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Claude Monet: Biografie Lebenslauf des französischen Impressionisten

Claude Monet, Aiguille d’Étretat, marée basse [Felsnadel von Étretat bei Ebbe], 1883, Öl auf Leinwand, 60 x 81 cm (Privatsammlung, Foto: Alexandra Matzner, ARTinWORDS)

Claude Monet, Aiguille d’Étretat, marée basse [Felsnadel von Étretat bei Ebbe], 1883, Öl auf Leinwand, 60 x 81 cm (Privatsammlung, Foto: Alexandra Matzner, ARTinWORDS)

Die Biografie von Claude Monet (1840–1926) gibt beredt Auskunft über die Entwicklung des Impressionismus während der 1860er Jahre, dem langen Kampf um Anerkennung während der folgenden 1870er und den Durchbruch des französischen Malers - mit Hilfe seines Galeristen Paul Durand-Ruel und der amerikanischen Sammler - nach 1880. Nachdem er sich von den Impressionisten gelöst hatte, stellte Claude Monet wieder am Salon aus bzw. feierte zunehmend künstlerische und wirtschaftliche Erfolge in Einzelausstellungen. Dies ermöglichte ihm in den 1880er Jahren eine Reisen in den Süden Frankreichs zu unternehmen sowie ein Garten mit Haus in Giverny anzumieten und später auch zu erwerben. Monets Privatleben war von zwei Frauen geprägt, die ihm zwei (oder drei?) Kinder schenkten.

In den späten Phase ging Claude Monet weit über den Impressionismus hinaus und bereitete der „Erfindung“ der Abstrakten Kunst um 1910 den Weg. Zwar ließ sich der Landschaftsmaler zeitlebens von der Natur und ihrer Schönheit inspirieren, doch befreite er die Malerei in den späten Bildern von der Perspektive (wandernder Blick in den Panoramen) und der Geschlossenheit der Kontur. Indem Monet das Gemalte betonte, kam er der Darstellung des Lichts einen gehörigen Schritt weiter.

Weitere Beiträge zu Claude Monet

Biografie von Claude Monet

Die Biografie wurde unter Zuhilfenahme folgender Bücher und Kataloge zusammengestellt:

  • Stephan Koja: Claude Monet, in: Agnes Husslein-Arco, Stephan Koja (Hg.), Im Lichte Monets. Österreichische Künstler und das Werk des großen Impressionisten (Ausst.-Kat. Belvedere 2014/15), Wien 2014, S. 169–175.
  • Claude Monet (Ausst.-Kat. Fondation Beyeler, Riehen b. B.), Ostfildern 2016.
  • Claude Monet. Die Welt im Fluss (Ausst.-Kat. Albertina), Wien 2018.
  • 1840

    Am 14. November 1840 wurde Oscar-Claude Monet als zweiter Sohn des Kolonialwarenhändlers Claude Adolphe Monet und Louise Jutine Aubrée in Paris geboren.
  • 1844

    Taufe in der Kirche Notre-Dame de Lorette in Paris
  • 1845

    Übersiedlung der Familie nach Ingouville bei Le Havre (Normandie). Monets Vater fand eine Anstellung im Schiffszubehörunternehmen seines Schwagers Jacques Lecadre und seiner Halbschwester Marie-Jeanne. Die Lecadres besaßen ein Haus im nahegelegenen Sainte-Adresse an der Küste des Ärmelkanals, wo sich die Familie gerne aufhielt.
  • 1851

    Besuch der Grundschule in Le Havre, wo Jacques-François Ochard, ein Freund von Eugène Boudin, ihn im Zeichnen unterrichtete.
  • 1856/57

    Monet stellte in einem Künstlerbedarf seine Karikaturen aus, worauf Eugène Boudin auf ihn aufmerksam und sein Lehrer in Freilichtmalerei wurde.
  • 1857

    Am 28. Januar starb Monets Mutter. Umzug nach Le Havre. Marie-Jeanne Lecadre, Monets Tante, übernahm die Erziehung von Claude. Sie malte selbst und pflegte Kontakte zu Künstlern, darunter Armand Gautier, einem guten Freund von Gustave Courbet. Monets Tante und auch sein Vater unterstützten seinen Wunsch, Maler zu werden.
  • 1858

    Im Sommer malte Monet gemeinsam mit Boudin sur le motiv, d. h. im Freien. Boudin gab Monet dabei grundlegende Hilfestellung beim Gestalten. Erste Ausstellungsbeteiligung in Le Havre mit einer „Ansicht von Rouelles“. Monet erhielt kein Stipendium der Stadt für ein Kunststudium in Paris.
  • 1859

    Mitte Mai Reise nach Paris, um den Salon zu besuchen. Hier faszinierten ihn die Landschaftsbilder der Schule von Barbizon – v. a. von Charles-François Daubigny, Camille Corot und Théodore Rousseau – am meisten. Umzug nach Paris auf eigene Faust. Mietete ein Atelier.
  • 1860

    In Paris schrieb sich Monet zuerst in der erschwinglichen Académie Suisse ein, wo er günstig zu einem Aktmodell kam, bevor er Schüler von Gleyre wurde. Dort lernt er Constant Troyon und andere Maler des Realismus sowie Camille Pissarro kennen. Da Claude Monet nicht die Aufnahme in die École des Beaux-Arts anstrebte, kürzte ihm seine Familie die finanzielle Unterstützung.
  • 1861

    Im April erhielt Claude Monet den Einberufungsbefehl; Musterung für den siebenjährigen (!) Militärdienst und Versetzung mit einer Eliteeinheit nach Algier (Kavallerie). Licht und Landschaft Nordafrikas inspirieren ihn und bereiteten ihn auf den Impressionismus vor.
  • 1862

    Rückkehr nach Frankreich wegen einer schweren Typhus-Erkrankung (Sommer). Befreiung vom Militärdienst durch finanzielle Abgeltung durch die Tante, die 3.000 Francs für ihn zahlte. In Le Havre traf Monet den niederländischen Maler Johan Barthold Jongkind. Ende des Jahres zurück in Paris schrieb Monet sich in die Klasse des Schweizer Historienmalers Charles Gleyre ein, wo er Pierre-Auguste Renoir, Fédéric Bazille und Alfred Sisley kennenlernte.
  • 1863

    Von Ostern bis Mai Aufenthalt in Chailly in der Nähe von Barbizon.
  • 1864

    Bekanntschaft mit dem Medizinstudenten Georges Clemenceau. Dank der Unterstützung durch seine Familie konnte Monet zusammen mit Bazille ein Atelier in der Rue de Furstemberg mieten. Renoir, Sisley, Pissarro und Paul Cézanne waren regelmäßige Besucher. Anfang Juni hielt sich Monet mit Bazille in Honfleur auf, um zu malen. Monet blieb bis November und malte gemeinsam mit Boudin und Jongkind. Zerwürfnis mit dem Vater, der die finanzielle Unterstützung einstellte. Versuch Alfred Buryas, dem Förderer von Courbet, einige Landschaftsskizzen zu verkaufen. Stellte erstmals ein Blumenstillleben im Salon von Rouen aus.
  • 1865

    Wohnte gemeinsam mit Bazille, mit dem er ein Atelier eröffnete.. Hielt sich gemeinsam mit Courbet an der Küste der Normandie auf. Monets zwei Seestücke im Salon wurden wohlwollend beachtet. Aufgrund der Namensähnlichkeit stieß Edouard Manet erstmals auf Monet. Rückkehr nach Chailly für Studien zu seinem Monumentalwerk „Frühstück im Grünen“. Monet plante es im Salon von 1866 zu zeigen, wurde jedoch nicht rechtzeitig damit fertig. Courbet und Charles-François Daubigny kamen ihn besuchen, um sich über die Fortschritte zu erkundigen. Bekanntschaft mit James McNeill Whistler.
  • 1866

    Charles Gleyre schloss seine Akademie (Juli). Monet und Bazille gaben aus finanziellen Gründen ihr Atelier auf. Monet mietete sich ein kleineres Atelier an der Place Pigalle, wo er versuchte, das Bild „Frühstück im Grünen“ für den Salon fertigzustellen, was nicht gelang. Stattdessen zeigte Monet „Camille im grünen Kleid“, für das seine Geliebte und spätere Ehefrau, die 19-jährige Camille Doncieux, Modell stand, sowie „Landschaft nach Chailly“. Damit erster Erfolg im Salon. Zola erklärte es zu seinem Lieblingsbild. Auch Manet nahm ihn erneut wahr. Geldsorgen, finanzielle Unterstützung durch seine Tante, häufige Umzüge in Paris und im Sommer Malaufenthalte an der Normandieküste.
  • 1867

    „Frauen im Garten“, gemalt in der Nähe von Sèvres, wurde vom Salon zurückgewiesen. Bazille kaufte das Werk in Raten, um seinem Freund über dessen finanzielle Probleme hinwegzuhelfen. Monets Vater verlangte die Trennung von Camille, woraufhin Claude Monet zu seiner Familie nach Le Havre zog. Die Beziehung zu Camille hielt er heimlich aufrecht. Geburt des ersten Sohnes Jean-Armand-Claude (8.8.1867).
  • 1868

    Arbeit in Le Havre, wo er auf der Kunstausstellung eine der zusätzlichen Silbermedaillen erhielt. Sein erster Sammler Louis-Joachim Gaudibert ließ nicht nur Familienporträts anfertigen, sondern kaufte auch beschlagnahmte Werke des Künstlers für ihn zurück. Monet war mit einem Seestück beim Salon vertreten. Nach Einstellung der familiären Zuwendungen übersiedelte Monet mit Camille und seinem Sohn nach Bennecourt, einen Ort an der Seine in der Nähe von Giverny. Monet wollte dem Meer nahe sein und beschäftigte sich mit zwei Werkgruppen: Bilder von Paris und Küstenlandschaften. Den Winter verbrachte das Paar in Étretat an der Küste der Normandie.
  • 1869

    Der Malwarenhändler Latouche stellte in Paris ein Bild Monets in seinem Schaufenster aus. Vom Salon wurden seine Gemälde zurückgewiesen, bei Latouche feierten sie Erfolge. Gaudibert half, ein kleines Haus in Saint-Michel zu mieten, Renoir half mit Lebensmitteln aus. Im Sommer und Herbst malte er mit Renoir und Pissarro in Bougival, einem Vergnügungsort an der Seine nahe bei Paris.
  • 1870

    Weil Monets Gemälde vom Salon zurückgewiesen wurden, verließen Corot und Daubigny unter Protest die Jury. Am 28. Juni heirateten Camille und Claude Monet, Courbet war einer der Trauzeugen. Die Hochzeitsreise führte sie nach Sainte-Adresse ans Meer. Malte Szenen in Trouville an der Kanalküste. Tod der wohlhabenden Tante Marie-Jeanne Lecadre (Juli). Während des Deutsch-Französischen Kriegs und der Pariser Kommune floh Monet mit seiner Familie nach London und entzog sich so seiner Einberufung zum Kavallerieregiment (Oktober). Über Daubigny lernte er dort den Kunsthändler Paul Durand-Ruel kennen, der Monets wichtigster Galerist wurde. Bekanntschaft mit Camille Pissarro, mit dem er die Londoner Museen und Galerien besuchte, wo er von John Constable und Joseph Mallord William Turner gleichermaßen beeindruckt wurde. Monet malte die Londoner Parks und die Themse.
  • 1871

    Tod des Vaters (17.1.1871), worauf Claude Monet eine kleine Erbschaft erhielt. Im Mai verkaufte Durand-Ruel erstmals ein Gemälde von Monet. Am 2. Juni erreichte Monet mit einer Familie Zaandam/Holland, wo sie den Sommer verbrachten. Dann reisten sie weiter nach Amsterdam, wo Monet japanische Holzschnitte erwarb. Mitte November Rückkehr nach Paris, im Dezember Miete eines Hauses in Argenteuil, das nur 15 Minuten Zugfahrt von Paris entfernt lag. Monet malte in den folgenden Jahren Fluss- und Küstenlandschaften sowie Pariser Stadtansichten wie den Boulevard des Capucines.
  • 1872

    Anfang des Jahres arbeitete er gemeinsam mit Alfred Sisley an der Seine, im eigenen Blumengarten und in seinem ersten Atelierboot. Die ersten Verkaufserfolge ermöglichten ihm ein angenehmes, bürgerliches Leben zu führen.
  • 1873

    Bekanntschaft mit dem wohlhabenden Maler Gustave Caillebotte in Argenteuil. Am 27. Dezember offizielle Gründung der „Société anonyme des artistes, peintres, schulteurs, graveurs, etc.“.
  • 1874

    Im Frühjahr fand die erste Impressionisten-Ausstellung beim Fotografen Nadar am Boulevard des Capucines statt: Monet war mit fünf Ölgemälden und sieben Pastellen vertreten. Jongkind und Manet verweigerten die Teilnahme. Die Kritik taufte die Gruppe „Impressionisten“, angeregt von Monets 1872 in Le Havre gemaltem Gemälde „Impression - Sonnenaufgang" (1872/73). Ernest Hoschedé erwarb das Bild für 800 Francs. Am 17. Dezember wurde die „Société“ wegen Überschuldung wieder aufgelöst.
  • 1875

    Durand-Ruel musste seine Londoner Galerie aufgrund finanzieller Probleme schließen. Monet versuchte über eine Versteigerung Werke zu veräußern, was tumultartige Szenen hervorrief. Manet borgte ihm immer wieder Geld.
  • 1876

    Zweite Impressionisten-Ausstellung in der Galerie Durand-Ruel, wo Monet mit 18 Werken vertreten war. Manet und Caillebotte kauften Gemälde von Monet, um ihn finanziell zu unterstützen. Monet lernte den Sammler und Textilfabrikanten Ernest Hoschedé, der eine beachtliche Monet-Sammlung aufbaute, und dessen Frau Alice kennen. Auf dem Landsitz der Familie Hoschedé in Rottenbourg malte Monet dekorative Wandgemälde. Die Beziehung zu Alice Hoschedé dürfte in diesem Jahr ihren Anfang genommen haben.
  • 1877

    Mit der Hilfe von Gustave Caillebotte mietete Monet ein kleines Atelier in der Nähe des Bahnhofs Saint-Lazare, das auch als Verkaufsraum genutzt wurde. Malte die Serie der rauchenden Züge in Gare Saint-Lazare. Erkrankung der Ehefrau während der zweiten Schwangerschaft (Geschwür der Gebärmutter vielleicht eine Folge eines missglückten Schwangerschaftsabbruchs oder Unterleibskrebs?). Alice brachte Jean-Pierre auf die Welt, möglicherweise ein Sohn von Monet.
  • 1878

    Umzug nach Paris. Geburt des zweiten Sohnes Michel (17.3.). In der Broschüre „Les Peintres impressionistes“ bezeichnete Théodore Duret Monet als den Impressionisten „par excellence“. Ernest Hoschedé ging in Konkurs und verkaufte seine Kunstsammlung, wobei das Initialwerk des Impressionismus nur noch 200 Francs einbrachte. Monet lernte den Sammler und Galeristen Georges Petit kennen, der zum Rivalen Durand-Ruels wurde. Übersiedlung im September nach Vétheuil zur Familie von Ernest und Alice Hoschedé mit ihren sechs Kindern. Camilles Gesundheitszustand hatte sich aufgrund der Schwangerschaft rapide verschlechtert. Alice Hoschedé pflegte sie, kümmerte sich um alle acht Kinder und den Haushalt.
  • 1879

    Camille starb am 5. September 1879 und wurde von Monet noch einmal am Totenbett gemalt. Im Winter 1879/80 fror die Seine zu, Monet begann die Werke vor dem Motiv und vollendete sie in seinem Atelier. Er malteauch Stillleben, da er für die Behandlung seiner Frau Geld benötigt hatte und sich diese am leichtesten veräußern ließen.
  • 1880

    Aus finanziellen Überlegungen heraus nahm Monet erstmals nach zwölf Jahren mit einem Gemälde der Seine bei Lavacourt wieder am Salon teil. Das führte zum Zerwürfnis unter den Impressionisten. Erste Einzelausstellung von Monet in der Galerie der Zeitschrift „La Vie moderne“ in Paris, organisiert von Georges Petit. Die Schau wurde positiv aufgenommen und einige der 18 Werke auch verkauft. Das „Reisejahrzehnt“: In den Sommern der Jahre 1880 bis 1886 malte er an der Steilküste der Normandie. In Fresselines am Tal der Creuse erkrankte Monet wegen des Malens im Freien an Rheumatismus in der rechten Hand.
  • 1881

    Im Dezember Übersiedlung nach Poissy, wo sein Zusammenleben mit der verheirateten Alice und allen acht Kindern zum gesellschaftlichen Problem wurde.
  • 1882

    Im Frühjahr organisierte Durand-Ruel, der fast bankrott war, eine Impressionisten-Ausstellung, an der Monet und erstmals auch Gauguin teilnahmen. Monet begann in Serien – zwei oder vier Bilder desselben Motivs zu verschiedenen Tageszeiten oder Lichtstimmungen – zu arbeiten.
  • 1883

    Durand-Ruel widmete Claude Monet eine Einzelausstellung. Zuerst Miete dann Erwerb (1890) eines großen Bauernhauses mit Garten in Giverny in der Nähe von Vernon (April). In den kommenden Jahren gestaltete Monet den Garten und ließ drei Atelierhäuser nach seinen Bedürfnissen errichten. Tod Manets, dem Monet die letzte Ehre erwies. Reise nach Bordighera mit Renoir (Mittelmeer, Dezember), gefolgt von 1884 und 1888. In L’Estaque besuchten sie Cézanne.
  • 1884

    Monet kehrte alleine zum Malen nach Bordighera an die Riviera zurück (Januar bis April). Er war vom exotischen Garten begeistert, den der französische Diplomat Francesco Moreno auf einer Fläche von 80 Hektar angelegt hatte. Er reiste auch zum Cap Martin und nach Monte-Carlo.
  • 1885

    Reise nach Étretat an der Atlantikküste.
  • 1886

    Georges Petit präsentierte Claude Monets Werke in einer Einzelausstellung. Erste Impressionisten-Ausstellung von Durand-Ruel in New York, die hymnisch gefeiert wurde. An der achten und letzten Impressionisten-Ausstellung in Paris nahm Claude Monet nicht teil, er lehnte auch die Pointillisten ab. Mehrmonatiger Aufenthalt auf der Insel Belle-Île vor der Südküste der Bretagne (ab 12. September-November).
  • 1887

    Im Mai traf Claude Monet in London auf Whistler und stellte mit ihm in Georges Petits Exposition internationale in Paris aus. Im November fuhr er zur Eröffnung der Ausstellung der Royal Society of British Artists nach London, an der er mit vier Gemälden beteiligt ist. Erste Gemälde vom Garten in Giverny.
  • 1888

    Von Januar bis April arbeitete Monet in Antibes. Danach traf er in London mit John Singer Sargent zusammen.
  • 1889

    Von März bis Mai malte Monet im Tal der Creuse im Nordwesten des Massif central. Die Einzelausstellung bei Boussod, Valadon & Cie., organisiert von Theo van Gogh, und in London wurde zum riesigen Erfolg. Georges Petit präsentierte während der Weltausstellung Monet neben Rodin.
  • 1890

    Reisen nach Italien und Südfrankreich. Erste Bilder der Getreidehaufen und der Pappeln entstanden im Herbst und Winter, die 1891 (Getreideschober) und 1892 (Pappeln) bei Durand-Ruel erstmals gezeigt wurden. Claude Monet kaufte das Haus in Giverny, das er bisher nur gemietet hatte.
  • 1891

    Durand-Ruel stellte fünfzehn Gemälde der Serie der Getreideschober in einer Einzelausstellung aus.
  • 1892

    Durand-Ruel zeigte 15 Bilder aus Monets 23-teiliger Pappelserie, die der Maler 1891 begonnen hatte (Februar). Aufenthalt in Rouen. Begann sich mit der Kathedrale von Rouen zu beschäftigen, die Serie ist 1894 datiert. Heirat mit der inzwischen verwitweten Alice Hoschedé (Juli).
  • 1893

    Monet besuchte bei Durand-Ruel eine Ausstellung mit japanischen Farbholzschnitten von Utamaro und Hiroshige. Er erwarb in Giverny ein weiteres Stück Land unterhalb seines Grundstücks und begann mit den Arbeiten am berühmten Seerosenteich.
  • 1894

    In der Dreyfus-Affäre stellte Émile Zola („J’accuse“) auf die Seite der Verteidiger; Durand-Ruel hingegen auf die der Gegner. Der Journalist und spätere Staatsmann Georges Clemenceau, Monets Freund, stetzte sich 1898 für die Wiederaufnahme des Verfahrens ein. Monet unterzeichnete das „Manifest der Intellektuellen“ und richtete wertschätzende Worte an Zola. Künstlerisch standen die Jahre zwischen 1892 und 1894 unter der Arbeit an der Serie zur Kathedrale von Rouen: In 30 Gemälden hielt er verschiedene Lichtstimmungen auf der Fassade des gotischen Baus fest. 1894 überarbeitete Claude Monet die gesamte Serie im Atelier und stimmte die Bilder farbig aufeinander ab.
  • 1895

    Reise nach Norwegen: Monet besuchte seinen Stiefsohn Jacques Hoschedé, der mit einer Norwegerin verheiratet war, in Christiania (heute: Oslo). In Sandviken malte er zahlreiche Schneelandschaften, darunter den Berg Kolsås. Eine Ausstellung mit 20 Bildern der Kathedrale von Rouen feierte bei Durand-Ruel große Erfolge. Georges Clemenceau berichtete in der Zeitschrift La Justice über die Serie.
  • 1896

    In der Dreyfus-Affäre unterstützte Monet Zola bei der Verteidigung des jüdischen Hauptmanns. Monet malte an der Küste der Normandie bei Pourville nahe Dieppe. Im Sommer begann er die Serie der Morgendämmerungen an der Seine, die er im Sommer 1897 fortsetzte.
  • 1897

    Claude Monet ließ sich ein zweites Atelier in Giverny bauen, da er mehr Platz zum Malen brauchte.
  • 1898

    Georges Petit widmete Claude Monet eine Ausstellung mit 61 Küsten- und Seinelandschaften. Auf der ersten Biennale von Venedig waren 20 Gemälde von Claude Monet ausgestellt. Hochzeit von Jean Monet mit seiner Stiefschwester Blanche Hoschedé (Sommer).
  • 1899

    Während seines Aufenthalts in London verzweifelte er über dem Wetter. Im Sommer malte Monet die erste Serie des Seerosenteichs mit der japanischen Brücke.
  • 1900

    Claude Monet erkannte die Bedeutung der Waterloo Bridge, der Charing Cross Bridge und des Parlaments. Er kehrte mehrfach zurück, um die Serien zu vollenden. Monet malte ab 1900 bevorzugt im Atelier und aus dem Gedächtnis. Monet ließ den Wassergarten in Giverny vergrößern.
  • 1902

    Erste Einzelausstellung in den USA, organisiert von Durand-Ruel.
  • 1904

    Claude Monet stellte die London-Serien erstmals bei Durand-Ruel in Paris aus und erntet großen Erfolg (Mai). Mit knapp über 100 Bildern ist die London-Serie die zweitgrößte im Werk Monets - nach den Seerosen. Im Oktober fuhren Monet und Alice mit dem Auto nach Madrid, wo er Werke Diego Velásquez’ und El Greco bewunderte.
  • 1905

    Eine große von Durand-Ruel organisierte Impressionisten-Schau in den Londoner Grafton Galleries umfasste auch 55 Werke Monets.
  • 1907

    Der französische Staat erwarb ein Bild aus der Serie der Kathedrale von Rouen für das Musée du Luxembourg.
  • 1908

    Vollendete die zweite Serie des Seerosenteichs (seit 1903). Monets Sehkraft begann zu schwinden. Von September bis Dezember hielten sich Monet und Alice Monet in Venedig auf. Claude Monet malte 37 Bilder von Venedig, seinen Kanälen und Palästen.
  • 1909

    Durand-Ruel stellte in Paris 48 Seerosenbilder Monets aus.
  • 1911

    Tod der zweiten Ehefrau Alice an Leukämie (19.5.). Die Galerie Bernheim-Jeune stellte Monets Venedig-Bilder aus.
  • 1912

    Der Augenarzt Dr. Vallude attestierte im Sommer den doppelseitigen Grauen Star. 29 der 37 Venedig-Bilder Monets wurden mit großem Erfolg in der Galerie Bernheim-Jeune ausgestellt.
  • 1914

    Tod seines ersten Sohnes Jean nach längerer Krankheit, der mit Alice’ Tochter Blanche Hoschedé verheiratet war und in Rouen lebte. Nach dem Tod ihres Mannes zog Blanche zu ihrem Schwiegervater nach Giverny, wo sie sichbis zu seinem Tod um ihn kümmerte. Monets zweiter Sohn, Michel, musste als Soldat in den Ersten Weltkrieg einrücken. Arbeitete erstmals an großen Wanddekorationen mit der Darstellung des Seerosenteichs. Dafür hatte sich Monet im Garten ein größeres Atelier errichten lassen.
  • 1915

    Bau einer Oberlichthalle in der Größe von 23 x 12 Metern und einer maximalen Höhe von 15 Metern.
  • 1918

    Nach dem Waffenstillstand schenkte Monet die „Grandes Décorations“ dem Staat. Da er die Kompositionen bis zu seinem Tod ständig überarbeitete, konnte die heutige Aufstellung in der Orangerie in den Tuileries erst am 17. Mai 1927 realisiert werden. Ursprünglich plante er, sie in der Rotunde des Hôtel Biron, des ehemaligen Wohnhauses und Ateliers des 1917 verstorbenen Rodin, zu zeigen.
  • 1921

    Große Retrospektive von Claude Monets Werk bei Paul Durand-Ruel.
  • 1922

    Die Schenkungsurkunde für die Seerosenbilder wurde unterzeichnet. Es wurde beschlossen, die Seerosendekorationen gemäß Monets Wunsch in zwei ovalen Sälen der Orangerie in den Tuilerien zu installieren. Monet überarbeitete sie bis zu seinem Tod. Die erste Monet-Biografie von Gustave Geffroy erschien. Claude Monet verlor sein Augenlicht und er hörte zu arbeiten auf.
  • 1923

    Nach langem Zögern unterzog sich Monet drei Operationen am rechten Auge und erlangte seine Sehkraft wieder zurück (erste Jahreshälfte). Der Maler reagierte schlecht auf die Lokalanästhesie und konnte sich kaum an die neuen Brillen gewöhnen, da er alles mit einem Gelbstich sah.
  • 1925

    Mit neuen Brillen erlangte Monet seine Sehkraft und seine Schaffenskraft wieder zurück.
  • 5. Dezember 1926

    Am 5. Dezember 1926 starb Claude Monet an den Folgen eines Lungentumors. Er wurde am Friedhof von Sainte-Radegonde in Giverny bestattet.
  • 1927

    Claude Monets Seerosenbilder – die Grandes Décorations des Nymphéas –, die er dem französischen Staat zum Geschenk gemacht hatte, wurden in der Orangerie in einem feierlichen Akt der Öffentlichkeit vorgestellt.
Alexandra Matzner
Gründerin von ARTinWORDS * 1974 in Linz, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Romanistik in Wien und Rom. Seit 1999 Kunstvermittlerin in Wien, seit 2004 Autorin für verschiedene Kunstzeitschriften. Jüngste Publiktionen entstanden für das Kunsthaus Zürich, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Albertina und Belvedere in Wien.