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Wien | Albertina modern: Die Form der Freiheit. Internationale Abstraktion nach 1945 Von Jackson Pollock bis Maria Lassnig | 2022

Mark Rothko, Untitled (Blue, Yellow, Green on Red), 1954 (Museum Barberini, Potsdam)

Mark Rothko, Untitled (Blue, Yellow, Green on Red), 1954 (Museum Barberini, Potsdam)

Die Ausstellung untersucht das kreative Wechselspiel zwischen Abstraktem Expressionismus und informeller Malerei im transatlantischen Austausch und Dialog von Mitte der 1940er Jahre bis zum Ende des Kalten Kriegs (→ Abstrakter Expressionismus | Informel). Nach dem Zweiten Weltkrieg gingen Maler:innen völlig neue Wege. Mit dem Abstrakten Expressionismus in den USA und dem Informel in Westeuropa wandte sich eine junge Künstlergeneration von den Stilrichtungen der Zwischenkriegsjahre ab: Statt figurativer Darstellung oder geometrischer Abstraktion verfolgte sie einen ungestüm-expressiven Umgang mit Form, Farbe und Material. Als Ausdruck individueller Freiheit erhielt die spontane künstlerische Geste symbolische Aufladung. Großformatige, flächige Farbfeldmalereien schufen einen meditativen Raum zur Auseinandersetzung mit den Grundfragen menschlicher Existenz.

Abstrakter Expressionismus und Informel in der Albertina moden

Auf Augenhöhe zeigen KünstlerInnen in Österreich wie Maria Lassnig und Wolfgang Hollegha, aber auch Aktionsmaler wie Günter Brus, Hermann Nitsch und Alfons Schilling großes Können und setzen sich mit den internationalen Entwicklungen auseinander. Am Karlsplatz sind die beiden Kunstrichtungen einander 1959/60 begegnet: Die abstrakte Malerei als Form der Freiheit war in einer von der CIA finanzierten Ausstellung im Künstlerhaus zu sehen, während die VertreterInnen des sozialistischen Realismus, finanziert von der Sowjetunion, in der Secession gezeigt wurden. In der Ausstellung in der Albertina Modern greift Georges Mathieu den abstrakten Freiheitsbegriff auf: Seine monumentale Arbeit entstand im Rahmen einer Mal-Performance und war zuletzt 1959 in Wien zu sehen. Dem folgt das zehn Meter lange, mit roter Kalligrafie gestaltete Werk „Rot auf Weiß, St. Stephan“ (1960) von Markus Prachensky.

Präsentiert werden mehr als 100 Arbeiten von Kunstschaffenden wie Mary Abbott, Günter Brus, Perle Fine, Sam Francis, Helen Frankenthaler, Sonia Gechtoff, Grace Hartigan Hans Hartung, Hans Hofmann, Wolfgang Hollegha, Franz Kline, Elaine de Kooning, Lee Krasner, Maria Lassnig, Morris Louis,Georges Mathieu, Joan Mitchell, Robert Motherwell, Ernst Wilhelm Nay, Barnett Newman, Pat Passlof, Jackson Pollock, Markus Prachensky, Arnulf Rainer, Ad Reinhardt, Deborah Remington, Judit Reigl, Mark Rothko, Alfons Schilling, Soshana, Pierre Soulages, Vivian Springford, Hans Staudacher, Clyfford Still und Emilio Vedova im internationalen Dialog

Zu den mehr als 30 internationalen Leihgebern gehören das Centre Pompidou in Paris, die Tate Modern in London, das Museo nacional Thyssen-Bornemisza in Madrid, das Whitney Museum of American Art in New York, das Museum Frieder Burda in Baden-Baden sowie die Peggy Guggenheim Collection in Venedig. Eine Ausstellung des Museums Barberini, Potsdam, und der Albertina Modern, Wien. Mit großzügiger Unterstützung der Fondation Gandur pour l’Art, Genève.
Quelle: Albertina

 

 

Die Form der Freiheit. Internationale Abstraktion nach 1945: Bilder

  • Mark Rothko, Untitled (Blue, Yellow, Green on Red), 1954.

Ausstellungen zur Kunst der Abstraktion

16. November 2024
Ljubow Popowa, Suprematistische Komposition, um 1916, Öl auf Leinwand, 35,5 x 31 cm (Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen)

Ludwigshafen | Wilhelm-Hack-Museum: Pionierinnen der geometrischen Abstraktion Wir werden bis zur Sonne gehen | 2024/25

Künstlerinnen prägten die Entwicklung einer geometrisch-abstrakten Formensprache maßgeblich mit. Das Wilhelm-Hack-Museum erinnert 2024/25 an diese Pionierinnen der Malerei.
8. November 2024
Robert Delaunay, Kreisformen [Formes Circulaires], Detail, 1930, Öl auf Leinwand, 128.9 x 194.9 cm (Solomon R. Guggenheim Museum, New York

New York | Guggenheim Museum: Orphismus in Paris, 1910–1930 Harmonie und Dissonanz | 2024/25

Mit rund 100 Kunstwerken beleuchtet diese große Ausstellung die lebendige abstrakte Kunst des Orphismus. Zu sehen sind Arbeiten von u.a. Robert Delaunay, Sonia Delaunay Terk, Marcel Duchamp, Mainie Jellett, František Kupka, Francis Picabia und Amadeo de Souza-Cardoso sowie den Synchromisten Stanton Macdonald-Wright und Morgan Russell.
31. Oktober 2024
Dirk Reinartz, o. T. („Bramme für das Ruhrgebiet“ von Richard Serra), 1999, © Dirk Reinartz Estate / Deutsche Fotothek und Stiftung F.C. Gundlach

Wiesbaden | Museum Wiesbaden: Richard Serra – Dirk Reinartz Fotografien und Skulpturen | 2025

Dirk Reinartz (1947—2004) hat über viele Jahre hinweg die Entstehung und den Aufbau von Serras Skulpturen fotografisch begleitet. Dabei entstanden Bilder, die weit über eine reine Dokumentation hinausgehen und eine eigene Bildqualität entwickeln. Begleitend zur Präsentation zeigt das Museum Wiesbaden einen Saal mit skulpturalen Werken und großformatigen Ölkreide-Arbeiten Richard Serras.
Alexandra Matzner
Gründerin von ARTinWORDS * 1974 in Linz, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Romanistik in Wien und Rom. Seit 1999 Kunstvermittlerin in Wien, seit 2004 Autorin für verschiedene Kunstzeitschriften. Jüngste Publiktionen entstanden für das Kunsthaus Zürich, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Albertina und Belvedere in Wien.