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Pierre-Auguste Renoir: Biografie Lebenslauf und Werke des berühmten Impressionisten

Pierre Auguste Renoir, Trois Esquisses de Maternités / Skizzen zur Mutterschaft, o.J., Radierung, Aquatinta auf Velin (Coninx Sammlung, Zürich © Foto: Ulrich Fischer)

Pierre Auguste Renoir, Trois Esquisses de Maternités / Skizzen zur Mutterschaft, o.J., Radierung, Aquatinta auf Velin (Coninx Sammlung, Zürich © Foto: Ulrich Fischer)

Pierre-Auguste Renoir (1841–1919), meist nur Auguste Renoir genannt, wurde am 25. Februar 1841 in Limoges geboren. Seine Eltern waren Schneider. Seine Kindheit und Jugend verbrachte Renoir ab 1845 in Paris, wo die Familie in der Nähe des Louvre wohnte. Im Alter von neun Jahren erhielt er Gesangsstunden und wurde ein Mitglied des Chores der Kirche von Saint-Eustache, der vom Komponisten Charles Gounod geleitet wurde.

Ausbildung

Von 1856 bis 1858 absolvierte Renoir eine Lehre als Porzellanmaler in der Firma Lévy-Frères. Dazu besuchte er kostenlose Zeichenkurse des Bildhauers Louis-Denis Callouette, Direktor an der École de Dessin et d’Arts Décoratifs, wo er mit dem Maler Émile-Henri Laporte traf. Während der 1860er Jahre entdeckte der Porzellanmaler im Louvre die Werke von Peter Paul Rubens und die französischen Maler des 18. Jahrhunderts wie Jean-Antoine Watteau, François Boucher und Jean-Honoré Fragonard. Zur selben Zeit studierte er an der École des Beaux-Arts in Paris (1862–1864). Weiters besuchte Pierre-Auguste Renoir das Atelier des Schweizer Malers Charles Gleyre bis zu dessen Auflösung. Hier freundete er sich mit Claude Monet, Frédéric Bazille und Alfred Sisley an.

Ab 1862 fuhr Pierre-Auguste Renoir gemeinsam mit Monet in den Wald von Fontainebleau. Im folgenden Jahren traf er die Maler Narcisse-Virgile Diaz de la Peña und Gustave Courbet. Über Monet lernte er Camille Pissarro und Paul Cézanne kennen. mit „Esmeralda“ (vom Künstler zerstört), einer Arbeit, die von Victor Hugo’s „Notre Dame de Paris“ inspiriert wurde, nahm er 1864 erstmals am Salon teil. Seine Freunde und ihre Familien ließen sich von Renoir porträtieren. In der zweiten Hälfte der 1860er wohnte Renoir gemeinsam mit Bazille und Monet in Paris; hier – wie auch im Wald von Fontainebleau – malte er hauptsächlich Frauen und Nymphen, in denen er Werke von Rubens und Leonardo da Vinci’s „Mona Lisa“ verarbeitete. Seinen finanziellen Problemen konnte er allerdings damit nicht lösen.

Renoir und der Impressionismus

Die Maler Renoir, Cézanne, Degas, Pissarro, Monet und Sisley, die Schriftsteller und Kritiker Émile Zola und Théodore Duret sowie u.a. der Fotograf Nadar trafen sich 1869 mit Edouard Manet im Café Guerbois. Im Oktober arbeiteten Renoir und Monet an ihren ersten impressionistischen Gemälden in La Grenouillère am Ufer der Île de Croissy, an der Seine, bei Bougival und Chatou.

Während des Deutsch-Französischen Kriegs 1870/71 wurde Pierre-Auguste Renoir eingezogen und dem zehnten Kavallerieregiment zugeteilt. Seine Kompagnie wurde nach Libourne, bei Bordeaux, gesandt, wo er an der Ruhr erkrankte und im Haus eines Onkels gepflegt wurde. Sein guter Freund Bazille starb im Kampf bei Beaune-la- Rolande (28.11.). Seine Freunde Claude Monet und Camille Pissarro flohen nach London, wo sie den Galeristen Paul Durand-Ruel kennenlernten. Renoir begann 1872 eine Zusammenarbeit mit dem renommierten Galeristen. Das markierte den Beginn einer engen, lebenslangen Freundschaft zwischen den beiden Männern. Dennoch malte Renoir das Porträt von Durand-Ruel erst 1910.

Pierre-Auguste Renoir nahm an drei der acht Impressionisten Ausstellungen teil. Ab 1878 stellte er wieder im Salon aus.
Am 27. Dezember 1873 gründete Pierre-Auguste Renoir gemeinsam mit Monet, Sisley, Pissarro, Degas, Morisot und Cézanne die Société Anonyme Coopérative des Artistes Peintres, Sculpteurs et Graveurs. Auf der Ersten Impressionistischen Ausstellung in Nadars Atelier am Boulevard des Capucines 35 präsentierte Renoir sechs Gemälde und ein Pastell (April–Mai).
Auf der Zweiten Impressionisten Ausstellung in der Galerie Durand-Ruel 1876 war Renoir mit 18 Werken vertreten (April–Mai).
Mit 21 Werken nahm Pierre-Auguste Renoir 1877 an der dritten Impressionisten-Ausstellung teil: „Bal du Moulin de la Galette [Tanz im Moulin de la Galette]“, 1876 (Musée d’Orsay, Paris, das zentral gehängt wurde); „La balançoire [Die Schaukel]“, 1876 (Musée d‘Orsay).

Die impressionistische Phase im Werk von Renoir dauerte bis 1883: 1874 begann er mit „Le Moulin de La Galette“ sein ambitioniertestes Werk, und 1880 folgte das äußerst populäre Bild „Frühstück der Ruderer“.

Renoirs Orientalismus und Klassizismus

Da Paul Durand-Ruel regelmäßig bei Renoir Bilder kaufte, konnte sich der Maler erstmals Auslandsreisen leisten. Der Maler besuchte 1881 Algerien für fast zwei Monate und folgte dem Beispiel von Eugène Delacroix (März–April). Noch im gleichen Jahr zog es Renoir aber auch nach Italien (Ende Oktober–Dezember), um Ingres Vorbild zu folgen und die klassische Kunst wie die Renaissance Meister zu studieren: Renoir besuchte Venedig, vielleicht Padua und Florenz, Rom (wo er die Fresken Raffaels bewunderte) und Neapel (wo er die Pompejanischen Gemälde sah und in der Bucht von Salerno malte), Kalabrien, Sorrento und Capri.

Ab 1888 litt Auguste Renoir an einem akuten Anfall von rheumatischer Arthritis und Gesichtsparalyse aufgrund einer verschleppten Erkältung. Um seine Arthritis zu verbessern, begann er ab 1891 den Herbst und Winter in Cagnes und Tamaris-sur-Mer (Südfrankreich) zu verbringen. In diesen Jahren war der Maler hauptsächlich als Porträtist tätig. In seiner Landschaftsmalerei wandte er sich zunehmend dem Süden Frankreichs zu.

Durchbruch

Im Frühjahr 1892 erwarb der französische Staat „Junge Mädchen spielen Klavier“ um 4.000 Francs. Auguste Renoirs große Retrospektive in der Galerie Durand-Ruel mit 110 Werken wurde zum durchschlagenden und auch finanziellen Erfolg. Das ermöglichte Pierre-Auguste Renoir in den Süden zu ziehen. Im Februar 1898 reiste er erstmals nach Cagnes-sur-Mer, bei Nizza und im Sommer kaufte er ein Haus in Essoyes. Da sich Renoirs rheumatoide Arthritis nach 1900 beständig verschlechterte, zog er 1902 nach Le Cannet, bei Cannes. 1907 kaufte Renoir ein altes Landgut namens Les Collettes in Cagnes-sur-Mer, wo er sich ein Haus und zwei Ateliers bauen ließ und 1908 einzog. Die Sommer verbrachte er in Paris und Essoyes. Maler des Postimpressionismus wie Maurice Denis (1904), Maurice Denis (1906/1913), Ker-Xavier Roussel und Aristide Maillol (1906), Pierre Bonnard (1916), Henri Matisse (1917/1919), Théo van Rysselberghe und Paul Signac (1918) besuchten den alternden, aber trotz seiner körperlichen Gebrechen kontinuierlich arbeitenden Malern. Der Paralyse seiner Hände folgten einige seiner sinnlichsten Akte.

Am 3. Dezember 1919 verstarb Pierre-Auguste Renoir im Alter von 78 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung in Les Collettes.

Ehefrau und Beziehungen

  • Lise Tréhot: 1865–1872. Ab 1865 begann Lise für Renoir als Modell zu arbeiten. Sie ist in Werken wie „Eine Nymphe am Fluss“, „Die Promenade“, „Lise in einem weißen Schal“ und „Frau mit einem Schirm im Garden“ zu sehen. Lise bekam zwei Kinder, Pierre und Jeanne Marguerite, die der Künstler aber nie anerkannte.
  • Anna-Henriette oder Alma-Henriette Leboeuf († Ende Februar 1879): Sie begann 1875 für Renoir zu sitzen. Der Maler nannte sie Margot und hatte vermutlich eine Affäre mit ihr.
  • Aline Charigot (23.5.1859–27.6.1915): ⚭ 14. April 1890 in Paris. Ende 1879 traf Renoir die Schneiderin zum ersten Mal. Zehn Jahre später heiratete das Paar. Es hat drei Söhne.
  • Gabrielle Renard: Die entfernte Cousine von Aline wurde 1894 als Kindermädchen engagierten. Gabrielle wurde eines von Renoirs Lieblingsmodellen.

Kinder

  • Pierre Tréhot (1868–?)
  • Jeanne Marguerite Tréhot (21.7.1870)
  • Pierre Renoir (23.3.1885–11.3.1952): Schauspieler
  • Jean Renoir (15.9.1894–12.2.1979): Filmregisseur
  • Claude („Coco“) (4.8.1901–1969)

Freunde

Weitere Beiträge zu Auguste Renoir

Biografie von Pierre-Auguste Renoir (1841–1919)

  • 25.2.1841

    Am 25. Februar 1841 wurde Pierre-Auguste Renoir in Limoges geboren. Er ist das sechste von sieben Kindern, von denen zwei in der Kindheit verstarben. Sein Vater Léonard Renoir war ein Schneider und seine Mutter Marguerite Merlet (geb. Merlet) eine Schneiderin.
  • 1845–1846

    Die Familie zog nach Paris, wo sie in der Rue de la Bibliothèque, in der Nähe des Louvre, wohnte.
  • 1848–1856

    Pierre-Auguste Renoir ging auf die katholische Schule in der Straße, in der er lebte. Im Alter von neun Jahren erhielt er Gesangsstunden und wurde ein Mitglied des Chores der Kirche von Saint-Eustache, der vom Komponisten Charles Gounod geleitet wurde.
  • 1849

    Geburt seines jüngeren Bruders Edmond Victor.
  • 1855

    Die Familie zog in die Rue d’Argenteuil 23, in der Nähe des Palais Royal.
  • 1856–1858

    Renoir absolvierte eine Lehre als Porzellanmaler in der Firma Lévy-Frères. Er besuchte kostenlose Zeichenkurse des Bildhauers Louis-Denis Callouette, Direktor an der École de Dessin et d’Arts Décoratifs, wo er mit dem Maler Émile-Henri Laporte traf.
  • 1858–1859

    Renoir malte Fächer für seinen älteren Bruder Pierre-Henri, da die Erfindung der maschinellen Porzellanbemalung seinen Beruf verdrängt hatte. Er arbeitete auch für einen gewissen Mr. Gilbert, für den er Rollläden in einem Atelier in der Rue du Bac bemalte.
  • 1860–1864

    Renoir erhielt für vier Jahre eine Erlaubnis, Gemälde im Louvre zu kopieren. Hier entdeckte er die Gemälde von Peter Paul Rubens und die französischen Maler des 18. Jahrhunderts wie Jean-Antoine Watteau, François Boucher und Jean-Honoré Fragonard.
  • 1861–1864

    Pierre-Auguste Renoir besuchte das Atelier des Schweizer Malers Charles Gleyre bis zu dessen Auflösung. Hier freundete er sich mit Claude Monet, Frédéric Bazille und Alfred Sisley an.
  • 1862–1864

    Renoir studierte an der École des Beaux-Arts in Paris. Erstmals gemeinsam mit Monet im Wald von Fontainebleau (1862). Er absolvierte seinen Militärdienst in zwei Tranchen (Ende 1862 und Anfang 1864).
  • 1863

    Im Sommer malte Renoir im Wald von Fontainebleau, wo er mit den Malern Narcisse-Virgile Diaz de la Peña und Gustave Courbet. Über Monet traf er Camille Pissarro und Paul Cézanne, beide waren Schüler an der Académie Suisse.
  • 1864

    Renoir entschied sich für eine Laufbahn als Maler: Teilnahme am Salon mit „Esmeralda“, einer Arbeit, die von Victor Hugo’s „Notre Dame de Paris“ inspiriert wurde. Er zerstörte es kurz darauf. Renoir begann, Aufträge zu erhalten. Er malte Portraits von Sisley und dessen Vater, genauso wie das seines Freundes Laporte und dessen Schwester Marie-Zélie Laporte.
  • 1865

    Renoir ist ein regelmäßiger Gast der Sisleys in Paris und des Malers Jules Le Coeur in dessen Sommerhaus in Marlotte, in der Nähe von Fontainebleau. Vielleicht traf er dort Clémence Tréhot‘s Schwester Lise, der Geliebten von Jules Le Coeur. Lise begann für Renoir als Modell zu arbeiten – in Werken wie „Eine Nymphe am Fluss“, „Die Promenade“, „Lise in einem weißen Schal“ und „Frau mit einem Schirm im Garden“ ist sie zu sehen – und wurde auch bis 1872 Renoirs Geliebte. Lise bekam zwei Kinder, Pierre und Jeanne Marguerite, die der Künstler aber nie anerkannte. Bekanntschaft mit Gustave Courbet. Mit zwei Gemälden im Salon vertreten: „Porträt William Sisley“ und „Soirée d’été [Sommerabend]“.
  • 1866

    Renoir malte „Frau in pelzbesetzten Mantel“, inspiriert von den Werken von Rubens und Leonardo da Vinci’s „Mona Lisa“, die er im Louvre gesehen hatte. Teilte sich ein Atelier mit Bazille in der Rue Visconti 20. Monet gesellte sich bald danach zu ihnen. Renoir malte mit Sisley und Le Coeur im Wald von Fontainebleau („Schenke der Mutter Anthony“).
  • 1867

    Zurückweisung seines Gemäldes „Diana“ durch den Salon, Renoir unterzeichnete eine Petition mit verschiedenen Künstlern, in dem sie erfolglos einen Salon des Refusés fordern.
  • 1868

    Bazille und Renoir mieteten ein anderes Atelier in der Rue de la Paix aux Batignolles (bis 1870), den er in „Bazille an der Staffelei“ festhielt. Malte in Chantilly. Geburt des ersten Sohnes von Renoir, Pierre, der wohl in frühen Jahren verstarb. Sein Architektenfreund Charles Le Coeur involvierte Renoir in die Dekoration der privaten Residenz von Prince Georges Bibesco in der Avenue de Latour-Maubourg 22 in Paris. „Lise mit einem Schirm“ wurde am Salon angenommen und erfolgreich ausgestellt. Renoir hatte große finanzielle Probleme. Erste Stadtansichten von Paris.
  • 1869

    Stellte im Salon aus. Die Maler Renoir, Cézanne, Degas, Pissarro, Monet und Sisley, die Schriftsteller und Kritiker Émile Zola und Théodore Duret sowie u.a. der Fotograf Nadar trafen sich mit Edouard Manet im Café Guerbois. Hielt sich im Sommer bei seinen Eltern in Voisins-Louveciennes.ielt sich Im Oktober arbeiteten Renoir und Monet an ihren ersten impressionistischen Gemälden in La Grenouillère am Ufer der Île de Croissy, an der Seine, bei Bougival und Chatou.
  • 1870

    Mit zwei Gemälden am Salon vertreten. In der ersten Jahreshälfte malte Renoir das „Porträt von Madame Clémentine Valensi Stora (L’Algérienne) [Die Algerierin]“, der Ehefrau des Pariser Teppich- und Antiquitätenhändlers Nathan Stora. Das Werk zeigt, wie sehr seine Verehrung für Eugène Delacroix gewachsen war. Er malte erste impressionistische Bilder mit großformatigen Figuren wie „Eine Nymphe am Bach“ und Die Promenade“. Geburt seiner Tochter Jeanne Marguerite (21.7.). Sie wurde von einer Amme in der Normandie erzogen, fern von ihren Eltern und kaum Kontakt zu ihrem Vater. Während des Deutsch-französischen Kriegs wurde Pierre-Auguste Renoir eingezogen und dem zehnten Kavallerieregiment zugeteilt. Seine Kompagnie wurde nach Libourne, bei Bordeaux, gesandt, wo er an der Ruhr erkrankte und im Haus eines Onkels gepflegt wurde. Sein guter Freund Bazille starb im Kampf bei Beaune-la- Rolande (28.11.).
  • 1871

    Renoir kehrte im April nach Paris zurück und erhielt einen Sicherheitspass, um zwischen Paris und Louveciennes hin- und herreisen zu können, wo seine Eltern lebten. Im Herbst mietete ein Atelier in der Rue de Notre-Dame-des-Champs 34 in Paris.
  • 1872

    Rekonvaleszenz in Bordeaux. Anfang des Jahres begann er eine Zusammenarbeit mit dem Kunsthändler Paul Durand-Ruel, der zwei Werke (u.a. „Pont des Arts“) von ihm erwarb. Das markierte den Beginn einer engen, lebenslangen Freundschaft zwischen den beiden Männern. Dennoch malte Renoir das Porträt von Durand-Ruel erst 1910. Während des Sommers arbeitete er in Argenteuil mit Camille.
  • 1873

    Über Degas lernte Renoir den Kunstkritiker und -sammler Théodore Duret kennen. Mit zwei Gemälden im Salon des Refusés vertreten. Das Café Nouvelle-Athènes wurde der neue Treffpunkt für die Künstler. Renoir traf Gustave Caillebotte. Mietete ein Atelier in der Rue Saint-Georges 35, südlich des Montmartre. In dieser Zeit distanzierten sich die Le Coeurs von Renoir, nachdem der Maler sich für die junge Marie Le Coeur interessiert hatte. Während des Sommers besuchte Renoir die Monets in Argenteuil, wo er erneut ein „Porträt von Madame Claude Monet“ sowie „Monet malt in seinem Garten in Argeteuil“ malte. Vielleicht war sie auch das Modell der „jungen Frau in Weiß lesend“; beide Maler sahen eine Menge von Caillebotte. Am 27. Dezember gründete er die Société Anonyme Coopérative des Artistes Peintres, Sculpteurs et Graveurs gemeinsam mit Monet, Sisley, Pissarro, Degas, Morisot und Cézanne.
  • 1874

    Erste Impressionistische Ausstellung in Nadars Atelier am Boulevard des Capucines 35 (April–Mai). Renoir präsentierte sechs Gemälde und ein Pastell.
  • 1875

    Anna-Henriette oder Alma-Henriette Leboeuf begann für Renoir zu sitzen. Der Maler nannte sie Margot und hatte vermutlich eine Affäre mit ihr. Sie könnte die Frau in dem dunklen Kleid in „Nach dem Essen“ sein.
  • 24. März 1875

    Am 24. März organisierten Renoir, Monet, Sisley und Morisot den Verkauf ihrer Werke im Hôtel Drouot. Die Auktion war ein Misserfolg.
  • Herbst / Winter 1875

    Renoir traf den Verleger Georges Charpentier, der ihm die Dekoration seines Stiegenhauses anvertraute und viele Werke bei ihm beauftragte, darunter das bekannte „Porträt von Madame Georges Charpentier und ihrer Kinder“ (Herbst 1878). Er freundete sich mit dem Zollbeamten und Sammler Victor Choquet an, für den er Familienbildnisse malte. Im Frühling und im Sommer hielt er sich in Argenteuil auf, wo auch Monet und Sisley malten. Hier traf er Père Fournaise, den Besitzer des Restaurants auf der Insel Chatou. Fournaise’s Tochter Alfonsine, die zwischen 1875 und 1882 oft für Renoir Modell saß, könnte auch das Modell für „Die Träumerin“, obwohl auch die Schauspielerin Jeanne Demarsy in Frage kommen könnte. Renoir begann sein ambitioniertestes Werk – „Le Moulin de La Galette“ – in Montmartre, wo er ein Atelier in Rue Cortot 12–14 mietete. Hier malte er auch im wilden Garten („Frau mit Sonnenschirm im Garten“).
  • 1876

    Zweite Impressionisten Ausstellung in der Galerie Durand-Ruel: Renoir war mit 18 Werken vertreten (April–Mai). Malte im Garten der Rue Cortot und in der Moulin de la Galette. Aufenthalt in Champrosay beim Schriftsteller Alphonse Daudet.
  • 1877

    Mit 21 Werken Teilnahme an der dritten Impressionisten-Ausstellung: „Bal du Moulin de la Galette [Tanz im Moulin de la Galette]“, 1876 (Musée d’Orsay, Paris, das zentral gehängt wurde); „La balançoire [Die Schaukel]“, 1876 (Musée d‘Orsay). Malte das erste Porträt der Schauspielerin Jeanne Samary, die an der Comédie Française engagiert war. Renoir vertrieb Mac Lean Zement, mit dem er in seinen Wandgemälden experimentierte. Caillebotte borgte ihm Geld für das Geschäft, das allerdings desaströs endete. Erneut Auktion impressionistischer Gemälde im Hôtel Drouot. Mittwochs-Künstlertreffen im Restaurant von Eugène Murer am Boulevard Voltaire.
  • 1878

    Renoir illustrierte Émile Zolas Roman „Das Paradies der Damen“. Präsentierte „Im Café“ und „Die Tasse Schokolade“ am Salon (Mai).
  • 1879

    Tod von Renoirs Modell und Geliebte Margot (Ende Februar). Entschied sich gegen eine Teilnahme an der vierten Impressionisten-Ausstellung und präsentierte die vier Porträts von Jeanne Samary und Madame Charpentier am Frühlingssalon. Erste Einzelausstellung mit Pastellen und Porträts in den Räumen von Charpentiers wöchentlicher Zeitung „La Vie moderne“ (Juni–Juli), für die Renoir auch Illustrationen machte. Der Bankier und Diplomat Paul Bérard lud Renoir in sein Schloss nach Wargemont, in der Nähe von Dieppe und Berneval, ein, wo der Maler viele Porträts (und vielleicht „Rosen in einer Vase“, frühe 1880er Jahre) und wenige Landschaften und Seestücke ausführte. Ende 1879 traf Renoir die junge Schneiderin Aline Charigot, die zuerst für ihn posierte, und die er zehn Jahre später heiratete.
  • 1880

    Renoir brach sich bei einem Radunfall den rechten Arm und malte mit der linken Hand. Keine Teilnahme an der fünften Impressionisten-Ausstellung (April), sandte vier Werke in den Salon. Verbrachte den Sommer meist in Chatou. Malte das „Frühstück der Ruderer“.
  • 1881

    Da Durand-Ruel regelmäßig bei ihm Bilder kaufte, konnte sich der Maler erstmals Auslandsreisen leisten. Renoir reiste in Algerien für fast zwei Monate und folgte dem Beispiel von Delacroix (März–April). Keine Teilnahme an der sechsten Impressionisten-Ausstellung (Mai–Juni). Teilnahme am Salon mit zwei Gemälden, u.a. dem „Porträt der Töchter von Louise Cahen d’Anvers“. Reise nach Italien (Ende Oktober–Dezember), um Ingres Vorbild zu folgen und die klassische Kunst wie die Renaissance Meister zu studieren: Renoir besuchte Venedig, vielleicht Padua und Florenz, Rom (wo er die Fresken Raffaels bewunderte) und Neapel (wo er die Pompeijanischen Gemälde sah und in der Bucht von Salerno malte), Kalabrien, Sorrento und Capri. Traf James Whistler.
  • 1882

    Anfang des Jahres Aufenthalt in Palermo. Im Januar Rückkehr nach Frankreich über Marseilles, wo er mit Cézanne bis März in L’Estaque malte. Erkrankte an einer Lungenentzündung reiste daher im Frühling zur Erholung nach Algerien. Lehnte erneut das Angebot ab, an der siebten Impressionisten-Ausstellung im März teilzunehmen und stellte ein Porträt am Salon aus. Trotz seines Protestes konnte er seinen Kunsthändler Paul Durand-Durel nicht davon abhalten 21 seiner Werke für die Ausstellung bereitzustellen. Im September beauftragte ihn Durand-Ruel mit den Porträts seiner Kinder in Dieppe. Die drei Söhne von Durand-Ruel stiegen in das Familiengeschäft mit ein.
  • 1883

    Renoir verließ den Impressionismus zugunsten eines klassischeren Stils mit trockener Zeichnung, der gemeinhin als seine „Ingres“ oder Ingreske oder Trockene Periode bezeichnet wird (bis ca. 1887). Diesen Stil bezeichnete Pierre-Auguste Renoir als „aigre“ (sauer/bittersüß). Monet und Renoir besuchten Cézanne. Die junge Suzanne Valadon begann, für Renoir zu posieren. Er malte „Der Zopf“. Die Galerie Durand-Ruel präsentierte eine große Retrospektive mit 70 Werken. Der Katalog enthält ein Vorwort von Théodore Duret. Renoir nahm an Manets Begräbnis am 4. Mai teil. Im Juli besuchte er Gustave Caillebotte in Petit Gennevilliers, wo er dessen Lebensgefährtin Charlotte Berthier porträtierte. Im September besuchte er Jersey und Guernsey mit Aline und im Dezember die Côte d’Azur mit Monet. Ende des Jahres begann Caillebotte einmal im Monat ein Abendessen im Café Riche zu organisieren: Er traf sich dort mit den Impressionisten Pierre-Auguste Renoir, Claude Monet und Alfred Sisley. Diese Treffen fanden zehn Jahre lang statt.
  • 1884

    Pierre-Auguste Renoir entschied sich, keine Werke mehr zum Salon einzureichen (bis 1890). Im Sommer reiste er nach La Rochelle, das Camille Corot oft gemalt hatte, und weiter nach Wargemont mit den Bérards, wo er „Nachmittag der Kinder in Wargemont“ malte. Traf sich mit Cézanne in Marseilles. Es entstanden die drei berühmten Tanz-Bilder: „Tanz in Bougival“, „Tanz auf dem Land“ und „Tanz in der Stadt“.
  • 1885

    Geburt seines Sohnes Pierre (23.3.). Caillebotte wurde der Taufpate. Doktor Étienne Goujon beauftrage Renoir mit Porträts seiner vier Kinder, incl. jenes von Étienne. Während des Sommers mietete Renoir ein Haus in La Roche-Guyon bei Giverny, wo er mit Aline und Pierre wohnte. Sie luden Cézanne ein, der mit Hortense Fiquet und ihrem gemeinsamen Sohn Paul kam. Renoir und seine Familie reisten im Herbst erstmals in Alines Heimatstadt Essoyes (Champagne). Renoir malte ein Porträt von Jeanne Trinquesse, der Ehefrau seines Zahnarzt-Freundes Paul Paulin, der auch Bildhauer, Sammler und Händler war. Paulin schuf später eine Büste von Renoir und tauschte diese gegen das Bildnis seiner Frau mit schwarzen Handschuhen. Berthe Morisot richtete jede Woche ein Abendessen bei ihr zu Hause aus, zu denen Renoir oft gemeinsam mit Stéphane Mallarmé eingeladen wurde. Diese Abendessen fanden etwa zehn Jahre lang statt. Renoir litt an Depressionen.
  • 1886

    Berthe Morisot besuchte Pierre-Auguste Renoir in dessen Atelier, da sie seine Bilder der Mutterschaft sehr bewunderte. Morisot bemerkte dabei nicht, dass diese Werke Aline und Pierre zeigen, genauso wie sie die genauen Familienverhältnisse Renoirs nicht kannte. Im Februar sandte Renoir acht Werke in die Ausstellung von Les XX in Brüssel. Im April Teilnahme an Durand-Ruels großer Ausstellung „Works in Oil and Pastel by the Impressionists of Paris“ in New York. Renoir beschickte die New Yorker Schau mit 38 Werken – aber nicht die achte und letzte Impressionisten-Ausstellung im Mai. Zwischen Juni und Juli nahm Renoir mit den „Badenden“ an der „Fünften Internationalen Ausstellung“ teil, die Durand-Ruels Rivale, Georges Petit, in seiner Galerie ausrichtete. Reiste danach nach La Roche-Guyon und in die Bretagne mit Aline und Pierre.
  • 1887

    Renoir malte Julie Manet in ihrem Pariser Domizil (auf Anfrage ihrer Mutter Berthe Morisot). Im September besuchten er und seine Familie den Sammler Eugène Murer in Auvers-sur-Oise, wo er sich mit Pissarro traf. Bekanntschaft mit Stéphane Mallarmé. Beendete die „Großen Badenden“.
  • 1888

    Im Februar lud Cézanne die Renoirs ein, ihn in Jas de Bouffan in Aix-en-Provence zu besuchen, aber sie verließen es schnell wieder mit der Bemerkung, dass „ein dunkler Geiz über dem Haus“ läge. Renoir besuchte Caillebotte in Petit Gennevilliers (September). Die Renoirs verbrachten den Winter in Essoyes, wo Pierre-Auguste Renoir idyllische Landschaften mit Wäscherinnen und Traubenlesern malte. Litt an einem akuten Anfall von rheumatischer Arthritis und Gesichtsparalyse aufgrund einer verschleppten Erkältung.
  • 1889

    Renoirs erholte sich Anfang des Jahres langsam wieder. Der Journalist und Sammler Robert de Bonnières beauftragte ihn mit einem Porträt seiner Frau. Renoir lehnte eine Teilnahme an der „Exposition Universelle“ in Paris ab. Im Sommer mietete er das Haus von Bellevue in Montbriand, bei Aix-en-Provence, von Cézannes Schwager. Beide Künstler malten den Mount Sainte-Victoire. Erlebte eine Krise und hegte Zweifel an seiner eigenen Malerei.
  • 1890

    Mit fünf Werken Teilnahme an der Ausstellung von Les XX in Brüssel. Hochzeit mit Aline in Paris (14.4.). Renoir erkannte seinen Sohn Pierre an. Monate später zogen sie in die Rue de Girardon 13, Château des Brouillards, am Hügel von Montmartre. Letzte Teilnahme am Salon (Mai–Juni), mit „Die Töchter von Catulle Mendès“. Aus finanziellen Gründen konnte sich Renoir nicht an der öffentlichen Subskription zum Erwerb von Manets „Olympia“ beteiligen. Im folgenden Jahr spendete er 50 Francs. Während des Sommers verbrachte er drei Wochen mit Morisot und ihrem Ehemann Eugène Manet in Mézy.
  • 1891

    Renoirs Arthritis verschlechterte sich, und er begann die Winter in Cagnes und Tamaris-sur-Mer (Südfrankreich) zu verbringen. Der Architekt Paul Gallimard begann Renoir-Gemälde zu sammeln und wurde auch ein guter Freund. Tod von Chocquet. Während des Sommers besuchte Renoir, erstmals gemeinsam mit Aline und Pierre, die Manet-Morisot Familie in Mézy. Anfang Herbst verbrachte er einige Tage mit Caillebotte in Petit Gennevilliers. Renoir malte viel Variationen des Themas Mädchen lesend oder musizierend, die sehr dem Geschmack der Zeit entsprachen.
  • 1892

    Im Frühjahr erwarb der französische Staat „Junge Mädchen spielen Klavier“ um 4.000 Francs. Renoirs große Retrospektive in der Galerie Durand-Ruel mit 110 Werken ist ein durchschlagender und auch finanzieller Erfolg. Im Mai und Juni reiste er mit Paul Gallimard nach Madrid und Sevilla. Er ist fasziniert von den Gemälden von Velázquez, Goya und Tizian im Prado. Renoir und seine Familie reisten in die Bretagne (Herbst). Malte das Porträt von Stéphane Mallarmé.
  • 1893

    Gallimard arrangierte Renoir als Mallehrer für die Cousine seiner Frau Jeanne Baudot, die auch die Tochter von Renoirs Arzt ist.
  • 1894

    Tod von Caillebotte (21.2.), der seine Sammlung an impressionistischen Gemälden dem französischen Staat hinterließ. Caillebotte vermachte ein wichtiges Werk seiner Sammlung Pierre-Auguste Renoir, seinem Testamentsvollstrecker. Renoir wählte Degas‘ „Die Tanzklasse“. Renoir und seine Familie verbrachten den Sommer in Essoyes, wo sie die junge Gabrielle Renard, eine entfernte Cousine von Aline, als Kindermädchen engagierten. Gabrielle wurde eines von Renoirs Lieblingsmodellen. Geburt des Sohnes Jean am Montmartre (15.9.). Seine Taufe fand zwei Jahre später statt, und seine Taufpaten sind Jeanne Baudot und Georges Durand-Ruel.
  • 1895

    Tod von Berthe Morisot (2.3.). Pierre-Auguste Renoir kümmerte sich um Berthe Morisots Tochter Julie Manet, da diese nun Vollwaise ist. Während des Sommers lud er Julie und ihre Cousinen Paule und Jeanne Gobillard, genauso Waisen, in die Bretagne ein. Ende 1895 oder Anfang 1896 traf Renoir den Kunsthändler Ambroise Vollard. Überwarf sich mit Cézanne.
  • 1896

    Monet, Degas und Renoir, gemeinsam mit Julie Manet, stellten eine posthume Ausstellung der Werke von Morisot in der Galerie Durand-Ruel zusammen (März). Im Sommer reiste Renoir mit Martial Caillebotte, Gustaves Bruder, nach Bayreuth, um Wagner Opern zu besuchen. Der Maler reiste weiter nach Dresden, um Johannes Vermeers „Kupplerin“ zu sehen. Tod von Renoirs Mutter in Louveciennes (November).
  • 1897

    Am 9. Februar wurde Caillebottes Sammlung nach mehreren Jahren Streit im Musée du Luxembourg ausgestellt. Julie Manet sah die spanisch inspirierte „Gitarre spielende Frau“ in Renoirs Atelier. Ende des Sommers fiel Renoir in Essoyes vom Rad und brach sich den rechten Arm das zweite Mal. Im Herbst setzte er seine Malstunden mit Julie Manet und ihren Cousins weiter fort. Er produzierte eine Serie von Werken, darunter Porträts und Genregemälde, von Christine und Yvonne Lerolle, den Töchtern seines guten Freundes, bekannten Salonmalers und Sammlers Henry Lerolle.
  • 1898

    Beginn der Dreyfus Affäre, neben Degas, Cézanne und Auguste Rodin entwickelte Renoir eine Anti-Dreyfus-Haltung. Im Februar reiste Renoir erstmals nach Cagnes-sur-Mer, bei Nizza. Im Sommer kaufte er ein Haus in Essoyes. Nahm mit Julie und ihren Cousins an Mallarmes Begräbnis in Valvins teil (11.9.). Im Oktober reiste er mit Paul Bérard, Abel Faivre und Joseph Durand-Ruel nach Holland, um Vermeers Gemälde und die Rembrandt Ausstellung in Amsterdam zu sehen. Renoir verkaufte Durand-Ruel Degas‘ „Die Tanzklasse“ (12.12.), was Spannungen mit Degas verursachte.
  • 1899

    Verbrachte den Winter in Cagnes-sur-Mer und Nizza. Tod von Sisley (29.1.). Renoirs Gesundheit verschlechterte sich, zweiwöchige Behandlung in Aix-les-Bains (August). Marie Dupuis, bekannt als „la Boulangère [die Bäckerin]“ begann, für die Renoirs in Paris zu arbeiten. Auch sie posierte für den Maler jahrelang.
  • 1900

    Die ersten Monate in Grasse. Erste Einzelausstellung mit 68 Werken bei Bernheim-Jeune (Jänner bis Februar). Sandte elf Werke für die „Exposition Universelle“ in Paris ein. Zum Ritter der Ehrenlegion berufen (16.8.). Renoirs fortschreitendes Rheumaleiden deformierte seine Hände und Arme.
  • 1901

    Geburt seines Sohnes Claude („Coco“) in Essoyes (4.8.). Die Galerie Paul Cassirer in Berlin präsentierte 23 Werke von Renoir (Mitte Oktober–November).
  • 1902

    Auf Empfehlung seines Arztes zog Renoir nach Le Cannet, bei Cannes. Gemeinsam mit seinem Maler-Freund Albert André, die Familie folgte nach. Renoirs rheumatoide Arthritis verschlechterte sich.
  • 1903

    Renoir lebte während des Winters im Süden und verbrachte die Sommer in Paris und Essoyes. Mietete die Villa la Poste in Cagnes-sur-Mer, wo er sich mit Unterbrechungen bis 1908 aufhielt. Tod von Pissarro in Paris (13.11.). Renoir nahm am Begräbnis teil. Ende des Jahres wurden Fälschungen von Renoirs Gemälden am Kunstmarkt entdeckt. Reiste nach Paris am Beginn des folgenden Jahres, um das Problem zu lösen.
  • 1904

    Maurice Denis und dessen Frau Marthe besuchten Renoir in Cagnes-sur-Mer (Frühling). Die Gesundheit des Künstlers verschlechterte sich während des Sommers. Der Herbstsalon in Paris widmete Renoir einen Raum mit 35 Gemälden, die ein großer Erfolg wurden. Der Sammler Maurice Gangnat begann Werke direkt vom Maler zu kaufen.
  • 1905

    Renoir nahm die Arbeit nach einigen Monaten Paralyse wieder auf. Er malte nun einige seiner sinnlichsten Akte. Durand-Ruel organisierte eine große Impressionisten-Ausstellung in den Grafton Galleries in London, darunter 59 Werke von Renoir. Tod von Paul Bérard und Auktion seiner Sammlung in der Galerie Georges Petit (Mai). Im Sommer ließ sich Renoir in Essoyes ein neues Atelier bauen. Ehrenpräsident des Pariser Herbstsalons.
  • 1906

    Maurice Denis und Ker-Xavier Roussel besuchten Renoir in Cagnes-sur-Mer. Rodin besuchte Renoir in seinem Pariser Atelier (Ende Juni). Im September kam ihn Aristide Maillol in Essoyes besuchen, da er von Vollard beauftragt wurde, eine Büste des Malers anzufertigen. Tod von Paul Cézanne in Aix-en-Provence (23.10.).
  • 1907

    Kauf eines alten Landgutes namens Les Collettes in Cagnes-sur-Mer (28.6.), wo er sich ein Haus und zwei Ateliers bauen ließ und 1908 einzog. Das Metropolitan Museum erwarb „Madame Charpentier und ihre Kinder“.
  • 1908

    Vollard besuchte ihn in Cagnes-sur-Mer im Mai, Renoir malte sein Porträt. Auch Aristide Maillol besuchte den Malere, danach fertigte Renoir kleine Skulpturen aus weichem Wachs, die seinen Sohn Coco zeigen. Im Herbst zog er nach Les Collettes, wo er Monet und dessen Frau Alice empfing (Dezember). Setzte sein Testament auf.
  • 1909

    Im Juli gewann sein Sohn Pierre, der am Conservatoire National d’Art Dramatique in Paris studierte, den ersten Preis im Tragödienfach. Er wurde ein berühmter Schauspieler in Frankreich. Die junge Madeleine Bruno posierte für Renoir, v.a. zwischen 1908 und 1919. Renoir bewunderte Monets „Seerosen“ in der Galerie Durand-Ruel.
  • 1910

    Paul Durand-Ruel und dann Maurice Denis besuchten Renoir in Cagnes-sur-Mer. Denis sah das Vorwort von Renoir für die neue französische Edition von Cennino Cenninis „Il libro dell’arte“, übersetzt vom Maler Victor Mottez, durch, die 1911 publiziert wurde. Malte ein großformatiges Porträt seines Sohnes Jean (März–August) – bereits aus dem Rollstuhl heraus und Paul Durand-Ruel. Die 9. Internationale Ausstellung (Biennale) von Venedig (April–Oktober) präsentiert eine Renoir Retrospektive mit 37 Werken. Im August reiste Renoir mit seiner Familie auf Einladung des wohlhabenden Intellektuellen Doktor Friedrich Thurneyssen nach Wessling am See bei München. Malte einige Porträts der Familie, darunter „Madame Thurneyssen und ihre Tochter“. Besuch der Alten Pinakothek und den vielen Rubens Gemälden dort.
  • 1911

    Der deutsche Kritiker Julius Meier-Graefe veröffentlichte die erste Monografie über Pierre-Auguste Renoir (franz. 1912). Zum Offizier der Ehrenlegion berufen (20.10.). Im November mietete Renoir eine Wohnung in Nizza, um näher an der Schule der Kinder und seinen Ärzten zu sein.
  • 1912

    In der Überblicksausstellung „100 Jahre französische Kunst“ in St. Petersburg beinhaltete viele Werke von Renoir. Gemeinsam mit Rodin zum Ehrenpräsidenten des Salon Pictural von Marseilles berufen (Mai). Vollständig gelähmt bis Ende des Frühjahrs. Auch wenn er wieder seine Arme bewegen konnte, blieb er gelähmt. Depressionen, da er nicht malen konnte. Der amerikanische Sammler Alfred Barnes erwarb sein erstes Renoir-Gemälde und begann, eine Gruppe von 180 Werken des Künstlers zusammenzutragen.
  • 1913

    Maurice Denis besuchte Renoir (Februar). Im gleichen Monat wurden fünf Bilder von Renoir auf der Armory Show in New York gezeigt. Am 17. Februar meldete sich Renoirs Sohn Jean, der zukünftige Filmemacher, für drei Jahre zum Ersten Dragoner Regiment der Französischen Armee. Obwohl seine Hände völlig deformiert sind malte Renoir Porträts von Gertrude, der Frau vom deutschen Sammler Karl Ernst Osthaus, und der Dichterin Alice Vallières-Merzbach. Im März präsentierte die Galerie Bernheim-Jeune eine große Renoir Retrospektive mit 52 Werken des Malers. Der Katalog enthält ein Vorwort von Octave Mirbeau. Vollard empfahl Piere-Auguste Renoir mit dem Bildhauer Richard Guino in Essoyes zusammenzuarbeiten. Mary Cassatt zufolge, entließ Ende des Jahres Aline Gabrielle, die als Renoirs Pflegerin angestellt war.
  • 1914

    Im Februar zeigte Durand-Ruel in New York eine Ausstellung mit 33 Gemälden von Renoir. Ausbruch des Ersten Weltkriegs (3.8.). Pierre und Jean wurden einberufen und beide verwundet. Im Oktober quartierte Renoir etwa 60 Soldaten in Les Collettes ein.
  • 1915

    Anfang des Jahres begann die rothaarige Andrée Heuschling, bekannt als Dédée, für Renoir zu posieren. Jean Renoir, der Dédée im Jahr 1920 heiratete, wurde im Frühling ernsthaft verwundet. Tod von Aline an einem Herzinfarkt (27.6.) in Nizza, nachdem sie ihren Sohn dort im Krankenhaus besucht hatte. Renoir malte eine neue Version von „Mutterschaft“ (1885/86) als Denkmal für ihr Grab. Im Herbst schuf er eine Serie von Keramiken mit seinem Sohn Claude. Gabrielle kehrte nach Les Colletes zurück. Sie heiratete den amerikanischen Maler Conrad Hensler Slade nach Renoirs Tod.
  • 1916

    Renoir empfing Pierre Bonnard in Cagnes-sur-Mer. Teilnahme an der Paris Trienniale im Jeu de Paume (März–April) mit Leihgaben von Vollard. Malte hauptsächlich Badende in den verbleibenden Jahren.
  • 1917

    Tod von Degas (27.9.). Im Oktober und November präsentierte das Kunsthaus Zürich eine Ausstellung über französische Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts mit 60 Werken von Renoir. Henri Matisse besuchte ihn in Les Collettes (31.12.).
  • 1918

    Renoir malte „Porträt von Adèle Besson“, der Frau des Kritikers George Besson, Gründer und Chefredakteur von „Les Cahiers d’aujourd’hui“. Sommer in Cagnes-sur-Mer, wo er Kunsthändler und Maler, darunter Théo van Rysselberghe und Paul Signac, traf. Nach Ende des Ersten Weltkriegs (11.11.) kehrte Jean nach Les Collettes zurück.
  • 1919

    Matisse besuchte Renoir mehrmals in Cagnes-sur-Mer. Renoir zum Kommandeur der Ehrenlegion bestellt (Februar). Im August lud ihn Paul Léon, Direktor der Gemäldesammlung, in den Louvre ein, um die Installation des Gemäldes „Madame Georges Charpentier“ zu überwachen. Im September reiste Léon nach Essoyes, um Pläne für eine Ausstellung im folgenden Frühjahr zu besprechen.
  • 3.12.1919: Tod

    Am 3. Dezember 1919 starb Pierre-Auguste Renoir im Alter von 78 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung in Les Collettes. Er wurde anfangs in Nizza beerdigt, allerdings wurden seine Überreste 1922 nach Essoyes transferiert und neben dem Grab seiner Frau beigesetzt. Zu den in seinem Atelier gefundenen Gemälden zählen „Frau zieht einen Schuh an“ und „Das Konzert“.
Alexandra Matzner
Gründerin von ARTinWORDS * 1974 in Linz, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Romanistik in Wien und Rom. Seit 1999 Kunstvermittlerin in Wien, seit 2004 Autorin für verschiedene Kunstzeitschriften. Jüngste Publiktionen entstanden für das Kunsthaus Zürich, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Albertina und Belvedere in Wien.