Diego Velázquez
Wer war Diego Velázquez?
Diego Rodríguez de Silva y Velázquez (Sevilla 6.6.1599–6.8.1660 Madrid) war der wichtigste spanische Hofmaler unter König Philipp IV. und einer der bedeutendsten Barockmaler des 17. Jahrhunderts. Vermutlich verließ Velázquez seine Heimat nur ein (oder zwei) Mal in Richtung Italien, wo er sich an der römischen Antike und der zeitgenössischen Malerei in Rom fortbilden konnte, vor allem das Erlebnis der Gemälde von Caravaggio hinterließ markante Spuren im Werk des Spaniers. Als Hofmaler schuf Velázquez vor allem Portäts der königlichen Familie und ihres Hofstaats (inclusive der kleinwüchsigen Hofnarren) sowie Mythologien zur Ausstattung der Schlösser.
Ausbildung
Religiöse Malerei spielte vor allem während Velázquez' Ausbildung in der Werkstatt von Francisco Pacheco eine Rolle, wo der in Sevilla geborene Maler seit 1611 ausgebildet wurde. Nachdem er die Tochter seines Lehrherrn geheiratet hatte, wandte sich Velázquez dem Naturalismus nach Vorbild Caravaggios zu und wurde ein Spezialist für bodegones (Küchenstillleben). Im Sommer 1624 wurde er erstmals nach Madrid berufen, um ein heute verlorenes Porträt von Philipp IV. anzufertigen. Damit schaffte er eine Berufung an den Hof, wo er bis zu seinem Lebensende lebte und arbeitete.
Hofmaler in Madrid
Wichtige Inspirationsquellen wurde die königliche Sammlung mit ihren reichen Beständen an venezianischer Renaissance-Malerei (→ Renaissance Malerei in Venedig), darunter vor allem die Gemälde Tizians (→ Der späte Tizian), aber auch Zeitgenossen wie Caravaggio und Peter Paul Rubens. Das Spätwerk von Diego Velázquez ist erstaunlich frei und brillant. Da Velaázquez' Gemälde hauptsächlich für den Madrider Hof entstanden, befanden sie sie sich bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Besitz der königlichen Familie und unter Verschluss. Erst die Umwälzungen durch Napoleons Kriegszüge brachten einige Werke ins Ausland. Seither ist Diego Velázquez als artist's artist, Künstler für Künstler, bekannt. Vor allem sein Einsazt der Farbe Schwarz, seine offene, spontane Malweise, die Präsenz seiner Porträts wird international bewundert.