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Yayoi Kusama: Biografie Leben und Werk des japanischen Künstlerin

Yayoi Kusama mit Kürbis / with Pumpkin, 2010, 2010, mixed media, Installation, Ansicht von der Aichi Triennale 2010, Courtesy Ota Fine Arts, Tokyo/Singapore; Victoria Miro Gallery, London; David Zwirner, New York; og KUSAMA Enterprise © Yayoi Kusama.

Yayoi Kusama mit Kürbis / with Pumpkin, 2010, 2010, mixed media, Installation, Ansicht von der Aichi Triennale 2010, Courtesy Ota Fine Arts, Tokyo/Singapore; Victoria Miro Gallery, London; David Zwirner, New York; og KUSAMA Enterprise © Yayoi Kusama.

Yayoi Kusama (*1929) ist eine der populärtsten Künstlerinnen aus Japan und eine Pionierin der feministischen Kunst der 1970er Jahre. Kusama war eine der frühen Protagonistinnen der Genres Installation und Happening. Die Künstlerin wird abwechselnd zur Konzeptkunst, zum Minimalismus, zur Psychedelischen Kunst gezählt, wurde aber auch schon als Surrealistin, Pop Artist und Feministische Künstlerin bezeichnet.

Am 22. März 1929 wurde Yayoi Kusama als jüngstes von vier Kindern in der kleinen Provinzstadt Matsumoto, die etwa 200 km westlich von Tokio in den „japanischen Alpen“ liegt, geboren. Ihre wohlhabende Familie besaß einen Großhandel für Samen. Kusamas Erziehung basierte auf konservativen Werten und der kühlen Beziehung zwischen ihren Eltern. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs begann Kusama zu malen und studierte gegen den Willen ihrer Eltern Kunst in Kyoto, wo sie in der traditionellen Nihonga Malerei ausgebildet wurde (1948–1950).

Seit ihrer Kindheit leidet Yayoi Kusama an Angstzuständen und Halluzinationen, darunter Angst vor phallischen Objekten, Sexualität, Essen. Ihre persönliche Wahrnehmung und ihre Visionen sind die Quellen ihrer Inspiration, wie sie selbst immer wieder betont.Anfang der 1950er Jahre zeigten sich ihre beiden Psychiater, Dr. Nishimaru und Dr. Uchimura, von ihrer Kunst fasziniert. In der ersten Hälfte des Jahrzehnts konnte sie bereits in Tokio in mehreren Ausstellungen reüssieren und nahm 1955 an „The International Watercolour Exhibition: 18th Biennial“ im Brooklyn Museum in New York teil. In einer Ausstellung über amerikanischen Kunstbücher sah Kusama ein Buch mit Reproduktionen von Arbeiten von Georgia O’Keefe. Yayoi Kusama schrieb ihr einen Brief, in dem sie einige ihrer Aquarelle beifügte und nach Rat fragte, wie sie ihre Karriere in den USA beginnen könnte. O’Keefe schrieb zurück und ihre Korrespondenz hielt einige Jahre an. Die Übersiedelung in die Vereinigten Staaten 1957 sollten ihr künstlerische Freiheit sichern.

Yayoi Kusama kam 1958 in New York an, wo sie an der Kunstschule des Brooklyn Museums Unterricht nahm, um ihr Visum zu behalten. Schon im folgenden Jahr konnte sie ihre „Infinity Net“ Gemälde in einer Gruppenausstellung in Boston erstmals vorstellen und Donald Judd davon überzeugen. 1960 stellte das Städtische Museum, Leverkusen, Yayoi Kusamas Werke im Rahmen der Schau „Monochrome Malerei“ gemeinsam mit Werken von Lucio Fontana, Yves Klein, Piero Manzoni und Mark Rothko aus.

Ab 1962 arbeitete Yayoi Kusama an „Accumulation Sculptures“, weiche Skulpturen, für die sie erstmals ein Sofa und einen Sessel mit phallischen Formen aus Stoff bedeckte. Mit „Aggregation: One Thousand Boats Show“ gehörte sie 1963 zu den Mitbegründerinnen der Installationskunst. Diesen begehbaren Räumen folgte 1965 eine erste Spiegel-Installation, für die Kusama bis heute bekannt ist, gefolgt von ersten Happenings und Lichtinstallationen. Ende der 60er Jahre eröffnete sie einen Modeladen in der 6th Avenue, wo sie ihr Label „Nude Fashion company“ präsentierte.

Nach dem Tod von Joseph Cornell (1972) kehrte Yayoi Kusama nach Japan zurück. Sie arbeitete in Keramik, Aquarell und Collage, schrieb Gedichte und Romane. Aufgrund ihres verschlechterten psychischen Zustandes entschied sie sich permanent in einer Nervenheilanstalt zu leben. Erst Anfang der 1980er Jahre war die japanische Künstlerin wieder am Ausstellungsparkett zurück, das zum Kusama-Boom der späten 1980er führte.

1993 vertrat Yayoi Kusama Japan auf der Biennale von Venedig, unter den gezeigten Werken befand sich auch „Mirror Room (Pumpkin)“ (1991). Erstmals war der japanische Pavillon einer Einzelpräsentation gewidmet, was Kusamas steigende Berühmtheit dokumentierte. Punkte, gelbe Kürbisse und Spiegel Installationen gehören seither zu den Signature-works Kusamas, was auch ihre Zusammenarbeit mit großen Modelabels wie Louis Vuitton prägte. 2009 begann Kusama eine neue Serie von Gemälden, „My Eternal Soul“, die sie anfangs mit 100 großen Leinwänden in leuchtenden Farben begrenzen wollte. Aktuelle hat die Künstlerin bereits an die 1.000 Bilder geschaffen.

2017 wurde in Tokio das Yayoi Kusama Museum gegründet.

Weitere Beiträge zu Yayoi Kusama

Biografie von Yayoi Kusama (* 1929)

  • 22.3.1929

    Am 22. März 1929 wurde Yayoi Kusama als jüngstes von vier Kindern in der kleinen Provinzstadt Matsumoto, die etwa 200 km westlich von Tokio in den „japanischen Alpen“ liegt, geboren. Sie hat eine Schwester und zwei Brüder. Ihre wohlhabende Familie besaß einen Großhandel für Samen. Kusamas Erziehung basierte auf konservativen Werten und der kühlen Beziehung zwischen ihren Eltern.
  • 1939

    Im Alter von zehn Jahren begann Yayoi Kusama, wie sie 1963 erstmals in einem Interview mit Gordon Brown betonte, zu halluzinieren und ihre Umgebung mit schwarzen Punkten (engl. Polka Dots) oder von Netzen überzogen wahrzunehmen. Später frühte sie diese auf ein schwieriges Elternhaus zurück.
  • 1941–1944

    Während des Zweiten Weltkriegs musste Kusama wie viele andere Schulkinder arbeiten, zuerst in der Landwirtschaft, dann in einer Textilfabrik, wo sie Militäruniformen und Fallschirme nähte.
  • 1945

    Begann zu malen und zu zeichnen in der traditionellen japanischen nihonga. Der nihonga Stil mit seinen festen Regeln entwickelte sich als Antwort auf die westliche moderne Kunst, nachdem sich Japan 1854 geöffnet hatte, und kann auch mit dem Nationalismus der Nachkriegszeit gewertet werden. Erste Ausstellungsbeteiligung mit 16 Jahren in der regionalen Zen-shinshū Kunstausstellung, die in verschiedenen Städten gezeigt wurde.
  • 1948–1950

    1948 zog Yayoi Kusama nach Kyoto, wo sie gegen den Willen ihrer Eltern Kusama ein Kunststudium begann. In der Kyoto Municipal School of Arts and Crafts wurde sie ein Jahr lang weiter in der nihonga Malerei ausgebildet. Dafür benutzte sie japanische Materialien. Danach wandte sie sich der yoga-Malerei zu und begann andere Techniken und Materialien in ihrer Malerei einzusetzen. Wachsende Teilnahme an tourenden Ausstellungen, die nach Tokio, Osaka und Kyoto gingen.
  • 1952: Erste Einzelausstellung

    Erste Einzelausstellung im Ersten Gemeindezentrum in Matsumoto, die aus zwei Teilen bestand. Sowohl für die März- wie auch die Oktober-Ausstellung schuf Yayoi Kusama über 200 Werke auf Papier. Sie hängte diese in zwei Reihen vor einer dunkelbraunen Wandbespannung. Das zeitgenössische Publikum war fasziniert vom Changieren der Motive zwischen Abstraktion und Figuration.
  • 1953

    Die beiden Psychiater, Dr. Nishimaru und Dr. Uchimura, die Kusama wegen ihrer psychischen Probleme behandelten, sind fasziniert von ihrer Kunst. Aufnahme in die Académie de la grande Chaumière in Paris. Kusama entschied sich gegen einen Paris-Aufenthalt, da sie eine Einzelausstellung in Tokio vorbereitete.
  • 1954

    Erste Einzelausstellung in Tokio im Shiroki-ya Kaufhaus. Ihr „Flower Bud #6“ war am Cover des japanischen Magazins „Mizue“ abgebildet und der Maler Masao Tsuruoka schrieb einen Text über ihr Werk.
  • Frühsommer 1955

    Mehrere Einzelausstellungen in Tokio. Mit drei Werken nahm Kusama an „The International Watercolour Exhibition: 18th Biennial“ (4.5.-12.6.1955) im Brooklyn Museum in New York teil. Der Maler Kenneth Callahan bemerkte ihre Arbeit, nahm im Dezember Kontakt mit ihr auf und vermittelte Kusama den Kontakt zur Galeristin Zoe Dusanne in Seattle.
  • Herbst 1955

    Auf einer Ausstellung über amerikanische Kunstbücher sah Kusama eine Publikation mit Reproduktionen von Arbeiten von Georgia O’Keefe. Am 15. November schrieb sie der Künstlerin einen Brief, in dem sie 13 Aquarelle beifügte und nach Rat fragte, wie sie ihre Karriere in den USA beginnen könnte. O’Keefe schrieb zurück und ihre Korrespondenz hielt einige Jahre an.
  • 1956/57

    Kusama verbrannte das meiste aus ihrem frühen Werk, als sie sich vorbereitete nach Amerika zu übersiedeln. Dort erhoffte sie sich die künstlerische Freiheit, die ihr in Japan verwehr erschien. Ihre Eltern finanziertenden Umzug, nachdem sie ihrer Tochter das Versprechen abgerungen hatten, nie wieder zurückzukehren.
  • 1957

    Kusama emigrierte nach Seattle/USA. Im Dezember 1957 hatte Yayoi Kusama ihre erste Einzelausstellung in Amerika: in der Zoe Dusanne Gallery.
  • Juni 1958: Umzug nach New York

    Im Juni zog Yayoi Kusama nach New York. Lebte einfach und arbeitete hart an ihrer Karriere. Um ihr Visum zu behalten nahm sie Unterricht, darunter an der Kunstschule des Brooklyn Museums.
  • 1959: „Infinity Net Paintings“

    Erste Ausstellung von Kusamas „Infinity Net“ Gemälden in einer Gruppenausstellung in Boston.
  • Herbst 1959

    Im Oktober erste Einzelausstellung in New York, in der von Künstlern geführten Brata Gallery, wo Yayoi Kusama auch „Infinity Nets“ präsentierte. Die Ausstellungen erhielten gute Besprechungen, darunter von Donald Judd, der für „ARTnews“ schrieb und eines ihrer Werke kaufte. Judd wurde ein enger Freund und Unterstützer für viele Jahre. Aufgrund dieser Besprechung wurde Udo Kultermann in Deutschland auf die Künstlerin aufmerksam. Im November stellte die Nova Gallery in Boston bereits Kusamas zweite EInzelausstellung zusammen.
  • 1960: erste Ausstellungsbeteiligung in Deutschland

    Erste europäische Ausstellungsbeteiligung „Monochrome Malerei“ (18.3.-8.5.1960) im Städtischen Museum Schloss Morsbroich, Leverkusen. Hier wurde sie gemeinsam mit Lucio Fontana, Yves Klein, Piero Manzoni und Mark Rothko präsentiert. Dadurch wurden die Künstler von ZERO und Nul auf Kusama aufmerksam und luden sie in den folgenden Jahren vermehrt zu Ausstellungen ein. Einzelausstellung in der Gres Gallery in Washington, DC.
  • 1961

    Yayoi Kusama unterschrieb einen Vertrag mit der Stephen Radich Gallery in New York. Ihre erste Einzelausstellung in der Galerie ist gigantischen „Infinity Net“-Gemälden gewidmet. Ein Foto zeigt sie vor dem nicht erhaltenen, größten Werk, das Stellte „Infinity Net Paintings“ im The Whitney Museum of American Art, New York, in der „Whitney Annual“ (13.12.1961-4.2.1962) aus. Bekam ein Atelier in 53 East 19th Street, im selben Haus wie Donald Judd und Eva Hesse. Kusama muss sich noch immer anstrengen, um über die Runden zu kommen, arbeitet schwer. Das führte zu Erschöpfung und Halluzinationen, die sie regelmäßig zur Behandlung ins Krankenhaus führten.
  • 1962

    Stellte „Accumulation Sculptures“ aus. Zwei weiche Skulpturen – ein Sofa und ein Sessel mit phallischen Formen aus Stoff bedeckt - wurden In der Green Gallery in New York gezeigt. Claes Oldenburg und Andy Warhol präsentierten auch Arbeiten in der Ausstellung, die später als eine der ersten Pop Art-Ausstellungen bezeichnet wurde. Kusama zeigte verschiedene „Infinity Nets“ in der Ausstellung „Nul“ am Stedelijk Museum in Amsterdam.
  • 1963

    Kusama stellte „Aggregation: One Thousand Boats Show“ in der Gertrude Stein Gallery in New York aus: ein Boot, das sie und Judd auf der Straße gefunden haben, ist mit weiß bemalten phallischen Formen bedeckt und in einem Raum aufgestellt, dessen Tapete an Wänden und Decke 999 Mal ein Foto des Bootes wiederholt. Das ist Kusamas erste Rauminstallation und eines der frühesten Beispiele von Installationskunst überhaupt.
  • 1964

    Kusamas „Driving Image Show“ in der Richard Castellane Gallery in New York präsentierte mit Macaroni bedeckte Objekte und Akkumulation Skulpturen, die in einem Raum installiert sind, dessen Boden mit Macaroni bedeckt ist.
  • 1965

    Erste Spiegel-Installation in der „Floor Show“ in der Castellane Gallery „Infinity Mirror Room – Phalli’s Field“. Umzug in ein neues Atelier, das sie sich anfangs mit dem japanischen Künstler on Kawara teilte. Sie erhielt ein Stipendium von der Rockefeller Foundation, das ihr half ihre finanziellen Probleme zu lösen. Begann mit Happenings. Erste europäische Einzelausstellung in der internationalen Galerij orez in Den Haag.
  • 1966

    Die Multimedia Installation „Kusama’s Peep Show/Endless Love Show“ – ihre erste Lichtinstallation – eröffnete in der Castellane Gallery. Mit der Installation „Narcissus Garden“ erste Teilnahme an der Biennale von Venedig, obwohl sie nicht offiziell dazu eingeladen worden war: In der Nähe der Nationenpavillons in den Giardini platzierte sie 1.500 verspiegelte Plastikbälle. Verkaufte sie für 2 Dollars oder 1.200 Lire das Stück, wurde aber von den Biennale Verantwortlichen gestoppt. Die Installation wurde zum Teil von Lucio Fontana finanziert.
  • 1967

    Bezog Hippie- und Protestbewegungen in ihre Kunst ein. Für ihre Performances schlossen immer größere Gruppen von Menschen ein. Im Januar erstes von vielen Body paint Festivals in der St. Patrick’s Cathedral, das das Verbrennen von Fahnen beinhaltete. Im Juni sandte Kusama die Einladungen für „Self-Obliteration: An Audio-Visual-Light Performance“ im Black Gate Theater in New York aus. In all ihren Performances bemalte Kusama die Körper der Performer, die Umgebung und sich selbst, um die „Auslöschung“ zu erzielen. Produzierte „Kusama’s Self-Obliteration“, ein Experimentalfilm, in dem sie Ausschnitte ihrer frühen Arbeiten, gepunktete Traumlandschaften und Szenen von ihren orgiastischen Happenings einbaute. Im folgenden Jahr gewann der Film auf verschiedenen Festivals.
  • 1968

    Yayoi Kusama begann öffentliche Happenings in New York zu organisieren, darunter an der New York Stock Exchange (Börse), der Freiheitsstatue, an der Alice im Wunderland Statue im Central Park, im UNO Gebäude und zwei Tage vor der Präsidentenwahl am Board of Elections. Sie malte Punkte auf nackte Performer und dirigierte sie, während sie selbst angezogen blieb. Bei einem späteren Happening trugen die Performer Masken von Präsidentschaftskandidaten. Nachdem Richard Nixon gewählt worden war, schrieb Kusama einen offenen Brief an „My Hero R. Nixon“, den sie auf einem Body Happening weitergab. Im November inszenierte sie eine homosexuelle Hochzeit, für das sie ein „Orgien Hochzeitskleid“ für zwei entwarf. Trat am Fillmore East neben Fleetwood Mac und anderen Bands auf.
  • 1969

    Eröffnete einen Modeladen in der 6th Avenue, den Kusama Fashion co., Ltd. Hier verkaufte sie ihre Entwürfe unter dem Label „Nude Fashion company“. Einige ihrer Kleider haben Löcher, um Teile des Körpers zu präsentieren. Entwarf Kleider für Bloomingdale’s. Im August führte Kusama die Intervention „Grand Orgy to Awaken the Dead at MoMA (Otherwise Known as the Museum of Modern Art) – Featuring their Usual Display of Nudes“ auf. Veröffentlichte ein Magazin für Leser über 21 Jahren mit dem Titel „Kusama presents an orgy of Nudity, Love, Sex & Beauty“. Gründete eine Firma, „Kusama enterprise“, mit der sie ihre verschiedenen künstlerischen Aktivitäten organisierte. Kusama hatte sich langsam von der Galerieszene entfernt.
  • 1970

    Inhaftiert wegen Obszönität, als sie ein Akt-Happening in Tokio aufführen wollte. Nach drei Monaten in ihrem Heimatland kehrte sie nach New York zurück.
  • 1971–1972

    Happenings und Modeschauen in Europa. Begann, über ihre Erfahrungen zu schreiben. Joseph Cornell, mit dem Kusama eine über 10-jährige, enge Freundschaft verband, starb 1972.
  • 1973–1974

    Yayoi Kusama kehrte nach Japan zurück. Sie arbeitete in Keramik, Aquarell und Collage. Schrieb Gedichte und Romane. Tod des Vaters (Juni 1974).
  • 1975

    Erste Präsentation ihrer Collagen in der Ausstellung „Message of Death from Hades“ in der Nishimura Gallery, Tokio.
  • 1977

    Nachdem sie wegen wiederholter Panikattaken und Halluzinationen im Krankenhaus war, entschied sie sich, ständig in eine Nervenheilanstalt zu übersiedeln. Hier lebt sie auch heute noch.
  • 1978

    Erste Veröffentlichung eines Romans „Manhattan Suicide Addict“. Bis 1999 publizierte sie 23 Kurzgeschichten und Romane sowie einen Gedichtband.
  • 1982

    Die Fuji Television Gallery in Tokio stellte Kusamas neue große Gemälde und Skulpturen aus. Eine Einzelausstellung in der Naviglio Gallerie in Mailand markierte ihre Rückkehr zur europäischen Galerieszene.
  • 1983

    42 Werke von Yayoi Kusama sind in der Ornis Gallery (vorher Orez) in Den Haag, Niederlande, ausgestellt.
  • 1984

    Kusama veröffentlichte ihren zweiten Roman „The Hustler’s Grotto of Christopher Street“, mit dem sie den wichtigen Yasei Jidai Preis gewann. Tod der Mutter. Ausstellung in der Fuji Television Gallery.
  • 1987

    Erste große Retrospektive im Kitakyushu Municipal Museum of Art.
  • 1989–1990

    Erste amerikanische Retrospektive im Center for International Contemporary Arts in New York: „Yayoi Kusama: A Retrospective“. Dadurch wurde neues Interesse an ihrer Arbeit wach. Das Kunstmagazin Art in America widmete ihr die Titelgeschichte und das Cover. Für die Eröffnung kehrte Kusama zum ersten Mal wieder nach New York zurück.
  • 1991–1992

    Führte eine „Self-Obliteration“ Performance in Ginza, Tokio, auf: Kusama bedeckte die Zuhörer_innen, Journalisten und ihre Umgebung mit Punkten. Auftritt im Film „Tokyo Decadence“ vom Autor Ryu Murakami.
  • 1993

    Yayoi Kusama vertrat Japan auf der 33. Biennale von Venedig, darunter „Mirror Room (Pumpkin)“ (1991), „Shooting Stars (1992), „A Flower“ (1986), „Petal“ (1986), „Pink Boat“ (1992). Erstmals ist der japanische Pavillon einer Einzelpräsentation gewidmet, was Kusamas steigende Berühmtheit dokumentiert.
  • 1994

    Ein großer, gelber, schwarz gepunkteter Kürbis, Kusamas erste Arbeit im öffentlichen Raum, wurde auf der kleinen Insel Naoshima installiert. Dort befinden sich drei Kunstmuseen und zwei Hotels, die Tadao Ando entworfen hat. Der gelbe Kürbis wurde zum Erkennungszeichen von Kusama und der Insel. Von Mitte der 1990er Jahre an verwendete Yayoi Kusama für ihre Mirror Rooms unterschiedliche Lichtquellen: Schwarzlicht, Papierlampions, farbige LEDs. Ihr wurde wichtig, dass sich das Publikum in ihrern Räumen frei bewegen kann.
  • 1995–1998: „Love Forever: Yayoi Kusama 1958-1968“

    Zahlreiche internationale Ausstellungen, darunter „Love Forever: Yayoi Kusama 1958-1968“ (ab März 1998) im Los Angeles County Museum, im MoMA, New York, und im Walker Art Center in Minneapolis (1999). Die Ausstellungsmacher zeigten mehr als 80 Werke aus der New Yorker Phase der Künstlerinm darunter der Rekonstruktion von „Infinity Mirror Room – Phalli’s Field“ (1965).
  • 1999

    Anlässlich ihrer Ausstellung „Love Forever: Yayoi Kusama 1958-1968“ in Tokio fand eine Ergänzung mit über 200 früheren und späteren Arbeiten statt.
  • 2000

    Kehrte zu großen Spiegel Installationen zurück, die nun durch Hunderte kleiner Lichter ergänzt wurden, die ihre Farben änderten. Dazu zählt auch „Gleaming Lights of the Souls“ (2008) im Louisiana Museum, Dänemark. Zusammenarbeit mit dem Modedesigner Issey Miyake für ein Event in Paris.
  • 2001

    Retrospektive mit fast 300 Arbeiten in Matsumoto gezeigt.
  • 2002

    Zusammenarbeit mit dem aus Osaka stammenden Creative Cooperative Graf für eine Möbel-Linie und Stoffe, die auf dem Sterne und gelber Baum Muster der Künstlerin basierte. Kusamas Autobiografie „Infinity Net“ wurde auf Japanisch veröffentlicht. Erste Einzelausstellung in Österreich, in der Kunsthalle Wien, und erste Retrospektive in ihrer Geburtsstadt Matsumoto.
  • 2003

    Teilnahme an der Echigo-Tsumari Trienniale in Niigata, Japan. Gleichzeitig veranstaltete sie eine Fashionshow und eröffnete einen Modeladen.
  • 2004

    Eröffnung von „KUSAMATRIX“ im neuen Mori Art Museum in Tokio, darunter die große Rauminstallation „Dots Obsession“. Während des Ausstellungsaufbaus zeichnete Kusama mit einem schwarzen Filzstift ein großes Gemälde direkt auf die Wand. In der folgenden Serie von 50 Gemälden, „Love Forever“, setzte sie diesen Schwarz-Weiß Stil fort.
  • 2005

    In Verbindung mit der Yokohama Triennale gestalteten Kusama und das Design Team Graf Media ein Café.
  • 2006

    Teilnahme an der Singapur Biennale mit der Verhüllung von Baumstämmen „Ascension of Polka Dots on the Trees“. Erhielt für ihr Lebenswerk zwei wichtige japanische Preise. Für die Queensland Art Gallery in Brisbane, Australien, schuf sie die begehbare Installation „Obliteration Room“.
  • 2009

    Begann eine neue Serie, „My Eternal Soul“, die ursprünglich 100 große Bilder in leuchtenden Farben umfassen sollte. 2021 arbeitete Kusama noch immer daran.
  • 2010

    Teilnahme an der ersten Aichi Triennale in Nagoya mit Skulpturen, Freiluftwerken und einer Installation mit Möbel. Toyota Autos mit Kusamas charakteristischen Punkten fahren zwischen den verschiedenen Veranstaltungsorten der Triennale.
  • 2011

    Große Retrospektive in der Tate Modern in London (2012), dem Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia in Madrid, dem Centre Pompidou in Paris und dem Whitney Museum of American Art, New York. Kusamas Autobiografie wurde auf Englisch übersetzt.
  • 2012: LOUIS VUITTON X YAYOI KUSAMA

    Yayoi Kusama arbeite mit Louis Vuitton zusammen und gestaltete für das Modelabel Schaufenster und Pop-up-Stores in Europa, den USA und Japan. Illustrierte Lewis Carrolls Klassiker „Alice im Wunderland“. Ehrenmitglied der American Association of Arts and Letters.
  • 2023

    Yayoi Kusama begann mit David Zwirner zusammenzuarbeiten; ihre erste Ausstellung in der New Yorker Galerie trug den Titel „I Who Have Arrived in Heaven“.
  • 2013–2014

    Große Ausstellungstour in Argentinien, Brasilien, Mexiko und Chile mit mehr als zwei Millionen Besucher_innen. Vielbeachtete Ausstellungen in Korea, China und Japan.
  • 2015

    Erste Retrospektive in Skandinavien mit Stationen in Humlebæk, Oslo, Stockholm und Helsinki. Kusama arbeitete noch immer an der Serie „My Eternal Soul“, obwohl sie die geplanten 100 Gemälde schon längst erreicht hatte. In der Zwischenzeit umfasst die ongoing series knapp 1.000 Stück. Ihre zweite Ausstellung bei Zwirner nannte Kusama „Give Me Love“.
  • 2017

    Die bedeutende Künstlerin Yayoi Kusama wurde mit einem eigenen Museum in Tokyo geehrt, geführt von der Yayoi Kusama Foundation. Die erste Ausstellung trug den Titel „Creation is a Solitary Pursuit, Love is What Brings You Closer to Art“.
  • 2019

    Auf der Pariser Kunstmesse FIAC stellte Yayoi Kusama ihre erste aufblasbare Skultur auf, einen von innen beleichteten, monumentalen Kürbis.
  • 2021

    Der Gropius Bau, Berlin, organisierte die erste Retrospektive Kusamas in Deutschland, die danach nach Tel Aviv weiterreiste. Die Galerien David Zwirner, Victoria Miro, and Ota Fine Arts präsentierten gemeinsam die Schau „I WANT YOUR TEARS TO FLOW WITH THE WORDS I WROTE“ in New York, London, und Tokyo.
  • 2023

    Im Februar 2023 wurde Kusamas Mosaik „A Message of Love, Direct from My Heart to the Universe“ (2022), umgesetzt von Miotto Mosaics Art Studios, im neuen Madison Concourse am Grand Central Station, New York, enthüllt. Es wird dauerhaft zu sehen sein. Im Kusama-Museum in Tokyo ist „Self-Obliteration/Psychedelic World“ zu sehen (ab April). Die David Zwirner Galerie in New York präsentierte: „Yayoi Kusama: I Spend Each Day Embracing Flowers“ (11.5.–21.7.2023). Im Guggenheim Museum Bilbao kuratierten Doryun Chong, Mika Yoshitake und Lucía Agirre die Ausstellung „Yayoi Kusama. 1945 bis heute“ (27.6.–8.10.2023). Die Ausstellung „Yayoi Kusama – You, Me and the Balloons“ wird im Factory International, Manchester, England eröffnet (19.7.-28.8.2023)
Alexandra Matzner
Gründerin von ARTinWORDS * 1974 in Linz, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Romanistik in Wien und Rom. Seit 1999 Kunstvermittlerin in Wien, seit 2004 Autorin für verschiedene Kunstzeitschriften. Jüngste Publiktionen entstanden für das Kunsthaus Zürich, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Albertina und Belvedere in Wien.