Robert Longo | Kunst, Künstler, Ausstellungen, Kunstgeschichte auf ARTinWORDS krikya casino login r777 casino magha casino glory casino app bangladesh mega cricket world casino bhaggo casino mega casino app betvisa casino elon casino glory casino app download apk cricket world casino online casino track casino mega casino world bangladesh nagad casino casino live score glory casino app mega casino world casino scor nagad88 casino banger casino baji live casino login tuuwa casino glory bv casino mega world casino marvel casino

Robert Longo

Wer ist Robert Longo?

Robert Longo (*7.1.1953, Brooklyn, New York) ist ein US-amerikanischer Künstler der Gegenwart (→ Zeitgenössische Kunst). Longo ist unter anderem in den Bereichen bildende Kunst (Malerei, Druck, Mixed Media, Multimedia), Film und Musikvideo tätig. Bekannt wurde er in den frühen 1980er Jahren für hyperrealistische Kohle-Zeichnungen; seit einer gleichnamigen Ausstellung 2009 im Metropolitan Museum wird er der „Pictures Generation“ zugerechnet.

Robert Longo lebt und arbeitet in New York und East Hampton. Seit 1994 ist er mit der deutschen Schauspielerin Barbara Sukowa verheiratet.

„Als Künstler fühle ich mich moralisch verpflichtet, die Bilder unserer gemeinsamen dystopischen Gegenwart zu bewahren – in der Hoffnung, dass sich eines Tages etwas ändern wird.“1

Kindheit und Ausbildung

Robert Longo wurde am 7. Januar 1953 in Brooklyn, New York City, geboren und wuchs in Long Island auf. Schon in seiner Kindheit war er von den Massenmedien fasziniert: Filme, Fernsehen, Zeitschriften und Comics beeinflussen bis heute seine Kunst.

Longo schloss 1970 die High School ab, Wochen nachdem die Ohio National Guard mehrere Studenten der Kent State University getötet hatte, die gegen die US-Invasion in Kambodscha protestierten. Einer der Getöteten war ein ehemaliger Klassenkamerad von Longo; dessen Leiche wurde auf einem mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten Foto gezeigt, das auf der ganzen Welt gesehen wurde. Das Ereignis schockierte Longo und weckte sein Interesse an politischem Aktivismus und Medienbildern.

Robert Longo begann sein Studium an der University of North Texas in der Stadt Denton, verließ es jedoch, bevor er seinen Abschluss machte. Später studierte er Bildhauerei bei Leonda Finke, die ihn ermutigte, eine Karriere in der bildenden Kunst einzuschlagen. 1972 erhielt Longo ein Stipendium für ein Studium der Restaurierung und Kunstgeschichte in Florenz. Als er die Museen Europas bereiste, wurde ihm klar, dass er Kunst schaffen und nicht restaurieren wollte.

Nach seiner Rückkehr 1973 nach New York schrieb sich Longo am Buffalo State College ein, wo er für die Künstler Paul Sharits und Hollis Frampton arbeitete, die ihn in die strukturalistische Filmkunst einführten. Im Jahr erhielt Longo 1975 einen BFA. Während seiner Zeit an der Buffalo State studierte er bei Kunstprofessor Joseph Piccillo und wurde wahrscheinlich von ihm beeinflusst. Zu dieser Zeit war er mit der Künstlerin Cindy Sherman liiert (1974–1980), die ebenfalls Kunst an der Buffalo State studierte.

Während ihres Studiums gründeten Longo und seine Freund:innen eine Avantgarde-Kunstgalerie in ihrem Genossenschaftsgebäude, dem Essex Art Center, das ursprünglich eine umgebaute Eisfabrik war. Die Galerie wurde zum Hallwalls Contemporary Art Center. Durch seine Galerieaktivitäten lernte Longo viele lokale und New Yorker Künstler:innen kennen, beispielsweise mit den Künstlern und Kritikern der Zeitschrift „Effects: Magazine for New Art Theorie“. Zu den von ihnen ausgestellten Kunstschaffenden gehörten John Baldessari, Lynda Benglis, Robert Irwin, Joan Jonas, Bruce Nauman und Richard Serra.

Werke

1974 traf Robert Longo seine Mitstudentin Cindy Sherman, die sich mit inszenierter Fotografie auseinandersetzte. Im Jahr 1977 zogen Richard Longo und Cindy Sherman gemeinsam nach New York City, wo sie in die Kunstszene der späten 1970er Jahre eintauchten. Longo arbeitete in New York als Studioassistent von Vito Acconci und Dennis Oppenheim.

Longo wandte sich intensiv den Medien Installation, Performance sowie Videokunst und Fotografie zu. Obwohl er Bildhauerei studiert hatte, blieb das Zeichnen Longos bevorzugte Ausdrucksform. Der skulpturale Einfluss durchdringt jedoch seine Zeichentechnik, da Longos „Porträts“ eine markante gemeißelte Linie aufweisen, die den Zeichnungen eine dreidimensionale Qualität zu verleihen scheint.
Bereits 1977 wurde Richard Longo in die Ausstellung „Pictures“ im New Yorker Artist’s Space, kuratiert von Douglas Crimp, aufgenommen. Zu sehen waren Arbeiten einer Gruppe von fünf jungen Künstler:innen, die sich mit der Politik der Bilderzeugung beschäftigten und dabei auf Werbung, Zeitungen, Film und Fernsehen zurückgriffen: Troy Brauntuch, Jack Goldstein, Sherrie Levine, Philip Smith und Longo. Longo stellte ein in Aluminium gegossenes Wandrelief mit dem Titel American Soldier aus, das er nach dem Film „Der amerikanische Soldat“ (1970) von Fassbinder gestaltet hatte. Die danach benannte sog. „Pictures Generation“ umfasste neben Longo Künstler:innen wie David Salle, Sherrie Levine, Cindy Sherman, Louise Lawler, Barbara Kruger und Richard Prince.2 Sie stützten sich auf Semiotik und poststrukturalistische Theorie, um die Art und Weise zu untersuchen, wie Bedeutung in der modernen Gesellschaft geschaffen und verbreitet wird.3 In ihrer Arbeit kritisierten sie oft die betäubende Macht des Konsumkapitalismus und die indoktrinierende Wirkung der Massenmedien.

 

Men in the Cities

Robert Longo erlangte erstmals Anfang der 1980er Jahre große Bekanntheit durch seine Zeichnungs- und Druckgrafikserie „Men in the Cities“ (1979–1983). Elegant gekleidete Männer und Frauen in „städtischen Uniformen und Film Noir Kleidung“4 winden sich in verzerrten Gefühlen vor weißem Hintergrund. Longo versuchte einen Moment der Bewegung einzufangen, der zwischen Tanzen, Stürzen, Getroffenwerden, Fliegen, Fallen, Schweben oder Sterben wechselt. Longo selbst nennt als Referenz für sein Bildkonzept vor allem eine Szene aus dem Finale des Films „Der amerikanische Soldat“ von Rainer Werner Fassbinder (1970). Weitere Inspirationsquellen waren Action Thriller von Sam Peckinpah5 oder Arthur Penn, das Attentat auf Ronald Reagan 1981 oder die wie „von Krämpfen geschüttelten“6 Tanzstile von Punk und New Wave Musikern wie Ian Curtis und seiner Band Joy Division.7

Für diese Serie fotografierte Longo seine Freund:innen auf dem Dach seines Studios in der South Street im Finanzdistrikt Manhattans. Die Figuren taumelten rückwärts, brechen nach vorne zusammen oder liegen ausgestreckt auf unsichtbarem Bürgersteig, da der Künstler sie mit Gummibällen bewarf. Nachdem er die Bilder mit einem Projektor vergrößert hatte, zeichnete er sie zusammen mit einem Künstlerassistenten in Größen von dreiviertel bis überlebensgroß. Dabei dramatisierte Longo häufig die Posen und vereinheitlichte die Kleidung immer zu einer recht formellen, schwarz-weißen Kleidung. Dafür verwendete der Künstler Grafit wie Ton und formt ihn, um Bilder wie die sich windenden, tanzenden Figuren zu schaffen. 

Die extremen, dynamischen Posen brachten den spannungsgeladenen und fragilen Zustand der New Yorker Gesellschaft zum Ausdruck.8 Die Idee zu dieser Arbeit entstand 1975 aus einem Standbild in Rainer Werner Fassbinders Film „Der amerikanische Soldat“. Laut dem Kunstkritiker William Wilson von der Los Angeles Times erinnern die Bilder an nichts so sehr wie an die letzte Szene in Ingmar Bergmans „Das siebte Siegel“. Etwa vier Jahre vergingen, bis Longo die Vision eines in den Rücken geschossenen Mannes in eine monumentale Zeichnungsserie verwandelte.

Zwischen 1979 und 1982 schuf Robert Longo etwa 60 „Men in the Cities“-Zeichnungen. Bei seiner ersten Einzelausstellung bei Metro Pictures im Jahr 1981 präsentierte Longo seine Kohle- und Grafitzeichnungen „Men in the Cities“, die sofort zu Ikonen der „Pictures Generation“ und zu einem der bekanntesten Kunstwerke der 1980er Jahre wurden. Eine Zeichnung daraus wurde als Albumcover für Glenn Brancas Album „The Ascension“ eingesetzt. Infolgedessen gehörte Longo zusammen mit Cindy Sherman und David Salle zu den am meisten beachteten, ausgestellten und gesammelten Künstler:innen der 1980er Jahre.

 

Combines

Robert Longo begann mit verschiedenen Materialien in immer anspruchsvolleren Maßstäben zu arbeiten. Für seine erstmals 1983 ausgestellte „Combines“-Serie (1981–1989) verwendete er Materialien wie Farbe, Grafit, Holz, Gips, Bronzeguss und Stahl in Werken, die teils Gemälde, teils skulpturale Reliefs waren. Mithilfe der Montagetheorie von Sergei Eisenstein zur Gegenüberstellung widersprüchlicher Bilder und Formen berührten sie viele der Themen Krieg, Entfremdung und Konsum, die für Longos künstlerische Praxis nach wie vor im Mittelpunkt stehen.

 

Macht & Autorität

Robert Longo beschäftigte sich mit den Themen Macht und Autorität und schuf eine Reihe geschwärzter amerikanischer Flaggen („Black Flags“, 1989–1991) sowie übergroße Handfeuerwaffen („Bodyhammers“, 1993–1995). Den „Combines“ folgten 1990 die „Black Flags“, eine Reihe amerikanischer Flaggen aus gegossener Bronze in Form von wandhängenden Strukturen, die mitten in der Welle eingefroren waren, freistehender Wimpel, die so scharf wie Raketen waren, und riesigen undurchdringlichen Mauern, allesamt scharfe Kritik am US-Imperialismus.

Der Künstler selbst bezeichnet die Regierung von Ronald Reagan als Auslöser für sein politisches Interesse. Mit seinen Werken versucht er, die Ungerechtigkeit der Welt aufzuzeigen, der Gesellschaft den Spiegel vorzuhalten und die Menschen anzuhalten, Stellung zu beziehen.9

1989 entkam Longo einer Rezession und dem Golfkrieg, indem er nach Paris zog, wo er drei Jahre lang lebte und arbeitete. Schließlich kehrte er zurück, um mit seiner „Bodyhammers“-Serie (1993) großformatiger Kohle- und Grafitzeichnungen von Waffen zu beginnen und den Cyberpunk-Film „Johnny Mnemonik“ zu drehen, basierend auf dem Text von William Gibson, mit Keanu Reeves und Dolph Lundgren in den Hauptrollen.

 

Magellan

Nach der Veröffentlichung des Thrillers im Jahr 1996 – einem Schaltjahr – begann er mit Magellan, einer Serie von 366 kleinen Zeichnungen auf Velinpapier mit schwarzen Filzmarkern, Grafit und Kohle. Jeden Tag stellte er eine Zeichnung auf Basis eines Medienbbildes fertig. Jeden Tag fand er ein Bild, das die Gegenwart dokumentieren sollte, das seiner Meinung nach festgehalten werden musste und nicht einfach verschwinden durfte. Die Blätter bilden ein Archiv des Lebens des Künstlers und der ihn umgebenden kulturellen Bilder. Zusammengenommen sind die vielseitigen Bilder von Morden, Beerdigungen, Konzerten, Sportveranstaltungen, Polizisten, Superhelden, Tieren und Pflanzen eine Art Kanal durch das amerikanische Unterbewusstsein, das zum Lexikon für die zukünftige Arbeit wurde, denn viele Bildmotive sollten im späteren Werk Longos erneut auftauchen.

 

Monsters

Ab 1999 begann Robert Longo mit der Anfertigung großformatiger Kohlezeichnungen von Monsterwellen, seiner „Monster“-Serie, gefolgt von „The Freud Cycle“. Auf „Magellan“ folgte 2002 „Freud Drawings“, in dem Edmund Engelmans berühmte dokumentarische Bilder von Sigmund Freuds Wohnung kurz vor seiner Flucht vor den Nazis neu interpretiert wurden. Die „Monsters“-Serie wurde 2004 in die Whitney Biennale gezeigt.

Mit der „Monster“-Serie fand Robert Longo zu seiner seither verwendeten Technik. Als er das erste Bild begann, hatte er nur Kohlestifte in seinem Atelier. Eigentlich mochte der Künstler dieses Material nicht, da er es als zu unpräzise fand. Allerdings stellte er schnell fest, dass er damit sehr schnell arbeiten konnte. Bereiche konnten schneller und brachialer ohne die in der Malerei notwendigen Trocken zeiten mit Farbe bedeckt werden, gleichzeitig war die Kohle leichter zu bearbeiten und manipulierbarer. Longo arbeitet von Hell nach Dunkel: Er beginnt mit dem Weiß des Papiers, widmet sich dann den unterschiedlichen Grauschattierungen, und fügt erst zum Schluss das tiefste und satteste Schwarz hinzu. Er formt den Kohlestaub gleichsam mit dem Radierer, modelliert ihn durch das Verwischen mit dem Finger und reibt die Kohle in das Blatt ein. Die Kohle stellt für Longo zudem ein Todessymbol dar, da er seine Entstehung aus dem Verbrennen von Totholz in Kommentaren immer wieder betonte.10 Weiters verweist Longo auf seine frühe Erfahrung mit dem Fernsehen:

„Ich bin im Zeitalter von Schwarz und Weiß aufgewachsen. Das Schwarz Weiß Fernsehen war für mich ein visuelles Vokabular; und als legasthenisches Kind, das nicht lesen konnte, habe ich durch das Fernsehen gelernt, Bilder zu lesen. Schwarz Weiß ist für mich eine Möglichkeit, die Wahrheit auszudrücken.“11 (Robert Longo)

Longo entwickelt die Idee und das Konzept seiner Werke und wählt die Bildvorlagen aus. Für die Wirkung des Bildes zu steigern, verändert Longo die Bildvorlage. Oftmals setzt er die Vorlage seiner Bilder aus Teilen verschiedener Abbildungen zusammen. Damit löste sich der Künstler vom Fotorealismus seiner Vorgänger und nutzt eher die Technik der Bildmontage, um die Aussage seiner Werke in bestimmte Richtungen zu treiben. Dramaturgie und Komposition sind dem Künstler wichtiger als die Virtuosität und Perfektion der Ausführung. Da die Arbeiten Longos immer großformatiger, geradezu epischer wurden, begann der Künstler mit Studio-Assistent:innen zu arbeiten, die seine Studien vergrößern und das Bild rendern. Dieser Prozess kann bis zu einem Jahr dauern.

 

The Sickness of Reason

„The Sickness of Reason“, barocke Darstellungen von Atombombenexplosionen.

 

The Essentials: das Absolute und das kollektive Unbewusste

Einerseits stellt die stürmische See ein Gegengewicht zum kühlen Rationalismus der Psychoanalyse dar, andererseits suggeriert die Paarung innere Stürme. Diese Bilder sind das, was Longo als „absolut“ betrachtet, Verkörperungen des kollektiven Unbewussten. Im Jahr 2009 vollendete er einen Zyklus von Zeichnungen anderer absoluter Dinge – Bomben, Nebel, Rosen, schlafende Kinder und Haie –, die er „The Essentials“ nannte und die einen poetischen Schöpfungsmythos bilden.

 

The Mysteries & Gang of Cosmos

Longos Auseinandersetzung mit der Metaphysik setzte sich in „The Mysteries“ (2009–2014) fort. Jede Zeichnung zeigt eine Szene voller Schönheit und Widerspruch: Licht strömt durch die Fenster der Kathedrale und einen Wald; die Augen einer Frau im Niqab und das Spiegelbild der Wolken auf dem Visier eines Piloten.

Für eine Ausstellung bei Metro Pictures im Jahr 2014 präsentierte Longo eine Serie von zwölf Kohlezeichnungen mit dem Titel „Gang of Cosmos“, die als Schwarz-Weiß-Übersetzungen bekannter Gemälde von Maler:innen des Abstrakten Expressionismus fungierten, darunter Willem de Kooning, Lee Krasner, Jackson Pollock, Ad Reinhardt, Joan Mitchell und Mark Rothko. Damit schuf Robert Longo seine eigene Version dieses amerikanischen künstlerischen Erbes.

 

The Destroyer Cycle

Im Jahr 2014, nach den Protesten gegen Black Lives Matter in Ferguson, Missouri und der Ausrufung eines ISIS-Kalifats, begann Longo mit „The Destroyer Cycle“, einer Reihe von Werken, die Szenen von Macht und Gewalt aus amerikanischen Medien herausarbeiten. Bereitschaftspolizei, Flüchtlingsschiffe und Terroranschläge zeichnen das erschütternde Bild einer Welt, die in einer ständigen Krise steckt.

 

Arbeitsweise

Um Werke wie „Barbara“ und „Ralph“ zu schaffen, projiziert Longo Fotografien seiner Motive auf Papier und zeichnet die Figuren mit Grafit nach, wobei er alle Details des Hintergrunds entfernt. Nachdem er die Konturen gezeichnet hat, arbeitet seine langjährige Illustratorin Diane Shea etwa eine Woche lang an der Figur und ergänzt die Details. Als nächstes widmet sich Longo wieder der Zeichnung und verwendet Grafit und Kohle, um „die gesamte kosmetische Arbeit“ zu leisten. Longo arbeitet weiter an der Zeichnung und nimmt zahlreiche Anpassungen vor, bis sie etwa eine Woche später fertig ist.

 

Skulpturen

Robert Longo arbeitet gelegentlich auch an skulpturalen Werken.

 

Death Star; The Year of 2018

Longos großformatige Skulpturen werden den Rahmen der Ausstellung bilden. „Death Star; The Year of 2018“ (2022) ist ein schwebender Globus, besetzt mit 40.000 AR-10-Kugeln mit Vollmetallmantel aus Kupfer und Messing. Es handelt sich um eine aktualisierte Version von Longos gleichnamiger Skulptur aus dem Jahr 1993. Mehr als doppelt so groß als der erste „Death Star“ des Künstlers, spiegelt „Death Star; The Year of 2018“ auf formaler Ebene die erstaunliche Zunahme von Massenschießereien in den USA in den letzten 25 Jahren wider. Mit dieser Arbeit verleiht Longo statistischen Abstraktionen eine materielle Form und fordert den Betrachter auf, sich mit der Realität der Waffengewalt in Amerika auseinanderzusetzen. Der Künstler wird einen Teil des Erlöses aus dem Verkauf von „Death Star; The Year of 2018“ dem Everytown for Gun Safety Support Fund spenden.

 

Untitled (A Column of Time: One Year of The New York Times, March 2020– March 2021)

„Untitled (A Column of Time: One Year of The New York Times, March 2020– March 2021)“ (2021), ein vertikal ausgerichtetes, aus Bronze gegossenes Denkmal für die disruptiven und tragischen Ereignisse des Jahres 2020, wird ebenfalls in der Ausstellung präsentiert. Diese hoch aufragende Skulptur basiert auf Longos Angewohnheit, das ganze Jahr über Ausgaben der New York Times auf seinem Schreibtisch zu sammeln und zu stapeln und so eine visuelle Darstellung der zunehmenden Trauer und der zunehmenden sozialen und politischen Prekarität zu schaffen. Longos Komposition dieses Werks orientiert sich an Constantin Brâncușis 98 Fuß hohem Denkmal für die Gefallenen Rumänische Soldaten im Ersten Weltkrieg, „Die unendliche Säule“ (1937).

 

Aktuelle Skulpturen

Weitere Skulpturen sind „One Ton Earth (World Backwards, Off its Axis)“ (2021), eine kugelförmige Skulptur aus Stahl und Grafit, die präzise umgekehrte Darstellungen der Kontinente aufweist und die sich überschneidenden globalen Krisen der Gegenwart thematisiert. „Moment und Untitled (Rise Above)“ (2017) ist eine mit schwarzem Lack überzogene Darstellung eines enthaupteten Heiligen Franz von Assisi mit leuchtenden Blumen, die aus dem Hals der Figur wachsen.

„Man sagt, dass es gegenständliche Künstler gibt, die abstrakt arbeiten. Ich fühle mich wie ein abstrakter Künstler, der gegenständlich arbeitet.“ (Robert Longo, 2023)

Regie

In den 1980er Jahren führte Longo bei mehreren Musikvideos Regie, darunter „Bizarre Love Triangle“ von New Order, „Peace Sells“ von Megadeth und „The One I Love“ von R.E.M. Er ist verantwortlich für die Titelseiten von Glenn Brancas „The Ascension“ aus dem Jahr 1981 und dem Album „Tim“ von The Replacements aus dem Jahr 1985.

Nach seiner ersten Regiearbeit „Arena Brains“ (1988) führte er 1995 bei dem auf einer Kurzgeschichte von William Gibson basierenden Film Johnny Mnemonic Regie.

Im Jahr 1992 führte Longo Regie bei einer Episode von Tales from the Crypt mit dem Titel „This'll Kill Ya“. Er drehte auch den Cyberpunk-Film Johnny Mnemonic mit Keanu Reeves, Dolph Lundgren und Takeshi Kitano sowie einen Kurzfilm namens Arena Brains. Damals wurde Longo mit den Worten zitiert: „Ein Gemälde zu machen ist eine Sache, aber einen Film zu machen, ist ein Arschloch.“ In den späten 1980er und frühen 1990er Jahren entwickelte Longo in Zusammenarbeit mit Stuart Argabright, dem Gitarristen Chuck Hammer und Douglas Sloan eine Reihe von Performance-Theaterstücken wie Marble Fog und Killing Angels.

Auszeichnungen und Preise

Literatur zu Robert Longo

  • Robert Longo, hg. v. Elsy Lahner und Klaus Albrecht Schröder (Ausst.-Kat. Albertina, Wien, 4.9.2024–26.1.2025; Louisiana Museum für Moderne Kunst, Humlebæk, 10.4.–31.8.2025), München 2024.
    • Elsy Lahner, Aufzeichnungen unserer Zeit, in: Robert Longo, S. 14–21.
    • Hineinzucken ins Jetzt. Robert Longos »Men in the Cities« und die »Pictures«-Generation, S. 23–28.
    • Cindy Sherman, Bezüge nachzeichnen, S. 189.
    • Tanzen im Dunkeln. Ein Gespräch zwischen Isabelle Graw und Robert Longo, S.193–201.
  • Robert Longo, Men in the Cities. Photographs 1976–1982, München 2009.
  • Robert Longo. Men in the Cities, New York 1986.
    • Richard Price, Save the last Dance for me.

Beiträge zu Robert Longo

25. Oktober 2024
Robert Longo, Untitled (Iceberg for Greta Thunberg), 2020, Kohle auf Papier (Robert Longo/Metro Pictures, New York; Jeffrey Deitch, Los Angeles)

Milwaukee | Milwaukee Art Museum: Robert Longo The Acceleration of History | 2024/25

Die Ausstellung „Robert Longo: The Acceleration of History“ im Milwaukee Art Museum konzentriert sich auf Longos Arbeiten der letzten zehn Jahre, die als unmittelbare Reaktion auf das globale Zeitgeschehen entstanden sind.
3. September 2024
Robert Longo, Untitled (Phantomvessel), 2008

Wien | Albertina: Robert Longo Krisen in Schwarz-Weiß | 2024

Robert Longo ist für seine monumentalen fotorealistischen Bilder bekannt: kraftvolle Kohlezeichnungen zu den drängendsten Fragen unserer Zeit, die einen durch die virtuose Technik und die Bildmächtigkeit des Motivs überzeugen.
2. September 2024
Robert Longo, Untitled (Iceberg for Greta Thunberg), 2020, Kohle auf Papier (Robert Longo/Metro Pictures, New York; Jeffrey Deitch, Los Angeles)

Humlebæk | Louisiana Museum: Robert Longo Medienbilder in Schwarz-Weiß | 2025

Robert Longo greift auf bestehende Bilder zurück, bezieht die Wirklichkeit aus zweiter Hand und schafft monumentale „Kopien“ von originalen Schwarz-Weiß-Fotografien. 2025 ist er in einer großangelegten Ausstellung in Dänemark zu sehen.
12. November 2022
Robert Longo, Untitled (The Three Graces, Donetsk, Ukraine, March 14, 2022), 2022, Kohl auf Papier, 243.8 cm × 124.5 cm gesamt © Robert Longo

Los Angeles | Pace Gallery: Robert Longo Sea of Change | 2022

Zitiert nach: Elsy Lahner, Aufzeichnungen unserer Zeit, in: Robert Longo, hg. v. Elsy Lahner und Klaus Albrecht Schröder (Ausst.-Kat. Albertina, Wien, 4.9.2024–26.1.2025; Louisiana Museum für Moderne Kunst, […]
26. Juni 2021
Robert Longo, Untitled (Capitol), 2012–2013, Kohle auf Papier. Installationsaufnahme von Lance Gerber aus “Storm of Hope: Law & Disorder” im Palm Springs Art Museum (Robert Longo/Metro Pictures, New York; Jeffrey Deitch, Los Angeles)

Palms Springs | Palm Springs Art Museum: Robert Longo. Storm of Hope Law & Disorder | 2021/22

Im Mittelpunkt der Ausstellung des Palm Springs Art Museum stehen Robert Longos monumentale Werke, die die drei Pfeiler der US-Regierung repräsentieren: das Kapitol, den Obersten Gerichtshof und das Weiße Haus. Ergänzt werden sie durch vier großformatige Werke, die sich mit Umweltreformen, der Darstellung der Geschichte durch Denkmäler, den Gefahren für Einwanderer und der Fragilität der freien Presse befassen.
7. Dezember 2020
William Kentridge, Shadow Procession, 1999, Video (VHS-Kassette) (ALBERTINA, Wien)

Wien | Albertina: Schwarz Weiß & Grau Großformatige Kohle- und Bleistiftzeichnungen aus der Sammlung

In der Propter Homines Halle zeigt die Albertina in beeindruckenden Künstlerräumen großformatige Werke aus der eigenen Sammlung.
8. Oktober 2019
Mark Dion, The Shipwreck, 2001, Buntstift auf Papier, 27,5 x 34,8 cm (Schenkung der Sammlung Florence und Daniel Guerlain, 2012 | Centre Pompidou – Musée National d’Art Moderne, Paris)

Albertina: Zeichnungen aus der Sammlung Guerlain Zeichnen heute: Internationale Positionen seit 2000 | 2019

Die Albertina zeigt eine Auswahl an zeitgenössischen Zeichnungen aus der Sammlung von Florence und Daniel Guerlain, Stifter des Prix de dessin, die vor einigen Jahren dem Centre Pompidou 1.200 Arbeiten auf Papier schenkten.
30. Juli 2019
Chuck Close, Self-Portrait, Detail, 2009 (Albertina, Wien)

Schlossmuseum Linz: Andy Warhol bis Cindy Sherman. Amerikanische Kunst aus der Albertina Klaus Albrecht Schröder kuratiert Ausstellung zur Amerikanischen Kunst in Linz

Mehr als 200 Werke von Andy Warhol, Roy Lichtenstein, Robert Rauschenberg, Tom Wesselmann, Alex Katz, Robert Longo, Cindy Sherman, Nan Goldin, Sherrie Levine u.a. Gastspiel der Albertina im Schlossmuseum in Linz.
27. Februar 2018
Robert Longo in der Ausstellun PROOF, in den Deichtorhallen, Hamburg 2018 (c) Deichtorhallen Hamburg

Hamburg | Deichtorhallen: Proof. Goya – Eisenstein – Longo Bildgewaltige Werke zu Revolution, Bürgerrechtsbewegung und Krieg | 2018

Mit Werken von Francisco Goya (1746–1828), Sergei Eisenstein (1898–1948) und Robert Longo (1953) stellt die Ausstellung „PROOF“ drei wesensverwandte Künstler vor, die die sozialen, kulturellen und politischen Komplexitäten ihrer jeweiligen Zeit in bildgewaltige Werke überführen.
9. Januar 2018
Goslaer Kaiserring

Goslarer Kaiserring Kunstpreis seit 1975

Der Kaiserring – Kunstpreis der Stadt Goslar, genannt Goslaer Kaiserring, wird seit 1975 jährlich an einen zeitgenössischen bildenden Kunstschaffenden vergeben. Die Stadt Goslar und der „Verein zur Förderung moderner Kunst Goslar e. V.“ prämieren damit das Lebenswerk, wobei der Preis selbst undotiert ist.
  1. Zitiert nach: Elsy Lahner, Aufzeichnungen unserer Zeit, in: Robert Longo, hg. v. Elsy Lahner und Klaus Albrecht Schröder (Ausst.-Kat. Albertina, Wien, 4.9.2024–26.1.2025; Louisiana Museum für Moderne Kunst, Humlebæk, 10.4.–31.8.2025), München 2024, S. 14–21, hier S. 15.
  2. Douglas Crimp, Pictures, in: October 8, 1979, S. 75–88; Douglas Crimp, The Photographic Activity of Postmodernism, in: October 15, 1980, S. 91–101.
  3. David Salle, Sherrie Levine, Cindy Sherman, Louise Lawler, Barbara Kruger und Richard Prince gehörten zur ersten Generation, die mit einem Fernseher aufgewachsen sind. Sie entwickelten künstlerische Verfahren, die sich auf ihre Rezeptionserfahrungen sowie auf Reproduktionen, eben auf die Welt der Bilder, beziehen.
  4. Zit. n. Lahnyer 2024, S. 16.
  5. Tanzen im Dunkeln. Ein Gespräch zwischen Isabelle Graw und Robert Longo, in: Robert Longo, hg. v. Elsy Lahner und Klaus Albrecht Schröder (Ausst.-Kat. Albertina, Wien, 4.9.2024–26.1.2025; Louisiana Museum für Moderne Kunst, Humlebæk, 10.4.–31.8.2025), München 2024, S. 193–201, hier S. 196.
  6. Richard Price, Save the last Dance for me, in: Robert Longo. Men in the Cities, New York 1986, S. 87–103; Robert Longo, Men in the Cities. Photographs 1976–1982, München, S. 123 ff.
  7. Holger Liebs in diesem Band: Hineinzucken ins Jetzt. Robert Longos „Men in the Cities“ und die „Pictures“-Generation, in: Robert Longo, hg. v. Elsy Lahner und Klaus Albrecht Schröder (Ausst.-Kat. Albertina, Wien, 4.9.2024–26.1.2025; Louisiana Museum für Moderne Kunst, Humlebæk, 10.4.–31.8.2025), München 2024, S. 23–28, S. 25–26.
  8. Finanzieller Aufschwung, Immobilienboom und Yuppie Kultur dominierten New York ebenso wie steigende Kriminalität, Drogenprobleme und soziale Ungleichheit. Der Neokonservatismus der Reagan Ära sowie die Bedrohung des Kalten Kriegs trugen zu einem Klima der Unsicherheit bei. New York war Anfang der 1980er Jahre eine polarisierte Stadt.
  9. Siehe das Interview von Robert Longo mit Shanti Escalante-de Mattei von ARTnews, 2.9.2021, https://www.artnews.com/art-news/artists/robert-longo-guild-hall-pace-gallery-exhibitions-1234602803/ (letzter Aufruf, 22.6.2023).
  10. Siehe: Longo 2024.
  11. Tanzen im Dunkeln. Ein Gespräch zwischen Isabelle Graw und Robert Longo, in: Robert Longo, hg. v. Elsy Lahner und Klaus Albrecht Schröder (Ausst.-Kat. Albertina, Wien, 4.9.2024–26.1.2025; Louisiana Museum für Moderne Kunst, Humlebæk, 10.4.–31.8.2025), München 2024, S. 193–201, hier S. 193.
  12. Zitiert nach: Elsy Lahner, Aufzeichnungen unserer Zeit, in: Robert Longo, hg. v. Elsy Lahner und Klaus Albrecht Schröder (Ausst.-Kat. Albertina, Wien, 4.9.2024–26.1.2025; Louisiana Museum für Moderne Kunst, Humlebæk, 10.4.–31.8.2025), München 2024, S. 14–21, hier S. 15.
  13. Douglas Crimp, Pictures, in: October 8, 1979, S. 75–88; Douglas Crimp, The Photographic Activity of Postmodernism, in: October 15, 1980, S. 91–101.
  14. David Salle, Sherrie Levine, Cindy Sherman, Louise Lawler, Barbara Kruger und Richard Prince gehörten zur ersten Generation, die mit einem Fernseher aufgewachsen sind. Sie entwickelten künstlerische Verfahren, die sich auf ihre Rezeptionserfahrungen sowie auf Reproduktionen, eben auf die Welt der Bilder, beziehen.
  15. Zit. n. Lahnyer 2024, S. 16.
  16. Tanzen im Dunkeln. Ein Gespräch zwischen Isabelle Graw und Robert Longo, in: Robert Longo, hg. v. Elsy Lahner und Klaus Albrecht Schröder (Ausst.-Kat. Albertina, Wien, 4.9.2024–26.1.2025; Louisiana Museum für Moderne Kunst, Humlebæk, 10.4.–31.8.2025), München 2024, S. 193–201, hier S. 196.
  17. Richard Price, Save the last Dance for me, in: Robert Longo. Men in the Cities, New York 1986, S. 87–103; Robert Longo, Men in the Cities. Photographs 1976–1982, München, S. 123 ff.
  18. Holger Liebs in diesem Band: Hineinzucken ins Jetzt. Robert Longos „Men in the Cities“ und die „Pictures“-Generation, in: Robert Longo, hg. v. Elsy Lahner und Klaus Albrecht Schröder (Ausst.-Kat. Albertina, Wien, 4.9.2024–26.1.2025; Louisiana Museum für Moderne Kunst, Humlebæk, 10.4.–31.8.2025), München 2024, S. 23–28, S. 25–26.
  19. Finanzieller Aufschwung, Immobilienboom und Yuppie Kultur dominierten New York ebenso wie steigende Kriminalität, Drogenprobleme und soziale Ungleichheit. Der Neokonservatismus der Reagan Ära sowie die Bedrohung des Kalten Kriegs trugen zu einem Klima der Unsicherheit bei. New York war Anfang der 1980er Jahre eine polarisierte Stadt.
  20. Siehe das Interview von Robert Longo mit Shanti Escalante-de Mattei von ARTnews, 2.9.2021, https://www.artnews.com/art-news/artists/robert-longo-guild-hall-pace-gallery-exhibitions-1234602803/ (letzter Aufruf, 22.6.2023).
  21. Siehe: Longo 2024.
  22. Tanzen im Dunkeln. Ein Gespräch zwischen Isabelle Graw und Robert Longo, in: Robert Longo, hg. v. Elsy Lahner und Klaus Albrecht Schröder (Ausst.-Kat. Albertina, Wien, 4.9.2024–26.1.2025; Louisiana Museum für Moderne Kunst, Humlebæk, 10.4.–31.8.2025), München 2024, S. 193–201, hier S. 193.