James Rosenquist, F-111, 1964/65 Öl/Lw und Aluminium (mehrbahnige Rauminstallation) 304,8 × 2621,3 cm (The Museum of Modern Art, New York Purchase Gift of Mr. And Mrs. Alex L. Hillman and Lillie P. Bliss Bequest (both by exchange), 1996) © Estate of James Rosenquist/VG Bild-Kunst, Bonn 2017 Foto: Courtesy of the Estate of James Rosenquist, Installationsansicht in der Leo Castelli Gallery, 1965 (kolorierte Fassung nach dem Originalfoto)
Der amerikanische Pop Art Künstler James Rosenquist (1933–2017) zählt zu den bedeutendsten Malern der 1960er und 1970er Jahre. Sein Name ist neben Kollegen wie Andy Warhol (1928–1987), Roy Lichtenstein (1923–1997), Robert Rauschenberg (1925–2008), Claes Oldenburg (*1929) und Jasper Johns (*1930) aus der amerikanischen Kunstgeschichte nicht wegzudenken, was seine zahlreichen internationalen Einzelausstellungen in den renommiertesten Museen der Welt –MoMa, Tate, Guggenheim N.Y./Bilbao, u.a. – sowie Ausstellungsbeteiligungen in wegweisenden Überblicksschauen wie „American Pop Art“ oder „Art in America“ (2007) belegen. Im Jahr 2009 legte James Rosenquist seine Memoiren unter dem Titel „Painting Below Zero. Notes on a Life in Art“ vor. Er starb am 31. März 2017 nach langer Krankheit in New York.
Der 1933 in Grand Forks, North Dakota, geborene Maler James Albert Rosenquist besuchte ab 1952 Malereikurse an der Universität von Minnesota und übersiedelte 1955 an die Art Students League in New York. Hier lernte er Willem de Kooning, Franz Kline und Milton Resnick kennen. Im folgenden Jahr traf er Jasper Johns, Ray Johnson und Robert Rauschenberg. Von 1957 bis 1960 arbeitete Rosenquist als Reklamemaler in New York und erhielt Aufträge zur Schaufenstergestaltung des Kaufhauses Bonwit Teller in Manhattan. Nachdem zwei seiner Kollegen am Gerüst tödlich verunglückten, gab er den Beruf des Reklamemalers auf und verfolgte von nun an eine künstlerische Laufbahn. Er mietete sich hierfür das ehemalige Atelier von Agnes Martin am Coenties Slip.
Ab 1962 erhielt James Rosenquist Einzelausstellungen und wurde gemeinsam mit der Generation der Pop Art Künstler ausgestellt. Zu seinen bekanntesten Werken zählt das raumfüllende Monumentalgemälde „F-111“, das 1965 erstmals in der Leo Castelli Gallery in New York ausgestellt wurde. Teilnahmen an der documenta 4 (1968), documenta 6 (1978) in Kassel und „Art in America. Three Hundred Yearf of Innovation“ (2007). In Europa ehrte ihn das Kölner Wallraf-Richartz-Museum bereits 1972 mit einer großen Retrospektive.
1971 durchlebte James Rosenquist eine existentielle Krise, da nach einem Autounfall seine Ehefrau und ihr gemeinsamer Sohn mehrere Wochen im Koma lagen. Ein neues Atelier ermöglichte ihm gegen Ende der 1970er Jahre seine Formate zu vergrößern, was mit dem 5 x 14 Meter großen „Star Thief“ (1980) einen ersteh Höhepunkt erreichte.