Roberto Matta: chilenischer Maler des Surrealismus | ARTinWORDS tuuwa casino glory glory casino bangladesh login baggo casino moree glory casino login r777 casino most play casino top online casino in bangladesh jeetwin live casino score mga casino glory casino খেলার নিয়ম casino score krikya casino cricket casino nagad88 live casino glory casino app download play store bangor casino online casino bd mcw casino app download mcw19 casino kriya casino msw casino casino bd bijoy 7 casino mcw casino login topx casino live casino online

Roberto Matta

Wer war Roberto Matta?

Roberto Matta, eigentlich Roberto Antonio Sebastián Matta Echaurren (Santiago de Chile 11.11.1911/1912–23.11.2002 Civitavecchia), war ein chilenischer Architekt, Bildhauer und Maler des Surrealismus. Von 1937 bis 1947 und erneut ab 1957 gehörte er der Gruppe rund um André Breton an.

„Ich denke, dass die Rolle des Malers nicht darin besteht, nach der anderen Realität zu suchen, sondern nach der wirklichen Realität. Mit dem mentalen Auge, das eine poetische Geste erzeugt, kann die Wahrheit rekonstruiert werden.“1 (Roberto Matta)

Die Werke Mattas stehen oft in starkem Bezug zu den jeweils aktuellen Geschehnissen und spiegeln sein politisches Engagement wider. Er behandelte beispielsweise den Prozess von Ethel und Julius Rosenberg („Les roses sont belles“), die Anwendung der Folter im Algerienkrieg („La Question“) oder die Hinrichtung des Kommunisten Julián Grimau in Spanien („Les puissances du désordre“). Fluidität und Grenzsprengung aber auch tagesaktuelle politische Bezüge sind – und das macht Matta nach wie vor zu einem Säulenheiligen zeitgenössischer Kunstproduktion – wesentliche Bedingungen seines künstlerischen Praxis. Bin in die 1990er Jahre hinein arbeitete Matta in seinem Atelier in Tarquinia an großformatigen Gemälden, darunter „Autoportrait des complexités de l'être“.

Roberto Matta ist der Vater der Künstler Gordon Matta-Clark und Ramuntcho Matta.

Kindheit und Ausbildung

Roberto Antonio Sebastián Matta Echaurren wurde am 11. November 1911 oder 1912 in Santiago de Chile als Sohn spanisch-französischer Eltern geboren.2 Er wuchs in einer prominenten römisch-katholischen Familie spanischer und französisch-baskischer Herkunft auf.

Nach dem Besuch einer Jesuitenschule studierte Matta Architektur und Innenarchitektur am Colegio del Sagrado Corazón wie auch der Pontificia Universidad Católica de Chile in Santiago und schloss sein Studium 1933 mit einer Arbeit über ein utopisches Architekturprojekt, die Liga "Liga der Religionen" ab. Im Frühjahr 1933 reiste er von Peru nach Panama und fertigte surreale Zeichnungen vieler der geografischen Merkmale an, die er sah.

Nach seinem Abschluss reiste er nach Europa, als er in der Handelsmarine diente. im Oktober 1933 kam er auf Wunsch seines Vaters ins Büro von Le Corbusier in Paris, wo er eine Stelle als Zeichner in Paris annahm, die er bis 1937 innehatte. Roberto Matta verfolgte jedoch keine Architektenlaufbahn und teilte sich ein Haus mit einem chilenischen Landsmann, dem Schriftsteller Pablo Neruda.

Kindheit und Ausbildung

Roberto Antonio Sebastián Matta Echaurren wurde am 11. November 1911 oder 1912 in Santiago de Chile als Sohn spanisch-französischer Eltern geboren.3 Er wuchs in einer prominenten römisch-katholischen Familie spanischer und französisch-baskischer Herkunft auf.

Nach dem Besuch einer Jesuitenschule studierte Matta Architektur und Innenarchitektur am Colegio del Sagrado Corazón wie auch der Pontificia Universidad Católica de Chile in Santiago und schloss sein Studium 1933 mit einer Arbeit über ein utopisches Architekturprojekt, die Liga "Liga der Religionen" ab. Im Frühjahr 1933 reiste er von Peru nach Panama und fertigte surreale Zeichnungen vieler der geografischen Merkmale an, die er sah.

Nach seinem Abschluss reiste er nach Europa, als er in der Handelsmarine diente. im Oktober 1933 kam er auf Wunsch seines Vaters ins Büro von Le Corbusier in Paris, wo er eine Stelle als Zeichner in Paris annahm, die er bis 1937 innehatte. Roberto Matta verfolgte jedoch keine Architektenlaufbahn und teilte sich ein Haus mit einem chilenischen Landsmann, dem Schriftsteller Pablo Neruda.

Roberto Matta und der Surrealismus

Auf zahlreichen Reisen suchte Roberto Matta die Begegnung mit anderen Künstlern. Während dieser Zeit lernte Matta bei Familienbesuchen in Spanien und Portugal die Dichter Federico García Lorca, Gabriela Mistral und Rafael Alberti kennen; Lorca war von Mattas Zeichnungen beeindruckt. Über die Vermittlung von Garcia Lorca begegnete Matta Salvador Dalí.

In London arbeitete Matta 1936 mit Walter Gropius und László Moholy-Nagy zusammen. Er traf fort auch Henry Moore, Roland Penrose und René Magritte. In Stockholm schrieb er das Drehbuch "Die Erde ist ein Mensch", eine Hommage an den zu Beginn des Spanischen Bürgerkriegs (1936-1939) ermordeten Lorca.

Nachdem Matta Pablo Picasso kennengelernt hatte, während dieser an „Guernica“ arbeitete (→ Picasso: Guernica ausgestellt im spanischen Pavillon der Pariser „Internationalen Weltausstellung 1937“, wo Le Corbusier den „Pavillon der Neuen Zeiten“ entwarf), lag Mattas Zukunft in der Malerei. In Paris arbeitete er noch im Büro Le Corbusiers, war jedoch ein Assistent an der Realisierung des spanischen Pavillons für die Weltausstellung. Neben Picasso traf er dort auch den Maler Esteban Francés. Der englische Künstler Gordon Onslow Ford, mit dem Matta ab 1937 eine enge Freundschaft verband, ermutigte ihn ein Jahr später zu seinen ersten Gemälden (Sommer 1938 in der Bretagne).

Im Jahr 1937 schickte Salvador Dalí auf Anregung von Federico García Lorca einen Brief an André Breton, in dem er seinen Freund Roberto Sebastián Antonio Matta Echaurren vorstellte. Dieser erklärte ihn 1937 ungefragt zum Surrealisten, nachdem er Mattas fantastische Architekturzeichnungen gesehen hatte. Breton nahm Matta in seine surrealistische Ausstellung von 1938 auf und seine ersten Gemälde wurden in der Zeitschrift „Minotaure“ veröffentlicht und kommentiert. Unter Bretons intellektueller Schirmherrschaft entwickelte sich der junge Matta sehr bald zu einem prominenten Mitglied der surrealistischen Gruppe.

Matta schrieb zunächst Beiträge über Architektur für die surrealistische Revue „Minotaure“, darunter das Architekturtraktat „Mathématique sensible - Architecture du temps“ gegen Le Corbusiers architektonischen Rationalismus, dann ging er erneut auf Reisen. In London schloss er Bekanntschaft mit dem Bildhauer Henry Moore und dem Künstler Roland Penrose, in Skandinavien mit dem Architekten Alvar Aalto, aber auch mit Walter Gropius. Es folgte eine Reise in die Sowjetunion.

Werke

Im Jahr 1938 begann Matta in Trévignon, Bretagne, zu malen und experimentierte zusammen mit Yves Tanguy und Gordon Onslow Ford mit dem automatischen Schreiben. Noch im gleichen Jahr schuf Matta seine ersten Gemälde, „Inscapes“ oder „Psychologische Morphologien“ genannt, die sich durch leuchtende Farben und die Verschmelzung von architektonischem Raum und biomorphen Formen auszeichnen. Mit ihnen nahm er mit vier Zeichnungen an der großen Ausstellung „Exposition Internationale du surréalisme“ in Paris teil. Die Freundschaften zwischen den Surrealist:innen war (noch) so groß, dass sie 1939 gemeinsam den Urlaub im Schloss Chemillieu an der Rhone verbrachten. Sie besuchten Gertrude Stein, die sie fotografierte. Yves Tanguy, André Breton, Gordon Onslow Ford, Esteban Francés, Anne Matta Clark und Jacqueline Breton. In La Roche-Guyon in der Nähe von Paris lebte Matta einige Zeit mit Pablo Neruda zusammen, der sich gegen den Faschismus engagierte.

Technique des morphologies psychologiques [Technik der psychologischen Morphologien]

Heute ist Roberto Matta vor allem für die Entwicklung der von ihm „technique des morphologies psychologiques [Technik der psychologischen Morphologien]“ genannten Maltechnik bekannt, die eine Umsetzung der von den Surrealist:innen verteidigten literarischen Technik der Écriture automatique [automatische Schreibweise] in die Bildende Kunst ist. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass der Maler zunächst Farbe mit einem Schwamm über die Leinwand aufträgt und verteilt, erst danach bearbeitete Matta seine Leinwände mit dem Pinsel. Mattas Bilder stellen immer eine Art „innerer Landschaft“, die Matta „inscape“ nannte, dar. Damit entwickelte er seine Vorstellung von der Einheit von Mensch und Welt, von Mikrokosmos ud Makrokosmos, die sein gesamtes Schaffen prägen sollte. Während seine Gemälde manchmal ungegenständlich waren, stellte Matta oft aus dem Unbewussten heraufbeschworene Landschaften dar, die kosmischen Orten ähneln, wie sie in der Science-Fiction populär gemacht wurden. Einen Fluchtpunkt sucht man in Mattas malerischen Kosmen vergeblich; die amorphen Formen bleiben in ständiger Veränderung, vergleichbar dem menschlichen Bewusstsein und auch der Wirklichkeit (was ihm Duchamp vermittelte). Matta versuchte, diesen Wandel in seiner Kunst zunehmende durch die Darstellung von explosiven Kräften, einander widersprechenden Perspektiven und überkreuzenden Kraftlinien auszudrücken. Transzendenz, Mystik und auch der für den Surrealismus so wichtige Automatismus sind Mattas stete Begleiter.

Matta entwickelte eine Technik, bei der er mithilfe von Lappen, Schwämmen und Pinseln Pigmentschichten aufbaute, die er an verschiedenen Stellen abrieb und so neue Formen freilegte. Die durch diesen Prozess hervorgerufene physische Transformation spielte auf die für seine Kunst grundlegenden Konzepte von Veränderung und Metamorphose an.

Für den Maler sind die Titel äußerst wichtig. In ihnen zeigt er, dass es ihm um die Darstellung von psychischen Zuständen ging. Der Begriff „inscape“ verbindet das Innere mit der Landschaft. Es wird vermutete, dass er sich am englischen Dichter und Jesuiten Gerard Manley Kopkins orientiert haben könnte, der bereits 1872 von „inscape“ als unverwechselbarer „Ingestalt“ gesprochen hatte. Diese würde die individuelle, dynamische Identität konstituieren. Matta spielte damit auf die innere Landschaft des Menschen an, die Formen der Seele und des Unbewussten. Das von ihm meist verwendete Querformat half ihm, die Assoziationen mit panoramatischen Landschaften aufzubauen. Nach Onslow Ford sei Matta der Ansicht gewesen,

„dass das Auge lediglich einen Querschnitt der Realität sieht und dass die 'Psychologische Morphologie' ein vollständiges Bild gibt. [...] Ein Bild galt als interessant aufgrund seiner Qualität des Niemals-zuvor-Gesehenenen. Matta und ich waren darauf bedacht, über das Wahrnehmbare hinauszugehen. Matta sagte gerne: 'Töte die Optik!'“4

 

New York (1939–1948)

Nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs 1939 überredete Marcel Duchamp Matta, nach Amerika auszuwandern, wo er sich der Gruppe surrealistischer Künstler wie Max Ernst, Yves Tanguy und André Masson anschloss, die während des Zweiten Weltkriegs zusammen mit Breton Zuflucht in New York fanden. In New York City verzeichnete er als Maler große Erfolge. Bereits sechs Monate nach seiner Ankunft zeigte Matta seine Arbeiten in der Galerie des Kunsthändlers Julien Levy (April 1940), der die Interessen der Surrealist:innen in New York vertrat.

Im März 1942 wurde Matta in die von der Galerie Pierre Matisse organisierte Ausstellung von "Artists in Exile [Künstlern im Exil]" aufgenommen und ist auf dem berühmten Foto abgebildet, das das Ereignis zusammen mit Breton, Ernst, Masson, Tanguy, Eugene Berman, Marc Chagall, Fernand Léger, Jacques Lipchitz verewigt. Piet Mondrian, Amédée Ozenfant, Kurt Seligmann, Pavel Tchelitchew und Ossip Zadkine.  Matta war einer der wenigen Surrealisten, der Englisch sprach. Deshalb wurde er für die Nordamerikaner zum Sprachrohr der surrealistischen Bewegung. Während seiner Jahre in den Vereinigten Staaten zeigte er seine Arbeiten auch bei Peggy Guggenheims „Art of This Century“.

Politisch engagierter Künstler

Während seiner Jahre in New York knüpfte Matta eine noch größere Komplizenschaft mit Breton und Duchamp, mit denen er die Idee der „Les Grands Transparents“ teilte, unsichtbarer Wesenheiten, die den Menschen umgeben. Breton bezog sich in seinen Schriften auf diese Wesenheiten und der chilenische Maler gab ihnen in seinen apokalyptischen Schauplätzen eine visuelle Form. Wie viele Künstler dieser Zeit drückte Matta seine Besorgnis über den Zustand der Welt aus, die durch den Zweiten Weltkrieg verwüstet wurde. Seine Gemälde und Zeichnungen aus der Mitte bis Ende der 1940er Jahre (genannt „soziale Morphologien“) thematisieren die gesellschaftliche Krise, in der er sich zu befinden fühlte.

„Was Mattas Kunst so reichhaltig macht, ist, dass er seit seinen frühesten Werken über eine völlig neue Farblinie verfügte, vielleicht die einzige, zumindest die faszinierendste seit Matisse. Diese Reihe, deren Abstufung auf einer bestimmten Rose basiert, die sich bereits verwandelt, bereits berühmt ist, und die Matta entdeckt zu haben scheint („die Überraschung, wie ich gehört habe, wird wie ein rubinroter Fluorit in ultraviolettes Licht explodieren“), ist einem komplexen Prisma entsprechend organisiert.“5 (André Breton, 1944)

 

Mattas Einfluss auf den Abstrakten Expressionismus

Mattas Betonung der Macht der Gewalt führte dazu, dass er als eine der einflussreichsten Figuren des Spätsurrealismus gefeiert wurde, und in den frühen 1940er Jahren wurde sein Atelier im Stadtteil Greenwich (New York, 9th street) zum Zentrum einer Debatte, in der viele über die Zukunft sprachen Beteiligt waren abstrakte Expressionist:innen wie Frederick Kiesler, Robert Motherwell, William Baziotes, Arshile GorkyRobert MotherwellJoan MitchellLee Krasner und Jackson Pollock. Durch Matta lernte Motherwell die surrealistische Technik des Automatismus kennen und hörte aus erster Hand Berichte über Federico García Lorca, einen seiner Lieblingsdichter. Darüber hinaus ermutigte Robert Matta Motherwell, der aufgrund seines Asthmas nicht zum Militärdienst eingezogen werden konnte, die Columbia University zu verlassen und nach Mexiko zu gehen. Im Juni 1940 reist er mit Matta, dessen Frau Anne und Barbara Reis nach Mexiko. 

In den Jahren 1941/42 trafen sich die angehenden Vertreter der New Yorker Schule regelmäßig in Mattas Atelier und experimentierten. In seiner Malerei entwickelte er aus zufälligen Farbverläufen Formen, die von der Natur - Matta reiste viel - inspiriert sind, aber niemals Menschen darstellen. So spiegelt das Gemälde „Théorie de l'Arbre“ die mexikanische Landschaft bei Paxco wieder, wo Matta mit Robert Motherwell, seiner Frau Anne und Barbara Reis 1941 den Sommer verbrachten. Man kann zwar noch mit den aufstrebenden Formen Bäume assoziieren, allerdings handelt es sich mitnichten um eine mimetische Darstellung. Die vielen Farbschichten changierender Farbigkeit beschreiben das ganze Baumleben von der Aussaat über die Keimung, das Wachsen, die Knospen und die Blüte bis zum Schatten, den ein hoher, alter Baum spenden kann. Spätestens seit dieser Reise kannte Matta die monumentalen Wandbilder des mexikanischen Muralismo von Diego Rivera, José Clemente Orozco und David Alfaro Siqueiros.

Motherwell lud Matta noch im Sommer 1944 nach Provincetown, Massachusetts, ein. In New York wurde Matta vor allem für die spätere New York School zur Gallionsfigur. Im Unterschied zu den Vertreter:innen des Abstrakten Expressionismus verließ er für seine Kunst jedoch nie die Gegenständlichkeit.

 

Matta und Duchamp

Mitte der 1940er Jahre besuchte Matta regelmäßig Marcel Duchamp; er verfasste 1944 gemeinsam mit Katherine S. Dreier eine Analyse von Duchamps "Grand verre: Duchamp's Glass. La Mariée mise à nu par ses célibataires, même. An Analytical Reflection". Das Werk und sein Schöpfer vermittelten Matta die Idee, dass die Wirklichkeit nur im Modus permanenter Veränderung darstellbar sei. Duchamp hatte seit 1915 an seinem schlussendlich unvollendeten Werk „Großes Glas“ gearbeitet und sich mit der Darstellbarkeit von Transformation und Bewegung beschäftigt. Matta kannte das Duchamps Werk bereits seit 1936 und war von dessen Konzept beeindruckt, „eine Wandlung zu malen“. Durch einen Unfall war das „Große Glas“ zerbrochen und wies nach seiner Restaurierung ein feines Liniennetz aus Glassprüngen auf, die Matta in einer Serie von Gemälden in den 1940er Jahren interpretierte. Sowohl in der Titelgebung als auch durch den Einsatz von abstrakten Raumsystemen aus Linien, geometrischen Forem und Flächen bezog sich der Maler direkt auf sein Vorbild. Diese Auseinandersetzung ermöglichte Matta, seine amorphen Formen, verschwommenen Malflächen mit scharfkantigen, geometrischen Gebilden zu ergänzen. Die abstrakten Raumsysteme, die Matta auf diese Weise baute, halfen ihm, in eine Überwirklichkeit zu wechseln:

„Man verlässt den konventionellen Raum, indem man die Horizonte vervielfältigt. Eine Landschaft aus Differentialen und Integralen, die mit den Felsen, Bergen und Bäumen zu run haben. Das ist eine euklidische [dreidimensionale] Struktur von solider Geometrie, die explodiert und in der man Räume in der Art Piranesis durchquert, um eine andere Morphologie der menschlichen Gegenwart darzustellen.“6 (Roberto Matta)

Marcel Duchamp streute dem frühen Mentor des Abstrakten Expressionismus und des Surrealismus 1946 Rosen, wenn er festhielt:

„Der erste und sehr wichtige Beitrag zur surrealistischen Malerei war seine Entdeckung von Raumbezirken, die im Bereich der Kunst bisher unerforscht waren. Matta folgte den modernen Physikern auf der Suche nach diesem neuen Raum, der, obzwar auf Leinwand dargestellt, nicht mir einer weiteren dreidimensionalen Illusion verwechselt werden konnte.“7 (Marcel Duchamp, 1946)

 

Hinwendung zur Figuration

Von Duchamp und André Breton angelegt, begann Matta Mitte der 1940er, menschenähnliche Figuren in seine Gemälde aufzunehmen. Die Erfahrung von Verfolgung und Zerstörung während des Zweiten Weltkriegs bestärkte den Surrealisten zu diesem Schritt. Statt weiterhin abstrakte Kompositionen zu schaffen oder weiterhin menschenleere, innere Landschaften zu malen (oder wie seine amerikanischen Kolleg:innen die Flächgigkeit der Abstraktion zu betonen), verfolgte Matta sozialkritische Ziele und sah sich als politisch engagierten Künstler. Deshalb zog sich der Maler größtenteils von der New Yorker Kunstszene zurück. Auch wenn er sich inhaltlich völlig anders positionierte, so sollten doch die Großformate die jüngeren Kolleg:innen ermutigen, sich der Monumentalität des Bildfeldes zu stellen.

11945/46 nahm Roberto Matta anthropomorphe Figuren auf (siehe: „Xpace and the Ego“, 1945; „Être avec [Dabei sein]“, 1946): langgestreckte, menschenähnliche Gestalten mit furchterregenden Deformierungen und Köpfen, die an Masken aus Ozeanien oder der amerikanischen Nordwestküste erinnern. Sie verwandeln die Traumlandschaften Mattas in Albträume; in einigen Bildern wirken sie wie in die architektonischen Elemente eingesperrt. Ab 1947 untersuchte der Künstler in seinen gemälden die visuelle Energie von kubenähnlichen Architekturstrukturen, die von Explosionen auseinandergetrieben werden.

Künstlerische Inspiration erhielt Matta von Duchamp aber auch André Breton, der 1942 in seinen „Prolegomena zu einem Dritten Manifest des Surrealismus oder nicht“ von durchsichtigen, gläsernen Geschöpfen sprach. Er nannte diese „Les Grands Transparents [Die großen Unsichtbaren]“ und dachte dabei an Außerirdische. Sie seien für menschliche Sinnesorgane womöglich nicht wahrnehmbar und ihr Verhalten dem Menschen fremd. Matta schuf im Auftrag Bretons Illustrationen der „Grands Transparents“.

Daneben spielte auch die politische Situation der Nachkriegszeit eine große Rolle. Matta selbst beschrieb seine künstlerische Veränderung der 1940er Jahre als notwendige Reaktion auf die Schrecken des Krieges, die sich ihm auf Reisen nach Europa offenbarten. Die Verbrechen der Nationalsozialisten und die Ereignisse im Krieg hätten eine Bewusstwerdung bei ihm gelöst, er sei von seiner „persönlich psychischen Morphologie“ weg- und zu einer „sozialen Morphologie“ gekommen.8 Mit der Aufnahme menschenähnlicher Figuren verband Matta das Konzept von Mitleid, Zeugenschaft und Anteilnahme am Schicksal der Menschheit, ja des gesamten Universums.

 

Paris

In den Jahren 1946/47 reiste Matta häufig nach Europa. Es entstanden Werke, die sich mit dem Terror des Faschismus, mit dem Zweiten Weltkrieg und den Konzentrationslagern auseinandersetzen. Er stellte auf der Ausstellung „Le Surréalisme en 1947“ aus, die von Breton und Duchamp in der Galerie Maeght in Paris wurde. Die Galerie René Drouin organisierte Mattas erste Einzelausstellung in Paris.

Die Surrealisten schlossen wegen interner Konflikte Roberto Matta 1947 aus, ohne ihn darüber zu informieren; erst bei seiner Rückkehr nach Paris im Jahr 1948 musste der Künstler diese „Exmatrikulation“ hinnehmen. Allerdings nahm die Gruppe ihn 1959 wieder in auf.

 

Künstler als Revolutionär

1948 verließ Matta New York und reiste nach Chile, wo er den Text „Reorganimacion de la Afectividad “ [ein Wortspiel über die Reorganisation und Reanimierung der Gefühle] schrieb; darin wies er dem Künstler die Rolle als „Revolutionär“ der Gesellschaft zu. Die Rolle des revolutionären Künstlers bestünde darin, „neue Gefühlsbeziehungen zwischen den Menschen zu entdecken“9.Gleichzeitig entwickelte er in seiner Malerei menschenähnliche Gestalten, die mit Maschinen verbunden sind. Sie gehen in den manchmal düsteren Bildern geheimnisvollen Tätigkeiten nach. Der Chilene drückte auf diese Weise seine Technikbegeisterung aus.

Matta nahm an der „XXIV Biennale von Venedig“ teil und ließ sich 1949 in Rom nieder. In dieser Zeit reiste der Künstler allerdings häufig nach Paris. Erst im Jahr 1954 kehrte Roberto Matta erneut nach Paris zurück, wo er regelmäßig am Salon de Mai teilnahm. 1969 nahm er die französische Staatsbürgerschaft an.

Seine erste große Einzelausstellung in den USA organisierte 1957 das Museum of Modern Art in New York: 29 Gemälde aus den Jahren 1938 bis 1957 und sechs Zeichnungen stellten das Werk dem Publikum vor. In den folgenden Jahrzehnten stellte Matta in Amerika und Europa aus, darunter 1958 im MoMA und 1959 im Moderna Museet in Stockholm.

 

Italien

Nach einem Aufenthalt in Chile kehrte der Künstler 1948 nach Paris zurück und ließ sich schließlich in Italien nieder. Von 1950 bis 1954 lebte Matta in Rom, wo er zeitweise in Ateliergemeinschaft mit Fabius von Gugel (1910–2000) arbeitete.

Ab den 1960er Jahren wohnte er in Tarquinia im Latium. In den 1960er und 1970er Jahren engagierte sich Matta in der lateinamerikanischen Politik und unterstützte die kubanischen Revolutionäre sowie die regierungsnahen Wandmaler um den chilenischen Präsidenten Salvador Allende. Im Jahr 1962 erhielt er für das Bild „La Question - Djamila“ (1958), das sich mit Folterungen während des Algerienkriegs (1954-1962) beschäftigte [vermittelt über das Buch „La Question“ des Kommunisten Henri Alleg], den Marzotto-Preis.

 

Kubus: Kommunikation zwischen Bild und Publikum

Er malte und stellte in seinen späteren Jahren weiterhin aus, während er zwischen London, Mailand, Paris und Tarquinia, Italien, lebte. So entstanden 1964 in seinem Atelier in Boissy-sans-Avoir großformatige Gemälde wie „Grimeau - l'heure de la vérité“. Zunehmend beschäftigte er sich mit der Frage, wie er die Menschen in seine Kunst einbeziehen könne. Dafür entwickelte Matta räumliche Kuben - Entwürfe, bei denen mehrere Leinwände zu einem Raum zusammengefügt werden, in die die Betrachtenen hineintreten und in denen sie sich als Teil des Raums fühlen konnten. Damit führte Matta seine Erfahrungen als Architekt und seine Experimente mit unkonventionellen Raumdarstellungen in der Malerei im Realraum weiter. 1960 entstand mit „Être Atôut“ das erste dreidimensionsional aufgebaute Polyptychon, das 1965 zusammen mit Teilen der Serie „L'Espace de l'Espace“ (1959-1968, 21-teilige Serie) im Kunstmuseum Luzern in der Ausstellung „Le cube ouvert“ gezeigt wurde. Matta präsentiert darin organisch-vegetabile Elemente in perspektivisch uneindeutigen Räumen, die die Betrachtenden irritieren sollen. Im begleitenden Ausstellungskatalog formulierte Matta seine Ideen zum offenen Kubus aus. Im Text „Cosa è la cosa“ erklärte er die innere und ide äußere Realität miteinander verschmelzen zu wollen zum Ziel. Der physische Raum soll durch die sinnliche Erfahrung der Betrachter:innen ersetzt werden. Sie konstruieren das Bild, wodurch der Prozess von Sehen, Betrachten und Reflektieren beschrieben ist, wie es auch Umberto Eco im „Offenen Kunstwerk“ analysierte. Die Betrachter:innen, so Matta, sollen mit seinen Räumen in Kommunikation treten, oder wie er es selbst formulierte „mit ihnen spielen“10.

Fünf Leinwände bilden 1966 den Werkkomplex „Le Honni Aveuglant“, den Höhepunkt von Mattas Auseinandersetzung mit dem Kubus. Die Darstellungen changieren zwischen Abstraktion und Figuration; inhaltlich bleibt der Künstler vage. Die von Duchamp entlehnte Praxis rätselhafte Werktitel den Bildern zur Seite zu stellen, leitet die Begegnung ein. Das größte Gemälde ist rot und an der Rückseite des Kubus, auf der die Betrachtenden beim Eintreten in den Kubus blickten, montiert. Matta nannte es „Les Grandes Expectatives [Die großen Erwartungen]“. An der Decke platzierte er die beiden Werke „Où loge la folie A“ und „Où loge la folie B“ [Wo der Wahnsinn haust]. Links und rechts von den Eintretenden hängte er „Le Honni Aveuglant [Der strahlende Schelm]“ und „Le Où à marée haute [Das Wo bei Flut]“ auf. Kunst umgibt die Betrachtenden von allen Seiten, so dass sie sich ihrer selbst bewusst werden können.

In Tarquinia kaufte er 1967 ein altes Kloster, um darin zu wohnen und zu arbeiten.

Kunst und Revolte

Roberto Matta arbeitete in den 1960er Jahren wiederholt in Kuba mit Studenten zusammen und nahm 1968 als chilenischer Delegierter am ersten Kulturkongress in Havanna teil. Erlegte unter dem Titel „Guerilla Interior“ erklärte er, welche Rolle Kunst und Kultur seiner Ansicht nach in der Revolution spielen sollten. Die Kunst, so Matta, solle das Bewusstsein des Einzelnen verändern, damit das Individuum Teil der gesellschaftlichen Revolution sein kann.

Roberto Matta engagierte sich auch während der Studentenunruhen im Mai 1968 in Paris, indem er vor Student:innen der Sorbonne sprach und Protestplakate fertigte. Die Ausstellung „Totems et Tabous: Lam, Matta, Penalba“ im Musée d'art moderne de la Ville de Paris wurde - als Unterstützung - in eine Fabrik in Châtillon gebracht, die von streikenden Abreitern besetzt war. Teil der Ausstellung war auch Mattas aus 21 Bildern bestehender Werkzyklus „L'Espace e l'Espèce“ (1959-1968).

1971 reiste Matta nach Chile, wo er Fidel Castro traf und in Santiago an Aktivitäten der Brigade Ramona Parra teilnahm.11 Diese chilenische Künstlervereinigung betrieb politische Agitation mit Wandgemälden im öffentlichen Raum; sie nutzte überzeichnete Gliedmaßen und auffällige Farbgebung. Im Museo Nacional de Bellas Artes hatte Matta in diesem Jahr auch eine Retrospektive seines Werks. Er traf dort Pabo Neruda in Isla Negra. In Paris nahm er an der Eröffnung der Ausstellung zum 80. Geburtstag von Max Ernst in der Orangerie des Tuileries teil.

Roberto Matta nahm vehement zu Pinochets Putsch in Chile am 11. September 1973 und dem Freitod Allendes Stellung. Nach dem Staatsstreich wurde als Protest gegen die Militärjunta in Chile die Ausstellung „Per il Cile con Matta“ in Bologna organisiert, die vor allem politische Werke des Künstlers präsentierte. Neben früheren Gemälden stellte er „La vida Allende. La muerte“ aus. Ein Jahr später (1974) präsentierte Matta auf der „Biennale von Venedig“ Werke, die er unter dem Motto „Für eine demokratische und antifaschistische Kultur“ für die Brigade Ramona Parra geschaffen hatte. Das weltweite Interesse an Mattas Kunst wurde nicht nur durch zahlreiche internationale Ausstellungen belegt, sondern das Royal College of Arts in London verlieh ihm auch die Ehrendoktorwürde.

Sein Projekt „Autoapocalipse“ wurde 1977 in Neapel, Bologna, La Spezia, Terni, Florenz und Prato ausgestellt: Er hatte in einem Kollektiv mit Handwerkern aus Tarquinia ein Haus aus Teilen eines Fiats gebaut. Matta erklärte seine Utopie von einer Symbiose aus Automobil und Architektur, die das technische Desaster verhindern und Raum zum Leben geben sollte, so:

„Autoapokalypse im Sonne der Apokalypse ist die Katastrophe, die Sintflut, das Desaster und gleichzeitig die Offenbarung. Die Offenbarung wird darin bestehen, zu entdecken, dass dieses Desaster, das Automobil, durch die Entdeckung eines neuen Lebensentwurfs verhindert werden kann [...]. Die Autoapokalypse ist ein Haus zum Leben.“12Zit. n. Alain Sayag, Biographie, in: Matta, München 1991, S. 90-91./note] (Roberto Matta)

 

Mattas Universum

In den 1980er und 1990er Jahren verzichtete Roberto Matta wieder auf menschenähnliche Wesen in seiner Malerei. Seine Bilder der letzten beiden Jahrzehnte sind erneut abstrakt. Allerdings sind sie durchzogen von Mattas Begeisterung für die naturwissenschaftliche Forschung.

Ab Mitte der 1970er Jahre wandte Matta wieder Prinzipien zu, die er in seinen Morphologien der 1930er und 1940er Jahre entwickelt hatte. Er arbeitete mit ineinanderlaufenden Farbflächen und schuf damit kosmische Landschaften. In ihnen schweben flache Platten und transparente Scheiben. Neu an den jüngeren Werken ist ihre Farbigkeit, die von pastellig bis intensiv und auch fluoriszierend schwanken kann. Bildtitel verweisen auf Architektur, Bauwesen und Existenz.

Roberto Matta interessierte sich für Natur, Naturgeschichte, Entwicklung der Spezien und Formen, weshalb für ihn Darwin wie auch Ovids „Metamorphosen“ zur Inspirationsquelle werden konnten. Einige der späten Werke zeigen einen Blick ins Universum mit Kraft- oder Schwingungslinien. Makro- und Mikrokosmos verschmelzen miteinander in Mattas kosmologischen Spätwerk. Technisch experimentierte er mit analogen wie digitalen Reproduktionstechniken, zur Vergrößerung von Details nutzte er den Fotokopierer. In „Autoportrait des complexités de l'etre“ (1999), eines der letzten Bilder Mattas, zeigt er sein abstraktes Selbstbildnis umgeben von organisch runden Formen, in denen sich kleinere Organellen befinden. Diese könnte er durch fotokopieren vergrößert haben. Innen und Außen verschmelzen, Klein und Groß, Makro- und Mikrkosmos, das Ich und das Universum.

 

Ausstellungen

  • 2006: „Roberto Matta und Gordon Matta-Clark“, San Diego Museum of Art
  • 2001: Museum of Contemporary Art in Los Angeles
  • 1999: Museo nacional centro de arte Reina Sofia, Madrid; Barcelona; Santiago de Chile
  • 1985/86: Tokio
  • 1985: Musée national d'art moderne, Centre Georges Pompidou, Paris
  • 1977: „Autoapocalipse“ in Neapel, Bologna, La Spezia, Terni, Florenz ud Prato: Matta hatte in einem Kollektiv mit Handwerkern ein Haus aus Teilen eines Fiats gebaut.
  • 1977: „documenta 6“: Fünf Zeichnungen Mattas waren in der Sektion „Realität, Hyperrelität, Irrealität“ zu sehen.
  • 1974: Kestnergesellschaft in Hannover
  • 1974: Biennale von Venedig: Matta zeigte dort Werke, die er unter dem Motto „Für eine demokratische und antifaschistische Kultur“ für die Brigade Ramona Parra geschaffen hatte.
  • 1973: „Per un Cile con Matta“ in Bologna: Es waren vor allem politische Bilder Mattas ausgestellt.
  • 1971: Museo Nacional de Bellas Artes in Santiago de Chile hatte Matta in diesem Jahr auch eine Retrospektive.
  • 1970: „Retrospektive“ in der Nationalgalerie in Berlin: Sechs von Mattas monumentalen Gemälde von einer Länge von zehn Metern hingen von der Decke.
  • 1969: „Totems et Tabous: Lam, Matta, Penalba“ im Musée d'art moderne de la Ville de Paris. Die Ausstellung wurde in eine Fabrik in Châtillon gebracht, die von streikenden Abreitern besetzt war. Teil der Ausstellung war auch Mattas aus 21 Bildern bestehender Werkzyklus „L'Espace e l'Espèce“ (1959-1968).
  • 1964: Amsterdam, Brüssel, Mannheim
  • 1964: „documenta III“: Matta war mit einer Serie von Zeichningen und fünf Gemälden vertreten, darunter das Triptychon „Trinicittà“ (1962).
  • 1963: Bologna, Düsseldorf, Wien
  • 1960: „documenta II“ (3 Gemälde, darunter „Être avec“)
  • 1959: „15 former av trivel [15 Formen des Zweifels]“ im Moderna Museet, Stockholm: Mattas erste große Retrospektive in Europa!
  • 1957: Das Museum of Modern Art in New York veranstaltete die erste große Retrospektive von Mattas Werk.
  • 1940: Erste Einzelausstellung Roberto Mattas in der Julien Levy Gallery, New York

 

Auszeichnungen und Ehrungen

  • 1995: Praemium Imperiale
  • 1992: Prinz-von-Asturien-Preis im Bereich Kunst
  • 1981: Ehrenmitglied der American Academy of Arts and Letters

 

Tod

Roberto Matta starb am 23. November 2002 im Krankenhaus von Civitavecchia, Italien, einige Tage nach der Vollendung seines 91. Lebensjahres.

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Die Ausstellung des Bank Austria Kunstforum Wien zeigt Mattas künstlerische Galaxien, seine „inneren Landschaften“, die Matta „inscape“ nannte. Mattas „Technik der psychologischen Morphologien“ inspirierte die Maler:innen des Abstrakten Expressionismus genauso wie vorher seine Kolleg:innen des Surrealismus.
22. Dezember 2023
Gertrude Abercrombie, Long Ago and Far Away, 1954

Gainesville | The Harn: Surrealismus Surrealismus historisch und in der Gegenwart | 2023/24

Der Surrealismus im Harn umfasst mehr als 40 Werke von 30 Künstler:innen - historische wie zeitgenössische.
22. Oktober 2022
Max Ernst: Die Einkleidung der Braut, Detail, 1940 (Peggy Guggenheim Collection, Venedig (Solomon R. Guggenheim Foundation, New York), 76.2553 PG 78, Foto: David Heald © Solomon R. Guggenheim Foundation, New York / VG Bild-Kunst, Bonn 2020)

Potsdam | Museum Barberini: Surrealismus und Magie Okkulte Symbole und ein Selbstbild als Magier | 2022/23

Die Ausstellung „Surrealismus und Magie. Verzauberte Moderne“ ist die erste umfassende Werkschau, die das Interesse der Surrealisten an Magie, Mythos und Esoterik in den Blick nimmt. Sie spannt den Bogen von der „metaphysischen Malerei“ Giorgio de Chiricos um 1915 über Max Ernsts ikonisches Gemälde „Die Einkleidung der Braut“ (1940) bis zu den okkulten Bildwelten im Spätwerk von Leonora Carrington und Remedios Varo.
9. April 2022
Max Ernst: Die Einkleidung der Braut, Detail, 1940 (Peggy Guggenheim Collection, Venedig (Solomon R. Guggenheim Foundation, New York), 76.2553 PG 78, Foto: David Heald © Solomon R. Guggenheim Foundation, New York / VG Bild-Kunst, Bonn 2020)

Venedig | Peggy Guggenheim Collection: Surrealismus und Magie Verzauberte Moderne parallel zur Biennale | 2022

Parallel zur Biennale 2022: Il latte dei sogni, deren Titel einem Buch von Leonora Carrington entnommen ist, widmet die Peggy Guggenheim Collection der anti-rationalen Seite des Surrealismus eine bedeutende Ausstellung.
16. Februar 2022
André Lhote, Anlaufhafen [L‘Escale], Detail, 1913, Öl/Lw, 210 x 185 cm (Inv. AMVP 1113 © Paris Musées / Musée d’Art Moderne de Paris © André Lhote, VEGAP, Bilbao, 2022)

Bilbao | Guggenheim: Fauvismus – Kubismus – Surrealismus aus dem Musée d’Art Moderne de Paris Meisterwerke der Klassischen Moderne | 2022

Fast 70 Meisterwerke bedeutender Künstler:innen im Guggenheim Museum Bilbao präsentieren die Geschichte der Sammlung des Musée d'Art Moderne de Paris (MAM). Die Auswahl gibt gleichzeitig einen Überblick über die künstlerischen Avantgarde-Bewegungen des frühen 20. Jahrhunderts.
  1. Zit. n. Gaspar Galaz, El paisaje de Ser en la pintura de Matta, in: Matta: Centenario 11.11.11, Centro Cultural Palacio La Moneda, Santiago 2011, S. 178.
  2. Roberto Matta nutzte selbst den Geburtstag 11.11.1911, obschon die Dokumente seine Geburt im Jahr 1912 überliefern.
  3. Roberto Matta nutzte selbst den Geburtstag 11.11.1911, obschon die Dokumente seine Geburt im Jahr 1912 überliefern.
  4. Gordon Onsolw Ford, Mit dem Optimismus der Jugend. Aufzeichnungen über Matta und die Malerei (1937-1941), in: München 1991, S. 27; Zit. n. Eva Hausdorf, Innere Landschaften, in: Roberto Matta (Ausst.-Kat. Bucerius Kunstforum Hamburg), S. 104.
  5. André Breton, Preliminaires sur Matta (1944), in: Matta (Ausst.-Kat. Galerie René Drouin), Paris 1947, o.S.
  6. Ferrari 1987, S. 174; Zit. n. Matta, Hamburg, S. 105.
  7. Marcel Duchamp, Matta, Painter (aus: Katalog der Sammlung der Société Anonyme, 1946), in: The Writings of Marcel Duchamp, hg. v. Sanouillet und Peterson, New York 1989, S. 154; dt. Fassung: Marcel Duchamp, Die Schriften, hg. v. Serge Stauffer, Bd. 1, Zürich 1981, S. 224.
  8. Max Kozloff, An Interview with Matta, in: Artforum 4 (September 1965), S. 24. Siehe auch: Sidney Simon: Concerning the Beginnings of the New York School. Interview with Busa and Matta, conducted by Sidney Simon in Minneapolis, December 1966, in: Art International 11,6 (1967), S. 18.
  9. Zitiert nach Alain Sayag, Biographie, in: München 1999, S. 82.
  10. Siehe: Valencia 2011, S. 168.
  11. Die Brigade nannte sich nach der 26.-jährigen Kommuistin Ramona Parra, die 1946 während politischer Unruhen in Chile erschossen worden war. Die Brigade betrieb durch ihre großflächigen Wandbilder im öffentlichen Raum politische Agitation und unterstützte Salvador Allende in seinem Wahlkampf. Ihre auffälligen Wandmalereien an langen Straßenzügen zogen die Aufmerksamkeit durch eine starke Bildsprache mit überzeichneten Gliedmaßen und auffälliger Farbgebung auf sich. Die Mitglieder der Brigade teilten die einzelnen Arbeitsschritte während der Malaktion auf, um die großen Formate in möglichst kurzer Zeit angertigen zu können.