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Düsseldorf | Kunstpalast: Mehr Licht. Ölstudien der Romantik Die Befreiung der Natur | 2023

Carl Robert Kummer, Abendstimmung an der Elbe (Privatsammlung Schweiz)

Carl Robert Kummer, Abendstimmung an der Elbe (Privatsammlung Schweiz)

Wolken, Wellen, Lichtreflexe – ab 1820 wurde das Flüchtige der Natur von den Maler:innen in der neuen Technik der Ölstudie erfasst. Die wichtigsten Künstler:innen der Düsseldorfer Malerschule aber auch Caspar David Friedrich und Camille Corot nutzten schnell trocknende Farben, um ihr Naturerlebnis direkt vor dem Objekt umzusetzen. Erstmals widmet sich in Deutschland eine Ausstellung der Ölstudie als einer der größten formalen Revolutionen in der Kunst des 19. Jahrhunderts. Mit zahlreichen noch nie öffentlich gezeigten Werken aus musealen und privaten europäischen Sammlungen präsentiert die Schau den wertschätzenden Blick von Künstler:innen auf die Natur im Zeitalter der Romantik.

Ölstudien des 19. Jahrhunderts im Kunstpalast

Erstmals widmet sich in Deutschland eine Ausstellung der Ölstudie als größte Revolution in der Kunst des 19. Jahrhunderts. Mit zahlreichen noch nie öffentlich gezeigten Werken aus musealen und privaten europäischen Sammlungen, präsentiert die Schau den Blick deutscher Künstler:innen auf die Natur im Zeitalter der Romantik.

Außergewöhnlich ist, dass die Ölstudien von den Künstler:innen nur für den privaten Gebrauch eingesetzt und nie ausgestellt wurden. Erst 200 Jahre später werden sie wegen der veränderten Sehgewohnheiten als eigenständige Kunstwerke geschätzt – und zwar oftmals weit mehr als die fertigen Ateliergemälde, auf denen das Renommee der Maler:innen gründete. Doch die Ölstudien waren nicht nur formal revolutionär, sondern auch inhaltlich: Es ging um einen neuen Blick auf die Natur. Plötzlich wurde das Beiläufige bildwürdig, das Spiel von Licht und Schatten, die Bäume am Wegesrand, Gräser im Wind, sprudelnde Bäche. Die Künstler*innen legten mit den Studien einen Motivvorrat an, den sie lebenslang als Inspirationsquelle nutzten. Und genau diese Kraft besitzen sie heute für die Besuchenden/Betrachtenden.

Ausgestellte Künstler:innen

Die Ausstellung präsentiert rund 170 Werke von 75 Künstler:innen.

Andreas Achenbach (→ Andreas Achenbach: Landschaftsmalerei aus Düsseldorf), Oswald Achenbach, Johann Carl Baehr, Jakob Becker, Ludwig Hugo Becker, Jean-Joseph-Xavier Bidauld, Carl Blechen, Arnold Böcklin, Rosa Bonheur, Ernst Bosch, Heinrich Bürkel, Alexandre Calame, Carl Gustav Carus, Franz Catel, Johann Wilhelm Cordes, Jean-Baptiste Camille Corot, Janus la Cour, Georg Heinrich Crola, Louis-Jacques Daguerre, Johan Christian Clausen Dahl, Francis Danby, Théodore Caruell d’Aligny, Johann Georg von Dillis, Johann Joachim Faber, Traugott Faber, Salvatore Fergola, Paul Flandrin, Johann Jakob Frey, Caspar David Friedrich, Ernst Fries, Jean Charles Geslin, Jean-Baptiste Gibert, Christian Friedrich Gille, Carl Friedrich Götzloff, Florian Grospietsch, Théodore Gudin, Maximilian Hauschild, Friedrich Karl Hausmann, Carl Hummel, Edmund Kanoldt, Josephus Augustus Knip, Carl Kummer, Thorald Læssøe, Wilhelm Leibl, Robert Léopold Leprince, Carl Friedrich Lessing, Ludwig von Löfftz, Friedrich Loos, Anders Christian Lunde, Paul Friedrich Meyerheim, Georges Michel, Carl Morgenstern, Friedrich Nerly, → Giuseppe De Nittis, Fritz Petzholdt, Anton Sminck van Pitloo, Eduard Wilhelm Pose, Friedrich Preller, Johann Peter Raadsig, Heinrich Reinhold, Frederik Rohde, Johann Martin von Rohden, Julius Rollmann, Carl Rottmann, Théodore Rousseau, Caspar Scheuren, Johann Heinrich Schilbach, Johann Wilhelm Schirmer, Carl Seibel, Hans Thoma, Wolfgang Adam Toepffer, Pierre-Henri de Valenciennes, Frans Vervloet, Auguste Jean-Baptiste Vinchon.

Kuratiert von Florian Illies.
Quelle: Kunstpalast, Düsseldorf

Bilder

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Baselitz selbst traf die Auswahl der Werke – etwa 80 Arbeiten aus dem eigenen Schaffen, 40 aus der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums –, wobei er sich vollkommen auf den Akt konzentrierte.