Rachel Ruysch

Rachel Ruysch

Wer war Rachel Ruysch?

Rachel Ruysch (auch: Rahel Ruysch, Den Haag 3.6.1664–12.8.1750 Amsterdam) war eine niederländische Blumenstilllebenmalerin des Barock. Rachel Ruysch wurde als äußerst erfolgreiche Blumenmalerin 1701 gemeinsam mit ihrem Mann, dem Porträtmaler Juriaen Pool Mitglied der Lukasgilde in Den Haag. Ihre Ernennung zur Hofmalerin des Kurfürsten Johann Wilhelm von der Pfalz folgte 1708. In mehr als 65 Jahren schuf Ruysch nur eine geringe Anzahl von Bildern, die zwischen 1681 und 1747 datiert sind. Gemeinsam mit Maria van Oosterwijck (1630–1693) und Maria Sibylla Merian (1674–1717) gilt Rachel Ruysch als bedeutendste Stilllebenmalerin des Goldenen Zeitalters in den Niederlanden.

Aufgrund ihrer Bekanntheit und der großen malerischen Qualität erzielten Ruyschs Stillleben außergewöhnlich hohe Preise. Trotz großer Nachfrage arbeitete die Amsterdamer Malerin sehr lange an ihren. In ihrer Schaffenszeit von mehr als 65 Jahren stammt das früheste datierte Bild von 1681, das letzte von 1747.

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Kindheit

Rachel Ruysch wurde am 3. Juni 1664 in Den Haag als erstes Kind von Frederik Ruysch (1638–1731) und seiner Ehefrau Maria Post (1643–1720) geboren. Ruyschs Großvater mütterlicherseits war der renommierte Architekt Pieter Post (1608–1669), der die königliche Residenz Huis ten Bosch in Den Haag entworfen hat. Der Bruder ihres Großvaters war der Maler Frans Post, der mehrere Jahre mit Maurits van Nassau in Brasilien verbracht und dort Landschaften gemalt hatte.

Rachel Ruysch zog im Alter von drei Jahren mit ihren Eltern nach Amsterdam (1666), wo ihr Vater als hoch angesehener Professor für Anatomie und Botanik im Athenaeum Illustre, einer privaten Institution und Vorläuferin der Universität, lehrte. Außerdem besaß er eine Kuriositätensammlung, die 1718 in großen Teilen von Zar Peter dem Großen für seine Petersburger Kunstkammer erworben wurde. Frederik Ruysch schrieb 18 Bücher, darunter botanische Werke, die von vielen Künstler:innen illustriert wurden, darunter Johannes Moninckx II, Maria Moninckx, Johanna Helena Heroldt-Graff, die älteste Tochter von Maria Sibylla Merian. Rachel Ruyschs Vater übte als Amateur die Malerei und ebnete der Tochter den Weg zur Malkunst.

Zur Illustration seiner wissenschaftlichen Veröffentlichungen fertigte Frederik Ruysch seine Präparate selbst an und hatte sich auch der Malerei verschrieben. Der Naturwissenschaftler malte, was er sammelte: Insekten und Reptilien inmitten von Pflanzen und Bäumen. Solche Gemälde waren von Otto Marseus van Schrieck aus Nimwegen, der an königlichen Höfen in Frankreich und der Toskana gearbeitet hatte, nach Amsterdam gebracht worden. In dunklen Ecken zwischen Pflanzen und Sträuchern malte er Schlangen, Schnecken, Kröten und Insekten. Das Genre wurde in Italien sottobosco genannt. In den Niederlanden sprach man von „Waldgebieten“.

Ruysch entwickelte eine Präparationsmethode, mithilfe der er Verstorbenen eine für Laien akzeptable Ansicht geben konnte. Er wusste, wie man Kinderkörper so einbalsamiert, dass sie wie schlafende Kinder wirkten. Frederik Ruysch sammelte und stellte seine Präparate zusammen mit anderen „Raritäten“ aus, darunter eine Vielzahl seltener Insekten und Pflanzen, wobei ihm seine Kinder halfen. Seine Sammlung wurde zu einer der Touristenattraktionen von Amsterdam. Besucher:innen bewunderten Kompositionen, in denen fötale Skelette auf einem Felsen aus Nieren- und Blasensteinen eine allegorische Szene inmitten von wie Bäume aufgesprühten Blutgefäßen bildeten.

Ausbildung

Bei ihrem Vater erwarb Rachel Ruysch erste Kenntnisse in Botanik und Malerei. Schon als junges Mädchen hatte sie eine Begabung zum Zeichnen und Malen gezeigt. Als Vierzehnjährige malte Rachel Ruysch Tiere und Pflanzen mit so viel Enthusiasmus, Fleiß und Geschick, dass ihre Eltern ihr eine Ausbildung bei einem Maler erlaubten. Bereits mit 15 Jahren begann Rachel beim Amsterdamer Jagdbeutestillleben- und Blumenmaler Willem van Aelst (1627–1683) zu studieren (1679–1683). Van Aelst war ein Bekannter von Otto Marseus (er hatte in jungen Jahren mit ihm am Hof der Medici in Florenz zusammengearbeitet) und gehörte zu den Kreisen, in denen ihre Eltern lebten.

Ehe und Karriere

Am 8. Dezember 1693 heiratete Rachel Ruysch den Porträtisten Juriaen Pool (1666–1745). Obwohl sie fast dreißig Jahre alt war, als sie heiratete, gebar sie zehn Kinder. Rachel Ruysch zog ihre Kinder alle selbst groß; sechs erreichten das Erwachsenenalter. Das letzte Kind, ein Junge, wurde mit 47 Jahren geboren. Sie beschloss, es Jan Willem zu nennen, nach ihrem Gönner. Der Kurfürst und seine Frau erklärten sich bereit, als Paten zu fungieren. Als Rachel Ruysch nach Düsseldorf kam, um das Kind zu zeigen, ehrte Johann Wilhelm ihn mit einer kostbaren Medaille am roten Band. Sie selbst erhielt vom Kurfürsten einen Schminktisch mit 28 silbernen Teilen, platziert in einem eleganten Toilettenkasten, und dazu sechs silberne Pendelleuchten.

Das Ehepaar wurde 1701 Mitglied in der Den Haager Zunft „Confrerie Pictura“, da diese auch eine Frau aufnehmen wollte. Wiederum gemeinsam wurden sie 1708 zu Hofkünstlern des Kurfürsten Johann Wilhelm van der Pfalz-Neuburg in Düsseldorf berufen, wo sie bis 1716 tätig waren. Obschon für den Düsseldorfer Kurfürsten an der Ausstattung seines Hofes arbeitend, blieb Rachel Ruysch mit ihrer Familie in der Wolvenstraat in Amsterdam wohnhaft.

Im Frühjahr 1711 wurde Ruysch von einem deutschen Gelehrten, Zacharias Conrad von Uffenbach, besucht, der sie als eine Frau von 40 Jahren beschrieb, nicht so schön, aber zivilisiert. Ihm fiel auf, dass sie gerade zwei fertige Bilder zu Hause hatte, ein Blumenarrangement und ein Obstarrangement. Sie waren für Pieter de la Court van der Voort bestimmt, einen Tuchhändler in Leiden, der für sie fünfzehnhundert Gulden zahlte, ein Vielfaches des durchschnittlichen Jahresgehalts. Von Uffenbach fand sie sehr schön, „und sonderlich zart von Pinsel“. Jurriaan Pool behauptete, dass seine Frau darin alle aktuellen und früheren Meister übertraf. Rachel Ruysch arbeitete für Cosimo de' Medici, den Großherzog der Toskana, den Schwiegervater des Kurfürsten, an zwei kleinen quadratischen Gemälden auf Holz, wofür sie extra bezahlt wurde. Sie arbeitete am Hintergrund für diese beiden Stücke und „sie saß da wie ein Mahler“. Die deutsche Reisende merkte an, dass sie „Vogelnester aller Art, Insekten und dergleichen um sich herumliegen“ hatte.

Werke

Unter der Leitung von Van Aelst konzentrierte sich Rachel Ruysch zunächst auf die Darstellung von Wäldern. Wie ihr Vater arbeitete sie mit großer Präzision und Subtilität. Nachdem Rachel die Basis einer Komposition gemalt hatte und die Farbe getrocknet war, fügte sie mit einem sehr feinen Pinsel Insekten, grüne Halme und kleine Blumen hinzu. Sie versuchte, ihre Objekte so originalgetreu wie möglich darzustellen. Für die Waldböden benutzte sie in Farbe getauchte Schwämme, um Moos wiederzugeben. Manchmal verwendete sie (wie Marseus und Van Aelst) sogar echtes Moos, um Abklatsch-Drucke zu machen. In ihren Gemälden verband Rachel Ruysch Pflanzen und Tiere, die in der Natur nicht zusammen zu finden waren. Sie malte nicht nach der lebendigen Natur, sondern nach Modellen aus der Sammlung ihres Vaters.

Neben Wäldern konzentrierte sich Rachel Ruysch auf Blumenstillleben, wie sie auch von Van Aelst und Jan Davidsz. de Heem gemalt wurden. Ruysch schuf fiktive Blumenarrangements. Sie malte nach Exemplaren des Hortus botanicus, wo ihr Vater Botanik lehrte, und nach präparierten Blumen aus der Sammlung ihres Vaters. Normalerweise wurden Blumen, die man lagern wollte, zwischen Papier getrocknet, aber Frederik Ruysch schaffte es, Blumen so zu präparieren, dass sie immer noch wie in Blüte aussehen. Eine solche Konservierung ermöglichte es Rachel Ruysch, zu komponieren um die Blumen zu sammeln, die zu verschiedenen Jahreszeiten blühten. Es gelang ihr, sie so originalgetreu wiederzugeben, dass sie bald Erfolg damit hatte. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurden Blumenarrangements immer mehr zum Bon Ton, was sich Rachel Ruysch zunutze machte.

Ruysch malte für wohlhabende Auftraggeber und konnte sich auf eine begrenzte Stückzahl pro Jahr konzentrieren, an der sie mehrere Monate arbeiten konnte. Bestellungen mussten lange im Voraus bei ihr aufgegeben werden. Die Vollendung der in handwerklich perfekter Feinmalerei ausgeführten Stillleben dauerte nicht selten viele Monate und Ruysch berichtete gegenüber ihren Besuchern, dass sie in einem Jahr meist nicht mehr als zwei Stücke anfertigen könne. Nicht allein bei der naturgetreuen Erfassung der farbenprächtigen Blüten griff sie auf reale Vorbilder zurück, sondern auch bei den Insekten, stand ihr doch die erlesene zoologische Sammlung ihres Vaters, dem Amsterdamer Professors für Botanik Frederick Ruysch (1638–1731), als Anschauungsmaterial zur Verfügung.

Jurriaen Pool wurde vom Kurfürsten beauftragt, ein Porträt von Rachel zu malen. Pool schuf ein Familienporträt und malte Rachel und sich selbst mit Jan Willem, der die Medaille zeigte, die ihm der Kurfürst verliehen hatte. Es wurde 1716 fertiggestellt. Es war bereits für den Versand verpackt, als die Nachricht vom Tod des Kurfürsten kam. Ruysch verlor dadurch ihren Gönner, aber verzweifeln musste sie sicher nicht, denn Aufträge erhielt sie weiterhin mehr als genug. Ab 1723 gab es überhaupt keine finanziellen Sorgen mehr. Die Staaten von Holland veranstalteten von Zeit zu Zeit Lotterien, um Geld zu sammeln. Jurriaen Pool und Rachel Ruysch hatten bereits 1713 in einer dieser Lotterien zweihundert Gulden gewonnen. Im Dezember 1722 kauften sie zusammen mit ihrem Sohn George zehn Gulden, die den Hauptpreis von 75.000 Gulden erhielten.

Sohn George hatte nicht viel Zeit, das Geld zu genießen. Er starb drei Jahre später im Alter von 25 Jahren. Mit ihm verloren Rachel Ruysch und Jurriaan Pool innerhalb weniger Jahre ihren zweiten erwachsenen Sohn. 1720 war ihr 22-jähriger Sohn Abraham als Assistent im Dienst des West Indian Company nach Guinea ausgereist und starb dort kurze Zeit später. Zuvor waren drei Kinder jung gestorben und 1718 starb die 15-jährige Rachel Pool. Anfang 1731 starb ihre einzige überlebende Tochter, die 35-jährige Maria Margaretha, und hinterließ drei Söhne.

Frederik Ruysch Pool hatte weiterhin zu Hause gelebt und vereinbarte 1734 mit seinen Eltern, dass er die Bilder seiner Mutter verkaufen durfte. Frederik und auch der jüngste Sohn, Jan Willem, zeigten „gutes und christliches Benehmen“, aber Rachel Ruysch war mit ihrem zweiten Sohn Isaac uneins, der im Gasthuissteeg einen Tuchladen hatte. 1743 stellte sie „nicht ohne aufrichtige Traurigkeit“ fest, dass „ihr Sohn Isaacq Ruysch Pool sein unanständiges und verantwortungsloses Verhalten gegenüber seinen Eltern fortsetzte“.

Rachel Ruysch und Kurfürst Johann Wilhelm von der Pfalz

Im Sommer 1695 besuchte Kurfürst Johann Wilhelm von der Pfalz-Neuburg das Museum Frederik Ruysch in Amsterdam. Bei dieser Gelegenheit sah er zweifellos auch die Bilder von Rachel, die gerade ihr erstes Kind zur Welt gebracht hatte. Die Mutterschaft hinderte Ruysch nicht daran, ihre Karriere als Malerin fortzusetzen. Im Gegensatz dazu hatte ihre jüngere Schwester Anna, ebenfalls eine begnadete Malerin, nach ihrer Heirat aufgehört zu malen. Für ihre Blumenstillleben erhielt Rachek Ruysch hohe Summen, und 1699 wurde ihr als Anerkennung die Mitgliedschaft in der „Malerbruderschaft Pictura“ in Den Haag angeboten. Sie war die erste Frau, der diese Ehre zuteilwurde.

Kurfürst Johann Wilhelm von der Pfalz-Neuburg engagierte Rachel Ruysch von 1708 bis 1716 als Hofmalerin in Düsseldorf. Da sie inzwischen Mutter zahlreicher Kinder war, konnte sie sich ein Leben in Düsseldorf nicht leisten und erhielt deshalb eine Befreiung von ihrer Residenzpflicht. Das war kein Einzelfall: Auch Adriaan van der Werf und Jan Weenix waren zu Hofmalern ernannt worden, ohne sich in Düsseldorf niederlassen zu müssen. Durch den ihr verliehenen Hoftitel erwarb sich Wilhelm von der Pfalz Exklusivrechte wenigstens für die Hälfte der Jahresproduktion ihrer begehrten Blumenstillleben. Rachel Ruysch erhielt eine Jahrespauschale und musste nur ein Gemälde pro Jahr für die Sammlung des Kurfürstenpaares liefern.
Abgesehen von zwei längeren Aufenthalten am Rhein 1710 und 1713 bei ihrem Mäzen verließ Rachel Ruysch Amsterdam nie. Einige der Bouquets befinden sich heute im Neuen Schloss Bayreuth und in der Alten Pinakothek München. Wilhelm übernahm auch die Patenschaft über einen ihrer Söhne. Seinem Schwager Cosimo III. de’ Medici schenkte er zwei Ruysch-Gemälde.

Jurriaan Pool starb im Oktober 1745 im Alter von 79 Jahren. Rachel stritt sich bis kurz vor ihrem Tod mit ihrem Sohn Isaac. Erst 1749 konnte sie sagen, dass „die Freundschaft zwischen ihr und ihren gemeinsamen Kindern nun vollständig wiederhergestellt war“. Wie ihr Vater, der 92 Jahre alt wurde, arbeitete Rachel Ruysch, solange sie konnte. Sie war bereits in den Achtzigern, als ihr ein Blumenarrangement von Jan van Huysum gezeigt wurde, in dem er die Blumen vor einem klaren Hintergrund abgebildet hatte. Bis dahin wurde bei Blumenarrangements ein dunkler Hintergrund verwendet, um Tiefe zu suggerieren, aber durch die farbigere Malerei konnte Van Huysum auch mit einem helleren Hintergrund arbeiten. Rachel sagte, „dass ihr dieses Arrangement so gut gefallen hat, dass sie es auf die gleiche Weise versucht hat“.

Der Biograf des Malers, Johan van Gool, lernte Ruysch 1748 im Alter von 84 Jahren kennen. Sie hatte „nicht ihr Urteilsvermögen und ihr Augenlicht für eine Frau in so hohem Alter“, dachte er. Sie empfing ihn sehr höflich und freundlich, erzählte von ihrem Werdegang und zeigte ihm einige Arbeiten. Die meisten Arbeiten waren im Ausland, aber sie konnte ihm ein Bild zeigen, das sie noch im Vorjahr begonnen hatte und fertigstellen wollte.

Im Jahr 1750 wurde die Malerin Rachel Ruysch mit einer Sammlung von Gedichten geehrt, die im Laufe der Jahre bei ihrer Arbeit entstanden waren. Es war eine einzigartige Geste: Nie zuvor wurde ein niederländischer Künstler auf diese Weise geehrt.

Tod

Rachel Ruyschs Werke waren sehr gesucht und hochpreisig. Während ihres Lebens und auch posthum genoss die Malerin großes Prestige. Minstestens drei Porträts wurden von der Künstlerin gemalt. Kurz vor ihrem Tod veröffentlichten elf Zeitgenossen „Dichtlovers voor de uitmuntende schilderesse mejuffrouwe Rache Ruisch, weduwe van den kunstlievenden heere Juriaan Pool“, in dem Gedichte sie feiern und ehren. Auch Johan van Gool widmete in seinem Buch „De Nieuwe Schouburg der Nederlantsche Kunstschilders en Schilderessen“ (1750) Rachel Ruysch ein wichtiges Kapitel.

Rache Ruysch starb am 12. August 1750 im Alter von 86 Jahren in Amsterdam.

Ruyschs Erbe

Nicht nur in den Niederlanden beeinflusste Ruyschs Stil Generationen von Blumenmaler:innen. Sie war Vorbild für Jacoba van Nickelen, Tochter des Jan van Nickelen, Cornelia van der Mijn (1709–1772/82) und auch Eelke Jelles Eelkema (1788–1839). Ruyschs Blumenbouquets vor dunklem Hintergrund wirken üppig. Alles Licht konzentriert sich auf die Blüten, zarte Gräser setzen Akzente. Durch scharfe Hell-Dunkel-Kontraste, zurückgenommene braune Konturen und das intensive Zusammenspiel kalter und warmer Farben entsteht eine starke Plastizität. Mehr noch als ihre Vorgänger und Lehrer kombiniert Ruysch unterschiedlichste Blumen zu einer reichhaltigen Auswahl. Profitiert haben wird sie von der umfangreichen Botaniksammlung ihres Vaters, der das Botanikum in Amsterdam als eine der reichsten Pflanzensammlungen aufgebaut und katalogisiert hatte. Vermutlich wird sie ihre ersten Skizzen dort gemacht haben. Überliefert sind allerdings keine ihrer Vorlagensammlungen.

Literatur und Quellen zu Rachel Ruysch

Nachschlagewerke

van der Aa; DWA; Elck sind warum; VanGool; Hacken; Kramm; Lexikonkünstler aus dem Norden der Niederlande; NNBW; leuchtete; Thieme; Willigen/Meijer; Würzburg; Van Eijnden und Van der Willigen.

Archivalien

Stadtarchiv Amsterdam: Notariatsarchiv, Urkunden für Notar L. van Gangel (5777, 2-6-1723, 26-8-1723), Notar A. Tzeeuwen (7648, 21-8-1730; 7677, 8-11-1737 .) ; 7685, 7-10-1739; 7688, 16-3-1741; 7691, 18-3-1743), Notar Jan Ardinois (9131,14-3-1737). Siehe auch Abraham Bredius, Künstler Inventare 4 (Den Haag 1915-1922) 1203-1209.

Literatur zu Rachel Ruysch

  • Rachel Ruysch (1664-1750), hg. v. Hana Seifertová und Jiří Třeštík (Ausst.-Kat. Národní Galerie v Praze / Sbírka Starého Umění, Prag, 2004), Prag 2004.
  • Luuc Kooijmans, De doodskunstenaar. De anatomische lessen van Frederik Ruysch, Amsterdam 2004.
  • Marianne Berardi, Science into Art. Rachel Ruysch’s early development as a still-life painter, Pittsburgh 1998.
  • Erika Gemar-Költzsch, Holländische Stillebenmaler im 17. Jahrhundert, Lingen 1995.
  • Paul Taylor, Dutch flower painting 1600–1720, New Haven 1995.
  • Yvonne Friedrichs, Adriaen van der Werff und Rachel Ruysch. zwei Hofmaler des Kurfürsten Johann Wilhelm von der Pfalz in Düsseldorf, in: Weltkunst 541(984) 712–
  • Eddy de Jongh, Still-Life in the age of Rembrandt, Auckland 1982.
  • Jaromir Sip, Notities bij het stilleven van Rachel Ruysch, in: Nederlands Kunsthistorisch Jaarboek 19 (1968) 157–170.
  • Werner Timm, Bemerkungen zu einem Stilleben von Rachel Ruysch, in: Oud Holland … (1962) 137–138.
  • H. Grant, Rachel Ruysch, Leigh-on-Sea 1956.
  • Zacharias Conrad von Uffenbach, Merkwürdige Reisen durch Niedersachsen, Holland und Engeland, Frankfurt 1753.
  • Dichtlovers voor de uitmuntende schilderesse mejufvrouwe Rachel Ruisch, 1750.
  • Johan van Gool, De nieuwe schouburg der Nederlantsche kunstschilders en schilderessen, Den Haag 1750.
  • Arnold Houbraken, De groote schouburgh der Nederlandtsche konst-schilders en schilderessen, Den Haag 1718–1721.

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