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Gabriele Münter: Malen ohne Umschweife Bilder und Leben der deutschen Malerin

Gabriele Münter, Bildnis von Marianne von Werefkin, Detail, 1909 (Foto: Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau, München, Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung © VG Bild-Kunst, Bonn 2017)

Gabriele Münter, Bildnis von Marianne von Werefkin, Detail, 1909 (Foto: Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau, München, Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung © VG Bild-Kunst, Bonn 2017)

Gabriele Münter (1877–1962) ist bekannt als Mitglied des „Blauen Reiter“, als Lebensgefährtin von Wassily Kandinsky (1866–1944) – und dennoch als Malerin in der Öffentlichkeit kaum präsent. Das Lenbachhaus verfügt über eine große Anzahl von Werken aus der Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung. Diese ergänzen die Kuratoren Isabelle Jansen und Matthias Mühling um weitere 70 bis 80 Gemälde aus internationalen Museen und Privatsammlungen. Erstmals seit 25 Jahren wird der Malerin aus Berlin, die ab 1901 in München lebte und eine enge künstlerische wie private Beziehung zu Wassily Kandinsky einging, eine umfassende Werkschau gewidmet, die ihre Suche nach Ausdruck von frühen Fotografien in den USA, impressionistischen Landschaften der Zeit um 1905, radikalen Reduktionen mit leuchtenden Farbflächen im Expressionismus (bis hin zur expressiven Abstraktion in der Nachfolge Kandinskys) bis zu einer fast suprematistischen Auffassung in den späten 1920er Jahren, die in eine malerische Neuen Sachlichkeit weiterführt.

Kuratiert von Isabelle Jansen und Matthias Mühling.

Gabriele Münter: Bilder

  • Gabriele Münter, Gasse in Tunis, 1905 (Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau, München, Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung)
  • Gabriele Münter, Blick aus dem Fenster in Sèvres, 1906, Textiler Bildträger, 38 × 46 cm (Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, Inv.-Nr. G 11770)
  • Gabriele Münter, Landschaft mit Hütte im Abendrot, 1908, Öl auf Pappe, 33 × 40,8 cm (Kunstsammlungen Chemnitz – Museum Gunzenhauser, Eigentum der Stiftung Gunzenhauser, Inv.-Nr. GUN-M-0003)
  • Gabriele Münter, Vom Griesbräu-Fenster, 1908, Pappe, 33 × 40,1 cm (Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, München, Inv.-Nr. L 142)
  • Gabriele Münter, Selbstbildnis, ca. 1908–09, Öl auf Leinwand, 78 × 60,5 cm (Princeton University Art Museum. Gift of Frank E. Taplin Jr., Class of 1937, and Mrs. Taplin, Inv.-Nr. y 1992-21)
  • Gabriele Münter, Bildnis von Marianne von Werefkin, 1909 (Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau, München, Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung)
  • Gabriele Münter, Jawlensky und Werefkin, 1909 (Staedtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau, München)
  • Gabriele Münter, Kahnfahrt, 1910, Öl auf Leinwand, 125,1 × 73,6 cm (Milwaukee Art Museum, Gift of Mrs. Harry Lynde Bradley, Inv.-Nr. M1977.128)
  • Gabriele Münter, Haus in Schwabing, 1911, Öl auf Leinwand, 88,3 × 100,3 cm (Milwaukee Art Museum, Gift of Mrs. Harry Lynde Bradley, Inv.-Nr. M1975.127)
  • Gabriele Münter, Im Garten in Murnau, 1911, Öl auf Pappe, 50,5 × 69,3 cm (Neue Galerie New York. This work is part of the collection of Estée Lauder and was made available through the generosity of Estée Lauder, Inv.-Nr. EL.51)
  • Gabriele Münter, Im Zimmer (Frau im weißem Kleid), 1913 (Städtische Galerie im Lenbachhaus, München)
  • Gabriele Münter, Abstrakt, 1914 (Foto: Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau, München, Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung)
  • Gabriele Münter, Landschaft mit gelbem Haus, 1916, Öl auf Leinwand, 41,5 × 52,7 cm (Privatsammlung)
  • Gabriele Münter, Sinnende II, 1928, Textiler Bildträger, 95 × 65 cm (Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, München, Inv.-Nr. P 6)
  • Gabriele Münter, Dame im Sessel schreibend, 1929 (Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau, München, Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, München)
  • Gabriele Münter, Buddha-Legende, 1931 (Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau, München, Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung)
  • Gabriele Münter, Das Russen-Haus, 1931 (Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau, München)
  • Gabriele Münter, Bildnis einer Künstlerin (Margret Cohen), 1932, Öl auf Leinwand, 46,5 × 38,2 cm (Dreiländermuseum Lörrach, Inv.-Nr. CUV 103)
  • Gabriele Münter, Murnauer Hauptstraße mit Pferdegespann, 1933, Öl auf Holz, 35,5 × 27,5 cm (Privatsammlung Süddeutschland)
  • Gabriele Münter, Das Frühstück der Vögel, 1934, Öl auf Pappe, 45,5 × 55 cm (Courtesy of the National Museum of Women in the Arts, Washington, D.C. Gift of Wallace and Wilhelmina Holladay)
  • Gabriele Münter, Der blaue Bagger (Baustelle an der Olympiastraße nach Garmisch), 1935–37, Textiler Bildträger, 60,5 × 92,5 cm (Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, München, Inv.-Nr. L 12)
  • Gabriele Münter, Stillleben vor dem gelben Haus, 1953, Textiler Bildträger, 46,5 × 54,5 (Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, München, Inv.-Nr. S 19)
  • Gabriele Münter, Drei Frauen im Sonntagsstaat, Marshall, Texas 1899/1900 (Foto: Gabriele Münter © Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung)
  • Gabriele Münter, Porträt, um 1921 (Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, München)
  • Gabriele Münter, Porträt, um 1935 (Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, München)

Weitere Beiträge zum Expressionismus

11. Februar 2024
Walter Gramatté, Die große Angst, Detail, Radierung, 1918

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Gabriele Münter, Bildnis von Marianne von Werefkin, Detail, 1909 (Foto: Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau, München, Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung © VG Bild-Kunst, Bonn 2017)

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Die in Kooperation mit dem Sigmund Freud Museum Wien entwickelte Ausstellung spürt der Rezeption der Freudschen Theorien in der Kunst des 20. Jahrhunderts bis heute nach: Von kreativen Verfahren zu Beginn des letzten Jahrhunderts, die die Innenwelten zu materialisieren suchen, über die existenzialistischen Ansätze der Nachkriegszeit bis hin zur Konzeptkunst der 1980er Jahre und zu feministischen Positionen der Postmoderne, die das Erbe des Denkmeisters der Psychoanalyse in der Sprache der Kunst mitunter auch kritisch reflektieren.
7. Oktober 2023
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Madrid | Thyssen-Bornemisza: Gabriele Münter Malerin des Expressionismus | 2024/25

Erste Ausstellung zu Gabriele Münter in Spanien! Das Museo Thyssen Bornemisza widmet der Pionierin des deutschen Expressionismus und Mitglied von "Der Blaue Reiter" eine Retrospektive mit mehr als 100 Gemälden, Zeichnungen, Druckgrafiken und Fotografien.
6. Oktober 2023
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Das Leopold Museum widmet im Herbst/Winter 2023/24 dem Pionier des Wiener Expressionismus eine große Einzelausstellung, die erste seit fast 30 Jahren, um auf die Leistungen des in Wien und Prag ausgebildeten Malers aufmerksam zu machen.
6. April 2023
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Über 100 Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen des Ausnahmekünstlers Hermann Stenner stammen aus den Jahren 1905 bis 1914 - viele von ihnen werden erstmals gezeigt.
25. März 2023
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Die National Gallery in London zeigt mit „After Impressionism [Nach dem Impressionismus]“ in acht Räumen, wie moderne Strömungen der Klassischen Moderne fernab von Paris entwickelt wurden.
2. Dezember 2022
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Über vierzig Mal reiste die Malerin Ruth Baumgarte nach Afrika, wo sie Motive ihrer expressiven Gemälde fand.
13. November 2022
Robert Wiene, in: Das Cabinet des Dr. Caligari, 1920 (Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung & Institut für Kulturaustausch, Tübingen)

Schweinfurt | Museum Georg Schäfer: Expressionismus in Kunst und Film Gesamtkunstwerk verbindet Kunst und Leben

Die Ausstellung hat den Anspruch, den Expressionismus über herkömmliche Gattungsgrenzen hinweg neu zu beleuchten und die wechselseitigen Einflüsse zwischen Malerei, Grafik und Film aufzuzeigen.
20. August 2022
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Essen | Museum Folkwang: Expressionismus am Folkwang Entdeckt – Verfemt – Gefeiert | 2022

Im Herbst 2022 zeichnet diese Ausstellung erstmals das besondere Verhältnis zwischen dem Museum Folkwang und den Künstler*innen des Expressionismus nach.
14. August 2022
Richard Gerstl, Selbstbildnis, lachend, Sommer/Herbst 1907, Öl auf Leinwand, 40 x 30,5 cm (Belvedere, Wien)

Zug | Kunsthaus: Richard Gerstl „Inspiration – Vermächtnis“ des Wiener Avatgardisten | 2022

Richard Gerstl, früh verstorbener Expressionist, zwischen seinen Vorgängern und Nachfolger*innen. Ausstellung zur spannend gestischen Malerei eines Unangepassten!
20. März 2022
Wassily Kandinsky, Zwei Reiter vor Rot, 1911

Bedburg Hau | Museum Schloss Moyland: Expressionistische Holzschnitte Sammlung Joseph Hierling | 2022

Auswahl von 135 teils farbigen Blättern aus der Sammlung Joseph Hierling, u.a. von Jacoba van Heemskerk und Maria Uhden, Wassily Kandinsky, Ernst Ludwig Kirchner, Wilhelm Morgner oder Adolf de Haer.
6. März 2022
Franz Marc, Der Panther, 1908, Bronze (posthumer Guss, wohl 1928), 9,5 x 12,2 x 10,3 cm (mit Sockel) (Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), Foto: Punctum/Bertram Kober)

Halle (Saale) | Kunstmuseum Moritzburg: Franz Marc Skulptur und Plastik | 2022

Die Kabinettausstellung konzentriert sich erstmalig auf das plastische Werk von Franz Marc und beleuchtet seine Bedeutung für das Schaffen des Künstlers. Besonders die drei Plastiken „Der Panther“ (1908), „Zwei Pferde“ (1908/09) und „Zwei Bären“ (1910), die zum Sammlungsbestand des Kunstmuseums Moritzburg Halle (Saale) gehören, gaben ihm klärende und richtungsweisende Impulse zu seinem von ihm selbst als „Animalisierung der Kunst“ formulierten Bestreben.
Alexandra Matzner
Gründerin von ARTinWORDS * 1974 in Linz, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Romanistik in Wien und Rom. Seit 1999 Kunstvermittlerin in Wien, seit 2004 Autorin für verschiedene Kunstzeitschriften. Jüngste Publiktionen entstanden für das Kunsthaus Zürich, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Albertina und Belvedere in Wien.