Das Belvedere widmet sich in dieser Ausstellung dem gesellschaftlich hochaktuellen Thema des Alters. Es ist die erste umfassende museale Schau, die historische und aktuelle künstlerische Positionen zu diesem Thema gegenüberstellt. Der Blick wird dabei auf die Geschlechterrollen, auf die gesellschaftlichen Rollenzuweisungen und auf die Solidarität zwischen den Generationen gelenkt.
Vorab ein Gespräch mit der Kuratorin über die Schau: Sabine Fellner: „Es fehlen uns Vorbilder für die Kraft des Alters“
Österreich | Wien: Unteres Belvedere
17.11.2017 – 4.3.2018
Der Alterungsprozess wird in der öffentlichen Wahrnehmung heute in erster Linie als Defizit angesehen. Begriffe wie „Anti-Aging“ vermitteln den Eindruck, Altern sei etwas Pathologisches. Der vorherrschende Jugendlichkeitskult bemüht sich, die Spuren des Alterungsprozesses auszublenden. Jenseits der negativen Stereotype bedeutet Alter aber auch Macht, Erfahrung, Lebensweisheit, Kontemplation, Lebenslust und Triumph über gesellschaftliche Konventionen. Alter ist nicht nur ein biologischer Prozess, sondern immer auch eine kulturelle Konstruktion, deren Untersuchung sich junge Wissenschaften wie die Kulturgerontologie widmen.
Kuratorin Sabine Fellner zeigt in der Ausstellung, wie es Künstlerinnen und Künstlern gelingt, Chancen und Grenzen des Alterns jenseits von Altersverklärung und Pessimismus differenziert wahrzunehmen. In den präsentierten Arbeiten veranschaulichen Kunstschaffende, wie das Alter mit all seinen Facetten auf wertschätzende Weise in unser Leben integriert werden kann. Neben zahlreichen Werken aus der Sammlung des Belvedere zeigt die Schau hochkarätige Leihgaben aus nationalen und internationalen Museen.
Tina Barney, Max Beckmann, Werner Berg, Renate Bertlmann, Herbert Boeckl (→ Herbert Boeckl), Eva Brunner-Szabo, Aleah Chapin, Heinz Cibulka, John Coplans (→ John Coplans: Körper als Protest), Lovis Corinth, Edgar Degas, Carola Dertnig, Sepp Dreissinger, Michael Endlicher, Eric Fischl (→ Eric Fischl), Josef Floch, Lucian Freud, Adolf Frohner, George Grosz, Johannes Grützke, Barbara Klemm, Heidi Harsieber, Alfred Hrdlicka (→ Alfred Hrdlicka), Bernadette Huber, Regina Hügli, Birgit Jürgenssen, Alex Katz (→ Alex Katz), Anastasia Khoroshilova, Gustav Klimt, Herlinde Koelbl, Anton Kolig (→ Anton Kolig: Werk und Leben), Broncia Koller-Pinell, Käthe Kollwitz, Oskar Kokoschka, Nikolaus Korab, Nina Kovacheva, Brigitte Kowanz (→ Brigitte Kowanz: „Das Licht ist einerseits Grundlage der Sichtbarkeit und andererseits Symbol der Erkenntnis“), Maria Lassnig, Annie Leibovitz, Karin Mack, Karl Mediz, Elfriede Mejchar, Ishiuchi Miyako, Marie Louise von Motesiczky, Ron Mueck (→ Ron Mueck „Man in a Boat“ im Theseustempel), Shirin Neshat, Roman Opałka, Martin Parr, Ewa Partum, Pablo Picasso, Margot Pilz, Arnulf Rainer (→ Arnulf Rainer), Paula Rego, Egon Schiele, Claudia Schumann, Joan Semmel, Cindy Sherman, Fritz Simak, Kiki Smith, Annegret Soltau, Margherita Spiluttini, Evelin Stermitz, Fiona Tan (→ Fiona Tan. Geografie der Zeit), Juergen Teller, Joyce Tenneson, Henri de Toulouse-Lautrec, Rosemarie Trockel, Spencer Tunick, Nurith Wagner-Strauß, Jeff Wall, Max Weiler (→ Max Weiler. Die Natur der Malerei), Rebecca Warren, Todd Weinstein, Nives Widauer, Martha Wilson und Herwig Zens
Kuratiert von Sabine Fellner
Quelle: Pressetext