Die von der Klimt-Gruppe initiierte „Internationale Kunstschau Wien 1909“ brachte die bedeutendsten Künstlerinnen und Künstler des beginnenden 20. Jahrhunderts in Wien zusammen. In den von Josef Hoffmann und anderen Wiener Architekten entworfenen Ausstellungshallen aus dem Jahr 1908 präsentierten Gustav Klimt, Egon Schiele und Oskar Kokoschka ihre Werke im europäischen Kontext mit Arbeiten von Vincent van Gogh, Lovis Corinth oder Edvard Munch.
Österreich | Wien: Belvedere
Die Ausstellung wurde auf einen
noch nicht bekannten Termin verschoben.
Die „Internationale Kunstschau Wien 1909“ war ein Folgeprojekt der „Kunstschau Wien 1908“. Beide Ausstellungen fanden auf Initiative der Klimt-Gruppe in einem von Josef Hoffmann geplanten provisorischen Gebäude statt. Es stand auf dem Areal des heutigen Wiener Konzerthauses. Die treibenden Kräfte für das Zustandekommen der Schau waren Gustav Klimt, Josef Hoffmann, Koloman Moser und Alfred Roller sowie in federführender Position Carl Moll, der zu diesem Zeitpunkt bereits die künstlerische Leitung der Wiener Galerie Miethke innehatte.
Die „Kunstschau Wien“ von 1908 war eine eindrucksvolle Leistungsschau ausschließlich heimischer Kunstschaffender. Im Jahr darauf wurde die Schau um eine internationale Dimension erweitert – österreichische Exponate wurden im Kontext mit Werken aus anderen europäischen Staaten präsentiert. In der Kunstschau 1909 waren Kunstschaffende aus Deutschland, Frankreich, England, Belgien, Holland, Norwegen, Italien und der Schweiz vertreten. Mit rund 500 Arbeiten von rund 200 Künstlerinnen und Künstlern, Kollektiven, Designerinnen und Designern sowie Firmen war es das Ziel, umfassend über die aktuelle Avantgarde Westeuropas in den Bereichen bildende Kunst und Design zu informieren. Viele Exponate entstammen dem Kunstgewerbe, da dieses in der „Internationalen Kunstschau Wien 1909“ in hohem Maße präsent war.
Raum 22 stellte dem Publikum insgesamt 15 Werke von Gustav Klimt vor. Darunter befanden sich sieben Gemälde und acht Zeichnungen, letzte wurden im Ausstellungskatalog als „Studien“ zusammengefasst. Klimt präsentierte die Ölgemälde „Der violette Hut“, „Judith“, „Wasserschloss“ (Prag, incl. Abbildung), „Vision“ (?), „Bauerngärtchen“, „Die Hoffnung“ (heute: „Hoffnung II“, Kanada) und „Alte Frau“ (ebenfalls mit Abbildung).
Neben einer exemplarischen Auswahl von ehemals gezeigten Objekten bietet die Ausstellung im Belvedere auch einen virtuellen Rundgang durch die Schau, um einen realitätsnahen Eindruck von der historischen Präsentation zu vermitteln.
Kuratiert von Franz Smola.