Die Highlights des Städel Museum 2019 sind „Tizian und die venezianische Renaissance-Malerei“ (ab 13.2.) sowie „Vincent van Gogh und Deutschland“ (23.10.). In der Graphischen Sammlung kann man in drei Präsentationen Druckgrafik und Zeichnung des 20. Jahrhunderts sehen: „Picasso. Druckgrafik als Experiment“ lädt ein, das innovative Werk des Künstlers zu entdecken (ab 3.4.). Im Sommer werden in „Geheimnis der Materie. Kirchner, Heckel und Schmidt-Rottluff“ Holzschnitte, Druckstöcke und Holzplastiken der Mitbegründer der Künstlergruppe „Die Brücke“ einander gegenübergestellt (ab 26.6.). Unter dem Titel „Große Realistik & Große Abstraktion“ werden ausgewählte Exponate aus dem Sammlungsbestand der deutschen Zeichnung präsentiert. Von Max Beckmann bis Gerhard Richter, von Sigmar Polke bis A. R. Penk, von Figuration bis Abstraktion reicht die Auswahl (ab 13.11.).
→ Städel: Tizian und die Renaissance in Venedig
Die venezianische Malerei der Renaissance ist eines der folgenreichsten Kapitel der europäischen Kunstgeschichte (→ Renaissance Malerei in Venedig). Zu Beginn des 16. Jahrhunderts entwickelten die Künstler der Lagunenstadt, allen voran der junge Tizian (um 1488/90–1576), eine eigenständige Spielart der Renaissance, die auf rein malerische Mittel und die Wirkung von Licht und Farbe setzt. Nicht nur in Venedig selbst macht diese neue Malerei Furore; ihre Vertreter verbreiten die Innovationen bald auch außerhalb der Stadtrepublik und begeisterten auch deutsche Maler wie Albrecht Dürer. Ab den 1540er Jahren trat mit Jacopo Tintoretto und Paolo Veronese erneut eine hochbegabte junge Generation auf den Plan, die in Venedig um Aufträge wetteiferte.
→ Städel: Picasso. Druckgrafik als Experiment
Pablo Picasso (1881–1973) ist der Inbegriff des modernen Künstlergenies. Mit unermüdlicher Kreativität und Schaffenskraft bediente er sich scheinbar mühelos aller Gattungen, Techniken und Materialien und beschritt dabei häufig neue, unbekannte Wege. Die Graphische Sammlung des Städel Museums macht Picassos Erfindungsfreude am Beispiel seiner Druckgrafik anschaulich. Ob Radierung, Kaltnadel, Lithografie oder Linolschnitt, mit nie schwindender Neugier und Virtuosität eignete sich der Künstler unterschiedlichste Verfahren an und befragte auf immer neue, experimentelle Weise das einmal Gefundene.
→ Holzschnitt und Holzplastik im deutschen Expressionismus: Kirchner, Heckel und Schmidt-Rottluff
Holzschnitt und Holzplastik stehen in wechselvollen Beziehungen im Schaffen von Ernst Ludwig Kirchner (1880–1938), Erich Heckel (1883–1970) und Karl Schmidt-Rottluff (1884–1976). Den Ausgangspunkt der Ausstellung bildet dabei das Material Holz, das wie kein anderes mit der Kunst des deutschen Expressionismus verbunden ist. Es reizte die Künstler gerade wegen seiner Unebenheiten und Maserungen sowie der unterschiedlichen Farbigkeit und Härte.
→ Vincent van Gogh und Deutschland
Vincent van Gogh (1853–1890) verkaufte während seines kurzen Künstlerlebens nur ein einziges Bild. Doch 15 Jahre nach seiner Selbsttötung hatten die Kunstwelt und erste Sammler den immensen Wert seines Schaffens erkannt. Das Städel Museum in Frankfurt a.M. zeigt erstmals in einer Ausstellung, welche Rolle die deutschen Galeristen, Sammler, Kritiker und Museen für die Erfolgsgeschichte seiner Malerei spielten. Zum anderen wird van Goghs Bedeutung als Vorbild für die Kunst des deutschen Expressionismus beleuchtet. Den Ausgangspunkt der Rezeptionsgeschichte Van Goghs in Deutschland bildet eine Auswahl von Schlüsselwerken aus allen Schaffensphasen des niederländischen Malers. Zu sehen sind etwa 140 Gemälde und Arbeiten auf Papier, darunter über 45 zentrale Werke von Van Gogh.
→ Städel: Zeichnungen von Max Beckmann bis Gerhard Richter
Große Realistik, Große Abstraktion – zwischen diesen beiden Polen bewegt sich der etwa 1800 Blätter umfassende Bestand an deutschen Zeichnungen des 20. Jahrhunderts in der Graphischen Sammlung des Städel Museums. Im Winter 2019 zeigt das Museum eine repräsentative Auswahl von etwa 100 Werken, die die historisch gewachsenen Schwerpunkte der Sammlung widerspiegelt.