Sarah Morris

Wer ist Sarah Morris?

Sarah Morris (*20.6.1967 in Sevenoaks, Großbritannien) ist eine britische Künstlerin der Gegenwart (→ Zeitgenössische Kunst). Seit den 1990er Jahren hat Sarah Morris ein beeindruckendes Werk geschaffen, das Gemälde, Zeichnungen, Filme, Skulpturen und ortsspezifische Arbeiten umfasst.

Sarah Morris lebt und arbeitet in New York. Ihr Atelier befindet sich einem früheren Lagerhaus in Chelsea (Manhattan), in dem zahlreiche Künstler arbeiten.

Hier findest Du die wichtigsten → Sarah Morris: Ausstellungen 2024

Ausbildung

Sarah Morris besuchte die Brown University, B.A. (1985-1989), gefolgt vom Jesus College an der Cambridge University (1987/88) und dem Independent Study Program des Whitney Museum of American Art (1989/90).

Sie war von 1999 bis 2000 als „Philip-Morris-Stipendiatin“ Gast der American Academy in Berlin und arbeitete in einem Atelier im Künstlerhaus Bethanien in Berlin.

Werke

Sarah Morris begann ihre Karriere mit grafischen Gemälden, die die dramatische, emotionale Sprache der Slogans von Zeitungen und Werbung adaptierten. Ihre stadtbezogenen Gemälde werden in haushaltsüblicher Glanzfarbe auf quadratischen Leinwänden ausgeführt und verwenden strenge, flächendeckende Raster, die auf architektonische Motive, Schilder oder Stadtansichten verweisen. Ihre lebendigen Farben ergeben sich aus dem einzigartigen Vokabular und der Farbpalette jeder Stadt, vor allem aber aus ihrer Dynamik. In ihrer Filmarbeit verführt und entfremdet Morris den Betrachter zugleich, indem sie verschiedene Arten der Kinematographie einsetzt, von dokumentarischen Aufnahmen bis hin zu scheinbar konstruierten Erzählszenarien. In ihrem Film Los Angeles (2005) erkundet Morris beispielsweise eine von Fantasie angetriebene Branche und untersucht die scharfsinnige Beziehung zwischen Studio, Produzent, Regisseur und Talent. In „Capital“, Teil von Morris‘ Serie über Washington D.C., erhielt Morris einen beispiellosen Zugang zu den inneren Abläufen von Clintons letzten Tagen im Amt.

Seit den 1990er Jahren hat Sarah Morris ein beeindruckendes Werk geschaffen, das Gemälde, Zeichnungen, Filme, Skulpturen und ortsspezifische Arbeiten umfasst. Indem sie sowohl die Realität als auch die bildhafte Abstraktion nutzt, schafft Morris eine neue Sprache für Orte und deren Politik. Die Situationen, in die die Künstlerin sich selbst und die Betrachtenden versetzt, spiegeln Gesellschaft und Hierarchien wider. Morris spielt auf spezielle Weise mit dem Widerspruch unserer Kompliz:innenschaft mit Strukturen auf der Makro- und Mikroebene und gilt als eine der faszinierendsten Künstlerinnen ihrer Generation.

Sarah Morris betrachtet ihre Bilder als sich selbst erzeugend, offen für Interpretationen, Bewegung und Veränderung, die den Betrachtenden das intensive Gefühl vermitteln, dass sie Teil eines größeren Systems sind. Sie schafft eine virtuelle Architektur und Formensprache, die eine breite Palette von Themen einbezieht: Politik, Macht und Wirtschaft, aber auch Werbung und Entertainment sind in der Ästhetik ihrer Gemälde verschlüsselt.

Morris' Werk, ein Kompendium von Reflexionen über die Stadt, Medienbilder, Globalisierung und Machtstrukturen, erinnert an Mies van der Rohes architektonische Vision für das häusliche moderne Leben. Beeinflusst vom Amerikanischer Pop Art, Minimalismus (→ Minimal Art | Minimalismus) und Konzeptualismus (→ Konzeptkunst), verweisen Morris' grafische Formen auf multinationale Unternehmen, Architektur, generische Stammzellentechnologie, die Academy Awards, die Olympischen Spiele, Verkehrsnetze, Landkarten, Mondzyklen, Museen, Druckmaschinen, Fabriken aller Art, Mode und Postsysteme – um nur einige zu nennen.

Auszeichnungen

  • 1999-2000: American Academy in Berlin, Berlin Prize Fellow
  • 2001: Joan Mitchell Painting Award

Ausstellungen

Ihre Arbeiten wurden in zahlreichen Einzelausstellungen in internationalen Museen gezeigt.

  • 2024: Kunstmuseum, Stuttgart;
  • 2023: Deichtorhallen, Hamburg; Krefeld Museen, Krefeld; Paul Klee Zentrum, Bern;
  • 2018: Ullens Center for Contemporary Art, Peking;
  • 2017: Espoo Museum of Modern Art, Espoo;
  • 2016: Kunsthalle Wien;
  • 2015: M Museum, Leuven;
  • 2014: Fondation Louis Vuitton, Paris;
  • 2013: Kunsthalle Bremen, Bremen;
  • 2012: Wexner Center for the Arts, Columbus, Ohio; Musee National Fernand Leger, Biot;
  • 2009: Museum für Moderne Kunst, Frankfurt; Museo d'Arte Moderna di Bologna;
  • 2008: Fondation Beyeler, Riehen/Basel;
  • 2006: Museum Boijmans van Beuningen, Rotterdam;
  • 2005: Moderna Museet, Stockholm; Palais de Tokyo, Paris; Kestner Gesellschaft, Hannover;
  • 2002: Miami MOCA; Hirshhorn Museum, Washington D. C.;
  • 2001: Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof, Berlin;
  • 2000: Philadelphia Museum of Art, Philadelphia;
  • 2000: Kunsthalle Zürich; Galerie für Zeitgenössische Kunst, Lepizig;
  • 1999: Museum of Modern Art, Oxford;
  • 1998: Centre D'Art Contemporain, Dijon

Beiträge zu Sarah Morris

4. Januar 2024
Sarah Morris, War of Rises [Sound Graph], 2019, Haushaltslack auf Leinwand, 289 x 867 cm © Sarah Morris

Stuttgart | Kunstmuseum Stuttgart: Sarah Morris All Systems Fail | 2024/25

Das Kunstmuseum Stuttgart widmet der international renommierten Künstlerin Sarah Morris (*1967, Sevenoaks, GB) eine umfassende Retrospektive mit Werken aus allen Schaffensphasen.
4. Januar 2024
Sarah Morris, Angel [Origami], 2009, Household gloss paint on canvas, 214 x 214 cm © Sarah Morris

Krefeld | Kunstmuseen Krefeld: Sarah Morris All Systems Fail | 2023/24

21. November 2023
Sarah Morris, Adnoc [Abu Dhabi], 2016, Haushaltslack auf Leinwand, 214 x 214 cm (Privatbesitz © Sarah Morris)

Bern | ZPK: Sarah Morris

Umfangreichen Überblick über das Schaffen der Künstlerin Sarah Morris, darunter auch das filmische Werk.
4. Mai 2023
Sarah Morris, Angel [Origami], 2009, Household gloss paint on canvas, 214 x 214 cm © Sarah Morris

Hamburg | Deichtorhallen: Sarah Morris All Systems Fail | 2023

Erste retrospektive Ausstellung Sarah Morris‘, die alle Aspekte ihrer Werke zeigt und innovative LED-Technologien nutzt, um eine umfassende, immersive Umgebung aus Gemälden und Filmen zu schaffen.