0

New York | MoMA: Georgia O’Keeffe Sehen braucht Zeit | 2023

Georgia O’Keeffe, Evening Star No. III, 1917, Aquarell auf Papier auf Platte, 22.7 x 30.4 cm (MoMA, New York, Mr. and Mrs. Donald B. Straus Fund. 91.1958. © 2022 Georgia O’Keeffe Museum / Artists Rights Society (ARS), New York. Drawings and Prints)

Georgia O’Keeffe, Evening Star No. III, 1917, Aquarell auf Papier auf Platte, 22.7 x 30.4 cm (MoMA, New York, Mr. and Mrs. Donald B. Straus Fund. 91.1958. © 2022 Georgia O’Keeffe Museum / Artists Rights Society (ARS), New York. Drawings and Prints)

„Sehen braucht Zeit“, schrieb O’Keeffe einmal. Georgia O’Keeffe (1839–1906), die vor allem für ihre großformatigen und nahsichtigen Blumenbilder bekannt ist, schuf auch außergewöhnliche Werkserien in Kohle, Bleistift, Aquarell und Pastell. Durch die Zusammenführung von oft einzeln gesehenen Papierarbeiten und Schlüsselbildern bietet diese Ausstellung einen seltenen Einblick in die Arbeitsweise der Künstlerin und lädt zum langsamen Betrachten ein.

O’Keeffe, die Grafikerin

Im Laufe ihrer langen Karriere hat O’Keeffe dieselben Themen immer wieder aufgegriffen und Kompositionen überarbeitet (→ Georgia O’Keeffe: Leben und Werk). Für ihr Werk ist charakteristisch, dass die Malerin Motive entwickelt, wiederholt und transformiert, die zwischen Naturbeobachtung und Abstraktion liegen. Von 1915 bis 1918, einer Phase des Experimentierens, schuf O’Keeffe so viele Arbeiten auf Papier wie in den nächsten vier Jahrzehnten. Aber nicht nur die Menge erstaunt, sondern auch ihr radikales Abstrahieren: Ihre Werke erscheinen als Abfolgen von kühnen Linien, organischen Landschaften und offenen Akten. Dazu kommen noch radikal abstrakte Kohlezeichnungen, die sie „specials [Besonderheiten]“ nannte.

Auch als sich Georgia O’Keeffe zunehmend der Malerei zuwandte, bekräftigten wichtige Serien ihr Engagement für die Arbeit auf Papier, darunter Blumen in den 1930er Jahren, Porträts in den 40er Jahren und die aus dem Flugzeug beobachteten Landschaften in den 50er Jahren. Das Zeichnen auf diese Weise ermöglichte es O’Keeffe, nicht nur die Formen der Natur, sondern auch ihre Rhythmen einzufangen: den spiralförmigen Niedergang der Sonne in lebhaft gefärbten Pigmenten nachzuzeichnen oder die wechselnde Perspektive aus einem Flugzeugfenster in samtiges Schwarz zu verlegen.

Kuratiert von Samantha Friedman, Associate Curator, Department of Drawing and Prints, mit Laura Neufeld, Associate Paper Conservator, The David Booth Conservation Department, und Emily Olek, Curatorial Assistant, Department of Drawing and Prints. Besonderer Dank geht an das Georgia O’Keeffe Museum.
Quelle: MoMA, New York

Georgia O’Keeffe 2023 in New York: Bilder

  • Georgia O’Keeffe, Evening Star No. III, 1917, Aquarell auf Papier auf Platte, 22.7 x 30.4 cm (MoMA, New York, Mr. and Mrs. Donald B. Straus Fund. 91.1958. © 2022 Georgia O’Keeffe Museum / Artists Rights Society (ARS), New York. Drawings and Prints)

Weitere Beiträge zu Georgia O'Keeffe

10. November 2022
Georges Seurat: Les Poseuses, Ensemble (Petite version), Öl-Lw, 39,3 x 50 (Privatsammlung)

New York | Christie’s: Paul Allen-Auktion bricht Weltrekord Seurat, Cézanne, van Gogh, Klimt | 2022

18 Weltrekorde an einem Abend: Auktion der Paul G. Allen Collection brachte neue Höchstpreise u.a. für Seurat, Cézanne, Gauguin, Van Gogh, Klimt, Manet, Jasper Johns und Lucian Freud.
23. Januar 2022
Georgia O’Keeffe, Oriental Poppies [Orientalische Mohnblumen], 1927, Öl auf Leinwand, 76,2 x 101,9 cm (The Collection of the Frederick R. Weisman Art Museum at the University of Minnesota, Minneapolis © 2016 Georgia O’Keeffe Museum/Bildrecht, Wien)

Riehen b. Basel | Fondation Beyeler: Georgia O’Keeffe

„Georgia O’Keeffe“ ist die erste große Retrospektive der Künstlerin in Basel und der erste umfassende Überblick über O’Keeffes Œuvre in der Schweiz seit fast 20 Jahren understreckt sich über nahezu sechs Jahrzehnte ihres Werks.
8. September 2021
Georgia O'Keeffe, Inside Red Canna, Detail, 1919 (© Georgia O’Keeffe Museum/Adagp Paris 2021)

Paris | Centre Pompidou: Georgia O’Keeffe

Die Ausstellung zeichnet die künstlerische Reise einer Künstlerin nach, die in ihrem langen Leben von der Protagonistin der amerikanischen Moderne zur Suchenden einer amerikanischen Identität in den 1930er Jahren und der Vorreiterin der „harten“ Abstraktion der 1950er Jahre wurde.

Aktuelle Ausstellungen

22. September 2023
Pierre-Auguste Renoir, Liegender Akt (Gabrielle), 1903 (Museum der Schönen Künste – Ungarische Nationalgalerie, Budapest)

Budapest | Szépművészeti Múzeum: Renoir Der Maler und seine Modelle | 2023

Im Jahr 2019 konnte die Ungarische Nationalgalerie das Gemälde „Liegender Akt (Gabrielle)“, ein spätes Meisterwerk, erwerben. Budapest zeigt deshalb Renoirs gesamte künstlerische Entwicklung in chronologisch und thematisch geordneten Abschnitten.
22. September 2023
Louise Bourgeois, FALLEN WOMAN (FEMME MAISON), Detail, 1946/47, Foto Christopher Burke, © The Easton Foundation / Bildrecht, Vienna

Wien | Belvedere: Louise Bourgeois Frühe Ölgemälde | 2023/24

Die Schau in den barocken Räumlichkeiten des Unteren Belvedere setzt Bourgeois’ Gemälde der 1940er–Jahre mit späteren Skulpturen, Rauminstallationen und Grafiken in dialogischen Bezug.
19. September 2023
Blanche Derousse, Blühende Kastanienzweige, Aquarell, 19,7 x 26,2 cm (© RMN-Grand Palais (musée d’Orsay) / Michel Urtado, erworben 1960)

Paris | Musée d’Orsay: Blanche Derousse Kopien nach Vincent van Gogh | 2023

Zwischen 1900 und 1902, also bereits zehn Jahre nach dem Tod van Goghs, kopierte Blanche Derousse Gemälden des Impressionismus, darunter Werke Vincent van Goghs aus der Sammlung von Dr. Gachet.