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Arnhem | Museum Arnhem: Künstlerinnen und Moderne 1910-1950 RADIKAL! | 2024

70 Künstlerinnen aus 22 Ländern präsentiert das Belvedere in der Ausstellung „RADIKAL! Künstlerinnen und Moderne 1910-1950“. Diese stellt den Begriff von moderner Kunst als geradlinige, hauptsächlich von Männern getragene Entwicklung infrage. Stattdessen bringt die Schau Künstlerinnen verschiedenster Herkunft in einen Dialog und eröffnet damit neue Perspektiven auf die Vielfalt und die grenzüberschreitende Dimension der Moderne.

Künstlerinnen und Moderne 1910-1950 in Arnhem

Kunst als Akt des Protests

Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts war einerseits von zwei Weltkriegen, der Russischen Revolution, antikolonialen Bewegungen, dem Aufstieg des Kapitalismus und wachsenden politischen Bewegungen geprägt, anderseits von positiven Entwicklungen wie der fortschreitenden Emanzipation und dem erweiterten Wahlrecht. Die im ersten Abschnitt vorgestellten Künstlerinnen haben diese Veränderungen beobachtet und dokumentiert, einige haben protestiert, um einen Wandel herbeizuführen oder ihre Rechte zu wahren.

Die Folgen des Kapitalismus waren ein zentrales Thema für Alice Lex-Nerlinger, die in ihren Werken harte Arbeitsbedingungen der damaligen Zeit widerspiegelte, während Milada Maresova und Grethe Jürgens sich auf die künstlerische Darstellung von Armut konzentrierten. Der aufkommende Faschismus waren ein wiederkehrendes Thema für Lea Grundig, Friedl Dicker-Brandeis und Jeanne Mammen, die die Folgen des Regimewechsels jeweils auf ihre eigene Weise darstellten. Politischen Aktivismus machte sich Käthe Kollwitz schon früh zu eigen, als sie sich 1923 mit einem Plakat gegen das Abtreibungsverbot wandte.

Auf der anderen Seite der Welt beleuchtete Elizabeth Catlett den Rassismus aus ihrer eigenen Erfahrung als Afroamerikanerin, indem sie Schwarze Frauen in alltäglichen Situationen zeigte und ihre Militanz hervorhob, während Alice Neel einen von der Kommunistischen Partei organisierten Protest dokumentierte.

 

Experiment Abstraktion

Mit Beginn des 20. Jahrhunderts wurden zunehmend veränderte Weltsichten und Lebensformen einer industrialisierten Gesellschaft zum Gegenstand und zur Grundlage künstlerischer Arbeit. Künstlerinnen suchten weltweit nach neuen, zeitgemäßen Repräsentationsformen für einen sich wandelnden Begriff von Wirklichkeit. Mit kühnen Formexperimenten und einer unorthodoxen Themenwahl trugen sie zur rigorosen Umwertung althergebrachter ästhetischer Kategorien bei.

Sie gaben den traditionellen Gegenstandsbezug auf und sondierten neue Wege der Figuration wie der Abstraktion. Mit der wachsenden Autonomie von Farbe und Form gingen konzeptuelle Kompositionsverfahren einher, die der Deutung von Mensch und Existenz neue Grundlagen erschlossen. Überzeugt davon, dass Kunst auch eine soziale Verantwortlichkeit habe, strebten zahlreiche Künstlerinnen ab den 1920er Jahren danach, mit ihrer Arbeit eine ästhetisch erneuerte, menschenwürdige Umwelt im Lebenskontext des Maschinenzeitalters zu schaffen. Eine elementare Farb- und Formensprache vermittelt dabei ein Weltbild, in dem Klarheit, Maß und Gesetz herrschen.

Fragen nach Raum, Struktur und Rhythmus prägten das gattungsübergreifende Werk von Sophie Taeuber-Arp und Sonia Delaunay ebenso wie das Schaffen der Künstlerinnen des Bauhauses oder der russischen Avantgarde. Das Formenvokabular basierte häufig auf der Geometrie. Mit ihren lapidaren Setzungen schufen die Künstlerinnen nicht nur zukunftsweisende Bildkonzepte, sondern auch radikale Neuinterpretationen der gesellschaftlichen Wohn- und Kleidungskultur. Es waren vor allem Frauen, die im Rahmen der „angewandten Kunst“ die programmatischen Formideale der Moderne in den Alltag ihrer Zeit einbrachten - und dabei gleichzeitig nach finanzieller Unabhängigkeit und Autonomie strebten.

 

Neue Realitäten. Neue Identitäten

Die Emanzipation eröffnete den Künstlerinnen neue Handlungsmöglichkeiten und Aktionsräume. Inwieweit sie die damit verbundenen Herausforderungen und Konsequenzen zum Bildgegenstand machten, zeigt der dritte Teil der Ausstellung.

Hanna Nagels Zeichnungen, die fast hundert Jahre nach ihrer Entstehung nicht weniger aktuell erscheinen, thematisieren ungleiche Machtverhältnisse und die Ambivalenz im Zusammenspiel der Geschlechter. Performative Selbstinszenierungen und die Technik der Fotomontage standen im Zentrum der Arbeiten von Gertrud Arndt und Grete Stern, die damit gesellschaftlich etablierte Rollenbilder auf den Prüfstand stellten. Leonor Fini hingegen griff auf surrealistische Bildstrategien zurück, um die Machtverhältnisse zwischen Mann und Frau umzukehren. Claude Cahun stellte die binäre Geschlechterordnung in Frage und entwarf ein erweitertes Spektrum möglicher Identitäten jenseits der dominanten Kategorien. Inwieweit die Auseinandersetzung mit dem nackten Körper zu einem Instrument der Selbstbehauptung und Selbstbefragung wurde, zeigen die Werke von Lotte Laserstein und Charley Toorop.

 

Ausgestellte Künstlerinnen

Zubeida Agha, Tarsila do Amaral, Gertrud Arndt, Benedetta, Gudrun Baudisch, Jeanne Bieruma Oosting, Camilla Birke, María Blanchard, Hilde Blumberger, Marianne Brandt, Romaine Brooks, Marcelle Cahn, Claude Cahun, Regina Cassolo Bracchi, Elizabeth Catlett, Saloua Raouda Choucair, Sonia Delaunay-Terk, Maya Deren (und Alexander Hammid), Friedl Dicker-Brandeis, Marthe Donas, Berthe Edersheim, Inji Efflatoun, Alexandra Exter, Anneke van der Feer, Leonor Fini, Trude Fleischmann, Mathilde Flögl, Greta Freist, Natalja Gontscharowa, Lea Grundig, Nola Hatterman, Jacoba van Heemskerck, Katharina Heise, Barbara Hepworth, Hannah Höch, Stella Junker-Weissenberg, Ida Kerkovius, Erika Giovanna Klien, Katarzyna Kobro (→ Katarzyna Kobro und Władysław Strzemiński), Käthe Kollwitz, Lotte Laserstein, René Le Somptier, Tamara de Lempicka, Alice Lex-Nerlinger, Maria Likarz, Lou Loeber, Elfriede Lohse-Wächtler, Jeanne Mammen, Milada Marešová, Marlow Moss, Hanna Nagel, Ljubow Popowa, Anton Prinner, Alice Neel, Johanna Reismayer-Fritsche, Lili Réthi, Germaine Richier, Emy Roeder, Lavinia Schulz (mit Walter Holdt), Renée Sintenis, Gazbia Sirry, Maria Lucia Stadlmayer, Lilly Steiner, Grete SternGunta Stölzl, Emiria Sunassa, Sophie Taeuber-Arp, Dorothea Tanning, Charley Toorop, Toyen, Lucie Turel-Welti, Madiha Umar, Maria Helena Vieira da Silva, Vlasta Vostřebalová Fischerová, Charmion von Wiegand, Vally Wieselthier, Fahrelnissa Zeid.

Nur im Katalog: Selma Burke, Grethe Jürgens, Amrita Sher-Gil, Grete Stern, Pan Yuliang (Pan Yu Lin)

Kuratiert von Stephanie Auer (Belvedere, Wien), Andrea Jahn, Kathrin Elvers-Svamberk und Meike Lander (Saarlandmuseum - Moderne Galerie) sowie Evelien Scheltinga (Museum Arnhem).
Saarlandmuseum - Moderne Galerie, Saarbrücken: 8.2.–18.5.2025
Belvedere, Wien: 17.6.–21.9.2025

Quelle: Museum Arnhem

 

Bilder

  • Fahrelnissa Zeid, Untitled (Komposition), um 1949 (Taimur Hassan Collection © Raad Zeid Al-Hussein)
  • Tamara de Lempicka, Porträt der Herzogin de la Salle, 1925 (Privatsammlung, Foto: Sotheby’s © Bildrecht, Wien 2024)
  • Gertrud Arndt, Maskenbildnis 13 (Reprint 1996), 1930 (Museum Folkwang, Essen, Foto: Jens Nober, © VG Bildkunst)
  • Elizabeth Catlett, I Have Special Reservations, 1946 (gedruckt 1989) (Pennsylvania Academy of the Fine Arts, Philadelphia)