistern und eignete sich eine malerisch höchst ausgefeilte Technik an, die vom italienischen Manierismus, von deutscher und flämischer Romantik sowie dem magischen Realismus gleichfalls beeinflusst ist.

Der Malerei begegnete sie durch ihre Kontakte mit den Symbolisten, die sie in Triest kennengelernt hatte - Arnold Böcklin, Fernand Khnopff, Franz von Stuck (→ Franz von Stuck. Sünde und Secession). Leonor Fini griff auf außereuropäische Mythen und Alternative Vorbilder zurück, so etwa auf die griechische Sphinx, die in unterschiedlichen Ausprägungen und Ausdeutungen vorkommt. Sie verwandelte das Monster in ein Emblem der Fantasie. Der extreme Manierismus ihrer hybriden Kreaturen knüpft an die Kunst von Gustave Moreau an.

Im Alter von 17 Jahren nahm Leonor Fini in Triest zum ersten Mal an einer Gruppenausstellung teil. Aus Mailand erhält sie einen ersten Auftrag für eine gemaltes Porträt. Im Jahr 1925 zog Leonor Fini nach Mailand, wo sie bis 1937 lebte und bereits erste Auftragsporträts schuf. Die junge Künstlerin freundete sich mit Carlo Carrà und Giorgio de Chirico an. In Mailand fand 1929 auch ihre erste Ausstellung statt – zusammen mit Werken von Arturo Nathan und Carlo Sbisà.

 

Leonor Fini und der Surrealismus

1931 zog Leonor Fini nach Paris, wo sie Freundschaft mit zahlreichen Surrealisten und diesen Nahestehenden wie Georges Bataille, Henri Cartier-Bresson, Paul Éluard, Max Ernst, René Magritte, Man Ray, André Pieyre de Mandiargues, Salvador Dalí und Victor Brauner schloss. So reiste sie Ende 1932 mit Mandiargues und Cartier-Bresson nach Italien und Spanien; 1936 malte sie ein Porträt von Gogo Schiaparelli, der Tochter der Modeschöpferin Elsa Schiaparelli. Mit ihrer Kunst beeinflusste Fini das britische Fotomodell Bridget Tichenor (1917–1990), die Ende der 1930er Kunst studierte, in New York als Moderedakteurin für die Zeitschrift „Vogue“ arbeitete, sich ein Haus mit Peggy Guggenheim teilte und ab 1953 in Mexiko-Stadt wohnte.

Allerdings stand Fini den Manifesten und den von ihr als dogmatisch empfundenen Vorstellungen von André Breton ablehnend gegenüber. Obwohl sie kein festes Mitglied der Gruppe war, zeigt sie ihre Arbeiten in vielen surrealistischen Ausstellungen. Ihre Werke waren 1936 auf der „International Surrealist Exhibition“ in London und der „Fantastic Art, Dada, Surrealism“ im Museum of Modern Art in New York zu sehen. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit verlagerte sich nun von Porträts zu allegorischen und mythologischen Kompositionen. Im darauffolgenden Jahr lernte sie Leonora Carrington kennen, mit der sich eine enge Freundschaft entwickelte.

Desgleichen reagierte Fini mit ihren Gemälden auf die obsessive Auseinandersetzung ihrer männlichen Kollegen mit dem weiblichen Körper, mit Sexualität und Perversion. In Finis Werken wimmelt es von Frauen; sie stilisierte das Weibilche zur Teufelin, Puppe, Fetisch, Kindfrau oder Traumwesen. Diese Omnipräsenz des weiblichen Körpers in der surrealistischen Kunst stellt die Künstlerinnen nicht zuletzt vor die Aufgabe, mit eigenen Sichtweisen vom passiven Objekt zum agierenden Subjekt zu werden. Dies gelingt ihr, indem sie viele männliche schlafende Akte zeigt, die von wachen, starken, bekleideten Frauenfiguren überragt werden.2 Daneben bevölkern magische Wesen und Tiere ihre prachtvollen Gemälde; sie gelten der exzentrischen Künstlerin als Vermittler zwischen der irdischen und göttlichen Sphäre.

Im Jahr 1939 organisierte Leonor Fini in der Galerie von Leo Castelli und René Drouin in Paris eine Ausstellung fantastischer Möbel, an der auch Meret Oppenheim und Max Ernst teilnahmen. Eine erste Einzelausstellung widmete ihr die Julien Levy Gallery in New York.

Kurz vor Kriegsbeginn verließ Leonor Fini Paris, die folgenden Jahre verbringt sie in Monte Carlo und Rom. In den 1940er Jahren lebte die Malerin vorwiegend in Monte Carlo, wo eine Reihe von Porträts bekannter Persönlichkeiten, zum Beispiel von Jean Genet, Anna Magnani, Jacques Audiberti, Alida Valli und Suzanne Flon, entstand. 1943 setzte mit der Arbeit zu Mandiargues Buch „Dans les Années sordides“ ihr Werk als Illustratorin ein. Fini schuf eine Vielzahl von Buchillustrationen beispielsweise zu Werken von Oskar Panizza, de Sade, Charles Baudelaire oder William Shakespeare. Im selben Jahr war eonor Fini in der Ausstellung „31 Women“ in Peggy Guggenheims „Galery Art of This Century“ vertreten; zu sehen waren Werke unter anderem von Fini, Valentine Hugo, Meret Oppenheim –zu der sie eine enge Freundschaft entwickelte –, Kay Sage, und Dorothea Tanning.

1946 kehrt Leonor Fini nach Paris zurück. Danach erregte der junge, österreichische Maler Ernst Fuchs, der zeitweise in Paris lebte, ihre Aufmerksamkeit. In den 1970ern schrieb Leonor Fini unter anderem drei Romane (Novellen) und setzte ihre Bekanntschaft mit Giorgio de Chirico und Alberto Moravia fort.

 

Arbeiten für die Bühne

Mit der Arbeit an Bühnenbildern und Kostümen für das Ballett „Le Palais de Cristal“ von George Balanchine für die Pariser Oper begann Leonor Finis Arbeit für Theater, Ballett und Oper, die sie für den Rest ihres Lebens begleitete. Die Premiere fand am 28. Juli 1947 statt. Jeder der vier Sätze bezieht sich auf einen Edelstein, darunter Rubine, schwarze Diamanten, Smaragde und Perlen, wobei die Tänzer rote, schwarze, grüne und weiße Kostüme tragen, die von Leonor Fini entworfen wurden.

Unter den weiteren Stücken, die sie künstlerisch umsetzte, waren unter anderem Wagners „Tannhäuser“ (1963), „Lucrecia Borgia“ von Victor Hugo (1964) oder „Le balcon“ von Jean Genet (1969).

 

Späte Werke

1994 bereitete sie mit dem Editeur Joe F. Bodenstein in Paris eine Ausstellung ihrer Grafiken und Zeichnungen für das Museum Arno Breker auf Schloss Nörvenich vor, um an die frühere Ausstellungserfolge in Deutschland anzuknüpfen.3 Zur grafischen Retrospektive in Anwesenheit der Malerin kam es bedingt durch den Tod der Künstlerin allerdings nicht mehr.

Beziehungen

1942 lernte sie in Monte Carlo den italienischen Konsul Stanislao Lepri kennen, der zur Malerei wechselte und bis zu seinem Tode 1980 ihr Lebensgefährte war. Neun Jahre später vervollständigt der polnische Dichter Constantin Jelenski eine äußerst gelungene »Menage à trois«. Der Tod der beiden (1980 und 1987) zwingt Fini, aus einem Leben in der Gegenwart in die Erinnerung einzutauchen.

„Ich ziehe, selbst immer traurig, die Gegenwart vor – und sie ist Vergangenheit geworden.“ (Leonor Fini)

Auszeichnungen und Mitgliedschaften

  • 1977: Assoziiertes Mitglied der Académie royale des Sciences, des Lettres et des Beaux-Arts de Belgique

Tod

Leonor Fini starb am 18. Januar 1996 im Alter von 87 Jahren in Paris an den Folgen einer Lungenentzündung. Sie war am Ende nahezu vergessen aber umgeben von 17 Katzen, denen sie sich vermutlich näher fühlte als den Menschen.

Literatur zu Leonor Fini

  • Fantastische Frauen. Surreale Welten von Meret Oppenheim bis Frida Kahlo, hg. v. Ingried Pfeifer (Ausst.-Kat. Schirn Kunsthalle Frankfurt, 13.2.–24.5.2020; Louisiana Museum of Modern Art, Humlebæk, 18.6.–27.9.2020), München 2020.
  • Yves Bonnefoy, Leonor Fini ou la profondeur de l’être, Paris, Galerie Alexandre Iolas, 1965.
  • Victor Brauner, J’ai vu comment vous faites un tableau (1959), in: Richard Overstreet, Leonor Fini, Paris, Galerie Minsky, 2001, S. 129.

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Die SCHIRN Kunsthalle betont 2020 erstmals in einer großen Themenausstellung den weiblichen Beitrag zum Surrealismus. Was die Künstlerinnen von ihren männlichen Kollegen vor allem unterscheidet, ist die Umkehr der Perspektive: Oft durch Befragung des eigenen Spiegelbilds oder das Einnehmen unterschiedlicher Rollen sind sie auf der Suche nach einem neuen weiblichen Identitätsmodell.
  1. Zit. n. Radikal! Künstlerinnen*und Moderne 1910–1950, hg. v. Stella Rollig, Stephanie Auer, Andrea Jahn und Kathrin Elvers Švamberk (Ausst.-Kat. Museum Arnhem, 7.9.2024–5.1.2025; Saarlandmuseum – Moderne Galerie, Saarbrücken, 8.2.–18.5.2025; Belvedere, Wien, 17.6.–12.10.2025), S. 220.
  2. Siehe: Ingrid Pfeiffer, Fantastische Frauen in Europa, den USA und Mexiko, in: Fantastische Frauen. Surreale Welten von Meret Oppenheim bis Frida Kahlo, hg. v. Ingried Pfeifer (Ausst.-Kat. Schirn Kunsthalle Frankfurt, 13.2.–24.5.2020; Louisiana Museum of Modern Art, Humlebæk, 18.6.–27.9.2020), München 2020, S. 25–37, hier S. 33.
  3. Vorher hatte sie über Jahre hinweg Ausstellungen in Hamburg, Düsseldorf, Berlin, München, Köln und Bonn (Galerie Hermann Wünsche).