Theodor von Hörmann (13.12.1840–1.7.1895) ist bekannt für farbenfrohe, atmosphärische Landschaftsbilder, Straßenszenen und Gartenansichten. Das Leopold Museum widmet dem „ersten Impressionisten nach französischem Vorbild in der österreichischen Kunst“ (Marianne Hussl-Hörmann) eine umfassende Retrospektive, in der sein Weg vom Realisten zum Impressionisten nachgezeichnet wird. Für die Kuratorin Marianne Hussl-Hörmann ist dabei essentiell, dass ihr Ur-ur-ur-Großvater „weniger durch Nachahmung als in einer grundsätzlich ähnlichen Auffassung den Moment der Wirklichkeit bildlich zu fassen versuchte“1.
Österreich / Wien: Leopold Museum
29.4. - 29.8.2016
Ein wenig versöhnlicher, eigensinniger Charakter muss er gewesen sein, ein „eigenthümliches [sic] Talent“2, wie ihn Ludwig Hevesi beschrieben hat. Unbeirrbar ging er einen Weg, um, wie er es empfand, „aus all den verrotteten Malweisen herauszustreben“3. Der im gleichen Jahr wie Claude Monet (1840–1926) geborene Tiroler (aus Imst) hatte nach einer Ingenieursausbildung in der k. k. Armee um 1870 zu malen begonnen. Er studierte zwischen 1872 und 1875 an der Akademie der bildenden Künste Wien in der Landschaftsklasse von Eduard von Lichtenfels. Der akademische Lehrbetrieb erfüllte Hörmanns Erwartungen nicht, stattdessen fand er Inspiration in den Werken der Maler von Barbizon, die er auf der Wiener Weltausstellung 1873 bewunderte. Er reiste erstmals im Jahr 1873 an den Plattensee (Ungarn), da er dem ungarischen Regiment zugeteilt wurde. Dort schloss er Freundschaft mit dem ungarischen Frühimpressionisten Géza Mészöly (1844–1887) und lernte wahrscheinlich August von Pettenkofen (1822–1889) und Leopold Carl Müller (1834–1892) kennen. Doch erst die Heirat mit Laura Bertuch (1842–1912) ermöglichte Theodor von Hörmann ein Leben als unabhängiger Künstler. Ein weiterer wichtiger Förderer und Korrektor wurde Emil Jakob Schindler (1842–1892). Mit 43 Jahren konnte er daher seine Pension antreten – im Übrigen wegen Kurzsichtigkeit und Untauglichkeit für eine Beförderung zum Stabsoffizier4 – und sich ganz seiner Leidenschaft widmen.
Auf der Suche nach einem eigenen Stil wandte Teodor von Hörmann seinen Blick nach Frankreich: Zwischen Sommer 1886 und Jänner 1890 hielt er sich auch in Paris, im Wald von Fontainebleau und den Kanalinseln auf, wo er auf den Spuren der Realisten und Impressionisten wandelte. Südlich von Paris konnte er in der Villa des befreundeten österreichischen Malers Felician von Myrbach wohnen. Bereits Hörmanns Vorbild in der österreichischen Landschaftsmalerei, Emil Jakob Schindler, hatte den Realismus der Maler der Schule von Barbizon und die Haager Schule als Inspiration beschrieben.
In Paris bezog das Ehepaar Hörmann ein Appartement am Boulevard Montparnasse 25, und im Privatatelier von Louis-Joseph-Raphaël Collin (1850–1916) bildete sich der Maler weiter. Hier fand er einen erfolgreichen Lehrer, der es geschickt verstand, den französischen Akademismus mit der neuen Strömung des Impressionismus zu verbinden. Zu Collins Lehrmethoden gehörten Pleinair-Malerei, eine hellere Palette, Pinselschrift und die Auseinandersetzung mit japanischen Werken.
Theodor von Hörmann lernte in Paris – und das ist in der Ausstellung augenscheinlich – Augenblicke einzufangen und deren vorübereilenden Charakter mittels fragmentarischen, skizzenhaften Formen zu vermitteln. Die hellen, meist intensiven Farben geben die Stimmungen der Szenerien und Landschaften wieder, in größeren Kompositionen, vor allem figurenreichen Stadtszenen suchte Hörmann ein Maximum an Figuren und Details unterzubringen. Offensichtlich faszinierte ihn die mondäne Stadt mit ihren unterschiedlichsten Typen, die flanierenden Mädchen, die Blumenmärkte, der entstehende Eiffelturm und auch dessen nächtliche Beleuchtung nach Fertigstellung.
Fernab bekannter Anekdoten lenken die Autoren des Katalogs den Blick auf die konzeptuellen Überlegungen des Malers. Vor allem in den frühen 1890er Jahren hielt er seine Gedanken und Theorien zu Farbe und Komposition schriftlich fest. Zentrale Begriffe im Denken und Werk Theodor von Hörmanns sind „Richtigkeit“ und „Wirklichkeit“, wie der Kunsthistoriker und -händler Herbert Giese in seinem Katalogbeitrag betont.5 Diesen näherte er sich, indem er sich als Freilichtmaler vornahm, „nichts auswendig zu malen“6.
Dem Realismus früher Landschaften aus Tirol begann Hörmann Mitte der 1870er Jahre lichtgleißende und atmosphärische Bilder vom Plattensee entgegenzusetzen, die stärker in der Tradition der paysage intime stehen. Der niedere Horizont lenkt sein Interesse auf den wolkenverhangenen Himmel, Kopftücher von Mädchen und Frauen beginnen in den tonigen Landschaften rot aufzuleuchten. Zu den frühen Erfolgen des Malers zählt seine Teilnahme am Salon des Jahres 1888: Er präsentierte „Schweineherde bei Gödöllö“ (um 1884/1887). Doch vor allem das heute im Oberösterreichischen Landesmuseum Linz befindliche Werk „Hanfwäscherinnen bei Gödöllö“ (um 1884) fasziniert ob seiner Lichtwirkung und ausgewogenen Komposition. Im Vergleich dazu wirken die großformatigen Gemälde „Der Dorfbrand“ (um 1888/89) und „Der Brandleger“ (1888/1891) kompakter und deutlich weniger „spontan“ oder skizzenhaft gemalt. In beiden Bildern geht es um eine aufregende Geschichte, lodernde Brände in weiter und daher sicherer Entfernung, Schauen, Laufen, Aufregung.
Erst in Paris um 1889, nachdem er 1887 eine große Ausstellung impressionistischer Malerei in der Galerie von Georges Petit gesehen und so manchen Ort der Impressionisten persönlich aufgesucht hatte (→ Impressionismus. Wie das Licht auf die Leinwand kam), wagte sich Theodor von Hörmann in seinen besten Bildern zur Avantgarde vor. „Morgennebel“ (um 1889) aus einer Privatsammlung ist so ein Bild. Locker und flockig wirkt seine Malweise, der Morgennebel steht über einem Obstgarten, Dächer ragen in Violett auf, die Sonne wird ganz Weiß und wie von einem rosa Strahlenglanz umgeben. Ein anderes ist „In den Tuilerien“ (um 1888) sowie „Paris bei Nacht mit Eiffelturm“ (1889), beide aus dem Belvedere, beide kleinformatig und duftig hingeworfen.
„Wer den Zauber nie gekannt, den das richtige Sehen allein schon ausübt, der hat noch weniger einen Begriff, was es heißt: ich kann das wiedergeben. Wenn einmal die Menschheit den Zauber der Farbennatur so sehen lernt, wie wir ihn sehen, so wird sie pietätvoll werden, so wird sie intim sein und viel glücklicher als heute, wo das Motiv und das Sujet noch immer dominiert, sie wird sich hinzusetzen vermögen und wird die Wunder der Natur in den einfachsten Gegenständen erblicken, den ganzen Zauber, den das Lichtall spendet.“7 (Theodor von Hörmann, 1893)
In den folgenden fünf Jahren zwischen seiner Rückkehr aus Paris und dem frühen Tod 1895 erprobte Theodor von Hörmann mit jedem Bild das Erreichte, ganz seiner Überzeugung folgend, gegen die Routine, gegen das Wissen um eine Form. Jedes Bild, so war sich Hörmann sicher, verlangt nach einer individuellen Lösung. Im April 1890 ließ sich das Ehepaar Hörmann im mährischen Znaim (etwa 100 Kilometer von Wien entfernt) nieder. In den Jahren 1891 und 1892 hielt er sich in Weßling in der Nähe von Dachau auf, das sich in den 1890er Jahren zu einer internationalen Künstlerkolonie entwickelte.8 Dort beschäftigte er sich u. a. mit Darstellungen des verschneiten Buchenwaldes, die er mit pastosem Farbauftrag und möglichst wahrhaftiger Farbtreue umsetzte. Ende 1893 stellte der umstrittene Maler 38 Ölgemälde und Ölstudien auf der Künstlerhaus-Ausstellung aus, darunter „Des Kranken Morgenfreude“ (1892).9
Darüber hinaus dürfte der Kontakt zu den progressiven Künstlerkollegen für den streitbaren Maler von unschätzbarem Wert gewesen sein, wurde doch so manches seiner Gemälde von der Jury des Wiener Künstlerhauses schlichtweg abgelehnt und nicht zu den Jahresausstellungen zugelassen. Daraus resultiert Theodor von Hörmanns jahrelanger Kampf für die „Jungen“, die ihn Vordenker, Vorkämpfer einer Bewegung und somit schlussendlich zum ersten Secessionisten (quasi avant la lettre von Hermann Bahr so tituliert) und Gründungsvater der bedeutenden Künstlervereinigung werden ließ.
Carl Schuch (1846–1903) war aufgrund des elterlichen Vermögens genauso finanziell unabhängig wie Theodor von Hörmann nach dessen Heirat und Pensionierung. Er lebte mehr als 25 Jahre auf Reisen zwischen Italien, Deutschland, Frankreich und Holland, beschäftigte sich mit Landschaften und Stillleben. Im September 1873 reiste er nach Dresden, wo Carl Schuch erstmals Werke von Eugène Delacroix, Jean-Baptiste-Camille Corot, Charles-François Daubigny (→ Charles-François Daubigny: Wegbereiter des Impressionismus) und Theodore Rousseau. Weitere Reisen führten ihn in diesem Jahr nach Antwerpen, Den Haag, Haarlem, Amsterdam, Rotterdam. Die Malweisen von Rembrandt (→ Der späte Rembrandt) und Jan Vermeer beeindruckten Schuch am meisten, allerdings sah er in einer Kunsthandlung in Den Haag erstmals Gemälde von Gustave Courbet. Doch erst nachdem er sich zur Weltausstellung in Paris aufgehalten hatte, übersiedelte er 1881 für nahezu zehn Jahre in die Stadt an der Seine.
„Ich möchte am liebsten gar nichts, weder Impressionismus noch Leibl, weder Daubigny noch Millet, ich möchte treu und ehrlich sein können und nicht ein Verhältnis zur Natur wie Troyon oder X oder Y, sondern wie ich selbst, wenn ichs könnte.“10
Schuch bewunderte die Landschaftsmalerei der Schule von Barbizon und die pastos gespachtelten Bilder von Gustave Courbet, die atmosphärischen Stimmungen der mit Figuren besetzten Landschaften von Camille Corot und die Farbpalette von Eugène Delacroix. Der lichtvollen Malereider Impressionist_innen stand er ablehnend gegenüber, deren Nachfolger (Neo-Impressionisten, Symbolisten) schenkt er keine Beachtung. Claude Monet bezeichnete er als „den Rembrandt des Lichts en plein air (im Freien)“11, womit er die farbigen Schatten in den Gemälden des Franzosen meinte. Schon Anfang des Jahres 1883 hatte er sich eingestehen müssen, dass ein Festhalten am Realismus reaktionär wäre: „Wer heute Courbet spielt, kämpft gegen Windmühlen.“12 Dennoch ist Carl Schuch nicht zum helltonigen Impressionisten geworden. Stattdessen ist sein Werk – wie das gezeigte „Waldinnere bei Saut du Doubs“ (nach 1890–1892?) belegt – von einem tonigen Durchdringen der Landschaften geprägt.
Persönlich und künstlerisch wichtig wurde für Theodor von Hörmann Emil Jakob Schindler (1842–1892). Der bedeutendste Maler des österreichischen Stimmungsimpressionismus (oder Stimmungsrealismus) wurde während der St. Pöltener Zeit von Hörmann zum väterlichen Freund und Korrektor. Wenn sich auch Carl Moll wenig charmant über seinen Kollegen äußerte (und dessen Neigung zur „Richtigkeit“ weder verstehen noch akzeptieren wollte), so prägte die Meinung Schindlers die Entwicklung Hörmanns. Schindler hatte 1869/70 zu einer fortschrittlichen Freilichtmalerei gefunden und die Maler der Schule von Barbizon verehrt. Über Théodore Rousseau äußerte er sich beispielsweise:
„Rousseau war der erste reine Naturalist und bisher der größte. Er suchte die Natur nicht auf, um sie zu beherrschen, sondern um ihr zu dienen. Seine Technik war eine so vollkommene, dass sie völlig unmerkbar wurde, um endlich ganz in dem Naturvorgange aufzugehen. Er suchte und fand mit dem Pinsel Structur [sic] der Wolke, des Steines, des Baumes. Er wollte Licht malen, glänzendes, strahlendes, wirkliches Tageslicht.“13
Emil Jakob Schindlers Landschaftsbilder sind harmonische Stimmungsstudien von schlichten, unrepräsentativen Motiven, die im Gegensatz zu Hörmanns teils recht bunten Gartenansichten bzw. mutig hingestrichenen Esparsettenfeldern aus Mähren wahrlich „poetisch“ bzw. „lyrisch“ anmuten. Der große Erfolg, der Schindler noch zu seinen Lebzeiten beschieden war, mag zum Unverständnis beigetragen haben, das Hörmanns Werke bei den Zeitgenossen auslöste.
Die Schindler-Schülerin Olga Wisinger-Florian (1844–1926) ist in der Hörmann-Ausstellung mit späten Werken wie „Pechnelken“ aus dem Jahr 1902 vertreten. Wie auch in den Esparsetten-Feldern von Hörmann geht Wisinger-Florian über die Formen der dargestellten Blumen hinaus und zeigt sie als Ansammlung rosa Farbtupfen. Farb- und Lichteindruck werden wichtiger als haptische Qualitäten. Dies auf das sich verschlimmernde Augenleiden der Künstlerin alleine zurückzuführen, würde zweifellos zu kurz greifen. Anstelle zwischen den Bildebenen (Vorder-, Mittel und Hintergrund) zu differenzieren zeigt die bestens vernetzte Künstlerin und Friedensaktivistin alles mit der gleichen Unschärfe.
Die Maler des österreichischen Impressionismus (Stimmungsimpressionismus) zeigen sich höchst beeindruckt von französischen Vorbildern (→ Im Lichte Monets), wobei sie zwischen Naturalismus und Impressionismus, zwischen toniger Farbigkeit und bunter Koloristik, zwischen hohem Grad an Abstraktion und Formbeschreibungen mit Auflösungstendenzen changieren. Vielleicht lässt sich hier das Wort Hörmanns gut anwenden, dass jedes Bild – und auch jede_r Künstler_in – sein_e eigene Harmonie braucht. Also das secessionistische Motto von der Freiheit der Kunst in der Freiheit der Künstler_innen mündet. Theodor von Hörmann zeigt sich im Vergleich mit seinen heimischen Kolleg_innen als eigenständiger und variantenreicher Interpret der Natur. Seine Suche nach Formlösungen führte zu einem variantenreichen Werk voller Wahrhaftigkeit und akribischer Beobachtung seiner Umgebung.
Am 13. Dezember 1840 wurde Theodor von Hörmann-Hörbach als zweiter Sohn von Johann Nepomuk von Hörmann, Leiter des Straßenmeisteramtes, und Josefa Petzer in Imst in Tirol geboren.
1855–1858 Ausbildung in der Genie-Schulkompanie, d. h. Ingenieurabteilung des Militärs, in Krems (Niederösterreich).
1859 Eintritt in die k. k. Armee.
1859 Hörmann wurde als Zeichner in der Schlacht bei Solferino eingesetzt.
1866 Teilnahme an der siegreichen Schlacht bei Custozza gegen das Bündnis Italien-Preußen.
1867–1873 Lehrtätigkeit in den Fächern Exerzieren, Turnen und Freihandzeichnen an verschiedenen Kadettenschulen, u. a. in Wien. Begann die ersten Skizzenbücher.
1870 Um dieses Jahr entstanden die ersten Ölbilder.
1872–1875 Studium an der Akademie der bildenden Künste Wien in der Landschaftsklasse von Eduard von Lichtenfels. In den Sommermonaten hielt sich Hörmann regelmäßig in Tirol auf.
1873 Erste Reise an den Plattensee (Ungarn), da er dem ungarischen Regiment zugeteilt wurde. Theodor von Hörmann schloss Freundschaft mit dem ungarischen Frühimpressionisten Géza Mészöly (1844–1887) und lernte wahrscheinlich August von Pettenkofen (1822–1889) und Leopold Carl Müller (1834–1892) kennen.
1874 Studium in der Klasse für Historienmalerei bei Anselm Feuerbach.
1875–1883 Umzug nach St. Pölten (Niederösterreich), wo Hörmann Lehrer für Freihandzeichnen und Fechten in der k. k. Unterrealschule wurde. Er bezog eine eigene Wohnung, die er als Atelier nutzte, und führte ein intensives gesellschaftliches Leben.
1884 Hörmann heiratete Laura Bertuch (1842–1912) in der Votivkirche in Wien. Laura Bertuch brachte als Universalerbin des Feldmarschalls Franz Ritter von Hauslab ein Vermögen von 150.000 Gulden in die Ehe mit ein, das dem Paar finanzielle Unabhängigkeit ermöglichte. Am 1. März trat Hörmann seine Pension an und übersiedelte mit seiner Frau nach Wien in die Heugasse 4 (heute: Prinz-Eugen-Straße) im 4. Wiener Gemeindebezirk. Am 26. November wurde er als ordentliches Mitglied in die Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens aufgenommen.
1886–1890 Aufenthalt in Frankreich, wo Hörmann in Paris und im Wald von Fontainebleau Studien malte. Bereits im ersten Jahr hielt sich Hörmann längere Zeit in Samois und Barbizon bei Fontainebleau für Studien auf.
1886 Im Sommer oder Herbst übersiedelte das Ehepaar Hörmann nach Paris und mietete sich ein Appartement am Boulevard Montparnasse 25. Hörmann besuchte das Privatatelier von Louis-Joseph-Raphaël Collin. In Clamart südlich von Paris konnte er in der Villa des befreundeten österreichischen Malers Felician von Myrbach wohnen.
1887 Im Mai präsentierte die Galerie Georges Petit eine Internationale Ausstellung mit über 200 Bildern, u. a. von Claude Camille Pissarro und Max Liebermann; auch James Abbot McNeill Whistler war zu entdecken. Hörmann reiste wenig später in der Bretagne (Saint-Servant, Saint-Malo, Dinan) und auf den Kanalinseln Jersey und Guernsey auf den Spuren der Impressionisten. In den Herbst- und Wintermonaten entstanden Stadtansichten von Paris.
1888 Teilnahme im Salon des artistes français.
1889 Teilnahme an der Pariser Weltausstellung im Palais de l’Industrie.
1890–1895 Aufenthalte in Znaim, Dachau und Wien:
1890 Mitte Jänner verlies das Ehepaar Hörmann Paris und reiste über Innsbruck und Zell am See nach Wien. Im April Übersiedelung nach Znaim an der Thaya. Sie mieteten eine Wohnung im „Ansitz Fasching“, ein ehemaliges Gasthaus mit einem großen Garten und einem Atelier. Hörmann reichte Bilder für die Ausstellungen im Wiener Künstlerhaus ein.
1891 Theodor von Hörmann begann eine Auseinandersetzung mit der Politik des Wiener Künstlerhauses. Im Dezember erster Aufenthalt in München und Dachau, Ausstellung im Kunstverein München.
1892 Zweiter Aufenthalt in Dachau (Spätsommer bis Dezember); Kontakt mit Fritz von Uhde (1848–1911) und Ludwig Dill, die beide zu den frühen Impressionisten Deutschlands und den Mitgründern der ersten Secession in Deutschland gehörten. Kollektiv-Ausstellung mit 25 Gemälden im Münchener Kunstverein.
1893 Beginn einer intensiven Korrespondenz mit dem Vorstand des Wiener Künstlerhauses; Hörmann wurde Wortführer der neuen Partei der Jungen. Er verbrachte ab nun die Wintermonate in Wien, Rubensgasse 5, 4. Wiener Gemeindebezirk. Im November konnte er erstmals 38 Bilder im Künstlerhaus präsentieren.
1894 Im Sommer Reise nach Taormina in Sizilien mit seiner Frau, Josef Engelhart und Johann Viktor Krämer. Er musste wegen seines schlechten Gesundheitszustandes vorzeitig zurückkehren. Im Herbst bezog Hörmann ein Atelier in einem der neuen Häuser am Neuen Markt in Wien.
1895 Verschlechterung seines Gesundheitszustandes. Im Juni Kuraufenthalt in Bad Gleichenberg in der Steiermark.
Am 1. Juli starb Theodor von Hörmann auf der Heimreise in Graz an den Folgen eines Kehlkopfkarzinoms und erhielt am 4. Juli ein Ehrengrab am Wiener Zentralfriedhof.
1895/96 Von November bis Februar fand die Nachlass-Ausstellung im Künstlerhaus mit 235 Gemälden statt, die überaus positiv kritisiert wurde. Eine Auktion der Werke wurde von Josef Engelhart geplant aber vom Vorstand der Genossenschaft verweigert.
1898 Eröffnung des Ausstellungspavillons der Wiener Secession
1899 Nachlass-Ausstellung und Versteigerung in der Secession (22.-28.2.). Die Hälfte des Gesamterlöses von 38.000 Gulden wurde in die Theodor von Hörmann’sche Kaiser Franz Joseph I. Jubiläumsstiftung eingelegt, die bis 1918 tätig war und jedes Jahr Werke von jungen Künstlern erwarb, die später in die Sammlung der Österreichischen Galerei Belvedere (heute: Belvedere) eingingen.
1903 Gründung der Modernen Galerie (heute: Belvedere) in den Sälen des Unteren Belvedere. Theodor von Hörmann hatte sie 1894 erstmals eingefordert.