Vilmos Huszár

Wer war Vilmos Huszár?

Vilmos Huszár (Budapest 5.1.1884 –8.9.1960 Harderwijk) war ein ungarisch-niederländischer Maler, Grafiker und Typograf der Klassischen Moderne (→ Klassische Moderne). Er war Mitbegründer der niederländischen Künstlergruppe De Stijl (1917–1931) und ein Pionier der modernen Typographie.

Kindheit & Ausbildung

Vilmos Huszár wurde als Vilmos Herz am 5. Januar 1884 in Budapest, Österreich-Ungarn (heute: Ungarn), geboren. Ab 1904 nannte sich der Künstler Huszár.

Huszár lernte zunächst an der Budapester Kunstschule Wanddekorateur, besuchte dann ab 1904 die Kunstakademie München und übersiedelte 1909 in die Niederlande, wo er bis 1939 in Voorburg lebte und arbeitete. Ab 1939 lebte und arbeitete er in Hierden bei Harderwijk.

Werke

Zwischen 1915 und 1916 experimentierte Vilmos Huszár mit kubistischen Gestaltungsweisen, ab 1916 entwickelte er erste Entwürfe für Glasfenster. Erste abstrakte Konstruktionen entstanden ab 1917.

Im Jahre 1917 gründete Vilmos Huszár gemeinsam mit Theo van Doesburg, Piet Mondrian, Georges Vantongerloo, J. J. P. Oud sowie Bart van der Leck die Künstlergruppe De Stijl, welche nach einer gleichnamigen Zeitschrift van Doesburgs benannt wurde.

Bereits im Jahr 1918 kam es zu ersten Konflikten mit van Doesburg wegen der Farbgestaltung für Robert van’t Hoff Innenräume in dessen Hausboot. In den Jahren 1918 bis 1919 entstanden mehrere Innenraumeinrichtungen sowie ab 1919 auch Entwürfe für Interieurs, zum Beispiel für das Fotoatelier Berssenbrugge in Den Haag. Unter anderem nahm Huszár auch an Ausstellungen mit seinen De-Stijl-Kollegen in Berlin und Paris teil, es entwickelten sich erste internationale Kontakte.

Ab 1925 arbeitete Huszár vor allem als Grafiker für Werbung und Industrie. So entwickelte er 1926 das komplette Design für die „Miss Blanche Virginia“ Zigarette. Ab 1927 wandte er sich wieder verstärkt der Malerei zu und ab 1939 schuf er Entwürfe für Möbelstücke, die von der Firma Metz und Co. gebaut wurden.

Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges zog sich Huszár in den kleinen Ort Hierden zurück, wo er sich als Jude sicherer fühlte. In den folgenden Jahren widmete er sich in seiner Malerei der näheren Umgebung in einem naturalistischen Stil. Ab 1955 bis zu seinem Tod wandte er sich der gegenstandslosen Kunst zu.

Tod

Vilmos Huszár starb am 8. September 1960 in Harderwijk, Niederlande.