0

Bielefeld | Kunsthalle Bielefeld: Künstlerinnen und Abstraktion weltweit 1940–1970 Action, Gesture, Paint | 2023/24

Wook-kyung Choi, Untitled, Detail, 1960er, Acryl auf Leinwand, 101 x 86 cm

Wook-kyung Choi, Untitled, Detail, 1960er, Acryl auf Leinwand, 101 x 86 cm

Mit einer internationalen Ausstellungskooperation präsentiert die Kunsthalle Bielefeld eine umfangreiche, globale Schau: Erstmals in Europa rückt die Kunsthalle Bielefeld das Schaffen von Künstlerinnen und ihre Rolle in der Entwicklung der Abstraktion nach 1945 in den Fokus. Die Ausstellung zeigt neben Werken von bekannten Namen wie Joan Mitchell, Helen Frankenthaler, Lee Krasner auch bislang im Westen weniger bekannte Positionen aus dem globalen Süden und Osten.

Abstrakter Expressionismus, weiblich

Die Bewegung, die wir heute als „Abstrakten Expressionismus“ beschreiben (→ Abstrakter Expressionismus | Informel), begann offiziell in der Mitte des 20. Jahrhunderts in den USA. Doch auf der ganzen Welt erforschten Künstler:innen parallele Ansätze zur Abstraktion durch Materialität, Expressivität und Gestik, vom Informel bis zur Arte Povera, von der kalligrafischen Abstraktion und Gutai in Ostasien bis zu experimentellen, zutiefst politischen Praktiken in Mittel- und Südamerika, Nordafrika und dem Nahen Osten. In Anlehnung an die Avantgarde-Bewegungen des Expressionismus und des Surrealismus definierten diese Künstler:innen die kreative Praxis als eine immersive Arena für Aktion, Prozess und Bewusstsein vollkommen neu. Ihre Gemälde wurden nicht als Bilder, sondern als Ereignisse betrachtet und entwickelten sich zu Katalysatoren für Ideen in den Bereichen Ästhetik, Poesie, Philosophie und Politik. Trotz ihrer wesentlichen Rolle für die Entwicklung der Abstraktion, wurde insbesondere der Beitrag weiblicher Kunstschaffender von der Kunstgeschichte bislang nur unzureichend gewürdigt.

 

Ausgestellte Künstlerinnen

Mary Abbott, Etel Adnan, Maliheh Afnan, Ruth Armer, Gillian Ayres, Ida Barbarigo, Noemí Di Benedetto, Anna-Eva Bergman, Janice Biala, Bernice Bing, Sandra Blow, Dusti Bongé, Chinyee, Wook-kyung Choi, Jay DeFeo, Martha Edelheit, Amaranth Ehrenhalt, Asma Fayoumi, Lilly Fenichel, Perle Fine, Else Fischer-Hansen, Audrey Flack, Elna Fonnesbech-Sandberg, Juana Francés, Helen Frankenthaler, Sonia Gechtoff, Judith Godwin, Gloria Gómez-Sánchez, Elsa Gramcko, Sarah Grilo, Grace Hartigan, Lilian Holt, Buffie Johnson, Yuki Katsura, Helen Khal, Elaine de Kooning, Lee Krasner, Bice Lazzari, LiFang, Bertina Lopes, Margaret Mellis, Marta Minujín, Joan Mitchell, Aiko Miyawaki, Yolanda Mohalyi, Nasreen Mohamedi, Emiko Nakano, Lea Nikel, Tomie Ohtake, Fayga Ostrower, Mercedes Pardo, Charlotte Park, Betty Parsons, Pat Passlof, Alice Rahon, Carol Rama, Marie Raymond, Judit Reigl, Deborah Remington, Britta Ringvall, Erna Rosenstein, Behjat Sadr, Nadia Saikali, Zilia Sánchez, Fanny Sanín, Miriam Schapiro, Sarah Schumann, Ethel Schwabacher, Sonja Sekula, Toko Shinoda, Sylvia Snowden, Janet Sobel, Vivian Springford, Franciszka Themerson, Alma Thomas, Yvonne Thomas, Hedwig Thun, Nína Tryggvadóttir, Elsa Vaudrey, Maria Helena Vieira da Silva, Michael West

Die Ausstellung entsteht in Kooperation mit der Whitechapel Gallery, London (→ London | Whitechapel Gallery: Malerinnen der globalen Abstraktion 1940–1970) und der Fondation Vincent van Gogh Arles.

 

Bilder

  • Wook-kyung Choi, Ohne Titel, 1960er Jahre, Acryl auf Leinwand, 102 x 137cm, Arte Collectum, © Wook-kyung Choi

Weitere Beiträge zu Künstlerinnen

16. Januar 2025
Leiko Ikemura, Lying Head, 2020/2021, Glas gegossen, Courtesy of the artist © Leiko Ikemura

Wien | Albertina: Leiko Ikemura Motherscapes | 2025/26

Leiko Ikemura (*1951 in Tsu, Japan) ist eingeladen, im Herbst/Winter 2025/26 in der ALBERTINA einen Querschnitt ihres Werks zu zeigen.
15. Januar 2025

Wien | Albertina: Brigitte Kowanz Licht ist, was wir sehen | 2025

Die Retrospektive in der ALBERTINA führt durch das Werk der international renommierten Lichtkünstlerin, die seit den 1980er Jahren aktuelle Themen wie Digitalisierung, Virtualisierung und die Informationsgesellschaft vorwegnahm.
15. Januar 2025

Wien | Albertina: Unterwegs. Künstler auf Reisen Künstlerische Reiselust im 18. und 19. Jahrhundert | 2025

Die Ausstellung der ALBERTINA beleuchtet die künstlerische Reiselust anhand von Zeichnungen und Aquarellen des 18. und 19. Jahrhunderts aus eigener Sammlung.

Aktuelle Ausstellungen

21. Januar 2025
David Hockney beim Zusammensetzen seines Bradford-„Joiner“ (Bild: National Science & Media Museum / Science Museum Group)

Bradford | Science and Media Museum: David Hockney Pieced Together | 2025

15. Januar 2025
Suzanne Valadon, Der blaue Raum, Detail, 1923, Öl-Lw, 90 x 116 cm (Centre Georges Pompidou, Paris)

Paris | Centre Pompidou: Suzanne Valadon Rebellische Malerin der Moderne | 2025

Diese Pariser Ausstellung unterstreicht 2025 den Umfang, den Reichtum und die Komplexität ihres Werks in fünf thematischen Abschnitten: Lernen durch Beobachtung, Familienporträts, „Ich male Menschen, um sie kennen zu lernen“, „Die wahre Theorie ist die Natur, die sie vorschreibt“, „Der Akt: ein weiblicher Blick“.
31. Dezember 2024
Vincent van Gogh, Schwertlilien, 10.–15. Mai 1889, Öl auf Leinwand, 71 x 93 cm (J. Paul Getty Museum, Los Angeles)

Los Angeles | Getty Centre: Van Goghs Schwertlilien in neuem Licht Verblasste Farben im UV-Licht | 2024

Vincent van Goghs „Schwertlilien“ (1889) wird im Herbst 2024 aus der Perspektive der modernen Konservierungswissenschaft analysiert. Die Ausstellung zeigt, wie das Licht- und Farbverständnis des Künstlers seine Malpraxis beeinflusste.