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Tübingen | Kunsthalle Tübingen: Ausstellungen 2020 Was zeigt die Kunsthalle Tübingen im Jahr 2020?

Tübingen, Kunsthalle, Ausstellungen, 2020

Tübingen, Kunsthalle, Ausstellungen, 2020

Für das Jahr 2020 kündigt die Kunsthalle Tübingen drei Ausstellungen an: „Herzstücke. Sammlung Kunsthalle Emden“ bringt Hauptwerke der Kunsthalle Emden nach Baden-Württemberg (ab 4.4.). Schwerpunkt wird auf der expressiv-figurativen Kunst des 20. Jahrhunderts sein. Im Sommer 2020 zeigt Daniel Knorr eine Retrospektive des konzeptuellen Schaffens (ab 27.6.). Unter dem Titel „Supernatural. Skulpturale Visionen des Körperlichen“ befragt die Kunsthalle Tübingen die Folgen der technologischen Entwicklung in der Biogenetik (ab 10.10.). Dabei stehen mögliche Formen zukünftiger Körper aber auch neue Produktionsmethoden in Bildhauerei und Objektkunst im Zentrum der Aufmerksamkeit.

Noch laufende Ausstellungen:

  • Bis 15.3.2020: Tanz! Max Pechstein. Bühne, Parkett, Manege

Was zeigt die Kunsthalle Tübingen 2020?

Herzstücke. Sammlung Kunsthalle Emden (4.4.–7.6.2020)

„Ich habe das gesammelt, was Lust in mir erweckt hat, was mich bis unter die Haut schmerzte, mich freute oder mich auch wütend gemacht hat“, schrieb Henri Nannen (1913–1996) über seine Sammelleidenschaft. Der Gründer und langjährige Chefredakteur des Magazins Stern hat aus dem Bauch heraus über Jahrzehnte eine hochkarätige Sammlung aufgebaut. Diese stiftete Henri Nannen zusammen mit Eske Nannen als Grundstock der Kunsthalle Emden, die 1986 eröffnet werden konnte.

Unter dem Titel „HERZSTÜCKE“, sind Hauptwerke der Sammlung Kunsthalle Emden jetzt in Baden-Württemberg zu Gast. Dabei folgt die Präsentation in der Kunsthalle Tübingen dem in der Sammlung Kunsthalle Emden angelegten roten Faden der: Von bekannten Meisterwerken des deutschen Expressionismus mit den Künstlern der Künstlergruppen „“ und „Der Blaue Reiter“ über die expressiven Tendenzen der Nachkriegszeit bis in die 1990er Jahre.

Kuratiert von Nicole Fritz

Daniel Knorr (27.6.–20.9.2020)

Daniel Knorr (* 1968, Bukarest) zählt zu den innovativsten Konzeptkünstlern seiner Generation. Die ortspezifischen Installationen des Biennale- und documenta-Teilnehmers sorgten in der Vergangenheit für viel Aufsehen. So ließ er anlässlich der documenta 14 weißen Rauch aus dem Zwehrenturm über Kassel aufsteigen und löste 2005 mit einem ›leeren‹ Pavillon, mit dem er sein Heimatland Rumänien bei der Biennale 2005 in Venedig vertrat, eine politische Debatte aus.

Neben den Projekten im öffentlichen Raum hat der heute in Berlin und Hongkong lebende Künstler seit den 1990er Jahren ein vielseitiges Œuvre geschaffen, das neben Fotografie, installativ-skulpturalen Arbeiten auch Performances und partizipatorische Aktionskunst umfasst. Da Daniel Knorrs Werke in den letzten Jahrzehnten zwar auf Ausstellungen, Kunstmessen und im öffentlichen Raum zu sehen waren, aber ein Blick auf das Gesamtwerk bislang fehlt, gibt die Kunsthalle Tübingen einen Überblick über sein Schaffen mit dem Schwerpunkt auf den neuesten Werkgruppen des Künstlers.

Kuratiert von Nicole Fritz

Supernatural. Skulpturale Visionen des Körperlichen (10.10.2020–7.3.2021)

Nach der Ausstellung ALMOST ALIVE, die hyperrealistischen Skulpturen der Pioniergeneration bis zur Jahrtausendwende präsentierte, fragt die Ausstellung „SUPERNATURAL“ nach der Zukunft der Körperlichkeit im Zeitalter des Anthropozän.

Angesichts der technologischen Entwicklung in der Biogenetik wird der Mensch zukünftig in der Lage sein, alles Lebendige, die Natur, die Tierwelt und die Ebenbilder des Menschen existenziell zu verändern. Wie werden die Körper der Zukunft aussehen? Wer oder was werden wir sein? In welcher Umwelt werden wir leben? Die Ausstellung „SUPERNATURAL“ gibt Antworten aus dem Bereich der hyperrealistischen und realistischen Skulptur.

Die zukunftsweisenden Werke reflektieren nicht nur Auswirkungen der digitalen Revolution und der Gentechnik auf den „posthumanen“ Menschen und die Umwelt, sondern veranschaulichen auch durch hybride Eigenschöpfungen, dass die Grenzen zwischen Natur und Kultur heute fließend geworden sind. Auch bei der Entwicklung neuester hyperrealistischer Skulpturen kommen zunehmend technische Innovationen zum Tragen.

Indem die Künstlerinnen und Künstler ihre Herstellungsverfahren mittels 3-D-Druck perfektionieren und die skulpturalen Grenzen in Richtung Robotik und synthetische Biologie erweitern, eröffnen sich damit nicht zuletzt auch für sie neue Gestaltungsmöglichkeiten zwischen Artefakt, Biologie und Technik.

Konzept von Nicole Fritz
Kuratiert von Nicole Fritz und Maximilian Letze

Quelle: Kunsthalle Tübingen