Robert Jacobsen: dän. Bildhauer der Konkreten Kunst | ARTinWORDS mcw casino live pana 365 casino nagad 88 casino casino online mc casino casino glory glory casino: glory casino app edf8329we casino scor glory casino online login mcw casino log in glory casino bangladesh download mega casino download golari casino glory casino aviator crazy time live casino mcw mega casino wcm casino krikya online casino moree glory casino most play casino glory online casino glory casino account cmw casino mega casino world app gallery casino

Robert Jacobsen

Wer war Robert Jacobsen?

Robert Jacobsen (Kopenhagen 4.6.1912–26.1.1993 Tågelund) war ein dänischer Bildhauer der Abstrakten Kunst (→ Abstrakte Kunst). Seine skulpturalen und grafischen Werke werden sowohl dem Informel als auch der Konkreten Kunst zugeschrieben (→ Abstrakter Expressionismus | Informel).

 

Kindheit und Ausbildung

Robert Jacobsen wurde am 4. Juni 1912 in Kopenhagen, Dänemark, geboren. Er war ab 1926 in verschiedenen Berufen wie Barkeeper, Seemann, Schauspieler tätig.

1930 entstanden erste Holzskulpturen – ohne jede Vorbildung. Erst danach von 1933 bis 1944 absolvierte er eine Lehre bei einem Holzschnitzer und einem Steinmetz. Jacobsens früheste Metallskulpturen datieren in das Jahr 1937 zurück.

Während der deutschen Besatzung Dänemarks war Robert Jacobsen im dänischen Widerstande aktiv.

 

Frühe Werke

Bereits im Jahr 1940 hatte Robert Jacobsen seine erste Ausstellung im Herbstsalon in Kopenhagen.

Für Jacobsens Weg in die Abstraktion waren die Werke von Paul Klee, Wassily KandinskyHans Arp und Max Ernst, die er in Ausstellungen studieren konnte. Besonders wichtig war aber die Bekanntschaft des Bildhauers mit Asger Jorn und Richard Mortensen, mit denen er von 1940 bis 1945 freundschaftlich verbunden war. Jorn und Mortensen ließen die altgermanische Geschichte in Form einer ursprünglichen, fantasievollen Volkskunst in ihre Arbeit mit einfließen. Robert Jacobsen war somit im Kreis der dänischen Vor-CoBrA-Bewegung als Bildhauer tätig. Indem er Fabelwesen und Skulpturen mit symbolischen Anklängen schuf, erarbeitete sich Jacobsen ein komplexes Werk zwischen Figuration und Abstraktion.

 

Paris

Im Jahr 1947 ging der fast mittellose Robert Jacobsen mit Unterstützung eines Stipendiums des französischen Staates nach Paris. Dort arbeitete er im Kreis der Künstler des Salon des Réalités Nouvelles und hatte eine erste Ausstellung in Paris in der Galerie Denise René.

Mit dem Aufenthalt in Paris änderte Robert Jacobsen seine Kunst. Zu seinen neuen Künstlerfreunden gehörten nun Alberto Magnelli, Serge Poliakoff, Jean Dewasne und Auguste Herbin. Außerdem beschäftigte er sich mit den Ideen der internationalen Künstlervereinigen „Abstraction-Création“ und mit den Kunsttheorien der Brüder Naum Gabo und Antoine Pevsner. Diese hatten sich mit dem offenen Raum und seiner Unendlichkeit auseinandergesetzt. In Beschäftigung mit diesen Theorien begann auch Jacobsen, seine Skulpturen dynamischer zu gestalten und auf den Raum auszuweiten. So wechselte der dänische Bildhauer das Material seiner Skulpturen und nutzte Eisen, das er beliebig formen konnte. In einem additiven Verfahren setzte er die Einzelteile zu räumlichen Gebilden zusammen. Thematisch umkreiste er dabei Gegensätze wie Statik und Bewegung, Begrenzung und Unendlichkeit, Fülle und Leere, Spannung und Entspannung. Ein Charakteristikum der informellen Skulptur ist in den Werken Jacobsens ebenfalls nachzuweisen: Die Objekte ist das offene Gefüge ohne Kern, das mit der Umgebung in einen Dialog tritt. Mit den Titeln deutete Jacobsen seine Auseinandersetzung mit theoretischen Fragen an: Unter dem Begriff „Ideomotorik“ verstand er die Gleichzeitigkeit von Wahrnehmung und überlegter Ausführung, die im Arbeitsprozess zur Form führt. Dementsprechend realisierte Robert Jacobsen Skulpturen „spontan“, d.h. ohne vorher festgelegte Konzeption; sie sollte die Gedanken des schaffenden Künstlers widerspiegeln.

In der Kritik werden diese fragil wirkenden Plastiken als „scharflinige und raumumspannende“1 Skulpturen, als „gewichtslose, elegante und dynamisch ausschwingende Raumzeichen“2 beschrieben, die Robert Jacobsens reifes Werk der 1950er Jahre bestimmen. Zu den außergewöhnlichen Werken dieses Jahrzehnts schuf er die Serie „Puppen“, die kleine, fantasievolle Figuren aus Schrottteilen umfasst. Diese wirken von afrikanischer Kunst inspiriert und belegen die Offenheit des Künstlers.

Neben seinen bildhauerischen Arbeiten schuf Robert Jacobsen auch ein großes Konvolut an Zeichnungen und Grafiken. Diese sind autonome Werke (und keine Vorstudien für Skulpturen). Die meisten Arbeiten auf Papier sind auf wenige Linien reduziert und erinnern an chinesische Schriftzeichen. Der spontane Gestus und die intuitive Sicherheit zeigen sich im ausbalancierten Verhältnis von Linie und Raum.

Jacobsens Beschäftigung mit der Farbe beginnt in den Zeichnungen. In seinen konstruktiven Skulpturen wird diese erst später eine Rolle spielen. Dabei beschränkte sich Robert Jacobsen auf drei Farben:

„Ich benutze das Schwarz, das Blau und das Rot. Sie entsprechen der Nacht, dem Himmel und dem Feuer (der Sonne), und ich benutze sie im Verhältnis dieser drei Merkmale. Das ist nicht exakt symbolisch, aber ich könnte es nicht anders machen. Gelb oder Grün einzuführen, ist undenkbar: das wäre nicht die Polychromie; denn sie wäre jenseits meiner wirklichen Vorstellungen.“3

 

Internationaler Durchbruch

Mitte der 1960er Jahre feierte Robert Jacobsen bedeutende internationale Erfolge. So stellte er am „Salon de Mai“ (16.5.–7.6.1964) in Paris aus; seine Werke waren in der Sektion „Skulptur“ neben Werken von 48 Künstler:innen zu sehen, darunter Hans Arp, Agustín Cárdenas, César, Alberto Giacometti, Robert Jacobsen, Étienne-Martin, László Szabó, Jean Tinguely und Christo (→ Christo und Jeanne-Claude).

Zwei Jahre später, 1966, gewann Jacobsen den Großen Preis der Biennale von Venedig für Plastik (gemeinsam mit Etienne Martin).

Die internationale Anerkennung des Bildhauers zeigt sich auch in der Berufung Jacobsens an die Kunstakademien in München (1962–1981) und Kopenhagen (1976–1985). Seine erste Retrospektive in Deutschland fand 1975 statt.

1969 zog Robert Jacobsen von Frankreich nach Tågelund in der Nähe von Kolding, Dänemark, um.

„Jacobsens Arbeiten sind gleichermaßen Zeichen wie Raumgebilde, entstand aus der Korrespondenz von fast grafisch-linearen Elementen mit flächenhaften, in geometrischen Formen geschnittenen Bauteilen.“4 (Lothar Romain)

 

Lehre

  • 1962–1981 Professur für Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste in München
  • 1976–1985 Professur an der Königlichen Kunstakademie in Kopenhagen

 

Auszeichnungen

  • 1952: Kunstpreis der Kopenhagener Zeitung „Politiken“
  • 1966: Großer Preis der Biennale von Venedig für Plastik (gemeinsam mit Etienne Martin)
  • 1967: Thorvaldsen-Medaille
  • 1974: Prinz-Eugen-Medaille, Schweden
  • 1979: Ehrenmitglied der Akademie in Florenz
  • 1980: Offizier der Ehrenlegion der Académie Francaise
  • 1981: Ehrenmitglied der Akademie der Bildenden Künste in München
  • 1983: Ernennung zum Kommandeur des Daneborgordens
  • 1987: Commandeut des arts et des lettres

 

Tod

Robert Jacobsen starb am 26. Januar 1993 im Alter von 80 Jahren in Tågelund. Er wurde am Vestre Kirkegård in Kopenhagen beigesetzt.

 

Robert-Jacobsen-Preis

Nach dem Tod des Bildhauers Robert Jacobsen lobte die Stiftung Würth in Kooperation mit dem Museum Würth den Robert-Jacobsen-Preis aus. Der Preis wird alle zwei Jahre an zeitgenössische bildende Künstler:innen vergeben, um an das Werk und den Einfluss Robert Jacobsens zu erinnern.

Preisträger:innen

  • 2021 Elmgreen & Dragset
  • 2018/19 Eva Rothschild
  • 2016/17 Yngve Holen
  • 2014/15 Michael Sailstorfer
  • 2012 Jeppe Hein
  • 2010 Alicja Kwade
  • 2008 Monika Sosnowska
  • 2005/6 Bernar Venet
  • 2003 Rui Chafes
  • 2001 Stephan Kern
  • 1999 Gereon Lepper
  • 1997 Magdalena Jetelová
  • 1995 Richard Deacon
  • 1993 Lun Tuchnowski

 

  1. Jens Christian Jensen, Über Robert Jacobsen, in: Künstler. Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst, München 1988, S. 3.
  2. Thorsten Rodiek, Das Unbekannt zwingen, Figur zu werden, in: Raum und Zeichen. Werke des Bildhauers Robert Jacobsen (Ausst.-Kat. Städtische Kunsthalle Mannheim), Mannheim 1987, S. 12.
  3. Zitiert nach Thorsten Rodiek, Das Unbekannt zwingen, Figur zu werden, in: Raum und Zeichen. Werke des Bildhauers Robert Jacobsen (Ausst.-Kat. Städtische Kunsthalle Mannheim), Mannheim 1987, S. 18.
  4. Zitiert nach Lothar Romain, Die Skulptureninstallation Würth, in: Robert Jacobsen. Werke aus 50 Jahren, Sigmaringen 1992, S. 24.