Als Heidi Goëss-Horten 2018 ihre Sammlung modernen und zeitgenössischer Kunst im Leopold Museum präsentierte, bescherte das dem Museum einen Besucherrekord (→ Heidi Horten Collection im Leopold Museum: von Klimt, Chagall, Warhol bis Basquiat). Aktuell hält die äußerst zurückgezogen lebende Kunstliebhaberin Wien mit einem neuen Plan in Atem: 2022 soll ihr eigenes Museum im Herzen der Stadt eröffnen!
Die Mäzenin erwarb dafür das sogenannte Stöcklgebäude, das sich versteckt aber in prominenter Nachbarschaft mit Albertina und Staatsoper im Hanuschhof befindet. Das Gebäude hat etwa 2.000 Quadratmeter und soll ab Anfang 2022 die Horten Collection beherbergen. Der geladene Architekten-Wettbewerb ist bereits im Laufen, wie Medien berichten.
In direkter Nachbarschaft zur Albertina gelegen, dürfte deren Attraktivität bei Touristinnen und Touristen keine unerhebliche Rolle für die Standortwahl gespielt haben. Wenn die Albertina Anfang 2021 ihren modernen „Ableger“ im Künstlerhaus und Heidi Goëss-Horten ihre Sammlung moderner Meister im Zentrum ab 2022 präsentiert, wird Wien um geschätzte 6.000 Quadratmeter mehr Ausstellungsfläche für moderne und zeitgenössische Kunst haben.
Die Ausstellung im Leopold Museum wurde von Agnes Husslein-Arco kuratiert und präsentierte vor allem Werke der Klassischen Moderne und der Gegenwartskunst.
Dem Vernehmen nach soll die Kunstsammlerin auch eine veritable Kollektion Gemälde des Impressionismus ihr Eigen nennen. Man darf also gespannt sein, welche Werke ab 2022 in Wien gezeigt werden!
Der Hanuschhof wurde 1862/63 als Nebengebäude des Albrecht Palais, der heutigen Albertina, nach Plänen von Anton Hefft errichtet. Der typische Ringstraßenbau liegt zwischen Albertina, Staatsoper und Burggarten (→ Die Wiener Ringstraße). Das Hotel Sacher und die Kärntnerstraße befinden sich in unmittelbarer Nähe. Im Hof des Hanuschhofs befindet sich das Stöckgebäude, das bisher das Museum der Wiener Staatsoper beherbergt hat.